super forum habe schon oft mal still mitgelesen, aber nun habe ich eine frage.
irgendwann letzte woche kam auf orf glaub ich robin hood mit kevin costner! super film habe ich früher ewig angeschaut und konnte fast alle dialoge mitsprechen, doch nun:
SHOCK!!!!
Die Stimme vom Sheriff, ein graus! Das war doch nicht die ursprüngliche! Alan Rickman hatte in der Urfassung eine geniale deutsche Stimme!
Der Director's Cut wurde kürzlich komplett neu synchronisiert. Geblieben sind nur Frank Glaubrecht für Kevin Costner, Jürgen Kluckert für Morgan Freeman, Katja Nottke für Mary Elizabeth Mastrantonio.
Diese Neusynchro wurde ja schon im Thread "Warnliste Neusynchros" erwähnt (dort auch mit Listen beider Fassungen). Sie lief im September 2004 zum ersten Mal auf Pro7 (das ZDF hat Anfang dieses Jahres allerdings die alte Fassung ausgestrahlt). Ich finde Lutz Riedel auf Rickman von der Stimme her gar nicht so schlecht; im Vergleich zu Fricke hat er sich allerdings nicht genug reingehängt, so dass er teilweise lascher wirkt. Gravierender finde ich dagegen die Umbesetzungen Bruder Tuck und Little John; Roland Hemmo und Tilo Schmitz können Wolfgang Hess und Hartmut Neugebauer aus der ersten Fassung nicht das Wasser reichen.Ich frage mich, warum man sie für die Neufassung nicht nach Berlin geholt hat (vielleicht, weil sie zu alt geklungen hätten?). Besonders die Szene am Schluss, als Tuck den Bischof aus dem Fenster stößt verliert erheblich (Hess´ unterschwellig bedrohliches Grollen war unbezahlbar). Wenn schon nicht Hess, wäre mein Favorit in dieser Rolle Helmut Krauss gewesen (allerdings hätte er 2003 vielleicht schon zu alt geklungen). Eine Katastrophe ist auch die Schlußszene: Ganz abgesehen davon, dass Hess´ Lache dem letzten Satz erst den wahren Schliff gab, war es kriminell, GGH durch Christian Rode zu ersetzen. Ich frage mich, ob eine vollständige Neusynchro wirklich nötig war. Hätte man nicht einfach die zusätzlichen Szenen (möglichst mit den ursprünglichen Sprechern) synchronisieren und dann in den Film integrieren können? Insgesamt wirkt diese Fassung im Vergleich zur ersten lieblos (Frank Glaubrecht klingt zudem in einigen Szenen zu alt).
Während Lutz Riedel als Sheriff für mich eine Verbesserung darstellt, ist das völlige No-Go im Diector's Cut, dass Sean Connery neu synchronisiert werden "musste". Damit ist nun leider der Gag weg :-( Früher hat man ihn nämlich auch auf deutsch an der Stimme erkannt.
In Antwort auf:warum man sie für die Neufassung nicht nach Berlin geholt hat
Vielleicht: Weil das Geld kostet, dass man bei ner Direct-to-DVD Fassung nicht hat? Ist doch offensichtlich, dass kein einziger überregionaler Sprecher dabei war.
Bei Connery stimme ich dir zu (aus den von dir genannten Gründen). Bei deinem Einwand, dass es zu teuer gewesen wäre, Neugebauer und Hess nach Berlin zu holen, frage ich mich allerdings, ob die komplette Neusynchro nicht sowieso eine unnötige Geldverschwendung war. Immerhin hat man (wenn ich mich nicht irre) Elsholz´ Dialogbuch weitgehend übernommen. Warum empfindest du Riedel gegenüber Fricke als "Verbesserung"?
P. S. Warum hat das ZDF wohl die alte Fassung ausgestrahlt (wären die Rechte an dem Director´s Cut zu teuer gewesen)?
In Antwort auf:Ist doch offensichtlich, dass kein einziger überregionaler Sprecher dabei war.
Stimmt nicht ganz, Philipp Moog war dabei.
Die ganze Synchro ist ein Ärgernis, da der Film noch nicht so alt ist, als daß man die neuen Szenen (die übrigens verschwindend gering sind) nicht mit den alten Sprechern hätte nachvertonen können. Stattdessen schmeißt man tausende von Euro für eine völlig überflüssige Komplettsynchro zum Fenster raus. Absolut hirnverbrannt und nicht im geringsten nachvollziehbar.
