Zitat von Stefan der DEFA-FanEine grandiose Leistung vollbrachte Wolfgang Draeger, als er Ian Holm synchronisierte in "Maria Stuart - Königin von Schottland" - in der Todesszene schrie er sich förmlich die Seele aus dem Leib. Mir läuft jedesmal ein Schauer über den Rücken, wenn ich die Szene wiedersehe und ihn panisch "Hilf mir, Herrin!" kreischen höre.
Als ich nun endlich den "Mann mit dem goldenen Arm" sehen konnte, ging es mir mit Gerd Martienzen für Frank Sinatra ähnlich. Allein die Schreie während der Entzugsszenen gingen wirklich unter die Haut. Aber diese Synchro ist insgesamt hervorragend: Margot Leonard, Wolf Martini, Franz Nicklisch, Eduard Wandrey usw. waren allesamt grandios. Hervorheben möchte ich noch Curt Ackermann für Darren McGavin. Der schmierige Dealer war meilenweit von vielen typischen Ackermann-Rollen entfernt. Hier zeigte sich wieder, wie gut Ackermann sein konnte, wenn er nicht klischeehaft besetzt war. Man ist Alfred Vohrer dankbar, dass er hier nicht Klaus Miedel genommen hat! Der wäre viel naheliegender, aber einfallslos gewesen.
Kann ich nur zustimmen, vor allem was Curt Ackermann angelangt. Einer meiner Lieblingsrollen von ihm. Schade, dass er nicht öfters für Darren McGavin besetzt wurde. Den von Mücke favorisierten Arnold Marquis finde ich überhaupt nicht passend und zum Glück wurde er hier noch nicht besetzt.
"Haie der Großstadt" ist eine schauspielerisch grandiose Synchro. Eva Katharina Schultz war ideal besetzt. Thomas Bräutigam zitiert Theaterkritiker, die ihrem Spiel auf der Bühne "trockene(n) Ton" und "feste Noblesse" "attestiert" hätten. Jemand habe geschrieben: "So trocken, so wortkarg, so nüchtern haben wir Schiller noch nie gehört". Bräutigam selbst charakterisiert "Kühle, Strenge, Distanz, Beherrschtheit" als zentrale Kennzeichen ihrer Synchronrollen. Für Piper Lauries Rolle in diesem Film war sie daher ideal besetzt. Auch Wandrey, Tillmann (in einer Rolle, bei der man einige Jahre später vielleicht Martin Hirthe genommen hätte) und sogar der etwas ungewohnt wirkende Martienzen waren top. Ganz große Klasse aber war GGH in der Titelrolle: Er verlieh ihr nicht nur seinen gewohnt lockeren Charme, sondern traf auch die immer wieder vorkommenden Wutausbrüche des besessenen Spielers und die ruhigen, zweifelnden Momente.
Besonders eingeprägt hat sich mir ein Monolog, in dem Valerie Plame schildert, wie man sie und einige andere während ihrer Geheimdienst-Ausbildung entführt und unter Druck gesetzt habe. Sie sei als einzige standhaft geblieben und hätte keine Geheimnisse verraten.
Die komplette Synchro des John-Wayne-Kriegsfilms "Todeskommando"
Wolfgang Lukschy in seinem wahrscheinlich besten Einsatz auf Wayne als tragisch-kraftvoller Mentor und Anti-Mentor in einem, Carl Raddatz als beeindruckend würdevoller Normalo eher mäßigen Bildungsstandards, Paul Edwin Roth als trotzig-aufrechter Nachwuchssoldat bis zum letzten verbittert-energischen Satz grandios, Heinz Giese in seiner Paraderolle als liebevoller Familienmensch (hier im Soldatengewand) und ein Sebastian Fischer, der besonders in den Erzählpassagen aus dem Off auf erstaunliche, fast schon beispiellose Art und Weise zu fesseln und bewegen vermag. Damit sind die fünf mit Abstand wichtigsten Rollen einfach großartig besetzt, die diesen Film eine Klassiker-Silhouette verdienen lassen würden. Der Film selbst ist auch klasse. Genau die richtige Mischung aus Pathos und Anti-Gedanken, um dem Amerika der damaligen Zeit gerecht zu werden.
