In "Nilpferd" find ich Arnold Marquis immer zu pseudo-doof. Leidenschaftlich gesprochen, aber zu sehr auf geistesschwach. Der Sprecher in der englischen Fassung knarzt fast noch härter als Wolfgang Hess und das passt göttlich.
---------------------------- Kürzelerklärung: [In Reihe] : Der Schauspieler wirkte in einer Reihe von Folgen innerhalb einer Serie oder eines Mehrteilers mit relativ langer Laufzeit und unbekannter Folgenanzahl mit. Der Schauspieler trat auffallend wiederkehrend in Erscheinung, also besonders, wenn er mehrmals in derselben Rolle auftrat oder ausgesprochen oft in verschiedenen Rollen. [Serie]: Der Schauspieler wirkte in einer oder wenigen Folgen einer Serie mit. ---------------------------- "Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche!" Heinz Engelmann für John Wayne in "Der schwarze Falke"
In Antwort auf:In "Nilpferd" find ich Arnold Marquis immer zu pseudo-doof. Leidenschaftlich gesprochen, aber zu sehr auf geistesschwach.
Genau. Er wirkt nämlich teilweise wie ein Kleinkind, was man an der Phrase "Ich bestimme hier, ich bin der Boss" merkt. Außerdem hat Arnold Marquis, wie schon gesagt, dermaßen chargiert, dass von Bud Spencer so gut wie nichts mehr übrig bleibt.
In Antwort auf:Ich weiß nicht, warum die meisten so ne starke Abneigung gegen Martin Hirthe hatte. Er war sicher der oberflächlichste Spencer-Sprecher, aber die Sprüche hat er eigentlich allesamt cool gebracht. Ich finde die Sprüche in "bremsen" eigentlich prinzipiell relativ einprägsam und das ist im Wesentlichen auch Hirthe zu danken. "...und damit ist der Gag auch schon weg..." Besonders gut ist der Anfang in dem Lagerhaus. Cool ist auch die Szene, als er in dem Laster geweckt wird.
Also mein absoluter Favorit ist (natürlich) Wolfgang Hess. Martin Hirthe kommt für mich an zweiter Stelle, ich höre ihn eigentlich sehr gerne auf Spencer, auch wenn er ihn anders rüberbringt als Hess. Mit Arnold Marquis auf Spencer kann ich nicht so viel anfangen. Er hat seinen Job zwar immer gut gemacht, aber so ganz gefällt er mir nie. Also am liebsten Hess und an zweiter Stelle ganz klar Martin Hirthe!
ronnymiller
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16.05.2007 12:21
#34 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Als großer Spencer/Hill Fan, der fast alle Filme mehrfach gesehen hat (mehrfach = hundertfach) gebe ich auch mal meinen Sülz dazu.
1. Die Sprüche sind nicht veraltet und obwohl ich fast alles mitsprechen kann, muss ich trotzdem noch oft drüber lachen oder zumindest schmunzeln. Manche Sachen sind einfach genial. (Der hat auch nicht mehr Grips als ein Spatz Fleisch in der Kniescheibe)
2. Die Neusynchro von Vier Fäuste für ein Hallelujah ist natürlich definitiv schlechter als das Original, weil zu sehr auf Klamauk getrimmt. Trotzdem eine lustige Alternative, die ich mir gerne anschaue - einige hinzugefügte Off Sprüche sind klasse. (Mach mal Platz, ich bin der Landlord)
3. Die besten Synchros sind in der Tag Himmelhunde und recht und linke Hand des Teufels - nah am Original was die Atmosphäre und Intention angeht und trotzdem höchst amüsant.
4. Schwach ist leider Zwei bärenstarke Typen - hier hat Brandt schon auf seine üblichen Kalauer fast verzichtet und ziemlich "rauh" übersetzt - ähnliches gilt für Miami Cops - nur selten blitzt der typische Humor auf, der den beiden in Deutschland beigebogen wurde.
5. Vier Fäuste gegen Rio ist klasse gemacht und ein Sprüchefestival.
6. Gegen Hirthe auf Spencer hab ich nichts - er ist näher dran an der Hess Variante als Marquis.
In Antwort auf:4. Schwach ist leider Zwei bärenstarke Typen - hier hat Brandt schon auf seine üblichen Kalauer fast verzichtet und ziemlich "rauh" übersetzt - ähnliches gilt für Miami Cops - nur selten blitzt der typische Humor auf, der den beiden in Deutschland beigebogen wurde.
