Auch wenn es nur einen bestimmten Sprecher betrifft, so poste ich die Frage einfach mal hier. Vor einiger Zeit hat Stefan geschrieben, dass Harald Juhnke sich in den späten Sechzigern auch im Synchronbereich in einem "Karrieretief" befand:Wenn die Synchro das Original verbessert Kann es sein, dass er einige Jahre danach (in den frühen Siebzigern) öfter von Josef Wolf in größeren Rollen besetzt wurde? "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten ..." allein muss kein Indiz sein, da bereits darauf hingewiesen wurde, dass bei der Entstehung der Kinofassung lediglich eine Synchro mit Wolfgang Draeger für Woody Allen vorlag und auch diese Jahre zuvor entstanden war. Aber weitere Beispiele wären Don Gordon in "Auf leisen Sohlen kommt der Tod" und "Der Krieg zwischen Männern und Frauen". Gerade bei Letzterem ist es merkwürdig, dass er dort Jack Lemmon synchronisierte. Natürlich kam es immer mal wieder vor, dass man sich gegen Georg Thomalla entschied oder dieser vielleicht nicht verfügbar war; außerdem hatte Juhnke ihn zuvor zweimal gesprochen. Aber diese beiden Einsätze lagen mehrere Jahre zurück, Thomalla hatte sich in der Zwischenzeit als Feststimme etabliert und war auch mehrere Male von der Ultra und auch von Wolf besetzt worden. Insofern habe ich mich gefragt, ob hier vielleicht eine Art "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" vorlag.
Bei einem Vielsprecher wie Arnold Marquis ist es sicher schwer zu sagen, ob er von bestimmten Regisseuren besonders oft und gerne besetzt wurde, auch wenn Alternativen gab. Aber trotzdem ist vielleicht mal jemandem etwas dazu aufgefallen. Der Gedanke kam mir, weil Arne Elsholtz vor einigen Jahren in einem Interview meinte, Marquis "konnte alles"; bekanntlich hatte er zwei seiner drei Einsätze für Vincent Price (!) unter Elsholtz´ Regie.
Zitat von bertiIst jemandem bei Synchros von Arne Elsholtz (aus Berlin oder München) mal ein Stammteam oder eine bestimmte Besetzungspolitik aufgefallen?
Ich würde sagen, dass Elsholtz in Berlin gerne auf Thomas Danneberg, Michael Nowka und Michael Chevalier zurück griff. Mit ersterem ist er ja glaube ich auch befreundet.
Bei späterer Gelegenheit hat Silenzio auch die Vermutung bestätigt, dass Katrin Fröhlich zu Beginn ihrer Karriere öfter von Arne Elsholtz besetzt wurde. Als ich die Synchronrollen von Uta Hallant chronologisch etwas durchgegangen bin, sind mir dabei in den 80ern relativ viele unter seiner Regie aufgefallen. Kann es sein, dass er auf sie einige Zeit öfter zurückgriff? Und dass er daneben in Schurkenrollen gerne Christian Rode besetzte?
Zitat von berti im Beitrag #35Als ich die Synchronrollen von Uta Hallant chronologisch etwas durchgegangen bin, sind mir dabei in den 80ern relativ viele unter seiner Regie aufgefallen. Kann es sein, dass er auf sie einige Zeit öfter zurückgriff? Und dass er daneben in Schurkenrollen gerne Christian Rode besetzte?
Wieso hab ich nur das Gefühl, dass dich DIE NACKTE KANONE auf diese Idee gebracht hat?
Zitat von berti im Beitrag #35Als ich die Synchronrollen von Uta Hallant chronologisch etwas durchgegangen bin, sind mir dabei in den 80ern relativ viele unter seiner Regie aufgefallen. Kann es sein, dass er auf sie einige Zeit öfter zurückgriff? Und dass er daneben in Schurkenrollen gerne Christian Rode besetzte?
Wieso hab ich nur das Gefühl, dass dich DIE NACKTE KANONE auf diese Idee gebracht hat?
Das muss ich dich leider enttäuschen! Bei Rode waren es auch zwei "Indiana Jones"-Filme, bei Frau Hallant "Ein Fisch namens Wanda" und "Der Tempel des Todes" (gegensätzlicher können Frauenfiguren kaum sein!) sowie mehrere mir bisher unbekannte Filme, bei denen ebenfalls Elsholtz als Bearbeiter genannt wurde.
