Etliche Synchronsprecher haben irgendwann in ihrer Karriere ja auch mal mindestens eine klische-behaftet wirkende Vollblut-"Tunte" samt hochgradig nasaler Aussprache und ähnlichen Intonatiosmerkmalen gegeben. Hier ist also nicht von Homosexuellen im eigentlichen Sinne die Rede sondern von auf komisch getrimmten Rollen des posierenden Bübchens... Ein in der Regel immer sehr unterhaltsames Schauspiel, da man Synchronsprecher hier am Limit erlebt, was komödiantische Bloßstellung betrifft. Ich würde mit diesem Sammelthread gern einen Überblick über all jene Rollen schaffen, in denen Synchronsprecher an ihre Grenzen gingen und sich für die Parodie des grenzlastig Homosexuellen nicht zu schade waren... Das "Phänomen" ist gerade in italienischen Filmen relativ häufig anzutreffen (genauso wie z.B. Stotterer...):
- Horst Niendorf für Jean-Pierre Marielle in "Vier Fliegen auf grauem Samt" - Rainer Brandt für Carlo Reali in "Eine Faust geht nach Westen" - Arne Elsholtz für Giacomo Rizzo in "Sie nannten ihn Plattfuß" - Thomas Danneberg für Terence Hill in "Vier Fäuste gegen Rio" - Arnold Marquis für Bud Spencer in "Vier Fäuste gegen Rio" - ??? für "Warmbacke" in "Die Strickmütze" [der Film bzw. diese Rolle schuf mir endgültig den Anreiz für einen solchen Thread]
-> auch bei Friedrich W. Bauschulte (angedeutet zumindest in den späteren Plattfuß-Filmen), Rolf Schult und Martin Hirthe meine ich mich u.a. auch an entsprechende Rollen zu erinnern, kriege die Filme aber nicht zusammen; gleiches gilt evtl. auch für GGH...
Ergänzungen sind nicht nur willkommen, sondern der Sinn des Threads!
d-udo
(
gelöscht
)
Beiträge:
16.05.2008 13:40
#2 RE: Synchronsprecher am Limit: "Tuntige" Rollen
Nun, Arne Elsholtz war schon öfters mal in einer "tuntigen" Rolle zu hören.
z.B auch für Bronson Pichot in "Beverly Hills Cop"
Und nicht zu vergessen wären noch Horst Naumann und Paul Bürks in ein "Käfig voller Narren", wobei Naumann jetzt nicht ganz so überzogen tuntig sprach wie Bürks.
Spontan fällt mir "Tommi Piper" für Harvey Fierstein in "Mrs. Doubtfire und Independence Day" ein - hach...herrlich schräg, und vorallem ungewohnt für seine sonst "normale" Reibeisenstimme :-))
Dann "Klaus Guth" auf Patrick Stewart in der Dramödie "Jeffrey" (beide arg tuntig, sehr ungewohnte Darstellung von Patrick Stewart).
Und "Lutz Mackensy" auf Patrick Swayze in "Too Wong Foo" (in dem Film ging Swayze wirklich als echte hübsche alternde "Diva" durch).
Ansonsten, wenn es um eine reine "nasale" Stimmlage geht, ist "Michael Pan" der herausragendste Kandidat :-))
In Antwort auf:Nun, Arne Elsholtz war schon öfters mal in einer "tuntigen" Rolle zu hören.
Eine sehr witzige "Tuntenrolle" hatte er als Renfield in Mel Brooks' "Dracula - tot aber glücklich". Wenn es einen Grund gibt sich den Film auf deutsch anzusehen dann ist es Elsholtz.
In Antwort auf:...Jürgen Thormann und Horst Gentzen
Jürgen Thormann lässt (für mich zumindest) Michael Caine immer etwas ältlich-latent schwul klingen oder zumindest wie einer von 'ner Herrenrunde fortgeschrittenen Alters. Und Horst Gentzen mit seiner Kermit-Stimme ließ (sicherlich eher unbeabsichtigt) viele seiner Rollen auch irgendwie tuntig erscheinen. Mir ist da Roddy McDowall als schleimiger und zickiger Verleger in "Das Böse unter der Sonne" noch herrlich in Erinnerung...
Na-na-na! Ein Thormann singt nur, wenn er will. Etwa als tuntiger Killer in "Diamantenfieber", an der Seite des dort auch wohl temperierten Horst Gentzen. Feld, Moog, Gescher etc. bekommen es ja auch hin, das zu unterdrücken. Wobei Feld immer wieder mal übersteuert.
Elsholtz war auch schön schwul in "Eraser", der, kleiner Gag, sonst für den Arsch war.
In Antwort auf:Mir ist da Roddy McDowall als schleimiger und zickiger Verleger in "Das Böse unter der Sonne" noch herrlich in Erinnerung...
. Yepp, ich muss aber auch sagen dass diesß vielleicht mit einer der besten Synchronrollen von Gentzen war. Wenn man sich Roddy Mcdowall bei diesem Film im Original anhört, passt Gentzens Stimme und Sprachduktus wie die Faust aufs Auge.
Etliche Synchronsprecher haben irgendwann in ihrer Karriere ja auch mal mindestens eine klische-behaftet wirkende Vollblut-"Tunte" samt hochgradig nasaler Aussprache und ähnlichen Intonatiosmerkmalen gegeben. Hier ist also nicht von Homosexuellen im eigentlichen Sinne die Rede
Ich finde Homosexuelle und Transsexuelle unter einen Kamm zu scheren etwas hilflos ausgedrückt.Ich will jetzt nicht kleinkariert sein, aber ich als Lesbe will das mal gesagt haben...
In One Piece hat Pierre Peters-Arnolds wirklich mal eine/einen Drag Queen gesprochen. Die figur heißt Mr. 2 alias Bon Curry War eine ziemlich witzige Rolle.
Jürgen Thormann für Peter Wyngarde in "Jason King"!
War zwar nicht so gemeint, aber der ewige "Frauenheld" King wirkt häufig dermassen herablassend tuntig, dass ich jedesmal doppelt grinsen muss, wenn die Damenwelt vor Wyngarde's Charme halb in Ohnmacht fällt-