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Dieses Thema hat 83 Antworten
und wurde 6.768 mal aufgerufen
 Filme: 1990 bis 2009
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Roger Thornhill ( gelöscht )
Beiträge:

03.10.2007 10:45
#46 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten

Zitat von Mücke
Dass man sogar Hans-Werner Bussinger aus "Death Proof" beibehalten hat isn Pluspunkt.


Ähm... die beiden Filme wurden quasi zur gleichen Zeit von der gleichen Synchronfirma für den gleichen Auftraggeber bearbeitet. Wie kann eine Selbstverständlichkeit dann ein Pluspunkt sein?

Mew Mew
Moderator

Beiträge: 15.427

03.10.2007 11:15
#47 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten
Die übrige Besetzung klingt, abgesehen von Melanie Hinze, recht vielversprechend

Ich kann mich mit der Besetzung auch nicht so recht anfreunden.
Klar passt Melanie Hinze auch gut zu Rose McGowan, doch sstört
mich selbst immer der Gedanke, dass Rose jetzt fast alle Charmed Specherinnen hatte,
fehlt ja nur noch Ranja Bonalana dann wäre die Reihe komplett... (Es sei denn es gab die Kombi schonmal^^)

Bei Marley Shelton gefällt mir die Besetzung mit Ranja Bonalana auch nicht wirklich.
Passen tut sie auch, keine Frage (und sie sprach sie bisher ja auch am meisten)
aber hier vermisse ich immer meinen Erstkontakt mit Manja Doering, die so toll
zu ihr passte.


Dennoch kann man die Besetzungen der Sprecher (jetzt von der Liste abgeleitet)
in den beiden Filmen als gelungen bezeichnen, da sie alle zu ihren Rollen passen.

EDIT:
Sagt mal in welchem Teil kamen eigentlich die Babysitter Zwillinge vor?
Oder waren sie in beiden Filmen zu sehen?
Blade


Beiträge: 299

03.10.2007 13:31
#48 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten

Soweit ich das im Double mitbekommen habe, gab es sie nur ausführlich in Planet Terror zu sehen

SynchroInsider



Beiträge: 282

03.10.2007 23:10
#49 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten

Kann ich alle bestätigen, war gestern auch im Double mit Machete-Trailer zwischendurch. Der wurde übrigens genial von Reiner Schöne gesprochen, in Planet Terror lief auf einem TV auch noch ein Trailer den er ebenfalls sprach. Finde beide Filme gleichwertig gelungen, die Synchros ebenso. Fürs Gesamtwerk 8/10 Punkte.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

04.10.2007 01:33
#50 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten
In Antwort auf:
Ähm... die beiden Filme wurden quasi zur gleichen Zeit von der gleichen Synchronfirma für den gleichen Auftraggeber bearbeitet. Wie kann eine Selbstverständlichkeit dann ein Pluspunkt sein?


Is mir bewusst, dass "Planet Terror" auf Eis lag. Mir war's trotzdem wichtig es im Vergleich mal zu erwähnen.
Denn: Im Endeffekt isses mir als Zuschauer scheißegal, ob die Filme vom selben Auftraggeber und fast zur selben Zeit bearbeitet wurden oder mit etwas, aber wenig Abstand und aus zwei Richtungen. Du hast vollkommen recht, dass der von dir benannte Turnus ('Kontinuität bei relativ unbekannten Schauspielern, selbst bei kurzen Abständen zwischen Filmen, nur bei selbem Auftraggeber') existent ist, aber das rechtfertigt ihn ja nicht.

