Zitat von RoTaJack Lemmon war mit seiner dt. Stimme Georg Thomalla persönlich befreundet und sehr angetan von ihm.
Gibt es dazu Quellen? Ich kann mich noch erinnern, dass aus Anlass von Thomallas Tod 1999 ein Foto in der Zeitung erschien, dass die beiden gemeinsam auf der Berlinale 1996 zeigte
Apropos Thomalla: Morgen abend wird um 20:05 Uhr im Rahmen der "Schatzkiste" auf WDR 4 eine alte Sendung mit dem Titel "Kleine Wünsche großer Leute", in der Georg Thomalla 1979 zu Gast war: http://www.wdr4.de/musik/liebhabersendun...homalla102.html
Ich glaube nicht, daß sich Schauspieler ernsthaft über ihre Synchronsprecher Gedanken machen. Bei der Vorstellung von Filmen reisen sie durch die ganze Welt und sitzen jeden Abend in einer anderen Show, um in 20 verschiedenen Sprachen die Frage zu hören, wie es denn sei, sich auf Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Japanisch, Türkisch, Ungarisch, etc., zu hören. Der Höflichkeit halber wird dann auch immer die Floskel abgelassen, man finde die Stimme des Synchronsprechers besser als die eigene.
Hinzu kommt, daß in den verschiedenen Synchronländern unterschiedlich viel Wert auf Kontinuität gesetzt wird. Während beispielsweise in Deutschland Kontinuität zumindest innerhalb einer Serie-/Filmreihe angestrebt wird (auch wenn es aus den unterschiedlichsten Gründen selten genug verwirklicht werden kann), wählt man in vielen anderen Ländern die Synchronsprecher eher rollenbezogen aus (ohne daß dem synchronisierten Schauspieler auffallen muß/kann, daß er jedes mal von jemand anderem gesprochen wird).
Patrick Stewart beispielsweise wurde selbst innerhalb der Star Trek Reihe in Frankreich ständig von jemand anderem synchronisiert. Glaube nicht, daß ihm das aufgefallen ist. Vielmehr wird er bei jeder Filmpremiere in Frankreich brav sagen, daß er seine französische Synchronstimme mag.
Zu einem Negativ-Beispiel gab es vor zehn Jahren mal einen eigenen Thread:SatC: "Kristen Davis hasst Ihre Deutsche Stimme" Dafür wäre hier ein positives, das durch den Zusammenhang relativ glaubwürdig erscheint: James Masons Memoiren ("Before I Forget") sind nie in deutscher Sprache erschienen. An einer Stelle schreibt er (S. 254) unvermittelt über "20 000 Meilen unter dem Meer": "I saw it once dubbed into German and it became better than ever. Not only did they give me a marvellous deep gravelly voice, but they fitted one to Kirk which exactly matched his teethplay." Daneben erwähnt er an anderer Stelle kurz darauf ein, "Ein neuer Stern am Himmel" französisch synchronisiert gesehen zu haben, geht aber nicht auf seine dortige Stimme ein.
Kurz nach dem Tod von Wolfgang Hess kam auch die Meldung, dass auch Bud Spencer selbst um seinen deutschen Sprecher trauert. Angeblich hat er oft seine Filme auf DVD auf Deutsch geguckt und wurde sehr beeindruckt, wenn er mit der Stimmt von Wolfgang Hess sprach. Er meinte, er sei immer wieder erstaunt gewesen, wie gut Hess' Stimme mit ihm harmonierte:
Aber jetzt sind ja beide leider tot. Interessant wäre es vielleicht auch, was Bud Spencer über Arnold Marquis und Martin Hirthe gedacht hat. Aber ob wir das noch erfahren werden?
Ich weiß nicht, ob Bud Spencer das auseinanderhalten konnte. Marquis und Hess auf Spencer dürften in den Ohren eines Menschen, der nicht deutscher Muttersprachler ist, ziemlich ähnlich klingen.
Wolfgang Hess ist sicher ein besonderer Fall, da es nicht zu mindestens einer persönlichen Begegnung im Rahmen einer Premiere kam (von der Hess mal in einem Interview erzählte), sondern Bud Spencer auch mal im Fernsehen auf diese Stimme angesprochen wurde, die zum Kultfaktor unbestritten sehr beigetragen hat. Ob es Zufall ist, dass in den Fernseh-Nachrufen bei den Ausschnitten überwiegend Filme gewählt wurden, in denen Hess zu hören war? Daneben wurde Arnold Marquis sicher mit genügend anderen Schauspielern assoziiert, Martin Hirthe eventuell auch (zumal dieser von den Dreien die wenigsten Auftritte hatte).
