Naja, auch wenn Glaubrecht und McKellen altersmäßig gerade mal 4 Jahre auseinander liegen, klingt Glaubrecht doch noch immer wie jemand in seinen 40ern oder 50ern... deshalb passt für mich der Klang absolut nicht zum Gesicht (das im HdR-Fall ja sowieso noch etwas älter aussieht als McKellen in Natura).
Dux klingt zu freundlich und etwas zu alt, Kuhnert zu frisch, Sonnenschein zu beliebig. Michael Mendl bleibt eine gute Idee, wobei ich den Gedanken mit Jan Spitzer auch nicht schlecht fand. Otto Mellies scheidet wegen Saruman zum Glück sowieso aus. Hoffe mal, dass keiner auf die Idee kommt, Lothar Blumhagen zu besetzen, der für McKellen vom Typ her gar nicht mal so abwegig wäre, vom Schauspiel her als Gandalf aber nicht mehr mitkommt. Wolfgang Hess wäre auch ein Irrglaube, da der sich grad als Dumbledore in ner ähnlichen Rolle sehr, sehr gut gemacht hat.
Für Jürgen Thormann gilt m.E. exakt dasselbe wie für Eckart Dux. Sollte man auch drauf verzichten. Kontinuität ist irrelevant, denn die wäre in dem Fall sowieso ausschließlich Joachim Höppner gewesen. Damit haben wir die Altersklasse dann auch fast durch. Ich persönlich favorsiere u.a. nach wie vor Niels Clausnitzer, wobei ich nicht weiß, ob der heute immernoch so klingt, wie in "Boat Trip".
Ach ja... Wenn Mendl passt, passt Glaubrecht, meiner Ansicht nach, auch. Die können sehr ähnlich in die erzählerisch-coole Kerbe hauen.
Der Einzige, der in der in Frage kommenden Altersklasse jetzt noch nicht zur Sprache kam, dürfte fast Jochen Schröder sein. Eigentlich auch kein so dummer Gedanke..., aber an sich wohl etwas zu oberflächlich.
Michael Mendl kann ich mir gut vorstellen. Reinhard Kuhnert kann auch dunkler klingen, würde für mich auch ok sein. Sonnenschein, Blumhagen und Schröder find ich unpassend.
Fricke wäre eine schöne Wahl. Mendl auch (allerdings müsste er mehr Wärme ins Timbre legen, als in letzter Zeit bei ihm üblich).
Ich halte es jedoch für einen Fehler, Glaubrecht per se auszuschließen. In natura klingt er weicher und älter - am Mikro zieht er halt üblicherweise voll durch. Wenn man mit ihm mal in eine ganz andere Richtung ginge ... sehr interessant.
Höppners "Odem der Weisheit", dieses durch die Stimmwärme erweckte Urvertrauen, das die Rolle (wie im Original durch McKellens einzigartiges Organ) erdet, muss wieder erweckt werden.
Fricke. Mendl. Glaubrecht. Auch ein Fritsch oder Spitzer. Stimmen, die schon im Atmer mehr Ausdruck haben, als viele andere Kollegen jemals. Jeder kennt ihre Namen. Einer muss es werden.
Thomas Fritsch ist für mich, jetzt wo du es sagst, auch unter dem Gesichtspunkt interessant, da ich persönlich den ja auch für den vom Typ her nicht unähnlichen John Hurt besser als Jürgen Thormann fand, der bei beiden sowas wie Stammsprecher war/ist. Und für mich auch bei beiden einfach zu alt wirkt. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass du Frank Glaubrecht für John Hurt auch ausgerechnet noch sehr vital fandst, schließt sich irgendwie eh noch ein Kreis. Eigentlich sogar zwei. Einmal dahingehend, dass Thormann Hurt (und McKellen) tatsächlich nicht vital genug wirken lässt und einmal dahingehend, dass die Parallelen bei Hurt und McKellen somit irgendwie greifen - wenn man verschiedene Urteile gegenüberstellt - und Glaubrecht als Gandalf mit Sicherheit nicht die abwegige Idee ist, als die er hier teilweise ausgegeben wird.
Fritsch hat auf jeden Fall einen sehr hohen Wiedererkennungswert in der Stimme und ist überhaupt stimmlich sehr präsent, fast eine Art Stimmenpromi, so ähnlich wie sonst fast nur noch Manfred Lehmann. Dahingehend dürfte er Joachim Höppner vom Effekt her fast näher kommen, als alle anderen bisher gemachten Vorschläge. Und das halte ich für einen gar nicht mal unwesentlichen Gesichtspunkt. Andererseits wäre es unfair, über den Wiedererkennungswert der Synchronstimme eines Michael Mendl zu urteilen, der ja bisher kaum synchronisiert hat. Peter Fricke....hmmm...weiß nicht so recht. Das versucht mich dann auch gleich noch Reinhard Glemnitz vorzuschlagen und dann driftet es irgendwie ab.
Auf jeden Fall kann man sich hier über Alternativen wirklich nicht beklagen.
Auf McKellen kann man ihn in einer Verfilmung des Lebens vom Regisseur James Whale ("Frankenstein", "Der Unsichtbare") hören.
Meiner Ansicht nach klingt er für die Rolle zu hoch. Sie würde dadurch nicht gewaltig genug wirken. Ein Problem, das ich ebenfalls bei Jürgen Thormann sehe. Dahingehend fänd ich Eckart Dux sogar noch besser, als die beiden.
Hier gibt es eine Seite mit verschiedenen Hörproben, teilweise mit anderen Sprechern, teilweise nur Fricke:
Zitat von MückeFritsch hat auf jeden Fall einen sehr hohen Wiedererkennungswert in der Stimme und ist überhaupt stimmlich sehr präsent, fast eine Art Stimmenpromi, so ähnlich wie sonst fast nur noch Manfred Lehmann.
Warum dann nicht gleich Manfred Lehmann? Das wäre für mich eine ähnlich "abwegige" Idee wie Wolfgang Hess als Dumbledore (was super passte).