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Dieses Thema hat 994 Antworten
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 Synchronschaffende
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berti


Beiträge: 17.846

04.05.2022 13:42
#916 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Nachtrag: Wie ich eben herausgefunden habe, hat c.n.-tonfilm 2004 im Thread über "Die Reise ins Ungewisse" das geschrieben:

"Nach MEIN FREUND HARVEY der zweite und wohl letzte Film, in dem Viktor de Kowa James Stewart sprach. Wohl weil Stewart hier einen ähnlich in sich verklärten Sonderling spielt wie in HARVEY, besetzte man ihn erneut. So hat er auch hier Lust "einen zu Lüpfen". Für HARVEY wurde de Kowa ausgewählt, weil er die Rolle bereits auf der Bühne gespielt hatte. Edith Schneider erinnerte sich über HARVEY, daß de Kowa beim Synchronisieren gar nicht so unkompliziert war, weil er die Sache so angehen wollte wie auf der Bühne und sich nicht an die Vorgaben des Dialogregisseurs hielt. Der Regisseur war dagegen machtlos. Doch ich denke die Zeit hat bewiesen, daß de Kowa damit Recht hatte es zu machen, wie er es für richtig hielt. Siegmar Schneider hätte das natürlich gekonnt, aber so schön wie de Kowa hätte ers nicht hinbekommen. Die beiden de Kowa-Filme zählen für mich zu den schönsten und gelungensten Abweichungen von der Standard-Besetzung, die ich kenne. Die große Ausnahme, wo ich mit der Standard-Stimme nicht tauschen möchte."

berti


Beiträge: 17.846

25.05.2022 16:20
#917 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Manja Doering für Reese Witherspoon in "Der große Trip - Wild"

Dadurch, dass es ansonsten keine Hauptrolle gibt und die Figur öfter innere Monologe führt, bot sich viel Gelegenheit zur Entfaltung.
Als Cheryl Strayed am Anfang einen ihrer Schuhe wegschleudert legt sie in den gekreischten Fluch eine ungeheure Mischung aus Frust und Wut über ihr bisheriges Leben, die einem erst im späteren Verlauf des Films klar wird.
In anderen Szenen brachte Manja Doering die innere Ausgebranntheit der Figur hervorragend rüber, wenn diese teils apathisch mit sich selbst spricht.
Ob die Aufnahmen hier deutlich länger als sonst gedauert haben?

CrimeFan



Beiträge: 7.333

01.07.2022 08:30
#918 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Millennium Actress 1. Synchro. An sich natürlich schon eine ganz fantastische Synchro, aber die letzte Szene ist immer wieder ein besondere Moment. Da man Wolfgang Condrus selten in so emotionalen Szenen hört. Und Rita Engelmann ist einfach Großartig.
ACHTUNG FILMENDE:

Passwort: Ende

Ludo


Beiträge: 1.304

27.07.2022 00:21
#919 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Die gesamte Synchro von "Per Anhalter durch die Galaxis" aus dem Jahr 2005. Man hört allen Beteiligten (und ganz besonders Simon Jäger, Dietmar Wunder und Axel Malzacher) einfach an, dass sie großen Spaß an ihren Rollen hatten, das ist so herrlich skurril gespielt und macht einfach richtig Laune beim zuhören - vorallem ist die Synchro für die Zeit so "unsynchronig" gemacht, so vor sich hingelabert und trotzdem kommt es vom Gesicht. Da hat Andreas Fröhlich in der Regie wirklich hervorragende Arbeit geleistet, auch sein - manchmal etwas freier übersetzter¹ - Text kann sich wahrlich hören lassen und fügt sich nahezu deckungsgleich an das bizarre Original an. Auch toll ist natürlich der leider früh verstorbene Philipp Brammer auf Martin Freeman, den er ruhig hätte öfter sprechen dürfen. (Nach der Performance habe ich mich schon immer gefragt, warum man sich im Hobbit für Manuel Straube entschieden hat, die leicht verwirrte, naive Note aber auch diesen Hauch von Resignation hatte Brammer genauso drauf)

Synchros von dem Format sollte es wirklich öfter geben!


¹meine ich überhaupt nicht negativ

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.371

29.10.2022 23:00
#920 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Ich kenne kaum Rollen von Max Eckard, aber er ist immer eine Wucht. Ob für Karl Malden in "Endstation Sehnsucht", Raf Vallone in "Bitterer Reis" oder Robert Ryan in "Das dreckige Dutzend". Schöne tiefe, aber auch charismatische Stimme, die zwischen Curt Ackermann und Paul Klinger wandelt. Schwer zu beschreiben.