Ich habe für Wechsel bei Schauspielern mit markanten Rollen (und "Markanz" is bestimmbar) nichtmal Verständnis - auch aus dem mir als Außenstehenden "professionellst-möglichen" Blickwinkel - wenn zwischen den Bearbeitungen der Filme grade mal 3 oder 4 Monate liegen. Sowas ist Lethargie geschuldet und nichts anderes.
Ich spiele aktuell(!) damit vor allem auf Naveen Andrews an, der, zumindest dem anderen Trailer nach zu urteilen, in "Planet Terror" und "Die Fremde in dir" zwei verschiedene Sprecher haben dürfte. Schweizer merkte diesbezüglich ja eigentlich genau denselben Spruch wie du jetzt mit nem anderen Vorzeichen an, nämlich, dass für Andrews der selbe Sprecher unwahrscheinlich ist, weil die Aufträge aus zwei Richtungen kamen.
Ich sehe das Studio-gängige Prinzip nicht ein (erschwerend kommt hinzu, dass gerade Andrews durch "Lost" sogar relativ bekannt ist, aber das spielt vom Prinzip her noch nichtmal ne vordergründige Rolle, außer dahingehend, dass man Tayfun Bademsoy hätte nehmen sollen). Mit Blick nur auf den Film - neutral betrachtet - freue ich mich also über Bussingers erneuten Auftritt hier, auch wenn er noch so selbstverständlich sein mag - fachtheoretisch, bzw. "Studio-ethisch" gesehen.
Das Ganze ist ein Pluspunkt für den Film! Nicht für das Studio, für das es selbstverständlich sein mag. Für den Film an sich ist es nicht selbstverständlich, denn für den Genuss des Films ist es prinzipiell egal, ob ich darüber informiert bin, wer die Synchro gemacht hat oder nicht. Ich erkenne nur die Stimme wieder und das zählt für den Eindruck des ganzen Werks.
Bei einer Fehlbesetzung sollte es das Studio schließlich auch nicht rehabilitieren, dass die Übernahme selbiger in einen weiteren Film als "selbstverständlich" angesehen wird, weil sie durch einen kurz zuvor bearbeiteten Film scheinbar vorgegeben wurde. Wenn ich - willkürliches Fun-Beispiel - Wolfgang Hess für Brad Pitt höre, ist das ein Minuspunkt für den Film, egal, wie oft er es vorher schon war und bei wem und durch wen oder sonst was.
Donnie Darko
Moderator


Beiträge: 8.083

04.10.2007 04:39
#51 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten

Für die Liste auf der ersten Seite: Tom Savini in "Planet Terror" wird von Gerald Paradies gesprochen.

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 41.510

04.10.2007 13:34
#52 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten
Ich habe für Wechsel bei Schauspielern mit markanten Rollen (und "Markanz" is bestimmbar) nichtmal Verständnis - auch aus dem mir als Außenstehenden "professionellst-möglichen" Blickwinkel - wenn zwischen den Bearbeitungen der Filme grade mal 3 oder 4 Monate liegen. Sowas ist Lethargie geschuldet und nichts anderes.

Und wie sollen die Bearbeiter des späteren Films wissen, wer im drei Monate früheren gesprochen hat, wenn die Kaul-Datenbank nur alle 6 Monate aktualisiert wird?

Davon abgesehen stimme ich dir auch prinzipiell nicht unbedingt zu. Manche Besetzungen, gerade "markante", sind erst gar nicht darauf angelegt, kontinuitätsfähig zu sein, sondern sollen einfach nur das Beste aus dem gerade vorliegenden Film rausholen. Um mal für dich ein Beispiel zu konstruieren: Stell dir vor, Brendan Gleeson wäre hier noch nicht so bekannt und man hätte in HARRY POTTER 3 nun tatsächlich wie von dir gewünscht Hans Teuscher besetzt - es wäre sicherlich eine Spitzenperformance gewesen, die exakt zur Rolle passt. Aber wäre das nun ein Grund gewesen, ihn für alle Zeit weiterhin für Gleeson zu nehmen? Ich denke doch eher nicht.

Ein für mich gar unkonstruiertes Beispiel ist Russell Crowe: Den hat man hier vor GLADIATOR offenbar eher weniger gekannt. Darum hat man sich bei dem Film mit gewissem Recht gedacht, Scheiß drauf, wer den schon mal in Filmen sprachen, die die wenigsten kennen, wir wollen für diese richtig markante große Rolle auch einen richtig markanten Sprecher - und den fand man in Thomas Fritsch. Aber das bedeutet nicht automatisch, dass er auch die beste Besetzung für "normalere" Filme ist.