Ich hab noch die DVD Erstauflage mit erster Synchro und ohne die (überflüssigen) neuen Szenen.
Mir doch egal, ich kauf Director's Cut Filme sowieso nur noch, wenn sie wirklich vom Director stammen und nicht vom Studio (das nochmal ein paar Euros einsacken will).
In Antwort auf:Warum empfindest du Riedel gegenüber Fricke als "Verbesserung"?
Weil ich finde dass Rickman mit Frickes Stimme absolut übertrieben "bösartig" klingt, und daher unglaubhaft und unfreiwillig komisch. Riedel hat eher was aristokratisches in seiner Stimme und macht aus dem Sherrif einen Edelbösewicht.
Moog ist dauernd in Berlin, der dürfte noch der billigste gewesen sein.
Das mit Elsholtz' Buch soll übrigens Ärger gegeben haben, aber da kann ich mich auch irren.
Manche Studio haben die Philosophie "Nachsynchro klappt nicht, ohne dass man's merkt, also machen wir's nicht." Stimmt zwar, dass man mit Sicherheit einen Altersunterschied gehört hätte, aber das wäre trotzdem die bessere Lösung gewesen. Ich weiß nur aus der Praxis, dass Nachsynchros für viele Auftraggeber nicht in Frage kommen.
Letztlich war' es sicher wieder der 5.1 Zwang, der zur Neusynchro geführt hat. Und manche finden es ja wirklich am wichtigsten, dass möglichst viele LEDs bei ihrem Verstärker leuchten.
Also ich fande den Fricke "genial böse" in der Rolle des Sheriffs, dazu passt auch der extreme gesichtsausdruck von rickman in dieser rolle irgendwie besser....
"Nein mit einem Löffel, es tut mehr weh"
keine Ahnung vielleicht bin ich ja auch als "otto-normal-zuschauer" einfach darauf fixiert, dass sich nix ändert..... weiss nicht, jedenfalls gefallen mir die alten stimmer erheblich besser!
ich würde mir prinzipell die dvd kaufen, nicht aber mit den neuen stimmen
Diesem Urteil kann ich mich nur anschließen; man darf nicht vergessen, dass Rickman in dieser Rolle teilweise extrem (bis an die Grenze zur Parodie) chargiert und eigene Sprüche eingebaut hat (z. B. das legendäre "...und sagt Weihnachten ab!"). Eine "übertrieben" bösartige Stimme wäre also geradezu ideal.
P. S.: Inwiefern gab es wegen Elsholz´ Buch Ärger? Weil er bei der ersten Synchro auch die Regie hatte (und bei der zweiten Riedel)?
Zitat von bertiDiesem Urteil kann ich mich nur anschließen; mann darf nicht vergessen, dass Rickman in dieser Rolle teilweise extrem (bis an die Grenze zur Parodie) chargiert und eigene Sprüche eingebaut hat (z. B. das legendäre "...und sagt Weihnachten ab!"). Eine "übertrieben" bösartige Stimme wäre also geradezu ideal. P. S. Inwiefern gab es wegen Elsholz´ Buch Ärger? Weil er bei der ersten Synchro auch die Regie hatte (und bei der zweiten Riedel)?
Deswegen gefällt es mir besser, weil Riedel nicht so viel chargiert. Ich kann den Sherrif so einfach nicht ernst nehmen Aber eigentlich finde ich den Film als Robin Hood-Verfilmung so oder so ziemlich unbrauchbar. Wie kann man einfach die Figur des Prinz John komplett streichen? (Selbst in der Mel Brooks Parodie kommt er vor!)
Und die Grammatik in dem Satz "mit einem Löffel. Weil er stumpf ist, es tut mehr weh!" lässt mich jedes Mal frösteln... Kommt aber leider so in beiden Fassungen vor.
Ärger gab es, wenn das stimmt, weil Elsholtz (bzw. Rondo-Film) nicht gefragt wurde, ob man das alte Buch verwenden dürfe.
In Antwort auf:Aber eigentlich finde ich den Film als Robin Hood-Verfilmung so oder so ziemlich unbrauchbar. Wie kann man einfach die Figur des Prinz John komplett streichen? (Selbst in der Mel Brooks Parodie kommt er vor!)
Also ich finde diese Verfilmung mit die Beste! 1. Robin Hood läuft zum ersten Mal nicht mit Strumpfhosen rum! 2. Er hat keine Schmalz-Locke und kein Gel im Haar 3. Er ist "realistisch" gefilmt worden
Klar kein Prinz John und die "Germanen" naja das war nicht der Knaller