"Die 2" find ich auch ganz gelungen. Und irgendwie sieht Moore hier auch älter aus als kurz darauf bei seinem ersten Einsatz als James Bond, insofern paßt Blumhagen eigentlich recht gut. Liegt vielleicht an den langen Haaren...
Nicht so gelungen (höflich formuliert) finde ich allerdings die deutsche(n) Fassung(en) von "Ihr Auftritt, Al Mundy". Was bei "Die 2" aufwertend wirkt (ich schreibe das so, weil ich es im Original noch nicht gesehen habe), scheint hier mehr kaputt zu machen, was eigentlich wie ein spannendes Konzept wirkt.
"Seinfeld" wurde zwar bei Brandt Film bearbeitet, aber hatten nicht da nicht eher Sabine Strobel die Führung (Buch/Regie)? Brandts Einfluss hab ich da nie wirklich bemerkt, höchstens in einer Folge, als über einen Krankenhauslautsprecher der Satz kam "Dr. No, bitte in den OP"; im Original kam an der Stelle nichts. Fand den Spruch allerdings sehr passend, war auch nicht aufdringlich, eher fein im Hintergrund.
Zitat von IschIch kann irgendwie immer noch nicht glauben, dass eine Serie durch nur 14 Folgen zum Kult werden kann.
Waren es nicht 24?! Oder liefen in Deutschland sogar nur 14? Überrascht mich allerdings. Hätte so oder so gedacht, dass das mehr gewesen wären. However: Vielleicht wurde die Serie GERADE auch deswegen zum Kult, da so der Effekt des "sich daran satt sehens" niemals zum Eintreten kam und man bei kurzlebigen Sachen, die einem irgendwie gefallen, schnell dazu tendiert, rumzuheulen, dass es nicht mehr Folgen gegeben hat. Ich wage zu bezweifeln, dass es Brandt geschafft hätte, mit der Masche 100 bis 150 Folgen lang den Vogel abzuschießen...irgendwann wäre's einem zu den Ohren rausgekommen. Aber so... Und mal ehrlich: Dass Curtis hier mitspielte war doch reiner Zufall. Brandt hat sich gerne mal selbst die Hauptrolle gekrallt. Siehe "Al Mundy". Und dass er bei den "Zweien" noch mehr auf den Putz gehauen hat, hat mit Curtis ebenfalls nichts zu tun. Hätte jeden treffen können. Hier von "Die Stimme von Tony Curtis" zu reden, ist insofern echt die blanke Willkür. Wenn man danach geht, müsste man Brandt im Grunde als "Die Stimme von so ziemlich jedem" bezeichnen, der unter seiner Regie und mit ihm selbst in der Hauptrolle über die Leinwand oder den Bildschirm hopste, denn die Nummer ist unterm Strich eh meist dieselbe gewesen. Dass Curtis ausgerechnet dadurch als Sonderfall hervorgehoben wird, weil Brandt hier besonders hemmungslos übertrieben hat, halte ich für fragwürdig, denn das gereicht Curtis auch nicht unbedingt zugute. Ein Glück hat Brandt hier ZUFÄLLIG wirklich mal relativ gut gepasst, denn besetzt hätte er sich auch anderenfalls (wofür es genügend Beispiele gibt). Dass er dann nachfolgend auch von anderen Regisseuren besetzt wurde, ist eine logische Konsequenz, die - meiner Ansicht nach - aber hauptsächlich aus glücklichen Fügungen im Zusammenhang mit Brandts Besetzungspolitik und Stil resultierte, was aber auch völlig nach hinten hätte losgehen können. Dass dies nicht der Fall war, hat m.E. nichts mit einer Reflexion seitens Brandt oder ähnlichem zu tun, sondern war reiner Zufall. "Die Stimme von Tony Curtis" suggeriert, dass Brandt hier von vorn herein quasi gewusst hätte, was er tat und das Ganze einfach sitzen MUSSTE. Das sehe ich allerdings ganz und gar nicht so.