Und so ist es bei jedem Film so, dass nicht einfach der Schauspieler unabhängig von der Rolle und dem Film mit einer deutschen Stimme besetzt wird (wie soll das auch gehen?), sondern jede Besetzung immer eine Interpretation dessen ist, was gerade vorliegt. Dabei kann sich natürlich eine bestimmte Besetzung durchsetzen, aber prinzipiell wisst ihr ja, mit welchem Körperteil Meinungen vergleichbar sind... Wenn schon hier im Forum bei so manchem Schauspieler Uneinigkeit herrscht, welcher Sprecher nun am besten passe, wieso dürfen dann die jeweiligen Synchronverantwortlichen nicht auch unterschiedliche Ansichten haben? Wenn man mal einen anderen Sprecher besetzt, heißt das ja *nicht immer*, dass man es dem vorherigen Sprecher schauspielerisch nicht zutraut, sondern dass er allein durch seine ihm angeborene Stimme nicht passt. Das Argument, der Schauspieler habe im Original ja auch nicht eine neue Stimme bekommen, zieht nicht richtig, da Synchronisation immer nur eine Interpretation für deutsche Ohren ist und sowas allgemein immer ein wacklig Ding, die von von Interpret zu Interpret anders ausfällt.

Gruß,
Tobias
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

04.10.2007 14:06
#53 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten
In Antwort auf:
Aber wäre das nun ein Grund gewesen, ihn für alle Zeit weiterhin für Gleeson zu nehmen? Ich denke doch eher nicht.


Zu "Potter" hatte ich aber damals schon gesagt, dass Teuscher ideal für den "Buch-Moody" bzw. einen sehr stark in diese extreme Rolle geschminkten Schauspieler gepasst hätte.
Und auf sehr auf unkenntlich geschminkte Schauspieler bezog ich mich hier nicht, denn für sowas gilt eher die "Animations-Film"-Ethik. Joachim Tennstedt für Mickey Rourke in "Sin City" wäre auch nicht wirklich sinnvoll gewesen.
Teuscher war meine Vorstellung für einen auf alt und richtig hutzlig geschminkten Brendan Gleeson. Gleeson wirkte dann jedoch "original-alt" und insofern war Hemmo denkbar. Mir erschien Hemmos Stimme in Unkenntnis des Films für Moody als nicht rauh genug, doch es funktionierte.

Für Gleeson, wie er im Film zu sehen war - und darum geht es hier - hätte ich Teuscher nicht besetzt, da er viel zu alt wirkt.

Wenn ein "noch einigermaßen wiedererkennbarer" Schauspieler innerhalb nes kürzeren Abstandes mehrmals ins Kino kommt, sollte man, meiner Meinung nach, generell denselben Sprecher nehmen. Und einer, der auf alle entsprechenden Rollen passt, findet sich immer. Wenn's an der Kaul-Datenbank liegt, dass der Überblick fehlt, ist die Kaul-Datenbank das Problem. Punkt.
Kommt n Schauspieler nur mal mit nem einzelnen Film in nem halben Jahr ins Kino, kann man auch mal was rollenbezogenes probieren, sofern er wirklich keinen sich als Stammsprecher anbietenden Stimmmitstreiter hat, denn dann ist wenigstens vorübergehende Markanz garantiert und man kann die Entscheidung für was Regelmäßiges aufschieben. Eine Stammstimme, die bewusst als solche aufgefasst werden dürfte, lässt sich bei "Stars aus der zweiten Reihe" sowieso nur einführen, wenn sie mal häufiger am Stück auftauchen. Brendan Gleeson hat so um 2001-2004 in nem Haufen Blockbustern mitgespielt, daher funktionierte das mit Hemmo. Ähnlich wird's z.B. auch mit Gary Sinise gewesen sein.
Unter diesem Gesichtspunkt ist natürlich auch die Lösung mit Udo Schenk für Val Kilmer in "Alexander" prinzipiell nicht gut, auch wenn Schenk an sich nen hervorragenden Job machte. Kilmer gereicht die Wechselei halt nicht zugute.

EDIT - all in one:
Wechselei beim "gleichen Gesicht" (mit den Augen wiedererkennbar, nicht "weggeschminkt") macht Schauspieler beliebig und deswegen bin ich gegen die Einstellung, dass Synchron-Verantwortliche ihre unterschiedlichen Ansichten ausleben können, wie sie wollen.
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

04.10.2007 14:25
#54 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten

PS: Die Babysitter-Zwillinge waren in "Death Proof" m.E. als Party-Girls zu sehen. Die rennen in einer Szene der ersten Hälfte des Films gerade von draußen rein. Viel mehr gab's da von denen, glaub ich, nicht.

