Klar, der Rückgriff auf biblische Motive hatte im ersten Film einen speziellen Reiz, aber ich finde den zweiten Teil auch ausgesprochen gelungen und er fällt bei weitem nicht so stark ab, wie das sonstige Fortsetzungen oft tun. Er hat dogar durch die Thematik der Unsterblichkeit/ewigen Jugend eine besonders tragische Note, die auch Charme hat.
Den dritten Phibes-Film wollte man immer wieder mal realisieren und es gab auch unterschiedliche Exposes dazu. Ich müßte mal nachsehen, wann welche entstanden, in einem davon ging es jedenfalls auch um Nazis und den heiligen Gral. Diesen braucht Phibes, um seine Viktoria wiederzubeleben. Seine Morde werden dann in Anlehnung an deutsche Göttersagen durchgeführt, zudem hätten Motive aus Wagner-Opern Eingang gefunden.
In der Theorie ist das durchaus reizvoll und ich glaube, schlimmer als viele andere Fortsetzungen wäre es sicher nicht geworden.
Nach dem Erfolg der Yorga-Filme wollte AIP Robert Quarry ja groß aufbauen und irgendwann war auch er im Gespräch, den Phibes zu spielen. Allerdings war das klassische Horrorkino dann schon kaum mehr rentabel Mitte der 70er-Jahre.
Zitat von fortinbras im Beitrag #27Ich finde es interessant, daß der Film offenbar plötzlich auch mit Videofassung im Fernsehen läuft.
Nicht erst "plötzlich", denn früher lief diese Fassung (laut Frank Brenner) auf tm3 und vor einigen Jahren auch noch öfter im Vierten. Wahrscheinlich hatten nur die öffentlich-rechtlichen Sender die Rechte an der ARD-Synchro.
Kann ich bestätigen, im TV ist mir bisher immer (TM3, Das Vierte) die Miedel-Synchro untergekommen, die Thormann-Synchro habe ich nur als (furchtbar asynchrone) Bastelfassung aus dritter Hand. Ein Verlust ist sie allerdings nicht, da ist die Videofassung (trotz mangelnder Kontinuität in der Besetzung) deutlich besser. Miedel ist auf Price zwar genauso daneben wie Hirthe, aber aufgrund des Voice-Over-Charakters kann man damit leben.
Zitat von fortinbras im Beitrag #31Den dritten Phibes-Film wollte man immer wieder mal realisieren und es gab auch unterschiedliche Exposes dazu. Ich müßte mal nachsehen, wann welche entstanden, in einem davon ging es jedenfalls auch um Nazis und den heiligen Gral. Diesen braucht Phibes, um seine Viktoria wiederzubeleben. Seine Morde werden dann in Anlehnung an deutsche Göttersagen durchgeführt, zudem hätten Motive aus Wagner-Opern Eingang gefunden.
DEN Film hätte ich auch gerne gesehen - "Indiana Phibes und der letzte Kreuzzug". Aber wer hätte dann Prices Vater gespielt?
Die Geschichte mit dem heiligen Gral und den Nazis entstand auf jeden Fall schon vor Indiana Jones, auch wenn man da zwangsläufig daran denken muß. Den Vater von Price hätte wohl Peter Cushing gespielt, jemand anderer fiele mir schwer ein...!
Ich habe die Miedel-Fassung erst als Überraschung auf der Dvd erstmals gehört. Die TV-Fassung habe ich erstmals 1990 im ORF gesehen/gehört und die verfolgte mich dann durch diverse Fernsehsender im Lauf der Jahre. Bis auf die eine erwähnte Aufnahme auf einem Privatsender habe ich den film aber nur auf öffentl.-rechtl. Sendern gesehen.
Ich trauere der Fernsehfassung jedenfalls nicht nach, auch wenn Klaus Miedel nicht optimal ist - genausowenig wie Martin Hirthe.
Ich muss gestehen, dass ich die berliner Synchro bisher nur in Ausschnitten kenne. Ich finde die hamburger keineswegs übel, aber wenn nicht diese schlimmen Falschbesetzungen wären, würde ich die VHS-Fassung wohl blind vorziehen, weil sie durch die Stimmen automatisch etwas klassischeres hat. Die ARD-Synchro ist aber keineswegs schlecht.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #34Ich finde die hamburger keineswegs übel, aber wenn nicht diese schlimmen Falschbesetzungen wären, würde ich die VHS-Fassung wohl blind vorziehen, weil sie durch die Stimmen automatisch etwas klassischeres hat.
Wäre dir hier auch der Stimmentausch recht gewesen, den ich vor einigen Jahren vorgeschlagen hatte (Schoenfelder für Cushing, Rode für Price und Miedel für Terry-Thomas)? Wenn ich Stimmen tauschen könnte ... (7) Die ebenfalls merkwürdigen Besetzungen von Mannkopff und Duwner würden zwar so bestehen bleiben, aber zumindest drei von fünf Fällen wären dadurch "korrigiert".
Da ist was dran mit Gescher für den Inspektor. Im "Schreckenscabinett" klang Bauschulte für Jeffrey ja auch distinguierter als Martienzen für den Chef. Allerdings kann ich mit Mannkopff ganz gut leben.
Duwner für Griffith ist auch in Ordnung. Es kam ja öfters vor, daß er korpulente größere Männer sprach, warum also nicht auch Hugh Griffith.
Die Videosynchronisation verleiht dem Film trotz Besetzungsfehlern einen klassischen Charme (das hat Stefan sehr schön zum Ausdruck gebracht), was der Fernsehfassung völlig abgeht.
Selbst in Hamburg hätten sich doch andere Sprecher finden lassen müssen. Der Gastauftritt von Cushing wirkt etwa mit Gerd Vespermann überhaupt nicht, da ist nichts Besonderes daran. Durch Christian Rode (den ich gern mal in einer Hauptrolle für Cushing gehört hätte) gewinnt diese an sich nicht sehr bedeutende Rolle aber einfach an Ausdruck.
Sicher wirkt Trout mit Bauschultes Stimme distinguiert, aber trotzdem ist die Figur durchaus lebhaft angelegt, wofür Mannkopff zu schwer klang und Gescher nach meinem Eindruck zu zurückhaltend geklungen hätte.
Zitat von fortinbras im Beitrag #41Im "Schreckenscabinett" klang Bauschulte für Jeffrey ja auch distinguierter als Martienzen für den Chef.
Ob es wohl Zufall war, dass hier Martienzen Bauschultes Vorgesetzten sprach, während in einer damals ebenfalls von der DS bearbeiteten Agentenserie (den Namen nenne ich aus Rücksicht auf dich nicht) die Konstellation genau umgekehrt war?