Heinz Engelmann fand ich nicht direkt unpassend nur in dieser Rollenkonstellation hätte ich mir es anders gewünscht. Wenn die Synchro von der MGM gewesen wäre, hätte ich gesagt, typisch MGM, da sie immer wieder so besetzt hat, dass man sich heute noch fragt, wie sie auf diese Kombi kamen. Das war hier aber nicht der Fall.
DER MANN MIT DEM KOFFER [1x18] Peter Arne: Klaus Höhne Vincent Ball: Herbert Stass
Anders wer's mir lieber gewesen - nicht nur aus dem Grund, dass ich Peter Arne mit Herbert Stass "kennengelernt" habe (WER GEWALT SÄT). Stass ist m.E. auch der beste Sprecher für Arne. Höhne geht zwar auch in Richtung Bauschulte, der in in zwei Folgen von DEPARTMENT S gesprochen hat, aber trotzdem wäre mir hier Stass lieber gewesen.
"Polizeiruf 110", Ep. "Im Alter von ..." - die "verschollene" Episode, die 2011 neu vertont wurde:
Peter Borgelt - Oliver Stritzel
Jürgen Frohriep - Andreas Schmidt-Schaller
Für mich ein Fall von: Umgekehrt, bitte! Andreas Schmidt-Schaller passt zwar auf Jürgen Frohriep, aber Oliver Stritzel nicht auf Peter Borgelt; dafür hätte Stritzel bestens auf Frohriep gepasst (besser als ASS, mindestens genauso gut) und ASS gut auf Borgelt.
Fänd ich auch nicht ideal - es war zwar als "Werbeaktion" gedacht, damalige Polizeiruf-Stars von heutigen synchronisieren zu lassen, aber das dürfte daneben gegangen sein - und künstlerisch hat es sich nicht bezahlt gemacht. Da wäre es günstiger gewesen, auf stimmliche Ähnlichkeit zu gehen. Für Frohriep hätte ich mir dann gut Roland Hemmo oder Holger Schwiers vorstellen können, für Borgelt wüsste ich jetzt nicht mal jemanden - tiefe Stimmen im richtigen Alter sind heute nicht mehr gefragt. Werner Ziebig vielleicht?
Sicherheitshalber sei hier erwähnt, dass es mir nicht um Stimmähnlichkeit (zwischen "Neusynchronsprecher" und "Originaldarsteller") ging (zumal ich nicht wüsste, Frohriep und Borgelt schon mal mit ihren eigenen Stimmen erlebt zu haben ...). Ich habe das Ganze vielmehr wie eine "ganz normale" Synchro betrachtet, also danach beurteilt, wie gut die Synchronstimme zum Aussehen des Darstellers passt (nicht: wie ähnlich sie der "echten" Stimme ist). Und da empfand ich Stritzel eben als fehlbesetzt: weil er m. E. nicht zu Borgelt passte - und weil er zu Frohriep nicht nur besser gepasst hätte als zu Borgelt, sondern vermutlich sogar besser als Schmidt-Schaller - der mir wiederum für Borgelt passender erschien als Stritzel. So.
(Synchronstimmen, die sowohl zum Aussehen des Darstellers passen als auch dessen "echter" Stimme nahekommen, wären wohl wünschenswert; im Zweifelsfall jedoch ziehe ich eine "unähnliche, aber passende" einer "ähnlichen, aber unpassenden" Synchronstimme vor, unabhängig davon, ob nun deutsche oder bspw. US-amerikanische Darsteller und Filme synchronisiert werden.)
"The Boys from Brazil" - die Besetzung bei Olivier und Mason kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen. Sicher, Borchert synchronisierte Anfang der 80er Mason recht häufig, aber genau zu dieser Zeit lag Schoenfelder gleich auf. Dagegen lag Borchert weit vorn bei Olivier, Schoenfelders bis dato einziger (!) Einsatz über 20 Jahre zurück. Hier würde ich unbedingt tauschen, zumal sich Schoenfelder kraftvoller und frischer anhörte und die Arroganz des Standartenführer leichter hätte umsetzen können. Und natürlich würde ich Nowka und Tennstedt tauschen - dieser Besetzungsfehler hätte 1985 nun wirklich nicht passieren dürfen (hatte der Regisseur die beiden Darsteller etwa verwechselt?)
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #99"The Boys from Brazil" - die Besetzung bei Olivier und Mason kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen. Sicher, Borchert synchronisierte Anfang der 80er Mason recht häufig, aber genau zu dieser Zeit lag Schoenfelder gleich auf. Dagegen lag Borchert weit vorn bei Olivier, Schoenfelders bis dato einziger (!) Einsatz über 20 Jahre zurück. Hier würde ich unbedingt tauschen, zumal sich Schoenfelder kraftvoller und frischer anhörte und die Arroganz des Standartenführer leichter hätte umsetzen können.