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 41.510

04.10.2007 15:55
#55 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten
Und einer, der auf alle entsprechenden Rollen passt, findet sich immer.

Und woher soll man beim ersten Film wissen, ob er auch beim zweiten passen wird? Wenn man beim Besetzen solcher Rollen immer auf Nummer sicher geht und einen Sprecher nimmt, der voraussichtlich in allen Lebenslagen passen wird, würde man den Pool der in Frage kommenden Sprecher noch weiter beschränken und richtig kreative Besetzungen im Nebenrollenbereich kaum möglich machen.
Allerdings ist gerade bei den kleineren Rollen die Wahrscheinlichkeit dann doch höher, dass hier die Kontinuität eher gewahrt wird, weil man bei solchen Rollen eigentlich kaum was falsch machen kann. Es ist eine Frage, wie sehr dem Schauspieler selbst die Gelegenheit gegeben wird, sich zu inszenieren. Bei einigen wie George Clooney ist das nun mehr der Fall, weshalb Martin Umbach auch durchaus einen gewissen Sinn hat, aber zum Glück sind die Schauspieler in den meisten Fällen immer noch dem Film als Gesamtkonzept untergeordnet. Und dann muss bei der deutschen Adaption immer wieder von neuem geschaut werden, wer da in das Konzept am besten hineinpasst. (Tja, und kurioserweise ist es dann so, dass im Falle George Clooneys, wenn er dem Konzept dann doch mal untergeordnet ist, man zurecht doch wieder auf Detlef Bierstedt kommt. Damit wird gar nicht mal unbedingt D. Bierstedt, sondern in erster Linie mal George Clooney in eine bestimmte Schublade gesteckt, wie ihn das Publikum sehen will und wie doch eher nicht.)

Wenn's an der Kaul-Datenbank liegt, dass der Überblick fehlt, ist die Kaul-Datenbank das Problem. Punkt.

Quatsch, du tust ja gerade so, als wäre Arnes Arbeit irgendwie eine branchenkonstitutive Selbstverständlichkeit, die es schon zu allen Zeit gab. Sie sollte zum Besetzen als Orientierungshilfe dienen, aber doch nicht dogmatisch sein.

Gruß,
Tobias
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

04.10.2007 16:56
#56 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten
Missverständnis. Für mich klang es so, als wenn du meintest, die Kaul-Datenbank würde zu selten aktualisiert.
Ich meinte: Es muss eine Datenbank geben, die regelmäßig aktualisiert wird. Dass Arne Kaul nicht zwangsläufig der Verantwortliche zu sein hat ist klar. Ich bin über den Stellenwert der Kaul-Datenbank für die Branche nicht so im Bilde und es wirkte so, als wenn die als offiziell geltende Datenbank an Aktualisierungsrückständen krankte, was natürlich nicht sein dürfte.

In Antwort auf:
Wenn man beim Besetzen solcher Rollen immer auf Nummer sicher geht und einen Sprecher nimmt, der voraussichtlich in allen Lebenslagen passen wird, würde man den Pool der in Frage kommenden Sprecher noch weiter beschränken und richtig kreative Besetzungen im Nebenrollenbereich kaum möglich machen.