In jedem Fall: Brandt für Curtis geht absolut in Ordnung und es ist erfreulich, dass auch bis in dieses Jahrtausend hinein dahingehende Kontinuität bewahrt wurde. Dass man Curtis großartig mit Brandt assoziiert, bezweifle ich allerdings. Brandt mag zwar etwas über das Synchronfanspektrum hinaus bekannt sein, aber bei den Leuten dann wiederum auch nicht gerade als erstes als die Stimme von Tony Curtis. Trotzdem sollte man nüchtern gesehen zu dem Schluss kommen: Stass war auf jeden Fall besser. Paul Edwin Roth, meiner Ansicht nach, ebenfalls.
In der Liste fehlt der Film "Kokain", von dem es sogar zwei Synchros gibt, was im Falle von Curtis aber relativ egal ist, da er einen (taub)stummen Killer spielt.
Zitat dass auch bis in dieses Jahrtausend hinein dahingehende Kontinuität bewahrt wurde.
Das ist es ja gerade: Schau dir mal Curtis' Liste in der Synchronkartei an. Von Kontinuität kann da keine Rede sein. Die häufigsten Einsätze hatte noch Stass. Von daher würde ich jetzt auch ihn als "seine" Stimme zählen, wenn auch nicht vergleichbar mit heutiger Besetzungskontinuität. Aber ich hab ohnehin den Eindruck - wenn mir so Sprecherlisten, älterer Stars ansehe, dass es außer bei Stan Laurel eh bei keinem so genau genommen wurde und die Stars im besten Falle mehrere "wiederkehrende Stimmen" hatten, aber keine "Feststimmen".
Zitat von Silenzio... der Rest dann 1994 von Kabel1.
Wovonm kaum jemand Notiz genommen haben wird. Die Folgen wurden ja auch nur synchronisiert, weil die Serie da schon längst bekannt war.
Zitat von Silenzio... der Rest dann 1994 von Kabel1.
Wovonm kaum jemand Notiz genommen haben wird. Die Folgen wurden ja auch nur synchronisiert, weil die Serie da schon längst bekannt war.
Doch! Dafür wurde damals groß die Werbetrommel gerührt. War sozusagen ein Prestigeprojekt von Kabel1: Neue Folgen der Kultserie "Die Zwei" mit der alten Synchronbestezung. Hatte auch recht gute Quten damals, wenn ich's recht erinnere.
Bezüglich Herbert Stass und Rainer Brandt: Ich würde tatsächlich auch eher Brandt als deutsche Stimme von Tony Curtis bezeichnen. Das kommt einfach dadurch, dass Einsätze in Serien sich in der Regel viel mehr einprägen, als Filmrollen. Besonders natürlich bei "Straßenfeger"-Serien (So nannte man das damals ;) ). Daher gilt z.B. auch Joachim Kerzel als deutsche Stimme von Robert Wagner.
Zitat von IschVon daher würde ich jetzt auch ihn als "seine" Stimme zählen, wenn auch nicht vergleichbar mit heutiger Besetzungskontinuität. Aber ich hab ohnehin den Eindruck - wenn mir so Sprecherlisten, älterer Stars ansehe, dass es außer bei Stan Laurel eh bei keinem so genau genommen wurde und die Stars im besten Falle mehrere "wiederkehrende Stimmen" hatten, aber keine "Feststimmen".
Das ist natürlich richtig, aber "Feststimme" und "Stimme von..." sind ja auch nochmal zwei paar Schuhe. "Feststimme" kann nur einer sein. Wenn man aber sagt "deutsche Stimme von..." kann das ja durchaus für mehrere Sprecher gelten.
Also ich habe bei Curtis auch zuallererst Stass im Ohr und danach erst Brandt, auch wenn die "Die Zwei"-Synchro schon nach der ersten Ausstrahlung zum Kult wurde.
Ich denke, es hängt davon ab, mit welchen Rollen jemand Curtis in Verbindung bringt. Für mich sind es gerade auch seine lustigen Rollen der 50er und 60er Jahre, so z.B. "Unternehmen Petticoat", die Stass unvergessen machen. Diejenigen, die Curtis fast ausschließlich nur aus der Serie her kennen, werden natürlich Brandt den Vorzug geben.