Also für mich passt Schoenfelder (trotz seiner Glanzleistung in "Lolita") nicht so recht zu Masons Gesicht, Borchert schon sehr viel eher (speziell beim älteren Mason). Zu dem in diesem Film sehr ausgezehrten Olivier dagegen passte er ganz gut. Borchert kann ich ich mir hier (obwohl seine Stimme zu der Zeit schon etwas gealtert war) nicht recht vorstellen, allenfalls Siegmar Schneider. Und dass Borchert die Arroganz der Rolle nicht getroffen hätte, würde ich auch nicht sagen. Schoenfelder habe ich hier nicht vermisst, zumal ich ihn (wie gesagt) bei Mason eh nicht so glücklich besetzt finde.
Dass er sie nicht getroffen hat, habe ich auch gar nicht geschrieben, aber er wirkte doch schon sehr alt und friedlich - Schütter kam weitaus gefährlicher und kälter rüber (passte aber wiederum überhaupt nicht zu Mason). Das ist allerdings ein Problem, das ich schon mit der Besetzung des Originals habe - Mason wirkt weder deutsch noch gefährlich.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #101Dass er sie nicht getroffen hat, habe ich auch gar nicht geschrieben, aber er wirkte doch schon sehr alt und friedlich - Schütter kam weitaus gefährlicher und kälter rüber (passte aber wiederum überhaupt nicht zu Mason). Das ist allerdings ein Problem, das ich schon mit der Besetzung des Originals habe - Mason wirkt weder deutsch noch gefährlich.
Ich hatte dich auch nicht so verstanden, dass du es Borchert gar nicht, sondern eher, dass du es ihm weniger gut als Schoenfelder zugetraut hättest. Und soll Seibert in seinen Szenen überhaupt "gefährlich" wirken? Aufgrund seiner geschmeidigen Stimme und seiner zurückhaltenden Art wirkt er auf mich zumindest überzeugender als Gregory Peck, der Grimassenschneiderei mit bedrohlicher Wirkung verwechselt und aus seinen Szenen teilweise eine Lachnummer macht. Oder hast du damit weniger Probleme?
Ernst kann man den Film sowieso nicht nehmen - so stört mich Peck eigentlich nicht so sehr. Aber Mason wirkt mir hier einfach ZU elegant - grandios in Filmen wie "Fanny" oder "Der unsichtbare Dritte", aber hier irgendwie deplaziert.
"Flammen am Horizont" ist ohnehin ein zweitrangiger Film, aber bei aller stimmlicher Verwandtschaft zwischen GGH und Horst Schön würde ich mir aus heutiger Perspektive wünschen, Schön hätte Leslie Nielsen synchronisiert und Heinz Petruo Sean Connery (und nicht umgekehrt). Die Gründe für Nielsen/Schön liegen auf der Hand und Petruo hatte Connery zumindest schon mal in "Der längste Tag" gesprochen und gar nicht mal übel gepasst. Ähnlich sieht es aus mit "Die Uhr läuft ab" - auch hier wäre mir Petruo lieber gewesen als Michael Cramer (man hätte auch Edgar Ott ausprobieren können, der in der Szene aus "Diamantenfieber" gar nicht schlecht funktionierte) - auf jeden Fall Tausch.
Inwiefern zweitrangig, wenn ich fragen darf? Ich schätze den Film sehr und finde, daß er einiges von Golfkrieg II vorwegnimmt. Ob Petruo so gut funktioniert hätte, ich weiß nicht. Ich find ihn für Nielsen hier ziemlich gut - klar, wäre da Schön schön gewesen, aber dann doch auch mit GGH für Connery. Cramer find ich in "Ransom" eigentlich ganz okay. Die Frage ist eher, warum man in beiden Filmen nicht GGH genommen hat.
Zu Beginn von "Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer" spricht Friedrich Joloff den Beamten John Howard (Carleton Young) , der den Professor und seinen Assistenten die Teilnahme an der Expedition anbietet. James Mason als Kapitän Nemo wird dagegen von Wolfgang Lukschy gesprochen. Er macht seine Sache zwar gut (besonders wenn man bedenkt, dass er in den Fünfzigern oft unterfordert war oder fehlbesetzt wurde), aber bei Mason ziehe ich ihm trotzdem Joloff vor. Also warum nicht einfach Lukschy auf Young und dafür Joloff auf Mason besetzen?