Ich finde es faszinierend, wenn ein Schauspieler mit zeitlichem Abstand die selbe Rolle im selben Film noch einmal übernimmt, und damit meine ich nicht Rekonstruktionen (obwohl das kein Regelfall ist).
In "Susi und Strolch" übernahmen gleich zwei Schauspieler ihre Rollen der ersten Synchro: Harry Wüstenhagen als Strolch und Ursula Krieg als Tante. Fast wären es drei geworden, wenn nicht Erich Fiedler von Luigi zu Joe gewechselt hätte.
Georg Thomalla sprach Jiminy Grille in "Pinocchio" beide Male.
Siegmar Schneider synchronisiert gleich dreimal James Stewart doppelt: in "Vertigo", "Cocktail für eine Leiche" und "Das Fenster zum Hof".
Ein Sonderfall ist "Amadeus", bei dem sich die Überflüssigkeit der kompletten (!) Neu-Synchronisation dadurch decouvriert, daß gleich fünf Sprecher ihre Rollen übernahmen: Detlef Eckstein, Marion Hartmann, Peter Matic, Lothar Blumhagen und Hans-Werner Bussinger. Hier hätte man doch auf Szenen der alten Fassung zurückgreifen können, wodurch Jürgen Hentzsch und Joachim Kemmer erhalten geblieben wären.
Noch krasser ist es in "Monty Python - Der Sinn des Lebens": Thomas Danneberg, Arne Elsholtz, Norbert Langer, Michael Nowka und Michael Chevalier wiederholten ihre Rollen mit den Originaltexten! Das alles nur wegen 5.1!
Frank Glaubrecht als doppelter "Robin Hood - König der Diebe"
Klaus Kindler, der beide Male die ersten Dollar-Filme synchronisierte (eigentlich sogar dreimal, wenn man die Rekonstruktionen dazurechnet - was, er sagt in "Für eine Handvoll Dollar" in den neuen Szenen gar nichts? Richtig, aber er stöhnt!)
Beate Hasenau war beide Male als Ursula in "Arielle, die kleine Meerjungfrau" zu hören.
Besonderes Kuriosum: Walter Suessenguth sprach Charles Vanel in "Lohn der Angst" sowohl bei der IFU (1952) als auch bei der DEFA (1957).
Christian Rode sprach Julius Cäsar sowohl in der Kinofassung von "Asterix - Sieg über Cäsar" als auch in der berliner Dialektfassung knapp 20 Jahre später.
Gerd Martienzen synchronisierte Louis de Funes beide Male in "La grande vadrouille".
Ganz wichtig: Walter Niklaus war als Sherlock Holmes in den alten wie in den neuen Synchronfassungen (immerhin 9 Doppelsynchronisationen) zu hören.
Das war auch bei Beate Hasenau in Arielle die Meerjungfrau der Fall, wo sie in der alten und der neuen Synchronfassung die Meerhexe Ursula stimmlich verkörpert!
In Antwort auf:in welchen Metas (Synchro in der Synchro) wurde denn mal mit dem original sprecher neu synchronisiert, anstatt recycelt?
Hendrik hatte mal in dem entsprechenden Thread Folgendes gepostet: "In Folge #5/1 "Reise in die Vergangenheit" sieht man im TV einen Ausschnitt aus dem Film "Was vom Tage übrig blieb" und man hört dabei die Originalsynchro, nämlich Joachim Kerzel auf Anthony Hopkins und Monica Bielenstein auf Emma Thompson!"
Nur, dass in der Kinosynchro Rolf Schult zu hören war - also war es nicht die Originalsynchro, sodass die Bielenstein ihre Rolle für DIE SOPRANOS neu gesprochen haben muss!
Ich hab da auch was: GGH für Rock Hudson in HART AM WIND (1958 und Mitte der 80er noch einmal).
Arnold Marquis für Frank Wolff in "Gott vergibt - wir beide nie!" (1967/68) und "Zwei vom Affen gebissen", der entsprechenden Comedy-Synchro aus den frühen 80ern.
---------------------------- Kürzelerklärung: [In Reihe] : Der Schauspieler wirkte in einer Reihe von Folgen innerhalb einer Serie oder eines Mehrteilers mit relativ langer Laufzeit und unbekannter Folgenanzahl mit. [Serie]: Der Schauspieler wirkte in einer oder wenigen Folgen einer Serie mit. ---------------------------- "Griechen drohen niemals - sie prophezeihen nur..." Edgar Ott für Telly Savalas in "Kojak", Episode: 'Drei Kugeln im Asphalt'
Siegmar Schneider hat Jimmy Stewart noch ein weiteres Mal "doppelt" gesprochen:
DIE GLENN MILLER STORY (1954/1985)
Außerdem:
Siegfried Schürenberg für Clark Gable in:
SAN FRANCISCO (1936 und 1955) MEUTEREI AUF DER BOUNTY (1936 oder 1937 und 1951).
Der Rekordhalter ist aber zweifellos Walter Bluhm:
er hat Stan Laurel von 1937 bis 1976 oftmals in den gleichen Filmen (und nicht nur zweimal) synchronisiert. Mit ihm auch häufig (aber deutlich weniger als Bluhm) Arno Paulsen.
Norbert Langer scheint das ja öfter zu machen. In THX 1138 hat er auch zweimal die gleiche Rolle gesprochen, wobei die Neusynchro in diesem Fall recht gelungen ist. Ob die Veränderungen im DC gelungen sind, muß wohl jeder für sich entscheiden...
Es ist ja auch bei Serien so, dass wenn sie in den 70ern teilweise synchronisiert wurden, die Sprecher 10-20 Jahre später nochmal ranmußten.
So synchronisierte Rainer Brandt bekanntlich 1972 die ersten 12 Folgen der Serie "Die Zwei". 1984 (ZDF) und 1997 (Kabel 1) folgten die restlichen Folgen.
Der selbe Fall trat auch bei der Serie "Männerwirtschaft" auf. 1972 wurden für's ZDF einige Folgen synchronisiert. In den 80ern wurden dann die restlichen Folgen synchronisiert, was man auch hört. Rainer Brandt und Arnold Marquis sind stimmlich gealtert und passen auch nicht mehr hundertprozentig auf Tony Randall und Jack Klugman; will sagen, es hört sich ein bißchen komisch an.
In Antwort auf:Der selbe Fall trat auch bei der Serie "Männerwirtschaft" auf. 1972 wurden für's ZDF einige Folgen synchronisiert. In den 80ern wurden dann die restlichen Folgen synchronisiert, was man auch hört. Rainer Brandt und Arnold Marquis sind stimmlich gealtert und passen auch nicht mehr hundertprozentig auf Tony Randall und Jack Klugman; will sagen, es hört sich ein bißchen komisch an.
Besonders Arnold Marquis hatte sich ja extrem bis in die 80er verändert, bei Rainer Brandt ging es noch.
G.G. Hoffmann sprach ja auch noch mal John Steed in den neusynchronisierten Episoden von MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE - wo er zunächst befremdlich klang, sich aber scheinbar zunehmend "einsprach". Aber das weicht jetzt irgendwie etwas von Thread ab, glaube ich ....
"Ei!" (Herbert Weicker für Christopher Lee in DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN)
Harry Wüstenhagen hat Pierre Richard in den beiden Versionen des Films "Der Hornochse und sein Zugpferd" gesprochen (den zweiten Titel habe ich grad vergessen).