Zitat von MückeMeiner Ansicht nach klingt er für die Rolle zu hoch. Sie würde dadurch nicht gewaltig genug wirken. Ein Problem, das ich ebenfalls bei Jürgen Thormann sehe. Dahingehend fänd ich Eckart Dux sogar noch besser, als die beiden.
Heißt das, du findest Dux tiefer und "gewaltiger" als Thormann und Fricke?
Ist auf McKellen selbst zwar eher schwer vorstellbar, hätte aber genau diesen stimmlichen Wow-Effekt eines Höppners, den unser Gandalf braucht. Problem: Thomas Danneberg wird sein einiger Zeit wieder laufend jünger. Nee, im Ernst, er ist immer noch so unglaublich anpassungsfähig, der könnte hier tatsächlich was Überzeugendes abliefern.
Yeah, Christian Rode ist mir während ich Danneberg aufgeschrieben habe auch durch den Kopf geschossen. Wäre ziemlich cool. Dann macht Peter Gröger Bilbo. Neee, geht ja nicht. Der ist da ja noch jung. Schade.
Zitat von bertiHeißt das, du findest Dux tiefer und "gewaltiger" als Thormann und Fricke?
Den heutigen Dux auf alle Fälle! Früher klang der zwar immer sehr klar und ziemlich lange ziemlich jung, aber die "King of Queens"-Variante ist eindeutig tiefer und voller, als Jürgen Thormann. Thormann hatte ja schon immer dieses schräg nach oben ziehende Organ, was ja auch sein Markenzeichen ist. Peter Fricke kenne ich mit einer relativ "dünnen", Reinhard Glemnitz ähnelnden Stimme. Es gab Zeiten, wo er sogar Franz Rudnick ziemlich nahe kam. Tiefer als Eckart Dux heute, klang er, meiner Ansicht nach, noch nie. Er zählte allerdings zu den Sprechern, die mir nicht allzu oft unterkommen.
Glemnitz geht nicht, da er König Theoden in HDR 1-3 war. Doppelbesetzung innerhalb der Tolkien-Reihe ist Tabu. Sicher, Fritsch war der Mund Saurons in der Langfassung von HDR 3, aber extrem stimmverzerrt. Dürfte - wenn - ähnlich reibungslos hinhauen wie bei Hess als Gimli/Baumbart.
Die Faszination von Höppners Stimme beruhte für mich auf drei Säulen:
1. Weisheit (bei HDR gerade in diesem gebrechlichen Gandalf-Seufzen und schnaufenden Sprechen, wissend um das Leid, das kommen wird) 2. Tonleiter (er konnte in einem 10-Wort-Satz ebenso viele Farben auflegen, ohne zu übertreiben - das volle Spektrum, immer auf der Zunge, und das zutiefst melodiös, siehe "Geh zurück in den Abgrund. Stürze in das Nichts, das deinen Herrn und dich erwartet" ... die Melodie darunter liebe ich) 3. Macht ("Du ... kannst nicht ... vorbei!" - imposanter noch als das Original)
Thormann hat 1 und 2, aber seine Version von 3 ist zu kalt (nicht seine Schuld, ist einfach die Klangfarbe). Fricke würde eventuell auch bei 3 hängen, da sehr hoch tönend (teils fast so hoch wie Klaus Guth, weswegen mir auch Kerzel nicht behagt). Ich habe Fricke gestern in "Stardust" gehört, wo er den Erzählerpart McKellens übernimmt ... hm, nein. Glaubrecht hat all das. Fritsch auch. Mendl.
(Am Rande: Gemeinsam mit Schöne sind sie meist die Casting-Palette für Alain Delon. Und der geht stimmlich sehr in die McKellen-Richtung.)
Danneberg ist auch eine vorzügliche Option. Bei ihm findet wahnsinnig viel im Atmer statt, und wenn er sein Nolte-Krächzen noch großväterlicher anlegt, wäre das formidabel.
heute hab ich die Synchronfassung von "(500) Days of Summer" gesehen, in der Reiner Schöne als Erzählstimme fungierte. Die Ähnlichkeit mit Joachim Höppner fand ich echt faszinierend, er transportiert meiner Meinung nach sowohl das Sonore und Weiche, als auch das Weise und Freundliche. Wäre für mich nach aktuellem Stand wahrscheinlich die Idealbesetzung für Gandalf!
