Zitat von iron im Beitrag #90Richtig! Höchstwahrscheinlich in "Buddy, Buddy" als er noch am leben und aktiv war und ungefähr Halbe/Halbe mit Hirthe, sowie in Angriffsziel Moskau (obwohl ich den Film mit Helmut Wildt leider nicht kenne, aber ihn mir überhaupt nicht vorstellen kann.
1981 wäre allerdings die äußerste Grenze gewesen, in den Jahren davor hörte man ihn auch kaum noch, vermutlich aus gesundheitlichen Gründen (in einem Nachruf war wohl von Schlaganfällen die Rede). In "Angriffsziel" hatte Lukschy allerdings eine sehr dankbare andere Rolle, aber Wildt machte Matthau wirklich extrem blass.
Zitat von iron im Beitrag #90Und weil ich schon dabei bin, hätte ich ihn mir persönlich gerne öfter auf Charlton heston gewünscht (ich hab's wahrscheinlich schon im entsprechenden thread deponiert) - zu Lassten von E.W. Borchert; mit der Kombi komme ich leider seit geraumer Zeit gar nicht mehr zurecht.
Was hätte er in diesem Fall denn aus deiner Sicht Borchert voraus gehabt? Einen jüngeren Stimmklang doch sicher nicht?
Schande über mich, dass ich dein Antwortpost vollkommen übersehen und nicht mehr an meine Zeilen gedacht hatte, sodas ich erst gestern zufällig zu sehen bekam...
hast du diesbezüglich einen Sinneswandel vollzogen? Denn vor sechs Jahren hast du im Heston-Faden noch folgendermaßen geschrieben:
Anders als für einige hier ist Borchert für mich wie gesagt nicht die Idealstimme. Speziell bei "Ben Hur" konnte ich mich nicht mit ihm anfreunden, denn er klang mir da doch zu alt und passte mit seiner "Denker-Stimme" auch nicht zum muskulösen Heston.
Ich meine auch, dass er für Heston zu alt klang durch seine Stimmfarbe schlecht auf ihm liegt, nicht zuletzt aufgrund seiner "Denkerstimme" wie du damals meintest, die imho. einfach nicht zu seiner Ausstrahlung in den diversen Filmen harmonieren will. Bestimmg war ich früher einmal vom Gegenteil überzeugt (und das kann sich durchaus künftig wieder ändern), was ich selbstverständlich gegebenenfalls auch dir zuzugestehen würde.
Inwiefern siehst du bei mir einen "Sinneswandel"? Borchert für Heston würde ich weiterhin so beurteilen. Aber Lukschy klingt für mich im Vergleich auch nicht jünger, weshalb er mir als Feststimme auch nicht gerade wünschenswert erscheint.
Sorry, ich wollte nur nachfragen und ich habe in deine Frage an mich wie es aussieht zu viel hineininterpretiert...(imeinen Schluss-Halbsatz habe ich im Konjunktiv umformuliert).
Lukschy fehlt zumindest eher diese Denkerstimme wie sie Borchert hatte, und er hatte eine tiefere Stimme als dieser, was mE. viel besser mit Hestons Erscheinung harmoniert hätte und nicht zu alt für Heston geklungen, soweit ich momentan zu beurteilen vermag. In "Der Prinz und der Bettler" fand ich ihn auf alle Fälle definitiv nicht fehlbesetzt.
Luckschy`s Einsatz auf Hestn als König Heinrich ist schlicht und einfach ein Rollencast. Heston spielt den Monarchen in seinen letten Zügen, also als dicken, schwerfälligen und schon vom Tode gezeichneten Potentaten. Da wirkt Luckschys tiefe, kratzige Stimme einfach sehr passend. Sogar ich würde, obwohl Borchert ja mein Liebling auf Heston ist, ihn in dieser Rolle auch nicht wirklich vemrissen (viel mehr bedaure ich, das sman Borchert nicht für Soylent Green genommen hat, wo er ein Jahr vorher im Omega-Mann Hesto auch in einer Action-Rolle noch super-gut rübergebracht hat).
Ansonsten fände ich Luckschy vom Klangtyp für Heston eher unpassend, weil er ja auch vorzugsweise (und auch passenderweise) auch früher gerne für eher dunklere typen genommen wurde (z. B. G. Peck). Außerdem klang Luckhsy für mich auch nie "heroisch", was aber einige Heston-Rollen schon benötigten.