Für mich immer wieder grandios: Ulrich Gressieker in "Terminator".
Wie er als Zukunftssoldat Kyle Reese die Tonleiter hoch und runter surft, und aus der guten Originalstimme das absolut Menschenmögliche macht, ist ein Gedicht und Manifest absoluter Synchronkunst. Jedes Schreien trägt im wunden Kern die Verzweiflung einer ganzen Welt, die im Feuer des Jüngsten Gerichts unterging; jedes Knurren den nicht terminierbaren Kampfeswillen einer Menschheit, deren Mark noch nicht ausgetrocknet ist; jedes wehmütige Schildern jener kommenden Welt das bis in die Haarspitzen empfundene Hoffen, dass die Zukunft nicht in Stein gemeißelt ist.
Gressieker war auf dem Höhepunkt seines Schaffens, war eins geworden mit der Synthese aus Vor-Bild und Nach-Vertonung, atmete pure Kunst.
Eine Stimmperformance in einem stilbildenden Genrefilm, die mich noch heute zutiefst erschüttert, bewegt, begeistert.
Als Bewunderer der Synchronkunst schmerzt es mich, und wird es immer tun, dass Ulrich Gressieker nicht mehr unter uns weilt. Welch Sternstunden ungehört in den Weiten des Todes verloren gegangen sind, so wie Tränen im Regen.
@Dubber: Vollste Zustimmung!!! Gressieker gehört für mich nach wie vor zu den eindrucksvollsten Stimmen und Talenten der Synchrongeschichte! Und speziell in dieser Rolle hatte er es mir schon früh angetan.
Auch in "Highlander" gelingt ihm dieses Heraufbeschwören von Magie. Ich meine das absolut ernst - ich empfinde seine Leistung als pure Schönheit. Es ist mir ein sinnliches Vergnügen, ihm dort zuzuhören. Der Klang der Stimme, der Bass des aufrichtigen Gefühls, das Crescendo unverstellten Empfindens. Einzigartig.
Ich liebe die Engel, die ihm diese Gabe in die Wiege legten, und ich verabscheue die Dämonen, die ihn trieben. Auch wenn sie es vielleicht waren, die es ihm ermöglichten, sich so sehr in die phantastischsten Kopfwelten hineinzuversetzen. Vielleicht spielte er Schmerz, Sehnsucht, Leid, all das gar nicht - sondern legte einfach seine Seele in seine Kunst.
"Gressieker war auf dem Höhepunkt seines Schaffens, war eins geworden mit der Synthese aus Vor-Bild und Nach-Vertonung, atmete pure Kunst."
"Als Bewunderer der Synchronkunst schmerzt es mich, und wird es immer tun, dass Ulrich Gressieker nicht mehr unter uns weilt. Welch Sternstunden ungehört in den Weiten des Todes verloren gegangen sind, so wie Tränen im Regen".
"Ich liebe die Engel, die ihm diese Gabe in die Wiege legten, und ich verabscheue die Dämonen, die ihn trieben. Auch wenn sie es vielleicht waren, die es ihm ermöglichten, sich so sehr in die phantastischsten Kopfwelten hineinzuversetzen. Vielleicht spielte er Schmerz, Sehnsucht, Leid, all das gar nicht - sondern legte einfach seine Seele in seine Kunst."
Also, auch ich mochte Herrn Gressieker sehr gerne und bedauere seinen frühen Tod!
Ich habe ja auch so meine(n) Favoriten (wen, dass kann man sich ja denken, wenn man meine Posts durchliest). Allerdings würde ich die Sympatie für meine Lieblingssprecher doch etwas weniger pathetischer ausdrücken, damit man es noch ernst nehmen kann. Aber jeder macht`s halt so, wie`s ihm entspricht.
Also diese private Mail bekam ich eben von Dubber:
"Ich könnte ebenfalls deinen Postings nachhecheln und dir mehr oder weniger subtil mitteilen, dass ich für das dämlichste Arschloch halte, das in diesem Forum umgeht.
Mache ich nicht.
Dem solltest du dich anschließen, falls deine Kinderstube das zulässt.
