Tilo Schmitz auf Maulaf anstatt Wolfgang Hess und Hess dann auf Obelix. Diese Kombi hätte den Film für mich noch retten können
Ein solcher Tausch wäre sicher wünschenswert und angesichts der Figuren auch vertretbar gewesen. Den (völlig verkorksten) Film gerettet hätte er aus meiner Sicht aber nicht, sondern wäre höchstens ein kleiner Pluspunkt gewesen. topic-threaded.php?forum=11776730&threaded=1&id=506633&message=7260029
Nach längerer Zeit habe ich wieder "Die barfüßige Gräfin" gesehen. Paul Klinger für Humphrey Bogart fand ich schon früher ziemlich daneben, besonders, da Bogey hier schon ziemlich gealtert war und Klinger zu frisch und glatt klang. topic-threaded.php?forum=11776729&threaded=1&id=507760&message=7112583 topic-threaded.php?forum=11776729&threaded=1&id=452001&message=7149186 Mücke hat mal vermutet, dass man Klinger besetzte, um die Rolle einerseits elegant, andererseits wie ein Mentor wirken zu lassen. topic-threaded.php?forum=11776729&threaded=1&id=452001&message=7149188 Das kann natürlich sein. Aber dass Wolfgang Lukschy, Bogarts häufigster und (nach meinem Eindruck) bester Sprecher aus den Fünfzigern auf einen der anderen zentralen Schauspieler des Films (Edmond O´Brien) besetzt wurde und beide zahlreiche Dialogszenen haben, wurmt mich sehr. Nachdem mir erst neulich (in "Rächer der Unterwelt") aufgefallen ist, wie gut Klinger und O´Brien zusammen funktionierten, würde ich hier einen Tausch favorisieren. Lukschy hätte zu Bogarts mentorhaften, gesetzten und melancholischen Rolle deutlich besser als Klinger gepasst, der bei den Dialogszenen viel stärker voice-over wirkte als bei den Monologen aus dem Off. Und Klinger wiederum hätte in der für ihn eher untypischen Rolle des verschwitzten, leicht unbeholfenen, untergebutterten, schließlich aber doch aufbegehrenden "Dienstboten" (als solcher fungiert er für seinen Produzenten ja faktisch) sicher geglänzt. So bleibt leider nur eine völlig verkorkste Besetzung des von mir sehr geschätzten Paul Klinger in einer (schauspielerisch und von den Dialogen her) eigentlich gewohnt gelungenen Synchronisation von Josef Wolf. Eine kleine Notiz: Als Bogart gegen Ende mit Trenchcoat und Filzhut bei strömenden Regen durch den Park ging, musste ich natürlich gleich an Philip Marlowe denken. Aber Marlowes Aussehen und Klingers Stimme?
Zitat von berti So bleibt leider nur eine völlig verkorkste Besetzung des von mir sehr geschätzten Paul Klinger in einer (schauspielerisch und von den Dialogen her) eigentlich gewohnt gelungenen Synchronisation von Josef Wolf.
So krass würd ich's doch nicht sehen. Klinger ist zwar keine Idealbesetzung, aber das wäre Lukschy auch auf keinen Fall. Ich persönlich fand die tatsächliche Besetzung Klinger (Bogart) und Lukschy (O'Brien) genau richtig. Aber noch genialer fand ich ich Heinz Drache in der kleinen Nebenrolle als arroganter Edwards.
Drache fand ich ebenfalls hervorragend, würde seinen Part allerdings nicht als "kleine Nebenrolle" bezeichnen. Was genau gefiel dir hier an Klinger so gut? Passte er für dich (wie für Mücke und einige andere) gut als Rollencast?
Ich will das Thema hier nicht unbedingt vertiefen, aber nur so viel: ich halte nicht viel von der Besetzung Lukschy/Bogart, von daher ist mir jede Alternative recht.
Mir persönlich wäre die umgekehrte Besetzung auch deshalb lieber gewesen, weil Paul Klinger für mich in den Fünfzigern eher deutlich jünger klang, als er tatsächlich war, Lukschy dagegen nicht. Auch deswegen hätte der muntere Klinger eher auf den einige Jahre jüngeren O´Brien und der damals öfter etwas steif klingende Lukschy auf Bogart gepasst.
Zitat von SilenzioIch will das Thema hier nicht unbedingt vertiefen, aber nur so viel: ich halte nicht viel von der Besetzung Lukschy/Bogart, von daher ist mir jede Alternative recht.
Ich fand Paul Klinger in der "barfüßigen Gräfin" nicht so glücklich gewählt. Ich fand Lukschy auf Bogart, in den Filmen, die ich gesehen habe, immer passend besetzt und hätte ihn auch hier für eine gute Wahl gehalten. Ich finde, dass Lukschy auf den älteren, "zerknitterten" (aufs Gesicht bezogen) Bogart gut passte. Viel mehr Möglichkeiten hätte es m.E. nicht direkt gegeben.
Magst du diese Kombi generell nicht oder würdest du sagen, dass es für eine rollenbezogene Frage ist (von Fall zu Fall sozusagen) ?
berti hat's ja im Prinzip schon beantwortet. Selbst Heinz Engelmann fand ich irgendwie besser als Lukschy. Ganz passend fand ich selbigen bisher nur in DESPERATE HOURS.
