Stimmt, Die Besucher habe ich glatt vergessen! Wahrscheinlich, weil ich diesen Klassiker bis jetzt noch gar nicht gesehen habe. Ich muss mir die Serie unbedingt mal zulegen.
Und natürlich tut der Wechsel von Hess der insgesamt sehr tollen Westfassung keinen Abbruch. Es ist wie gesagt nur die Unbeständigkeit bei Mensik, die mich etwas irritiert. Die DEFA-Fassungen würde ich wirklich gerne einmal hören, Erhardt Köster war ja in der DDR anscheinend öfter und kontinuierlicher für Mensik zu hören.
Wirklich schade, dass sie aktuell nicht zugänglich sind. Ist eigentlich bekannt, ob die DEFA-Bearbeitungen der Tschechisch-Westdeutschen Kinderserien überhaupt noch erhalten sind? Wäre echt interessant, ob Köster auch in Pan Tau und den Besuchern im Einsatz war.
Bei "Pan Tau" bin ich mir relativ sicher, weil ich schon recht frühzeitig auf diese Kombi geprägt wurde und das kann nur durch die zweite "Pan Tau"-Staffel geschehen sein. Ansonsten hätte eigentlich "Arabella" für mich der prägende Eindruck sein müssen oder einer von Vorliceks-Kinomärchen, in denen es nie Köster war. Das Filmmaterial müsste eigentlich erhalten sein (da es 35mm- oder 16mm-Film war und keine MAZ-Bänder) und man in den sozialistischen Ländern offenbar nicht so dahinter her war, die Materialien nach Lizenzablauf einzuziehen, aber halt tief im Archiv vergraben ...
"Die Besucher" jedenfalls lohnt, wenn man einen Draht zu tschechoslowakischen Filmen/Serien hat, absolut.
Wie aus einem soeben geposteten Beitrag hervorgeht, finde ich Gerd Martienzen für Nigel Green in "Ipcress - Streng geheim" arg fehlbesetzt; im Film sind gleich zwei Sprecher in kleinen Rollen vertreten, die ihn auch synchronisiert haben und die mir hier passender erschienen wären. Einmal Heinz Petruo, der in der Anfangssequenz den Agenten Murray spricht, der Dr. Radcliff zum Bahnhof bringt. Daneben hört man in einer Szene in der Mitte des Films Heinz Engelmann kurz für Peter Ashmore als Sir Robert bei einer Szene im Hörsaal. Martienzen wäre für den Murray-Darsteller (Douglas Blackwell) ohne Weiteres vertretbar, für Ashmore eventuell weniger; aber dessen Auftritt ist ja relativ kurz.
Falls sich jemand gewundert hat, dass ich hier keinen Stimmentausch zwischen Michael Caine und Aubrey Richards ins Spiel gebracht habe: Beim jüngeren Caine kann ich auch mit einigen anderen Sprechern ganz gut und habe daher mit Peer Schmidt in diesem Film kein Problem, obwohl mir Eckart Dux noch einen Tick besser gefallen hätte.
Joshua Jackson (Dennis Schmidt-Foß) und William Zabka (Frank Schaff) in „Karate Kid: Legends“ (2025) würde ich gerne tauschen. Johnny Lawrence ohne Schmidt-Foß ruiniert leider das komplette Ende. Ein Schlag ins Gesicht für die „Cobra Kai“-Fans.
Frank Schaff ist doch aber die richtige(re) Stimme. Ich finde DSF ist eher ein """Schlag in ins Gesicht""" für Karate Kid Fans. (Fast die ganze Cobra Kai Synchro, um genau zu sein.)
Wenns man rein besetzungstechnisch sieht, ist doch alles in Ordnung. DSF is sowas wie der Stammsprecher für Joshua Jackson, sprach in vielen Filmen und Serien. Wohingegen er Zabka nur in Cobra Kai sprach. Und da Zabka sowieso schon unzählige Sprecher hatte, ist Frank Schaff doch ne gute Wahl. Mal davon abgesehen sprach Schaff Zabka bereits in Karate Kid 3. Wäre demnach also Kontinuität zur Filmreihe.
In "Maigret kennt kein Erbarmen" wird Jean Gabin seltsamerweise von Curt Ackermann synchronisiert, der ihn sonst anscheinend nie gesprochen hat und in eine ganz andere Richtung geht als die Stimmen, die er zu dieser Zeit sonst erhielt (Wolf Martini, Eduard Wandrey, Klaus W. Krause). Krause war zu dieser Zeit vielleicht noch nicht etabliert, wäre aber sicher auch leicht nach München zu bekommen gewesen; Ackermann war schauspielerisch gewohnt solide, will aber nicht recht zur "bärigen" Erscheinung passen. In einer Nebenrolle hört man Erik Jelde aus dem Mund von Paul Frankeur, der relativ viele Dialogszenen mit Maigret hat. Viele Jahre später sollte Jelde tatsächlich auf Gabin besetzt werden (nachdem Krause nicht mehr aktiv war). Hätte man es hier nicht auch tun können? Er hätte angemessen "grantig" geklungen, während umgekehrt Ackermann durchaus zu Doktor Bouchardon gepasst hätte.
Oh man, ich kenne den Film zwar nicht, aber durch die hier im Forum häufig vorgetragene Glorifizierung der Kombi Curt Ackermann/Cary Grant habe ich den unteren Teil erstmal komplett missverstanden, weil ich "grantig" im Sinne von "grant-ig" gelesen habe. Und ich dachte mir dann so: "Hä, seit wann entfaltet Jelde eine ähnliche Wirkung wie Ackermann auf Grant?"
Ich muss sagen, dass mir zwar Krause gefehlt hat. Er ist einfach perfekt für Gabin. Dennoch fand ich Ackermann überraschend gut. Es hat eigentlich nur wenige Augenblicke bei mir gedauert, dass ich ihn akzeptiert und nicht weiter darüber nachgedacht habe. Ich verbinde mit Ackermanns Stimme eigentlich keine Physiognomie. Grummelnd-grantig-ironisch-sarkastisch konnte er durchaus und das hat er auf Gabin gut rübergebracht.
Schauspielerisch habe ich an Ackermann hier auch nichts auszusetzen; er ist nur einfach ein anderer Stimmtyp als man es von Gabin ansonsten gewohnt ist. Jelde hättest du dir hier für ihn nicht vorstellen können?
Doch, klar. Ich wollte nur Ackermann "verteidigen" ;-) bzw. ich wollte meiner eignenen Überraschung Ausdruck verleihen, dass er für mich doch gut gepasst hat.
Als Fehlbesetzung empfinde ich ihn auch nicht (dann wäre es eher ein Fall für einen anderen Thread gewesen). Es gab nur eben hier die Konstellation, dass im selben Film jemand zu hören ist, der viele Jahre später ebenfallsauf Gabin besetzt wurde und den man hier auch hätte nehmen können; daher mein Gedanke.