Zitat von VanTobyIhr tut immer so, als wäre das Synchrongewerbe eine völlig andere Welt, in der für soziale Beziehungen völlig andere Regeln gelten. Natürlich gibt es wie überall anders auch Freundschaften und wie üblich geht dabei die Spannweite von Guten-Kumpel-"Freunden" bis wirklich guten Freunden, mit denen man über alles reden kann. Letzteres geht, mit Verlaub, nur andere (uns) nicht unbedingt etwas an.
Es ist klar, dass Freundschaften innerhalb der Branche für Außenstehende nicht unbedingt von Interesse sind, Feindschaften auch nicht. Dass es beides unter Kollegen natürlich gibt, ist ebenfalls klar. Allerdings enthält das vor einem Jahr erschienene Buch von Ralph Keim über Benjamin und Wolfgang Völz nicht nur mehrere Kapitel, in dene man vieles über die Synchronbranche, die Arbeit in dieser und Entwicklungen im Laufe der Zeit erfährt, sondern in Bezug auf Benjamin Völz auch einiges über das Thema dieses Threads. Seiner Freundschaft mit Ulrich Gressieker (und dessen Freitod) ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Ansonsten werden als gute Freunde noch Oliver Rohrbeck, Tobias Meister, Torsten Sense, Stefan Krause und Nicolas Böll genannt. Da es sich hier nicht um Szenenklatsch, sondern um gedruckte und damit quasi "offizielle" Aussagen handelt, wollte ich diese einfach mal nennen. Bei vielen seiner Kolleg(inn)en dürfte es nicht anders aussehen.
Zitat von bertiEin Beispiel, dass hier noch nicht genannt wurde, wären Arne Elsholtz und Thomas Danneberg. Mir war schon aufgefallen, dass Danneberg seine ersten Einsätze auf vom Typ her so unterschiedliche Darsteller wie Sylvester Stallone, Dan Aykroyd und Rutger Hauer unter Elsholtz´ Regie hatte. Donnie Darko hat neulich in einem anderen Thread bestätigt, dass die beiden gute Freunde seien, und Chow Yun-Fat meinte, dass könne man sogar heraushören.
In dem Handbuch "Sherlock Holmes in Film und Ferrnsehen" wird auch die von WDR produzierte Holmes-Serie mit Erich Schellow und Paul-Edwin Roth in den Hauptrollen erwähnt. Dort heißt es, die beiden seien befreundet gewesen, und es wird aus einem Interview zitiert, dass Schellow Roth einen "pfiffige(n) Junge(n)" genannt habe (S. 49).
fortinbras
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03.09.2013 23:08
#35 RE: Freundschaften zwischen Synchronsprechern?
Der Thread schlägt ja einige meiner eigenen um Längen, wenns um halb interessante Themen geht...
Schlagzeilen der Bild-Zeitung, Rubrik "Neues aus der Dunkelkammer":
"Gisela Fritsch: Wenn Ursula Heyer das Studio betritt, verlange ich Knoblauch und Kruzifix!"
"Niels Clausnitzer versteht die Welt nicht mehr: Seit ich Bond spreche, geht G. G. nicht mehr ans Telefon!"
"Margot Leonard und G. G. Hoffmann: Emma Peel und John Steed haben die Liebe unter Kollegen angefacht! Wann wird geheiratet?"
"Wolfgang Hess: Also, Saufen gehe ich nur mit Tommy Danneberg!"
"Drama um Ursula Krieg: Seit dem Tod von Margaret Rutherford spricht sie nur noch mit Walter Bluhm."
"Geheimnisse um Horst Naumann: Ließ er sich für Paul Bürks scheiden?"
usw usw usw usw
Mal im Ernst: auch Schauspieler sind nur Menschen und die meisten davon betrachten ihren Job eben als Job. Da sind sicher andere Themen spannender, auch wenn sich da manche wieder aufregen, wen das etwas angeht...(Todesarten, Vergangenheit, sexuelle Orientierung,...).
Aber damit ich wenigstens etwas zum Thema beitrage: Heinz Reincke hat in einem Publikumsgespräch zum 80er gesagt, daß Werner Bruhns zu den Freunden zählte, die er am Meisten vermisse. Mit dem konnte man nächtelang Unsinn machen, tiefe philosophische Gespräche führen oder auch mal nur runhängen und sich anknurren.
Das fiel mir spontan so ein (und einige andere mehr, aber das wird dann fad!)-da hat mich durchaus der Thread inspiriert.
Warum sollte es zwischen Synchronsprechern anders sein als sonst wo auf beruflicher Ebene? Mir ist nur nicht ganz klar, worauf der Thread hinaus will. Nur listen, wer befreundet ist? Solange sich daraus keine speziellen Situationen ergeben, ist es nicht so spannend. Könnte man irgendwo eine richtige "Freunderlwirtschaft" feststellen, dann wäre es interessanter oder wenn sich daraus Einblicke ergeben in Details rund um die Arbeit der Betreffenden.
Zitat von fortinbras im Beitrag #37Könnte man irgendwo eine richtige "Freunderlwirtschaft" feststellen, dann wäre es interessanter oder wenn sich daraus Einblicke ergeben in Details rund um die Arbeit der Betreffenden.
Das muss ich mir zuerst mal ansehen...! Gute Teamarbeit und zuverlässige Kolleginnen und Kollegen sind ja die ideale Ausgangsbasis für gutes Gelingen=egal in welcher Branche. Und wenn man auch privat verbandelt ist, ist das nicht weiter störend. "Freunderlwirtschaft" ist eher so, wenn Person A der befreundeten Person B grundsätzlich die besten Jobs gibt, ob es passend ist oder nicht. Vor allem Letzteres erfüllt den "Tatbestand".
Zitat von fortinbras im Beitrag #39"Freunderlwirtschaft" ist eher so, wenn Person A der befreundeten Person B grundsätzlich die besten Jobs gibt, ob es passend ist oder nicht. Vor allem Letzteres erfüllt den "Tatbestand".
Dann wären Brandt und Brunnemann wohl im Falle Arnold Marquis und Letzterer auch bei GGH "überführt".
fortinbras
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04.09.2013 15:35
#41 RE: Freundschaften zwischen Synchronsprechern?
Naja, das ist Interpretationssache. Manchmal wird es sicher der Fall gewesen sein. Ich mag beide wahnsinnig gerne, es sind ja alte Freunde, die mich mein ganzes Leben lang schon begleiten. Aber sehr oft war die dauernde Besetzung einfach nicht originell oder fast "zwanghaft".
Die 1979 (posthum) veröffentlichten Memoiren O. E. Hasses wurden um einige Grußworten von Freunden und Kollegen ergänzt, zu denen auch Wolfgang Lukschy gehörte (S. 268-274).
S.T.O.F.F.E.L.
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29.10.2013 17:27
#43 RE: Freundschaften zwischen Synchronsprechern?
Hab mal gelesen, dass O. E. Hasse eine Zeit lang Interesse hatte an Harald Juhnke. Aber kein ' berufliches ' Interesse, es wurde nichts daraus, weil der Juhnke ja nicht auf Männer stand. Aber sie sollen dann über Jahre einen freundschaftlichen Kontakt gehabt haben.
Wolfgang Völz und Dietmar Schönherr sind schon seit vielen Jahrzehnten die besten Freunde, was sie u. a. 2002 bei einem gemeinsamen Auftritt bei Boulevard Bio demonstrierten.