Phönix


Beiträge: 510

30.10.2022 02:19
#921 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von Ludo im Beitrag #919
sein - manchmal etwas freier übersetzter¹ - Text kann sich wahrlich hören lassen und fügt sich nahezu deckungsgleich an das bizarre Original an.

Kann sein, dass ich da vielleicht etwas verwechsle, oder mich einfach mein Gedächtnis täuscht, aber zu großen Stücken haben sich die Texte mit der Buchübersetzung gedeckt.
Was ich eigentlich ziemlich cool fand.

berti


Beiträge: 17.846

30.10.2022 09:11
#922 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von Silenzio im Beitrag #920
Ich kenne kaum Rollen von Max Eckard, aber er ist immer eine Wucht. Ob für Karl Malden in "Endstation Sehnsucht", Raf Vallone in "Bitterer Reis" oder Robert Ryan in "Das dreckige Dutzend". Schöne tiefe, aber auch charismatische Stimme, die zwischen Curt Ackermann und Paul Klinger wandelt. Schwer zu beschreiben.

Wäre er (da du jetzt nicht auf eine spezielle Rolle von ihm abzählst) nicht eher ein Fall für einen dieser beiden Threads?
Synchronprofis ohne breite Anhängerschaft
Sprecher, die ihr besonders gerne hört

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.371

06.11.2022 20:18
#923 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Eine Soap im Sternstunden-Thread? "California Clan"? Bitte welche Serie? Kenn ich nicht. Wäre schade. Da entgeht mindestens die Spitzenleistung eines Florian Krüger-Shantin, der aus seiner Rolle ein Kabinettstückchen macht. Ein gewiefter Staatsanwalt, der mit allen Wassern gewaschen ist. Will sich durchschlängeln, aus der Affäre ziehen, oft süffiant oder zynisch. Mit Krüger-Shantin - Bombe! Und wie in einem anderen Thread schon erwähnt, bietet auch Walter Alich einer seiner besten Leistungen seiner Karriere. Nebenrollensprecher Hans Nitschke als schurkischer Psychiater, Wolf-Rüdiger Reutermann als winselnder, ängstlicher Psychiatrie-Patrient, Rüdiger Schulzki für den eisernen Patriarchen C.C. Capwell - passt wie die Faust aufs Auge mit seiner tosenden, donnernden Stimme. Leider wurde er später durch Lothar Blumhagen ersetzt. Und auch Bernd Eichner hat nie besser gepasst in der Rolle des gewieften Anwalts - mal arrogant, mal zutiefst menschlich und dann auf christlichen Faden. Auch er wurde dann wieder durch die erste Besetzung Detlef Bierstedt ersetzt. Eichner gefiel mir tatsächlich besser. Eine Mammut-Synchro von Video + Sound. Top-Arbeit. Muss man echt sagen.

Ozymandias


Beiträge: 1.233

06.11.2022 20:25
#924 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Da bin ich bei dir. Schulzki war der perfekte C.C., Blumhagen versandete ein bisschen. Eichner habe ich nie wieder so präsent erlebt, irgendwie war da mehr Spielfreude als sonst (er fühlt sich wohl in der Regie wohler). Und Krüger-Shantin war für das Schlitzohr einfach geboren, mit ihm war ich voll für die Figur - mein kleines Soap-Herz schlug fortan für Schurken, oder zumindest Schufte. Dazu dann noch die liebliche Kelly Capwell als Futter für die Augen ... das waren sehr hübsche Zeiten.

berti


Beiträge: 17.846

18.11.2022 13:29
#925 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Arnold Marquis für Ernest Borgnine in "Geheimakte M"

Ich habe Arnold Marquis ja schon oft geschmeidig und subtil erlebt, aber das ist eine der besten Rollen von ihm, die mir bisher untergekommen sind:
Gerade in den Szenen mit Borgnines Film-Vater ist er überzeugend warmherzig, in anderen warmherzig, unschuldig oder (über Unrecht) empört, wobei man ihm alles abnimmt. Und wenn er rollenbezogen laut oder emotional werden muss, ist dabei kein Hauch von Chargieren im Spiel.
Horst Niendorf (der in einer Nebenrolle zu hören ist) hätte das sicher auch hinbekommen, wäre damals aber für einen solchen Part sicher weniger wahrscheinlich gewesen.

Eine echte Meisterleistung!

Marc17


Beiträge: 26

03.12.2022 11:58
#926 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Joachim Tennstedt - Dustin Hoffman in Rain Man

Ich weiß natürlich nicht, ob es auf den 62 Seiten schon vorkommt.

