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Dieses Thema hat 994 Antworten
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 Synchronschaffende
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Dennie03


Beiträge: 1.855

23.05.2024 17:54
#991 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Tim Sander für Nicolas Gob in der französischen Serie "Art of Crime".

Einfach nur ein Genuss! Tim Sander spielt hier so authentisch und voller Leidenschaft, dass man teilweise vergisst, dass er jemand anderen synchronisiert. Es wirkt tatsächlich so als würde Sander, dass nicht nur sprechen, sondern auch selbst miterleben bzw. spielen. Von seinem Misstrauen gegenüber allen Menschen bis hin zu seiner negativen Einstellung zur Kunst, Sander trifft hier wirklich jeden einzelnen Ton.

Eine, wenn nicht sogar die beste Rolle, die Tim Sander je sprechen durfte.

Jacques Naurice


Beiträge: 187

25.08.2024 01:10
#992 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #986
Zurück zu Lex Barker: Wäre tatsächlich Wolfgang Eichberger besetzt worden, hätte er Old Shatterhand wohl eine völlig entgegengesetzte Wirkung verliehen als die, die er durch Lex Barker erhielt.

Zumindest eine gegenüber GGH entgegengesetzte Wirkung ... aber ich denke, dass Barker mit Eichberger schon sehr wie Barker im O-Ton rübergekommen wäre ... dann würde Old Shatterhand aber heute vieles fehlen.

Das Problem daran ist aber nicht Eichberger.
Ich möchte sogar ausdrücklich betonen, dass Eichberger aus meiner Sicht die Ideal-Stimme von zwei anderen schauspielerisch eher limitierten Western-Stars war:
Randolph Scott und Rod Cameron.

Folglich wäre Eichberger für mich bei Karl May der perfekte Old Firehand gewesen - nur war Wolfgang Eichberger da leider schon tot, als dieser Film rauskam.

Barker kommt am besten mit einem epischen Anstrich rüber - und das konnte hier nur GGH.
Niendorf ist vieles, aber das exakte Gegenteil eines epischen Heroen. Der passte als Old Shatterhand noch schlechter, als Eichberger gewesen wäre - da bin ich mir sehr sicher.

Der arg sanfte Randolph Scott hingegen profitiert davon, wenn Du ihm nuancierte Menschlichkeit einhauchst, die es ihm unmöglich macht, hölzern zu wirken - und das gelang Eichberger überragend gut.
Ich mag Scott nicht, da bin ich ehrlich, aber mit Eichberger (nur mit Eichberger) ist er wirklich ein Fest - und er hat, by the way, in einem der besten Horrorfilme ever ("Murders in the Zoo") mitgespielt, den es m. W. aber noch nicht auf Deutsch gibt.

Rod Cameron wiederum wirkte mit Eichberger plötzlich eloquent, wohingegen er im O-Ton phasenweise schon fast etwas grobschlächtig rüberkommt.

Das ist schon spannend, weil man meinen könnte, dass Barker in Sachen B-Western-Held eigentlich genau aus derselben Ecke kommt. Aber so einfach ist es dann eben doch nicht.

Der schauspielerisch hochwertigste Star, für den Eichberger m. E. die Idealstimme war, ist Stephen McNally - einer der eher wenigen, die damals recht fließend zwischen Helden- und Schurkenhauptrollen hin und her gewandert sind.
Also mit Scott, Cameron und McNally hätte Eichberger seine "Top 3" bei mir dann zusammen.
Mit Bud Abbott dann Top 4 (ohne Reihenfolge).

Es gab aber auch noch weitere, für die er richtig gut passte - z. B. James Whitmore, den er in "Formicula" sogar in einer relativ bekannten Hauptrolle gesprochen hat, und Gilbert Roland.

Die Rolle, die am ehesten mit dem vergleichbar ist, was Eichberger wahrscheinlich als Old Shatterhand gewesen wäre, ist jedoch sicherlich Clint Walker in "Man nannte ihn Kelly". Und tatsächlich hat das durchaus funktioniert. Der Film hat mich sogar als Kind schon abgeholt.

E.v.G.



Beiträge: 2.337

25.08.2024 10:18
#993 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Super Besetzung, tolle Serie. Habe mir sogar die ersten 4 Staffeln auf DVD gekauft, obwohl ich französischen Filmen sonst nichts am Hut habe.

berti


Beiträge: 17.846

12.09.2024 16:12
#994 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von Gast im Beitrag #698
Eine absolute Synchronsternstunde ist für mich "Der Widerspenstigen Zähmung" (1967).

Die Vitalität aller Beteiligten ist erstaunlich und die schwerfällig wirkenden Shakespeare-Texte werden mit einer Leichtigkeit gebracht, daß man meinen könnte, das wäre Alltagssprache.