Ich meine mich zu erinnern, dass Schöne sich auch vor ewigen Zeiten in "Babylon 5" mal etwas vom Grollen entfernen durfte. Kam gut. Auch einer, der zu sehr in eine Schublade gequetscht wird.
Dann wäre ich hier ganz klar für Danneberg, an zweiter Stelle Mendl und dann Fritsch.
Warum Danneberg? Ich finde seine Stimme hat sich in den letzten Jahren nochmal verändert. Das mögen viele nicht so sehen, weil die meisten noch den jungen Danneberg im Ohr haben. Auch sehr wichtig: Sie ist immer so sehr kräftig. Und das Danneberg wunderbar spielen kann brauch ich niemanden zu erzählen.
Ehrlich gesagt: Was mir bei Danneberg absolut fehlt, ist der märchenhafte Klang der Stimme. Da kann er alt und weise spielen wie er will und die Stimme runterdrücken, das haben Schöne, Mendl, Glaubrecht oder Fritsch trotzdem deutlich mehr.
Schöne könnte evtl. eine Spur zu jung rüberkommen, aber auf einen Versuch käme es sicher an. Ganz klar mein Favorit! Alle andern würden den Typ vielleicht treffen, aber hätten eben keine Ähnlichkeit zu Höppner.
Wen ich zumindest nicht außer vor lassen würde, wären Klebsch und Spitzer. Frage mich schon, weshalb die keine bisher genannt hat.
Erklärt mich jetzt bitte nicht für völlig verrückt, aber ich muss grade irgendwie an Sascha Hehn denken. Vielleicht klingt er ein bisschen zu jung, aber beim Tonfall in den Shrek-Filmen muss ich ein bisschen an Joachim Höppner denken.
Auch wenn bzw. gerade weil ich mit meiner Meinung allein stehe, betone ich an dieser Stelle noch einmal: Ich bin für Jürgen Thormann! Er passt für mein Empfinden sowohl zum Darsteller als auch zur Rolle und er ist auf Ian McKellen bereits "etabliert" oder zumindest "erprobt" (was allerdings nur ein zusätzliches Argument ist). Ich finde viele der in diesem Thread diskutierten "Alternativbesetzungen" bedenkenswert bis überzeugend - aber keine einzige überzeugt mich mehr als der bewährte Thormann. Von daher hoffe ich, dass die "Synchronverantwortlichen" Thormann zumindest eine Chance geben!
Für den von mir ausdrücklich nicht erhofften Fall der Fälle - die "Umbesetzung" - denke ich an dieser Stelle aber auch über (meiner Meinung nach: unnötige) Thormann-Alternativen nach. Am meisten überzeugen mich da momentan die Vorschläge (in alphabetischer Reihenfolge) Niels Clausnitzer, Christian Rode (ist auch eine meiner Ideen) und Jan Spitzer. Bei Michael Mendl - den ich als großartigen Hörspielsprecher schätze - bin ich unschlüssig, ob er der "Verschmitztheit" in McKellens Mimik ent"sprechen" würde und ob er nicht zu "breit" klänge (wie Thomas Fritsch auf William Hurt). Letzteres täten vielleicht auch Gunter Schoß und Claus Biederstaedt, die zu denjenigen Sprechern gehören, die mir noch so in den Sinn gekommen sind. Und wenn hier schon Frank Glaubrecht (den ich kürzlich als Off-Sprecher in einer TV-Doku erlebt habe - mich bis zum Abspann fragend, ob er´s nun ist oder doch nicht: weil er "weicher" klang als in Synchronrollen [aber nicht älter]) und Thomas Danneberg vorgeschlagen werden, dann bringe ich auch mal Hansjürgen Hürrig ins Spiel (und es ist und bleibt für mich als Thormann-Befürworter ein Gedanken-Spiel!): scheint mir eine interessante "Variante", sofern er es schafft, nicht nur "hart" zu klingen. - Und Alexander Kerst? Naja, irgendwann ist man vielleicht auch für (den "jüngeren") Gandalf zu alt - bzw. mein Favorit und meine Favoriten stehen oben ...
Zitat von nightcrawlerxErklärt mich jetzt bitte nicht für völlig verrückt, aber ich muss grade irgendwie an Sascha Hehn denken. Vielleicht klingt er ein bisschen zu jung, aber beim Tonfall in den Shrek-Filmen muss ich ein bisschen an Joachim Höppner denken.
Ist eine super Idee, aber vom Typ ist er auch nicht anders als Spitzer oder Schöne.