CrimeFan



Beiträge: 7.333

17.12.2022 20:57
#927 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Carola Ewert in 'Rumiko Takahashi Anthology" (Episode 4)

Sie spielt eine Frau, die nachdem ihr Mann verstorben ist, mit ihre schrecklichen Schwiegermutter alleine leben muss. Diese erzählt über sie nur Unwahrheiten, so das sie von allen Nachbarn gemieden wird. Am Ende der Episode, hört man ihre Version der Geschichte und wie die Beziehung mit ihren Mann war. Diese längere Szene spielt Ewert sehr emotional, aber dennoch strahlt sie eine ruhige Art aus. Mit den Hintergrundwissen, das sie zu diesem Zeitpunkt schon Gesundheitliche Probleme hatte, macht es die Szene und insgesamt die ganze Spielweise der Rolle, für mich noch um einiges emotionaler.

Lammers


Beiträge: 4.155

02.01.2023 12:07
#928 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Zitat von berti im Beitrag #137
Komischerweise wurde "Adel verpflichtet" noch nicht erwähnt.
Als ich den Film vor zehn Jahren erstmals gesehen habe, hab ich mir den Kopf zerbrochen, wie viele Sprecher auf Alec Guinness in seinen Rollen zum Einsatz kamen. Ich tippte auf mindestens drei. Erst aus Bräutigams Lexikon erfuhr ich, dass es in allen 7 Sprechrollen (die Herzogin macht nur einmal "Sch!", was wohl O-Ton ist) Siegmar Schneider war.
Später hab ich mir die Synchro mit diesem Vorwissen angehört. Schneider war in manchen Rollen kaum wiederzuerkennen. Als Pfarrer und Bankier z. B. hat er seine Stimme auf tatterig-brüchig getrimmt, während er sie als General und Herzog gepresst hat und ungewohnt barsch klang.


Silvester habe ich mir diesen Film zufällig mal wieder angesehen, da ich in meiner Filmsammlung darauf stieß und will dem in diesem Thread unbedingt nochmal beipflichten. Allein Alec Guinness hat hier schon in einer achtfachen Rolle eine Meisterleistung vollbracht und dass man hier dann auch denselben Synchronsprecher, Siegmar Schneider, sieben von den acht Rollen (die achte Rolle ist stumm) sprechen ließ, ist phänomenal und er hat gefühlt sein gesamtes, stimmliches Repertoire angewandt, um auch allen Rollen gerecht; eine wahre Meisterleistung. Und ja, seine Fähigkeit, die Stimme zu verstellen, hat er hier vollkommen ausgereizt. In manchen Rollen hat er die Stimme, wie schon oben bemerkt, dermaßen gedrückt oder zittrig klingen lassen, dass seine Stimme geradezu unkenntlich war.

Zitat von berti im Beitrag #137
Neben Guinness´ Leistung wird die von Dennis Price oft nicht ausreichend gewürdigt. Ich finde, man sollte neben Siegmar Schneiders tour de force nicht Blumhagens Glanzleistung verschweigen. Zwar war seine Besetzung weder optisch (groß, schlank) noch vom Rollentyp (blasiert) her sonderlich originell, aber war es nicht eine seiner ersten Hauptrollen?


Blumhagen hatte meiner Kenntnis nach noch nicht so viele große Rollen gesprochen. Eine Rolle, die mir einfallen würde, weil sie mir aufgrund der Ungewöhnlichkeit hängengeblieben ist und die ich vor Jahren auch schon mal in dem Thread "Die kuriosesten Synchronbesetzungen" erwähnt hatte, wäre sein Einsatz für Edward G. Robinson in dem Biopic "Ein Mann mit Phantasie" über Paul Julius Reuter von 1940 (DF 1962): Die kuriosesten Synchronbesetzungen (13)

berti


Beiträge: 17.846

23.01.2023 11:54
#929 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Die gesamte Synchro von "Der Flug des Phönix" ist ein Meisterstück, wie nicht anders vom Team von Wahl/Koeniger zu erwarten, auch Hardy Krügers Selbstsynchro fügt sich absolut harmonisch ein.
Teilweise könnte man denken, die beteiligten Sprecher hätten bei manchen Szenen vorab entweder längere Zeit nichts getrunken oder sich gezielt heiser geschrien, so authentisch angeraut und kehlig klingen sie teilweise. Wir werden es wohl nicht mehr erfahren ...
Schauspielerisch wird hier viel geboten, aber meine persönlichen Highlights sind Siegmar Schneiders Wutausbrüche (von denen es im Laufe des Films einige gibt) und Michael Chevaliers verzweifelt-hysterisches Lachen, als er in letzten Drittel erfährt, dass Dorfmann zuvor nie ein echtes Flugzeug, sondern immer nur Modelle konstruiert hat.

Oliver Laurel


Beiträge: 368

23.01.2023 12:13
#930 RE: Synchron-Sternstunden Zitat · antworten

Auch Alexander Welbat für Borgnine fand ich hier richtig stark.

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