Jenseits davon war es für Bud Spencer keine so ungewohnte Erfahrung, ein fremdes Organ aus seinem Mund zu hören: Selbst in seinen englisch gedrehten Filmen wurde er fast immer nachsynchronisiert (während Terence Hill ab einem bestimmten Zeitpunkt meist selbst sprach), auch in den italienischen Fassungen bekam er oft eine fremde Stimme, da er selbst zu "getragen" klang, was nicht unbedingt mit seinem Rollentyp harmonierte.
Zitat von Taccomania im Beitrag #51Ich weiß nicht, ob Bud Spencer das auseinanderhalten konnte. Marquis und Hess auf Spencer dürften in den Ohren eines Menschen, der nicht deutscher Muttersprachler ist, ziemlich ähnlich klingen.
Nicht nur für solche, da auch ein Mitglied dieses Forums mal zugab, ihm sei früher nicht bewusst gewesen, dass es sich hier um zwei verschiedene Stimmen handelte. Auch ich hatte als Kind manchmal Probleme, die beiden zu unterscheiden.
Ich weiß nicht ob das schon mal erwähnt worden ist, aber Helen Mirren hat sich dieses Jahr, während der Dankesrede zu der Verleihung der "Goldenen Kamera" bei Karin Buchholz und ihre anderen Sprecherinnen bedankt.
Zitat von berti im Beitrag #52Wolfgang Hess ist sicher ein besonderer Fall, da es nicht zu mindestens einer persönlichen Begegnung im Rahmen einer Premiere kam (von der Hess mal in einem Interview erzählte), sondern Bud Spencer auch mal im Fernsehen auf diese Stimme angesprochen wurde, die zum Kultfaktor unbestritten sehr beigetragen hat. Ob es Zufall ist, dass in den Fernseh-Nachrufen bei den Ausschnitten überwiegend Filme gewählt wurden, in denen Hess zu hören war? Daneben wurde Arnold Marquis sicher mit genügend anderen Schauspielern assoziiert, Martin Hirthe eventuell auch (zumal dieser von den Dreien die wenigsten Auftritte hatte).
Jenseits davon war es für Bud Spencer keine so ungewohnte Erfahrung, ein fremdes Organ aus seinem Mund zu hören: Selbst in seinen englisch gedrehten Filmen wurde er fast immer nachsynchronisiert (während Terence Hill ab einem bestimmten Zeitpunkt meist selbst sprach), auch in den italienischen Fassungen bekam er oft eine fremde Stimme, da er selbst zu "getragen" klang, was nicht unbedingt mit seinem Rollentyp harmonierte.
Jetzt bin ich überrascht. Bud Spencer wurde in den italienischen Fassungen - also im Original (!) - nachsynchronisiert? Das hätte ich nicht erwartet.
Tja, ich habe schon geahnt, dass es von ihm keine Aussage über Marquis und Hirthe gibt. Es stimmt schon - wenn auch Deutsche Marquis und Hess manchmal nicht auseinander halten können (was ich gut verstehen kann, ich konnte es anfangs auch nicht), dann muss es für andere Muttersprachler wohl auch schwer sein.
Und Hirthe hatte ja wenig Einsätze, und es gibt so viele Bud-Spencer-Filme. Vielleicht hatte Spencer die mit Hirthe nicht gesehen, und wenn doch, muss man bedenken - wie berti es schon sagte - er hörte sich oft mit fremder Stimme.
Zitat von MrTwelve im Beitrag #56 Jetzt bin ich überrascht. Bud Spencer wurde in den italienischen Fassungen - also im Original (!) - nachsynchronisiert? Das hätte ich nicht erwartet.
Bei vielen seiner Filme (besonders den Italowestern) gab es im Grunde kein "Original", da man zwar mit englischen Dialogen drehte, viele Schauspieler allerdings nachsynchronisiert wurden, weil sie einen starken Akzent hatten. Und laut Thomas Bräutigam ist es in Italien seit Jahrzehnte eine gängige Praxis, selbst "heimische" Filme nachzusynchronisieren, weshalb viele der dortigen Stars zu Beginn ihre Karriere noch mit fremden Stimmen zu hören waren. Was Bud Spencer und Terence Hill betrifft, wird in "Die linke und die rechte Hand der Parodie" ausführlicher beschrieben, wie man diesen in den italienischen, englischen und deutschen Fassungen jeweils ein bestimmtes Profil" verlieh (S. 120-126).
Und darin wusste er sogar, dass es derselbe Sprecher wie bei Tom Selleck ist! Okay, das wird ihm jemand gesagt haben, aber dass er sich das gemerkt hat - Respekt! Ich hatte zugegeben auch zuerst Schwierigkeiten mit der Serie - und das lag auch an Langer, den ich auf Nettles zunächst unpassend fand - aber einfach nur, weil Langer eben schon soviel gemacht hat und seine Stimme so bekannt war. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt und finde die Synchro der Serie insgesamt sehr gelungen.