Zitat von bertiNach längerer Zeit habe ich wieder "Die barfüßige Gräfin" gesehen. Paul Klinger für Humphrey Bogart fand ich schon früher ziemlich daneben, besonders, da Bogey hier schon ziemlich gealtert war und Klinger zu frisch und glatt klang.[...] (D)ass Wolfgang Lukschy, Bogarts häufigster und (nach meinem Eindruck) bester Sprecher aus den Fünfzigern, auf einen der anderen zentralen Schauspieler des Films (Edmond O´Brien) besetzt wurde und beide zahlreiche Dialogszenen haben, wurmt mich sehr. [...] So bleibt leider nur eine völlig verkorkste Besetzung des von mir sehr geschätzten Paul Klinger in einer (schauspielerisch und von den Dialogen her) eigentlich gewohnt gelungenen Synchronisation von Josef Wolf.
Das finde ich nun überhaupt nicht, denn ich fand Paul Klinger auf Bogey großartig in diesem Film. Als ich mal vor Jahren das erste Mal in diesen Film reinschaute, von Synchronsprechern noch keine Ahnung habend, bin vor allem wegen Klinger drangeblieben. Ich bin ein großer Fan von Lukschy, aber erst ab den frühern 60ern, zuvor konnte ich mit ihm, außer auf Gregory Peck, nie so recht warm werden, und fand ihn auch auf Bogart stets suboptimal. Wenn ich mir vorstelle, dass infolge des von dir favorisierten Stimmentauschs Lukschy die Off-Kommentare in DIE BARFÜSSIGE GRÄFIN gesprochen hätte... Nein, die Entscheidung gegen Lukschy und für Klinger war ein genialer Schachzug, dessen Leistung gehört nicht nur zu den größten Aktivposte der Synchronfassung, sondern ist sogar eine meiner liebsten Rollen von Klinger.
Zitat von John ConnorWenn ich mir vorstelle, dass infolge des von dir favorisierten Stimmentauschs Lukschy die Off-Kommentare in DIE BARFÜSSIGE GRÄFIN gesprochen hätte... Nein, die Entscheidung gegen Lukschy und für Klinger war ein genialer Schachzug, dessen Leistung gehört nicht nur zu den größten Aktivposte der Synchronfassung, sondern ist sogar eine meiner liebsten Rollen von Klinger.
Tja, so unterschiedlich können eben Wahrnehmungen sein: Paul Klinger höre ich eigentlich sehr gern, aber diese Rolle gehört zu denen, in denen er für mich am wenigsten passte. topic-threaded.php?forum=11776730&threaded=1&id=509966&message=7118324 (Als Ergänzug zu den bereits verlinkten Beiträgen.)
Zitat von John ConnorIch bin ein großer Fan von Lukschy, aber erst ab den frühern 60ern, zuvor konnte ich mit ihm, außer auf Gregory Peck, nie so recht warm werden, und fand ihn auch auf Bogart stets suboptimal.
Die Sache ist ja, dass Lukschy in den 50ern immer auf junge, dynamische Typen besetzt wurde, so auch auf Gregory Peck. Obwohl er von der Stimmlage gut passte, ging doch oft etwas vom Charakter verloren. Mir fällt in diesem Zusammenhang noch der Film "Duell in der Sonne" (1946) ein, wo ich auch für einen Stimmentausch plädieren würde, womit ich mich Mücke anschließe, der dies schon vor ein paar Jahren bei Eröffnung dieses Threads erwähnte: topic-threaded.php?forum=11776730&threaded=1&id=514090&message=7176689. In diesem Film wird Peck auch von Lukschy gesprochen. Joseph Cotten, der hier auch mitspielt, hat die Stimme von Heinz Engelmann. Die Beiden spielen hier Brüder und während Peck den wilden, leidenschaftlichen und durchaus auch gefährlichen Liebhaber spielt, der sich das nimmt was er kriegen kann (in dem Fall die weibliche Hauptperson, gespielt von Jennifer Jones), spielt Cotten den besonnenen, ruhigen Gegenpart, der sich im Laufe des Films auch auf die Gegenseite seines Vaters stellt. Hier hätte ich mir gut vorstellen können, dass aufgrund der genannten Tatsachen ungekehrt hätte besetzt werden können; Heinz Engelmann für Gregory Peck, Wolfgang Lukschy für Joseph Cotten, was gegangen wäre, da Engelmann Peck in den 50ern ("Duell in der Sonne" wurde 1952 synchronisiert) ohnehin ein paar Mal gesprochen hat, siehe hier
Zitat von LammersHier hätte ich mir gut vorstellen können, dass aufgrund der genannten Tatsachen ungekehrt hätte besetzt werden können; Heinz Engelmann für Gregory Peck, Wolfgang Lukschy für Joseph Cotten, was gegangen wäre, da Engelmann Peck in den 50ern ("Duell in der Sonne" wurde 1951 synchronisiert) ohnehin ein paar Mal gesprochen hat
Die Geschmäcker sind wirklich unterschiedlich, denn das finde ich nun wiederum gar nicht. Obwohl ich kein Fan vom "frühen" Lukschy bin - ihn ähnlich wie Fehmi erst ab den 60ern so richtig gut fand - finde ich die Besetzung bei "Duell in der Sonne" perfekt. Heinz Engelmann ist für mich (fast) der passendste Sprecher für Joseph Cotten. Da will ich keinen Lukschy hören, der soll ruhig Peck sprechen.