"Zwei bärenstarke Typen" ist nicht von Rainer Brandt, sondern von Ivar Combrinck und wurde in München synchronisiert. Ist aber dennoch ein lustiger Film. Bei "Miami Cops" weiß ich nicht, von wem die Synchro ist. Könnte sie eventuell von Karl-Heinz Brunnemann sein ?
Zitat von ronnymillerDie Sprüche sind nicht veraltet und obwohl ich fast alles mitsprechen kann, muss ich trotzdem noch oft drüber lachen oder zumindest schmunzeln. Manche Sachen sind einfach genial.
Meinst du jetzt die Sprüche aus allen Filmen der beiden, oder aus einem speziellen?
In Antwort auf: 2. Die Neusynchro von Vier Fäuste für ein Hallelujah ist natürlich definitiv schlechter als das Original, weil zu sehr auf Klamauk getrimmt. Trotzdem eine lustige Alternative, die ich mir gerne anschaue - einige hinzugefügte Off Sprüche sind klasse. (Mach mal Platz, ich bin der Landlord)
Landvogt.
Ich glaube für die meisten Otto-Normal-Zuschauer ist die zweite Synchro von Vier Fäuste für ein Halleluja immer noch lustiger als die Erste, aber viele werden die erste Fassung eh garnicht kennen.
In Antwort auf:Ich glaube für die meisten Otto-Normal-Zuschauer ist die zweite Synchro von Vier Fäuste für ein Halleluja immer noch lustiger als die Erste, aber viele werden die erste Fassung eh garnicht kennen.
Leider ! Aber sie sollten sie mal unbedingt kennen lernen ! Ich versteh' eh nicht, warum so viele die Zweitfassung gut finden. Ich will auf gar keinen Fall auf diesen Leuten rumhacken (ist schließlich Geschmackssache), aber dieser Film ist nun mal, wie ich schon öfter sagte, keine klamaukige Westernkomödie sondern ein heiterer Italowestern, dessen Atmosphäre durch Kalauer und Off-Sprüche zerstört wurde.
Ich habe keinen Vergleichspunkt, da ich die alte Fassung nicht kenne, ich stelle bloß bei mir selbst fest, daß der Erstkontakt eine verdammt große Rolle spielt; vor allem aber sind die Schauspieler in den Brandt-Synchros oft sehr gut drauf, es macht Spaß, ihnen zuzuhören. So geht es mir bei den beiden Dollar-Filmen von Leone. Ja, ich bin mit den Dialogen der brandtschen Zweitfassung nicht ganz zufrieden, aber gerade im Fall von "Für ein paar Dollar mehr" sind die alten Dialoge von Brinkmann hölzern und fade UND ebenfalls zeitweise deutlich vom Original entfernt. Der trockene Humor des Originals ist oft verloren gegangen und Brandt (der sich - ich kann's nur immer wieder betonen - auf das alte Dialogbuch stützte) hat dafür seinen Humor reingebastelt. Schauspielerisch ist die Zweitfassung der ersten weit, weit überlegen. Tja, und da muß man jetzt für sich persönlich die Wahl treffen, was einem lieber ist - zu viel Spaß oder zu wenig.
In Antwort auf:4. Schwach ist leider Zwei bärenstarke Typen - hier hat Brandt schon auf seine üblichen Kalauer fast verzichtet
"Zwei bärenstarke Typen" ist nicht von Rainer Brandt, sondern von Ivar Combrinck und wurde in München synchronisiert. Ist aber dennoch ein lustiger Film.
Den habe ich damals im Kino gesehen und fand ihn (als 13-jähriger) in der Tat lustig. Aber heute mag ich ihn längst nicht so wie andere Spencer/Hills, und zwar wegen der fehlenden Brandt-Synchro. Da sieht man mal, wie sehr man mit Brandt-Synchros "verdorben" wird.
ronnymiller
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18.05.2007 00:28
#42 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Ich kann mich erinner, das auf deiner der DVDs - Hess im Interview erwähnt, das ihn Brandt wegen der Bärenstarke Typen Synchro angefragt hat - "ob man denn nicht mal weider zusammmen arbeiten könnte" - weil Marquis und Hirthe ja nicht mehr lebten. Deswegen wundert mich das mit Combrinck jetzt etwas...