Erst kürzlich hat Stefan erneut betont, dass Josef Wolf GGH wohl am Anfang von dessen Karriere zu vielen Rollen verhalf; daneben gab es eine Zeit, in der Karlheinz Brunnemann ihn exzessiv besetzte, besonders in Heldenrolle. Gab es daneben noch andere Regisseure, bei denen es so wirkt, als hätten sie oft auf GGH zurückgegriffen? Und andere, die bei geeigneten Rollen eher auf jemand anders setzten (was nicht unbedingt mit persönlichen Aversionen zu tun haben muss)?
Alexander Welbat hat nicht nur viele Filme bearbeitet, sondern führte auch öfter bei Serien Regie, etwa bei "Familie Feuerstein" und (möglicherweise) auch bei einigen Folgen von "Mit Schirm, Charme & Melone". Ist jemand bei ihm aufgefallen, dass er bestimmte Besetzungen (bei einem speziellen Rollentyp oder allgemein) bevorzugte?
Dagmar Nawroth hatte einige Lieblingsschauspieler, die sie immer wieder besetzte, obwohl sie im Synchron ansonsten selten zu hören waren. Christian Steyer, Wolfgang Greese (fast nur unter ihrer Regie) ... und sie holte auch den Leipziger Siegfried Voss immer wieder nach Berlin. Daran kann man sie fast sicher erkennen. Fast, denn auch die Damen Margot Seltmann, Margot Spielvogel und Barbara Gambke, die ebenfalls häufiger in Leipzig/Weimar arbeiteten, importierten gern Sprecher von dort.
Wilfried Freitag hatte offenbar eine Schwäche für Katja Brüger: In den von Freitag bearbeiteten Serien "Murder One", "Profiler" und "NYPD Blue" spricht sie jeweils eine der weiblichen Hauptrollen. Wenn Ivar Combrinck in Berlin tätig war, hat er auffallend oft Cornelia Meinhardt und Stefan Gossler besetzt.
Zitat von berti im Beitrag #1Bei Heinrich Riethmüllers Zeichentricksynchros aus den Sechzigern/Siebzigern (Disney- oder Asterix-Filme) fällt ebenfalls eine starke Kontinuität auf. Regelmäßig besetzte Riethmüller dort Edgar Ott, Erich Fiedler, Joachim Cadenbach (häufig als Erzähler), Martin Hirthe & Klaus Miedel (gern als Bösewicht-Duo), Susanne Tremper und Jochen Schröder (ihn allerdings meist nur in kleineren Rollen).
Daneben besetzte er Oliver Rohrbeck zu Beginn von dessen Karriere und auch öfter Gerd Holtenau. @Stefan: Du hattest vor ein paar Stunden geschrieben, dass Michael Chevalier "nicht zum typischen Riethmüllers Stamm gehörte". Was würdest du sagen, wer nach deinem Eindruck typisch für Riethmüller war?
Am 19. August 2016 wurden eine Reihe von Namen aufgezählt, die an Synchros von Michael Richter oft beteiligt waren. Mir ist aufgefallen, dass die meisten davon auch in den Besetzungslisten von Serien vorkommen, die Thomas Keck bearbeitet hat; und zwar nicht nur bei der DS, sondern auch bei Arena und Interopa. Könnte es sein, dass Keck und Richter zeitweise eine sehr ähnliche Besetzungspolitik hatten?
Heinz Freitag hat damals Wolfgang Condrus oftmals in Asiatischen Produktionen besetzt bzw. er war eigentlich der einzige. Wo ich mich bis heute Frage, ob sich andere Regisseure/Aufnahmeleiter nicht "getraut" und/oder ihn gar nicht auf den Schimm hatten.
Zitat von berti im Beitrag #43Am 19. August 2016 wurden eine Reihe von Namen aufgezählt, die an Synchros von Michael Richter oft beteiligt waren. Mir ist aufgefallen, dass die meisten davon auch in den Besetzungslisten von Serien vorkommen, die Thomas Keck bearbeitet hat; und zwar nicht nur bei der DS, sondern auch bei Arena und Interopa. Könnte es sein, dass Keck und Richter zeitweise eine sehr ähnliche Besetzungspolitik hatten?
Kann schon hinkommen. Keck hat wohl auch öfters Bussinger, Paulsen oder EvN besetzt. Nur Buchholz schien er nahezu kaum besetzt zu haben, ist mir jedenfalls noch nie groß aufgefallen. Das blieb dann doch dem "vermeintlichen Menschen" vorbehalten.