Damit stellst du der Wandlungsfähigkeit vieler Synchronsprecher n echtes Armutszeugnis aus. Kommen wirklich so wenige Sprecher in Frage?! Ich glaube da irgendwie noch an das Gute und an mehr, als man von vielen gewohnt ist. Aber objektiv betrachtet könntest du unter Umständen durchaus recht haben.
Solche Fälle, wie einen Thomas Danneberg, der seinen Nick Nolte mit ner Stimme spricht, die du im Vergleich zu Travolta kaum wieder erkennst gibt's zu selten.
Kernproblem: Es wird zu wenig gegen den Strich besetzt. Synchronsprechen sollte kein Typecast-Festival werden. Sowas wie das Rettinghaus-Schmitz-Klischee ist nur die Spitze des Eisbergs.
Es nervt mich, dass oftmals Kriterien angewendet werden, nach denen der Sprecher sinngemäß im Idealfall möglichst vom ganz normalen Stimmcharakter und Sprachrhythmus in eine Rolle passen sollte. Das ist Murks, da es zu wenige Synchronsprecher im Vergleich zu zu synchronisierenden Schauspielern gibt und dadurch vieles "immergleich" wirkt.
Wenn ich dir 5 Soundsamples von einem Sprecher aus Filmen, die, meinetwegen, innerhalb von 2-3 Monaten erschienen sind, schicke und du denkst, sie wären aus ein oder zwei Filmen, ist das scheiße.
Wer sagt denn, dass "der und der, das und das nicht sprechen kann" und deswegen umbesetzt werden muss. Im Endeffekt ist sowas oft ein Vorurteil und die Umbesetzung Quatsch und verbeliebigt den Schauspieler eben nur.
Wie gesagt: es wird zu selten gegen den Strich besetzt. Wenn man zwischen zwei Leuten variiert is das ja, unter Umständen, noch legitim, aber wenn Clooney drei oder vier Sprecher hätte, fändste das sicher nicht mehr cool.
Warum sollte für jemanden wie z.B. Naveen Andrews eine andere grundsätzliche Regel gelten?
Umbesetzerei im Sinne der Originalität zu tolerieren, ist doch eigentlich genau das, was Klischees fördert. Du meinst es zwar anders, aber durch das Prinzip bedingt eins das andere. Manche meinen halt, der und "Der kann angeblich keinen Schwarzen sprechen, nehm ich halt Tilo Schmitz (neustes Beispiel: "Die drei ???"), denn ich find's originell, durch sein Timbre." Tja...
Jemanden beizubehalten, ist eigentlich gerade nicht "Nummer sicher", denn dann muss er viele Rollentypen spielen können und das ist das Originellste, was Synchron hergibt. Wegen dem Charakter einer Rolle zu wechseln kann originell sein, ist es aber meistens nicht, erfahrungsgemäß.
VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 41.510

04.10.2007 17:28
#57 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten
Für mich klang es so, als wenn du meintest, die Kaul-Datenbank würde zu selten aktualisiert.
Ich bin über den Stellenwert der Kaul-Datenbank für die Branche nicht so im Bilde und es wirkte so, als wenn die als offiziell geltende Datenbank an Aktualisierungsrückständen krankte, was natürlich nicht sein dürfte.


Ich will weder das eine, noch das andere sagen. Es kann durchaus sein, dass die halbjährliche Aktualisierung für heutige Zeiten nicht mehr häufig genug ist oder dass sie für Serien gar nicht richtig ausgelegt ist und große Rückstände hat - ich könnte mich da nur auf das beziehen, was andere sagen. Ich behaupte nur, dass selbst wenn die Kaul-DB beispielsweise jeden Monat einmal aktualisiert werden, sich an der Besetzungsweise nichts ändern würde.

Damit stellst du der Wandlungsfähigkeit vieler Synchronsprecher n echtes Armutszeugnis aus.

Nein, ich sage nur, dass Synchronsprecher sich nicht beliebig stimmlich verwandeln können und dass es nur wenige Sprecher gibt, die "irgendwie immer" passen. Das hat aber nur bedingt etwas was mit der Wandlungsfähigkeit zu tun.

Was ich aber meine, es gibt Sprecher, die kann man tatsächlich nur sehr beschränkt einsetzen. Wenn ich überlege, was für schräge Vögel zu Plaza-Zeiten (v.a. in Schrecklich netten Familie) teils vor dem Mikro standen oder auch in frühen Simpsons-Zeiten... Das waren Leute, denen hättest du niemals eine ernstzunehmende Hauptrolle geben können. Aaaber in den richtigen kleineren Rollen eingesetzt waren sie der absolute Brüller. Eine Besetzungsmethode, wie du sie dir wünscht, würde solche Brüllerkleinstrollen aber unmöglich machen. (Ich vermisse aber in der Tat auch heute etwas diese Fähigkeit, die vermutlich aus Risikofurcht verkümmert ist.)

