"Lotta" - wieder mal der Fall, dass Serie und Filme eine unterschiedliche Schnittfassung aufweisen, hier sind die Szenenabweichungen sogar überraschend groß. Am krassesten der Fall der minutenlangen Einstellung, in der Lotta mit dem großen Fahrrad im Schuppen kämpft - die erste Hälfte ist in der Serienfassung enthalten, die zweite in der Kinoversion - und bei beiden fehlt jeweils ein ziemlich langes Stück. Erster Kinofilm ("Lotta aus der Krachmacherstraße") und Serie wurden eindeutig gleichzeitig bearbeitet. Im zweiten Kinofilm sind die Aufnahmen auch fast durchweg identisch - ABER: in der zusätzlichen Einstellung mit dem von Lotta geschriebenen Zettel klingt Viola Scherffs Stimme schon etwas älter ... das hätte noch nichts zu bedeuten, nur wurde kurz darauf Lottas wesentlich längerer Gesang, als sie ihr Dachzimmer einrichtet, ebenfalls neu aufgenommen und hier drückt sie ebenfalls ihre Stimme hörbar nach oben. Wenn man erst mal dahinter gekommen ist, kann man die neuen Szenen sogar schon aufspüren, ohne direkt zu vergleichen. Das ist ein ziemlich klarer Beweis dafür, dass der erst Monate nach der Seriensendung in die Kinos gebrachte Film nachträglich bearbeitet wurde, auch wenn die Rohaufnahmen möglicherweise noch vorlagen.
Gruß Stefan
edit: Die Rohaufnahmen lagen nicht mehr vor, denn einige verlängerte Szenen wurden (zum sehr kleinen Teil) neu aufgenommen (wegen abweichender Hintergrundmusik) und dabei ein einziger (!) Satz von Wolfgang Condrus neu formuliert (weil er in der ursprünglichen Fassung etwas unwillig wirkt, obwohl es der Buchübersetzung entspricht).
Zitat von Markus im Beitrag #116Die beiden Spielfilme sind Extrakte aus der Serie, in den Spielfilmen wurden aber nur 8 der Folgen verarbeitet und die auch nicht komplett. Zudem wurden die Folgen dann auch noch in einer verkehrten und unlogischen Reihenfolge zu den "Filmen" zusammengeschnitten.
Auch das stimmt so nicht ganz: Ursprung sind eine 6-teilige Serie, die dann tatsächlich und ohne Einwilligung des Regisseurs zum Film "Madita" zusammengeschnipselt wurden (in der Tat auch in verkehrter Reihenfolge), der zweite Film dagegen ist ein echter Kinofilm, der für die deutsche Serienfassung wiederum auseinander genommen wurde (wie die beiden letzten Pippi-Filme) - auch dies ohne Zustimmung des Regisseurs.