Exakt. Ein typisches Hitchcock-Element: Der Unschuldige, der schuldig wird. Hitchcock war Katholik - der Gedanke an eine Sünde war ihm genauso verwerflich wie die Sünde selbst. Und Guy schreit ins Telefon: "I could break her neck (Ich sagte, ich könne sie erwürgen!)"
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #15Nein, die Übersetzung ist an dieser Stelle sehr korrekt, möglicherweise sind sogar die geschnittenen Szenen synchronisiert worden, aber dann beim Schnitt unter den Tisch gefallen - das kann man heute leider nicht mehr sagen.
Das könnte ich mir auch vorstellen, da am Ende auch ein kurzer Dialog geschnitten wurde, in dem Guy sich über den toten Bruno anerkennend äußert. Der Schnitt könnte dafür sprechen, dass zumindest hier erst korrekt synchronisiert und dann gekürzt wurde.
Ich habe mir heute meine alte Videoaufnahme mit deutschem Vorspann sowie Einführungstext angesehen und folgende Vermutungen bei zwei Frauenrollen:
Anne Morton Ruth Roman Ursula Traun? Mrs. Cunningham Norma Varden Ursula Grabley?
Dagegen habe ich große Zweifel an Hans Hessling für den alkoholfreudigen Professor Collins (John Brown), da ich Hesslings sehr markante Stimme hier an keiner Stelle raushöre. Bei den übrigen Sprechrollen herrscht auch bei mir leider Fehlanzeige (sehr viele unbekannte Stimmen, was für einen Hitchcock-Klassiker eher ungewöhnlich erscheint). Dafür verleiht Erik Odes nasal angehauchte Stimme der Rolle des Psychopathen Bruno aus meiner Sicht einen erheblich bedrohlicheren Unterton als Robert Walker im Original.
Doch, das ist schon Hessling. Zwar hat er hier nicht die später typische "meckernde" Diktion, ist aber für mich trotzdem einwandfrei zu erkennen.
Bei Mrs. Cunningham hätte ich eher Alice Treff (ebenfalls in untypischer Intonation) vermutet, da bin ich aber nicht sicher.
Erik Ode ist in dieser (mMn höchst mittelmäßigen) Synchro der einzige Lichtblick, zu sehr stören mich die Eindeutschungen und blassen Besetzungen der übrigen Hauptrollen, von den Schnitten und dem absurden Prologtext gar nicht zu reden. In den Nebenrollen punkten allenfalls Wüstenhagen und Hessling.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #35Erik Ode ist in dieser (mMn höchst mittelmäßigen) Synchro der einzige Lichtblick, zu sehr stören mich die Eindeutschungen und blassen Besetzungen der übrigen Hauptrollen, von den Schnitten und dem absurden Prologtext gar nicht zu reden. In den Nebenrollen punkten allenfalls Wüstenhagen und Hessling.
Besonders überzeugend gelang Ode neben der Verschlagenheit auch der homoerotische Unterton der Rolle; schon beim ersten Sehen (als ich mit der "codierten" Erzählweise in älteren Filmen kaum vertraut war) kam mir die Rolle bereits so vor. Zu den Minuspunkten bzw. "blassen Besetzungen" würde ich an erster Stelle Herbert Stass zählen, der gerade in den emotionalen Momenten so schwach wirkt, wie es mir in älteren Synchros sonst kaum untergekommen ist, siehe hier:Schwache Leistungen von Top-Sprechern (8)
Zitat von Hendrik Meyerhof im Beitrag #4ARTE zeigt die Originalversion, bei der immer mal wieder ein paar Sätze im O-Ton mit Untertiteln sind
Im Vorfeld der heutigen Ausstrahlung hieß es, der Film laufe in Deutschland erstmals ungekürzt. Das dürfte Unsinn sein, denn nach meiner Erinnerung waren sämtlichen Szenen, die in der Kinofassung und bei anderen Sendern gefehlt hatten, bereits 2004 zu sehen gewesen. Diesmal hat man sie jedoch synchronisiert, allerdings habe ich niemanden identifizieren können.
Ich habe noch einen alten Mitschnitt von 3.sat mit der ungekürzten (teilweise untertitelten) Fassung. Der dürfte noch von Hitchcocks 100. Geburtstag 1999 sein (oder nur geringfügig später).
Ist ja schön, daß Arte so viele Nachsynchros macht (Der Swimmingpool, Mord mit kleinen Fehlern und jetzt Der Fremde im Zug). Blöd nur, daß man Arte nicht (mehr) überall empfangen kann. Ist der Film wenigstens in der Mediathek?
Es gibt leider nur einen Ausschnitt, am Ende findet sich aber ein neu synchronisierter Schnipsel und dort hört man Rainer Fritzsche für Robert Walker... Man hat natürlich einen Filter darauf gelegt, gefallen tut es mir dennoch nicht unbedingt. Man hätte eine schlechtere Wahl treffen können. Das ist zumindest meine Meinung.
Ich weiß nicht mehr, ob diese Stelle 2004 auch nur untertitelt lief, aber gestern wurde auch ein Satz neu aufgenommen, der definitiv in der Kinosynchro bereits existiert; und zwar Brunos Bemerkung beim ersten Gespräch nach dem Mord, dass Guy nun "frei" sei und man ihn für den Anstifter halten würde, da Bruno ja keinen Bezug zu Miriam hatte.
Ist der deutsche Vorspann noch erhalten mit dem Schriftzug: "DER FREMDE IM ZUG" und nicht wie bei den neuen Fassungen mit "Strangers on a Train"? 1969 wurde dieser Film erstmalig im ZDF ausgestrahlt - welcher Vorspann wurde da gebracht?