Nicht nur, daß sichtlich die gesamte Synchronbesetzung mindestens ebenso viel Spaß dran hatte wie die Originalbesetzung, sie machen sich nie selbständig und schießen über's Ziel hinaus.

Eine hervorragende Besetzung, die womöglich selbst auch gut auf der Bühne funktioniert hätte. Deutlich merkt man, wie wichtig für solche Synchronarbeiten eine grundsolide Schauspielausbildung und/oder Theaterpraxis erforderlich ist. Schauspieler, die ohne solche Erfahrungen im Synchronstudio sind, vermasseln üblicherweise die Tour.

Holger Hagen als vitaler, übermaskuliner und gewitzter Petrucchio (für Richard Burton) ist ein Gedicht, Rosemarie Fendel in ihrem zweiten Einsatz für Elizabeth Taylor geht in der Rolle voll auf und es gelingt ihr prächtig, die von Feministinnen so verhasste Unterwerfung Katharinas mit Ironie zu gestalten und nicht nur salbungsvoll zu wirken. In allen Rollen hervorragende Charakterstimmen (von Thomas Reiner bis Klaus W. Krause), besonderen Eindruck hinterließ bei mir auch Manfred Schott für Michael York: frech, romantisch, draufgängerisch und auch sexy.

Eine der besten Shakespeare-Synchronfassungen überhaupt!

Nachdem ich den Film neulich sehen konnte, kann ich dieser Lobeshymne nur zustimmen. Praktisch jeden Satz, den fortinbras (auch ein Shakespeare-Name) geschrieben hat, hätte genau so auch formuliert. Gibt es dem noch etwas hinzuzufügen? Höchstens dass ich neben Manfred Schott auch Klaus Kindler angenehm untypisch besetzt fand: er durfte sich hier von seiner munteren, lebensfrohen Seite zeigen. Wer ihn hier hört, käme wohl nicht auf die Idee, welches Rollenprofil er zu dieser Zeit (und in den folgenden Jahren) normalerweise abdeckte. Und Thomas Reiner macht als gezierter Jüngling stimmlich fast schon Horst Gentzen Konkurrenz, der vielleicht sogar besetzt worden wäre, wenn man sich nicht auf den Münchner Pool beschränkt hätte. Bei York wäre in Berlin zu dieser Zeit wahrscheinlich Dux besetzt worden, vielleicht auch Friedrichsen, Kronberg oder sogar schon Danneberg.
Zu gern wüsste ich, wer hier Regie führte! Immerhin bewies X hier ein beeindruckendes Gespür dafür, sprachlich beim Shakespeare-Tonfall zu bleiben, die Besetzung diesen aber absolut natürlich spielen zu lassen, wie bereits bemerkt wurde. Das Studio dürfte wohl die Ultra gewesen sein, wobei es überraschend ist, dass wirklich niemand aus Berlin importiert wurde (Krause fällt für mich zu dieser Zeit schon unter die Kategorie "Pendler").

Lammers


Beiträge: 4.155

05.11.2024 21:54
#995 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Nachdem ich neulich den Animationsfilm "Waking Life" (2001) von Richard Linklater mal wieder gesehen habe, habe ich mich gefragt, wer in dem Film dem Hauptdarsteller Wiley Wiggins seine Stimme leiht, weil mir seine Leistung sehr gut gefiel. Nach einem Blick in die Synchronkartei war ich überrascht dort Robert Stadlober zu finden, da ich ihn zwar dann und wann schon als Schauspieler gesehen habe, er mir im Synchron aber noch nicht untergekommen ist (wobei mir wieder eingefallen ist, dass er auch in Animationsfilmen zu hören war).

In "Waking Life" sind Träume das zentrale Thema. Es geht um einen jungen Mann, dem während der Filmhandlung mehr und mehr bewusst wird, dass er sich in einem Traumzustand befindet. Er versucht, einen Weg zu finden, dort herauszukommen.
Synchrontechnisch ist dieser Film ein gutes Beispiel dafür, dass manche Filme oder Rollen nicht synchronisiert wirken. Bei Robert Stadlober ist das auch so ein Fall. Er verleiht Wiley Wiggins durch die leicht vernuschelte Sprechweise und die ständige unsichere Nervosität, die durch die Situation, in der sich die Hauptfigur befindet, bedingt wird, etwas sehr authentisches, dass aber gerade dadurch sehr originell wirkt. Auch seine recht hohe und dünne Stimme trägt zu dieser ungewöhnlichen, aber guten Performance bei und gibt der Figur auch stimmtechnisch etwas sehr Eigenes.

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