Gruß an deine Mutter"
Da ich davon ausgehe, dass es sich bei den Mitgliedern in diesem Forum um erwachsene Leute handelt, denke ich, dass sie auch entsprechend mit Kritik umgehen können.
Wenn SO ein Umgang und Ton, wie er von Dubber verwendet wird, hier jetzt die Regel ist, fände ich das bedauerlich, denn dadurch diskreditiert sich so ein Forum selbst.
Ich bitte den zuständigen Administrator, entsprechend zu reagieren!
Wow. Fassen wir kurz zusammen. Du kritisierst Dubber öffentlich. Statt genauso öffentlich zu reagieren, überreagiert er per PM. Welche du wiederum öffentlich zur Schau stellst. Mit Erfolg, denn ein Dritter schickt mir eine PM und fordert Dubbers Ausschluss.
Ich bin nicht gerade amused über Dubbers oftmals überzogenen Reaktionen und anderswo hätte man ihm vermutlich längst eine Impuluskontrolltherapie verordnet, aber in diesem Fall kann ich ihn recht gut verstehen. Du kritisiertest nicht einfach, du schriebst:
"Allerdings würde ich die Sympatie für meine Lieblingssprecher doch etwas weniger pathetischer ausdrücken, damit man es noch ernst nehmen kann. Aber jeder macht`s halt so, wie`s ihm entspricht."
Auch wenn es dir vielleicht nicht aufgefallen ist, aber damit sagst du: 'Passt ja zu dir, dass du Zeug schreibst, das man nicht ernstnehmen kann: Dich kann man ja selbst nicht ernstnehmen, eine Witzfigur bist du.' Und das in einer etwas überheblich herabblickenden Ausdrucksweise. Dubber hat dir, nur ohne die Blume, das genau zurückgespiegelt.
Gerade sein letztes von dir angeführtes Zitat beschreibt sehr treffend (und schmerzhaft schön), in was für einem ausweglosen Dilemma - geradezu in sich selbst - manche Leute gefangen sind, wenn die Kunst einen zu gleich belebt und auffrisst oder besser gesagt beides dieselbe Ursache hat. Das kann vermutlich nicht jeder verstehen, vielleicht so richtig auch nur, wenn man es selbst kennt. Und wenn du das nicht kannst und dich darauf beschränkst, rein als Konsument solche Leute zu schätzen, sei dir das nicht genommen; ich mach das ja in der Regel auch. Aber du solltest anderen auch ihren Weg lassen und die Möglichkeit einräumen, dass manche Dinge einfach dein Verständnis, deine emotional-intellektuelle Zugangsmöglichkeit übersteigen. Doch stattdessen tust du das alles herabwürdigend als "pathetisch" ab.
Ich finde es schade, dass Dubber nicht in angemessener Weise öffentlich Stellung genommen hat, denn er hat hier einen wichtigen Aspekt des Metiers unseres Interesses angeschnitten, der leider viel zu oft verkannt oder gar aus Bequemlichkeit ignoriert wird - und von mehr oder weniger Betroffenen aus Angst vor genau solchen Reaktionen wie deiner, Jörn, verschwiegen. Es ist aus Pietätsgründen schon schwierig genug, so etwas als Außenstehender überhaupt anzusprechen (und ich habe ihn vor vielen Jahren genau zu dem Thema auch mal sehr auf dem falschen Fuß erwischt). Aber wenn, dann sollte man das auch als jemand, der keinen Bezug dazu findet, zulassen - und auf der anderen Seite trotz nachvollziehbarer Wut sich im Zaume halten und bei der Sache bleiben. Denn die Konsequenz ist dann nur, dass man nie verstanden wird und meist Hass verbreitet, und seine besten Absichten selbst untergräbt.
Also: @Dubber: Bitte weniger private Wutausbrüche. Die nützen nämlich niemandem was, letztlich nicht einmal dir, auch wenn du das vielleicht sogar glaubst. Du machst dein Potential zunichte.
@Jörn: Bitte versuche, weniger ungeschickt auf Dinge zu reagieren. Wir alle, auch du, können immer nur lernen, indem wir bei aller wichtiger Kritik bereit sind, andere zu akzeptieren und vielleicht sogar zu verstehen.