Gregory Pecks Titel-Rolle In "David und Bethseba" wird ihm jedoch einiges an Theatralik bzw. pathos abverlangt haben, wie bei diesen Monumentalfilmen üblich. Ich habe mir einige Szenen daraus im Original angeschaut (leider kann ich mich nicht an die deutsche fassung erinnern). Wenn Lukschy seine Sprechweise orignalgetreu von ihm abgenommen hat, war der Film wohl eine Ausnahme. Diese Schlussfolgerung würde ich Aus all seinen anderen Rollen zu ziehen wagen.
Auf den Gedanken kam ich afaik. zuerst durch "Antonius und Cleopatra" mit heston als Marcus Antonius. Jürgen Frohriep hörte sich da nach meinem Eindruck da wie eine Mischung aus Christian marschall und eben Wolfgang Lukschy an. iNsofern kam ich auf den Gedanken, Lukschy könnte zumindest auf Charlton heston in de späten 60ern und in den 70ern funktionieren. Und dann halt durch den eine Streifen mit der Kombi mit Heston (wo beide imho. durchaus einige "kraftvolle" Momente haben)
Kürzlich wurde in einem anderen Thread dieses längere Interview verlinkt, das Harald von Troschke 1980 mit Wolfgang Lukschy führte:https://troschke-archiv.de/interviews/wolfgang-lukschy Trotz fast zwei Stunden Länge sehr kurzweilig! Lukschy scheint ein sehr humorvoller Mensch gewesen zu sein und hat viel zu erzählen. So vermittelt er etwa einen guten Eindruck von der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, als er an verschiedenen Provinzbühnen engagiert war (Königsberg, Stuttgart, Hannover), vom Leben in Berlin kurz nach Kriegsende oder davon, wie groß die Wirkung gewesen sein muss, die Schauspieler wie Heinrich George und Werner Krauß auf das damalige Bühnenpublikum ausübten. Da Lukschy bekanntlich oft einen Berliner Einschlag hatte, war es interessant zu hören, dass er väterlicherseits österreichische und mütterlicherseits schlesische Wurzeln hatte. Aber der vermeintliche Ur-Bayer Karl Valentin hatte ja auch hessisch-sächsische Eltern. Angesichts der Tatsache, wie sehr es ihn belastete, als gegen Ende das Gespräch auf die Teilung Berlins kam, ist es wirklich schade, dass er den Mauerfall nicht mehr erlebt hat!
Ja, dass Lukschy in komischen Rollen (naturgemäß in späteren Jahren) weitaus interessanter war als in pathetischen Heldenparts, war mir schon länger aufgefallen. Aber seine subtile, komische Vorstellung in "Zürcher Verlobung" hat mich doch ziemlich überrascht und seine Meinung über ihn kräftig angehoben. Mittlerweile glaube ich, dass er ordentlich zum knackig-watzigen Gangsterjargon in "Die toten Augen von London" beigetragen hat, wo er ja ausdrücklich als Dialogmitarbeiter aufgeführt wird (im Gegensatz zum französischen Film ein Unikum für den deutschen).
Lukschy und Heinz Engelmann schreien ja irgendwie noch nach "Wen hättet ihr besetzt, wenn ..."
Daher schicke ich das hier mal vorweg:
Walther Matthau - Wolfgang Lukschy Gregory Peck - Max Eckard Stewart Granger - Siegfried Schürenberg Gary Cooper - Peter Pasetti James Mason - Friedrich Joloff Humphrey Bogart - Carl Raddatz Errol Flynn - Axel Monjé Robert Taylor - Hans Nielsen Randolph Scott - Wolfgang Eichberger Joseph Cotten - Lukas Ammann Robert Ryan - Peter Mosbacher Leo Genn - Friedrich Schoenfelder Lee Marvin - Hans Wiegner Burt Lancaster - Horst Niendorf José Ferrer - Herbert Weicker Charles Boyer - Paul Klinger Vincent Price - Curt Ackermann John Wayne - Heinz Engelmann
Cotten fand ich wirklich schwer, weil das neben Matthau und Ferrer der einzige aus der Liste ist, wo ich ihn auch absolut ideal fand und zudem wohl auch der, auf den Lukschy am frühesten ideal passte. Erste Alternative wäre Joloff gewesen. Der muss aber Mason. Zweite Alternative Engelmann. Der muss aber Wayne. GGH war auch nicht schlecht, passt aber nicht in einer zeitgenössischen Synchro.
Vielleicht hätte man mal Gert Fröbe für John Wayne probieren sollen. Dann wäre Engelmann frei gewesen. Lustig wäre es auf jeden Fall geworden. 🤣🤠 Hamacher ging ja schon in eine ähnliche Richtung ... haha ...
Ich finde aber, dass man Wayne nicht mit einer anderen Stimme anbieten kann, wenn Engelmann daneben spricht