Gruß,
Tobias
Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

04.10.2007 23:34
#58 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten
Die Beispiele, die du nennst, sind aber Comedy und noch dazu mit die brachialste und da habe ich zu Fun-Zwecken auch vollstes Verständnis für sowas. Es geht mir um anspruchsvolles Kino, das in Synchros oftmals zu beliebig verkauft wird. Ich finde, dass die Welt der Nebenrollen keine Klischees wie z.B. Norbert Gescher = gebildeter Mann mit Anzug und Krawatte (Anwalt, Vorgesetzter etc. pp.) braucht. Ich habe Gescher oft genug mit derselben Stimmlage für verschiedene Schauspieler in scheinbar relativ ähnlichen Rollen gehört und das ist nur ein Beispiel (eins, was man vielleicht noch am direktesten nachvollziehen kann), wenn auch nicht mehr das alleraktuellste.
Du hast recht, wenn du sagst, dass über einem Film ein Konzept steht, dessen Teil die Schauspieler sind, aber ich find man sollte nicht die Auslegungsmöglichkeit anbieten, dass Schauspieler als Teil des Konzeptes im Grunde der Rolle untergeordnet sind. Denn das ist der Fehler, aber nach diesem Schema wird hierzulande oft besetzt. Es wird im Zweifel eher der Rolle als der Person nach besetzt und haargenau da krankt es.
Die individuelle Interpretationen einer kompletten Figur durch den Schauspieler, von der Filme leben, geht dadurch ein gutes Stück verloren und dadurch wird's beliebig bis blutleer. Interpretationen eines Schauspielers nehme ich in der Synchro nur war, wenn mir die Stimme an sich für den Schauspieler geläufig ist, denn dadurch fallen Variationen einfach mehr auf.
Daher bin ich z.B. auch gegen Christian Rode in "Law & Order". Warum muss ich, nur weil Fontana nen arroganten Touch hat, eine Stimme besetzen, die definitiv mit am schnellsten arrogant wirkt, wenn ne Rolle gewisse Ansätze dafür liefert und der Schauspieler, sagen wir mal, noch dazu ein recht gepflegtes Äußeres hat. Die Arroganz oder sagen wir mal, das "Drüberstehen" wirkt bei Rode kaum gespielt, weil seine Stimme ein Timbre hat, das eben leicht arrogant wirken kann. Ergo: Wirkt auch Dennis Farina an sich arrogant und nicht Fontana als Figur. Würde ich Rainer Brandt hören, hätte das Ganze schon wieder nen wesentlich vertiefenderen Effekt, weil die Stimme an sich nicht schon so klare Verhältnisse schafft, dass das schauspielerische Detail überdeckt wird. Eine Stimme soll nicht durch ihre Klangfarben aussagen: "Ich bin Anwalt!" oder "Ich bin Pfarrer!" oder "Ich bin Arzt!" oder "Ich bin arrogant!", sondern durch die Art des Sprechens und (aus dem Dialogbuch) die Wortwahl. Ansonsten entwickelt sich im Film ja nichts. Du hörst die Stimme, die Schublade geht auf, die Stimme ordnet sich in ein Klischee ein und der Zug is abgefahren. Darf nich sein, wenn der Film Anspruch vermitteln soll.
jo234


Beiträge: 84

17.10.2007 14:27
#59 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten

Zitat von Mücke

Daher bin ich z.B. auch gegen Christian Rode in "Law & Order". Warum muss ich, nur weil Fontana nen arroganten Touch hat, eine Stimme besetzen, die definitiv mit am schnellsten arrogant wirkt, wenn ne Rolle gewisse Ansätze dafür liefert und der Schauspieler, sagen wir mal, noch dazu ein recht gepflegtes Äußeres hat. Die Arroganz oder sagen wir mal, das "Drüberstehen" wirkt bei Rode kaum gespielt, weil seine Stimme ein Timbre hat, das eben leicht arrogant wirken kann. Ergo: Wirkt auch Dennis Farina an sich arrogant und nicht Fontana als Figur.


Kann ich so weiterhin nicht unterschreiben. Ich kenne das Original (i.e. "die Rolle im Original") und kann mir da mittlerweile keinen besseren Synchronsprecher als Rode vorstellen. Bisher passt das, auch von der Intonierung her, ganz wunderbar.

Voiceman


Beiträge: 62

25.11.2007 17:36
#60 RE: Grind House: Death Proof & Planet Terror (USA 2007) Zitat · antworten

Ist DAS denn richtig so? Claudia Urbschat-Mingues auf Rosario Dawson im Trailer zu DEATH PROOF? Ich denke eher, sie hat im Trailer Vanessa Ferlito ihre Stimme geliehen.

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