Irrtum - das war "Die Troublemaker" von 1994 - da war wirklich Gras über die Geschichte gewachsen. "Zwei bärenstarke Typen" ist definitiv eine münchner Synchro.
Eben. Als "bärenstarke Typen" 1982 oder 1983 synchronisiert wurde, lebte Arnold Marquis doch noch ! Allerdings würde ich gern mal wissen, weshalb bei diesem Film nicht Rainer Brandt mit der Synchro beauftragt wurde ?
Mücke
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18.05.2007 17:19
#45 RE: Beste/Schlechteste Synchro eines Spencer-Hill Films
Ich könnte mir schon vorstellen, dass das mit Wolfgang Hess zu tun hatte, denn Arnold Marquis hatte Bud Spencer ja auch schon etwa 2-3 Jahre nicht mehr gesprochen (das letzte mal sollte "Eine Faust geht nach Westen" gewesen sein, wenn ich mich jetzt nicht irre) bis dann "Der Bomber" kam, wobei ich nicht mal weiß, ob der vor "bärenstarke" synchronisiert wurde und zumal das da ja eh im Grunde Kontinuitätsgründe hatte, dass Marquis da wie in "Mücke" sprach. Hess ist Münchner und evtl. nahm man diesmal dann halt gleich München. Die anderen Sycnhros der frühen 80er sind doch ansonsten auch nicht von Rainer Brandt, oder?! Das müsste, aufgrund der Tatsache, dass man Hess hört, ja alles Karlheinz Brunnemann gewesen sein ("Ganovenschreck", "Asse", "Banana Joe")... Vielleicht war Thomas Danneberg gerade in München, oder?! Man weiß es nicht...
Wenn man von dem "Bomber" absieht, wo man auch hinsichtlich der Bearbeitung (Regisseur Brandt und folglich dann halt Marquis) Kontinuitätsgründe nachsagen kann, hat Marquis Spencer jedenfalls zwischen "Faust geht nach Westen" und "Rio" nicht synchronisiert. Ich denke schon, dass Hess zu dieser Zeit ganz einfach angesagter für Bud Spencer war und dabei blieb es im Grunde auch. Marquis war nur 1979/1980 die "Nummer 1", nachdem Martin Hirthe ab 1975 ja nicht so richtig etabliert werden konnte, obwohl er es ja immer wieder mal war. Und dann kam Hess nach den Neusynchros von 1977 halt etwa 1981 wieder. Die Verleiher haben sich zu der Zeit vielleicht wirklich zwischen Hess und Brandt entscheiden müssen und sich dabei für Hess entschieden. Die Markanz seiner Stimme auf Spencer ist halt vermarktungsstrategisch in der Bedeutung nicht zu unterschätzen, denk i. Wobei es interessant wäre, zu erfahren, warum man sich vielleicht gegen Marquis entschied. "Mücke" hat es ja sogar in die Top 50 irgendsones RTL-Rankings geschafft, was mal im TV lief. Na gut, "Plattfuß" reckte nach Teil 4 (Marquis) ab, "Nilpferd" lief, glaube ich, auch relativ(!) schlecht. "Faust geht nach Westen" weiß ich nich. Es wird trotzdem eher weniger an den Quoten gelegen haben, denn Bud hat damals auch Publikumspreise und/oder Ähnliches gekriegt und erfreute sich großer Beliebtheit. Auffällig is aber zumindest, dass Marquis ja in der "Große mit außerirdischem Kleinen"-Fortsetzung nicht sprach, sondern Hirthe. Ich nehme mal an, dass Marquis einfach ausgelasteter und nicht voll etablierbar war und man sich somit gleich auf den weniger beschäftigten Hess festlegen wollte. Möglich. Und Marquis kam nach "Rio" ja dann auch nur noch in "Aladin" zum Einsatz.
---------------------------- Kürzelerklärung: [In Reihe] : Der Schauspieler wirkte in einer Reihe von Folgen innerhalb einer Serie oder eines Mehrteilers mit relativ langer Laufzeit und unbekannter Folgenanzahl mit. Der Schauspieler trat auffallend wiederkehrend in Erscheinung, also besonders, wenn er mehrmals in derselben Rolle auftrat oder ausgesprochen oft in verschiedenen Rollen. [Serie]: Der Schauspieler wirkte in einer oder wenigen Folgen einer Serie mit. ---------------------------- "Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche!" Heinz Engelmann für John Wayne in "Der schwarze Falke"