Zitat von iron im Beitrag #135Ich wäre mir nicht so sicher, ob GGH so überzeugend auf dem rebellischen Sohn rübergekommen wäre.
Wäre er bestimmt - ich möchte nicht entscheiden, wer von beiden besser war. Aber ganz konkret sprach ich von "Der Preis" - in "Katze auf dem heißen Blechdach" gab es eine solche Gegenpartbesetzung nicht.
Newman auf der einen und GGH auf der anderen Seite, das geht für mich gar nicht. Hier hätte ich wahrscheinlich sogar das Karussell noch mehr gedreht, denn Chevalier kann ich mir für Harvey nicht vorstellen, dann noch eher Herbert Stass. Chevalier für Shatner - auch nicht die perfekte Kombi (dass aber auch gleich drei Schauspieler in einem Film auftreten, die man vor allem mit GGH assoziiert), aber da seine Rolle relativ klein war, am ehesten zu verkraften. Aber wenn überhaupt, dann hätte ich mit Kieling für Newman und GGH als Gegenpart (Harvey) hier am ehesten leben können (zumal Newman stark verändert aussah).
GGH für Shatner war damals natürlich noch kein Thema. Aber bei Newman dürfte es wirklich offensichtlich sein, dass die MGM GGH viele Jahre lang konsequent mied, da dort zunächst Kieling und dann Chevalier als Stammkraft besetzt wurde, während man den "eigentlichen" Sprecher trotz Verfügbarkeit nicht besetzte.
Was aber offensichtlich keine Pauschalabneigung des Regisseurs (denn ich würde einen einzigen vermuten) oder/und des Aufnahmeleiters gegen GGH bedeutet, denn er war ja in anderen Rollen zu hören.
Natürlich nicht! Ich meinte auch nur, dass die MGM ihn offensichtlich nicht auf Paul Newman haben wollte, selbst als er bei anderen Studios/Verleihfirmen längst etabliert war. Bei Richard Widmark z. B. kam bei diesem Studio bekanntlich auch lange nicht Arnold Marquis und bei Dean Martin nicht Klaus Miedel zum Zuge. Allerdings hatte die Ultra bekanntlich auch manchmal solche Anwandlungen.
Geschmäcker sind unterschiedlich, bei Schauspielern und ihren Stimmen.
Paul Newman hat zwar durchaus einige tolle Filme gemacht, aber persönlich zähle ich ihn zu den überschätztesten Schauspielern seiner Generation. GGH machte ihn sehr sympathisch und gab seiner oft verkrampft ernsten Darbietung eine Pfiffigkeit, die Charme hatte. Aber Wolfgang Kieling für Newman war schon etwas ganz Besonderes, ich hätte diese Besetzung gerne öfters gehabt. Ich fand ihn in "Die Katze auf dem heissen Blechdach" deutlich besser als Newman selbst. Wobei das natürlich auch eine fantastische Rolle für GGH gewesen wäre, der ja in "Die Nacht des Leguan" brillierte mit einer schauspielerischen Reife und Gestaltung, die Richard Burton in nichts nachstand.
Dass am Ende von "Mord an der Themse" Klaus Miedel aus dem Mund von John Gielgud zu hören ist, stört mich sehr. Zwar ist es nur eine Szene, aber diese ist ziemlich lang und der Premierminister hat relativ viel Text. Im Film sind mit Wilhelm Borchert und Friedrich W. Bauschulte gleich zwei Sprecher vertreten, die ihn auch öfter synchronisiert haben. Bei Borchert wäre an einen Stimmentausch nicht zu denken, da dieser für mich ideal zum gealterten James Mason passt und ich mir Miedel weder als Watson noch für den "normal" aussehenden Mason vorstellen kann. Anders sieht die Sache bei Ron Pember aus, der im ersten Dritten zwei Szenen hat: Hätte man ihm Miedel gegeben, wäre das vielleicht keine ideale Besetzung gewesen, aber zu ihm hätte er sicher noch besser als zu Gielgud gepasst. Und dieser wiederum hätte zumindest eine "vertrautere" Stimme erhalten.
Das wurde hoffentlich noch nicht erwähnt. Im Western El Dorado hätte ich die Stimmen der beiden Legenden getauscht. Also anstatt Wolfgang Lukschy für den Duke und Arnold Marquis für Robert Mitchum genau umgekehrt. Aber natürlich hat es mit der Besetzung so wie sie ist auch gut geklappt.
Leon Rainer als Ernie in der "Muppet Show" - das ist wirklich übel! Und Michael Habeck passt zwar ganz gut zu Paul Williams, aber ist verdammt weit weg von der Originalstimme (und die hört man beim Gesang). Einmal getauscht - perfekt. Frage mich sowieso (wie so oft), was sich Storeck damals bei der Besetzung gedacht hat.
Theoretisch könnte man ihn ja noch dazu interviewen- vielleicht als Special auf einer Muppet-DVD oder eher BluRay (das gibt´s noch nicht!)! Das wäre sowohl interessant als auch tatsächlich angebracht- mir schwebt da auch immer das mit Roger Moore vor.
Ich habe zwar "Schüsse aus der Manteltasche" noch nie gesehen, aber ... Michael Chevalier für Aznavour und Peer Schmidt für Hossein?? Also nee, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das funktionieren soll. Umgekehrt wäre immer noch nicht ideal, aber weitaus naheliegender.
Ich hatte auch erst Skepsis, aber zumindest Peer Schmidt passt überraschend gut. Bei Chevalier für Aznavour bin ich mir noch nicht ganz schlüssig. Umgekehrt wäre sicherlich naheliegender, aber m.E. weitaus einfallsloser.
Schmidt passte erstaunlich oft (genial für den westernhaften Terence Hill - kaum zu glauben), deswegen kann ich mir das sogar noch einigermaßen vorstellen. Aber Chevalier für Aznavour - klingt für mich genauso absurd wie Thomas Kästner.
In "Goldfieber" (1982) hätte Anold Marquis statt auf Charlton Heston eher auf John Marley gepasst und dessen deutsche Stimme hätte ich stattdessen gerne auf Heston gehabt. Sie gefällt mir zwar auch für Marley sehr gut, aber bei Hestons Gesicht finde ich Marquis nicht perfekt, um es mal vorsichtig zu formulieren. Und dieser hat Marley immerhin schon mindestens einmal gesprochen. Seine stimme dürfte imo. recht gut auf ihm "draufliegen".