Bei Flynn lag es m.E. am äußerlichen Image-Wandel. Man sah ihm ab Anfang der 50er zusehends seine Alkohol-Exzesse und anderen Krankheiten an. Das steht natürlich extrem im Kontrast zu den Strahlemann-Stimmen Monjé und Nielsen. Trotzdem fand ich Siegmar Schneider in "Montana" da noch passender. Wobei Lukschy mit seiner leirigen, ggf. als versoffen einsetzbaren Aussprache, andererseits aber auch seinem aufgezwungenen Hollywood-Helden-Image kein dummer Gedanke war. Man kann fast froh sein, dass es hier nicht auch mal Marquis geworden ist...
Zitat von MückeBei Flynn lag es m.E. am äußerlichen Image-Wandel. Man sah ihm ab Anfang der 50er zusehends seine Alkohol-Exzesse und anderen Krankheiten an. Das steht natürlich extrem im Kontrast zu den Strahlemann-Stimmen Monjé und Nielsen. Trotzdem fand ich Siegmar Schneider in "Montana" da noch passender. Wobei Lukschy mit seiner leirigen, ggf. als versoffen einsetzbaren Aussprache, andererseits aber auch seinem aufgezwungenen Hollywood-Helden-Image kein dummer Gedanke war. Man kann fast froh sein, dass es hier nicht auch mal Marquis geworden ist...
Wer weiß, vielleicht hätte man Marquis genommen, wenn Flynn nicht 1959 gestorben wäre? Die Kombination Flynn-Lukschy kenne ich wie gesagt nur aus "Die Wurzeln des Himmels", wo Flynn ja einen runtergekommenen und anfangs auch versoffenen Typen spielt. Dort fand ich sie sehr passend. Wenn du schreibst, dass Lukschy Besetzung aufgrund des Imagewandels "kein dummer Gedanke war", heißt das dann, dass du diese Kombination inzwischen nicht mehr so schlecht findest wie früher?
Ich finde nach wie vor, dass es sinnvoller gewesen wäre, Monjé den neuen Flynn spielen zu lassen, als sich mit der ganzen Stimme umzuorientieren. Wenn schon ein Stimmwechsel, macht Lukschy allerdigns in gewisser Weise durchaus Sinn. Ändert allerdings nichts an seiner extremen Überpräsenz in dieser Zeit und daran, dass er auf Flynn unter seinen Stars mit am schlechtesten passte. Zumindest passte er da aber noch besser, als auf Stewart Granger.
Zitat von Mückeund daran, dass er auf Flynn unter seinen Stars mit am schlechtesten passte. Zumindest passte er da aber noch besser, als auf Stewart Granger.
Einerseits "am schlechtesten", andererseits "besser als auf Stewart Granger"?
"mit am schlechtesten" schrieb ich... Lukschy sprach so viele Stars, dass man da nun nicht unbedingt sagen kann, dass einer enorm abfiel... Ich würde sogar sagen, dass ich Lukschy für niemanden wirklich unerträglich fand (was bei der Masse eigentlich außergewöhnlich ist). Für Granger fand ich ihn so ziemlich am unpassendsten, denke ich. Flynn kommt nicht viel davor.
Mir ist die Unterscheidung zwischen "am schlechtesten" und "mit am schlechtesten" nicht so ganz klar. Wenn du ihn für Granger am wenigsten passend findest, müsste er dann nicht der sein, zu dem Lukschy "mit am schlechtesten" passte?
Es ist zwar nur eine kleine Rolle, aber in Hitchcocks "Familiengrab" lieferte Lukschy auf Nicholas Colasantho als Entführungsopfer Victor Constantine ein Kabinettstückchen ab. Seine Genervtheit während der Verhörszene war einfach göttlich. Nachdem er gesagt hatte, dass seine Entführer ein Mann und eine Frau gewesen seien, wird er gefragt, was er vermute, wie alt die Frau gewesen sei. Er sagt: "25". Auf die Frage, wieso er das glaube, antwortet er (äußerst ungehalten): "Weil ein Mann in meinem Alter, der von einer Lady entführt wird, sich wünscht, dass sie 25 ist!". Einfach zu witzig, und ein weiterer Beweis dafür, dass Lukschy im Alter selbst aus einer kleinen Rolle noch viel rausholen konnte.
Das dürfte ja auch mit eine seiner letzten Rollen im Studio gewesen sein... Mich würde interessieren, was Lukschy dazu bewegte nach einer Reihe von starken Rollen gerade in den letzten 5 Jahren seiner Karriere so plötzlich Abschied zu nehmen und danach noch über 5 Jahre im "filmischen Exil" zu verbringen. Auch vor der Kamera war er ab 1977 ja praktisch nicht mehr zu sehen. In der imdb ist nur noch ein Film danach, für 1979, gelistet, wo Lukschy aber keine Rolle zugeordnet ist und man auch nicht weiß wann der gedreht wurde und wann und ob er überhaupt erschien. Hatte Lukschy einfach keinen Bock mehr auf Film (wie Siegfried Schürenberg) oder hatte das gesundheitliche Gründe?
Seine letzte Rolle dürfte wohl 1981 Lee Marvin in "Yukon" gewesen sein. Oder auch er selbst in der um 1980 entstandenen Zweitsynchro von "Für eine Handvoll Dollar". Gesundheitliche Probleme könnten natürlich auch ein Grund gewesen sein, aber darüber wüssten wahrscheinlich nur Angehörige etwas. Es sei denn, in einem seiner Nachrufe (als zeitweise recht bekannter Schauspieler dürfte er ja einige erhalten haben) stand etwas dazu.
Wann sind denn nun eigentlich die Neusynchros der Dollar-Trilogie entstanden? Die Angaben schwanken im Zeitraum 1975 bis 1980, was ein nicht unbeträchtlicher Abstand ist.
Ich kann mich noch erinnern,daß Wolfgang Lukschy bevor er 1983 starb mehrere Schlaganfälle erlitten. Dies wurde in den damaligen Illustrierten bekanntgegeben.
Zitat von Stefan der DEFA-FanWann sind denn nun eigentlich die Neusynchros der Dollar-Trilogie entstanden? Die Angaben schwanken im Zeitraum 1975 bis 1980, was ein nicht unbeträchtlicher Abstand ist.
Zitat von guenter19650Ich kann mich noch erinnern,daß Wolfgang Lukschy bevor er 1983 starb mehrere Schlaganfälle erlitten. Dies wurde in den damaligen Illustrierten bekanntgegeben.
Das erklärt natürlich, warum seine Karriere so plötzlich abbrach. Traurig, traurig!