Zitat von HeikoIch denke, es hängt davon ab, mit welchen Rollen jemand Curtis in Verbindung bringt. Für mich sind es gerade auch seine lustigen Rollen der 50er und 60er Jahre, so z.B. "Unternehmen Petticoat", die Stass unvergessen machen. Diejenigen, die Curtis fast ausschließlich nur aus der Serie her kennen, werden natürlich Brandt den Vorzug geben.
Mit anderen Worten: Sobald man in der Mehrzahl, also von RolleN spricht, scheidet Brandt eigentlich aus, da er sich für Curtis - trotz berechtigter späterer Einsätze - eigentlich ausschließlich über "Die Zwei" definiert, wohingegen Stass einen Großteil der berühmt gewordenen Spielfilme synchronisierte.
Jedenfalls ist es meiner Meinung nach absolut nicht anmaßend, wenn Rainer Brandt als "die Stimme von Tony Curtis" vorgestellt wird - dafür ist er zu vielen einfach wirklich zu präsent als seine Stimme. Ganz im Gegensatz zu Fällen, wo irgendwer aus dem Frankfurter Raum, der einmal Julia Roberts (nur ein Beispiel!) in einer Direct-To-DVD VÖ gesprochen hat als "die deutsche Stimme von Julia Roberts" beschrieben wird.
Von daher geht das mit Brandt/Curtis für mich persönlich so voll in Ordnung. Klar - man hätte Stass erwähnen können, da auch gerade die Filme "Manche mögens heiß" sowie "Unternehmen Petticoat" im Zuge der Nachrufe oft erwähnt werden. Dennoch: Brandt ist als Stimme von Curtis sehr präsent und daher finde ich das hier voll OK.
Zitat von smeagolKlar - man hätte Stass erwähnen können, da auch gerade die Filme "Manche mögens heiß" sowie "Unternehmen Petticoat" im Zuge der Nachrufe oft erwähnt werden.
Bei Ersterem wurde Curtis allerdings von Erik Schumann gesprochen.
Ich glaube, bei der Debatte Brandt/Curtis beissen sich einfach die Motive "korinthenkackerischer Synchronfreund" und "auf Breitenwirkung ausgelegte Medienberichterstattung".
Stass war super auf Curtis, sprach aber viele unbedeutende Filme (z. B. nicht Curtis' vielleicht bedeutendste Rolle in "Dein Schicksal in meiner Hand"). "Die 2" dürfte aber für viele Zuschauer Curtis' Paraderolle sein, Marke "auf dem Abstieg befindlicher Hollywoodstar spielt in leicht verdaulicher Serie mit", siehe "Kojak", "Mord ist ihr Hobby" uswusw. Und Fernsehen erreicht einfach das hundertfache Publikum eines mickrigen Kinofilms.
Ich bezweifle sehr, dass Curtis so vordergründig mit "Die Zwei" assoziiert wird, wie es der Kultstatus dieser Serie zu implizieren scheint. Für Moore gilt das genauso wenig.
Die von dir angebrachten Vergleichsbeispiele sind m.E. übrigens ungeeignet, da sowohl Savalas als auch Lansbury erst durch die Serien zu Stars im Sinne von Hauptdarstellern wurden - folgerichtig wird Savalas heute auch vor allem mit seiner Rolle als "Kojak" und der Stimme von Edgar Ott assoziiert. Die waren zwar vorher keine Unbekannten, allerdings ganz klar Marke "Nebendarsteller, 1. Liga", wohingegen Curtis vor "Die Zwei" bereits auf 20 Jahre Hollywood-Hauptrollen zurück blickte. Das macht sogar einen sehr wesentlichen Unterschied bei der Rezeption. "Kojak" hatte eine wirklich völlig andere Bedeutung für die Karriere von Savalas, als es bei "Die Zwei" und Curtis der Fall war. Das würde sogar dann noch gelten wenn die Serie international erfolgreich gewesen wäre.
Bei Curtis assoziere ich eigentlich zuerst Paul Edwin Roth, auch wenn der gegenüber Stass leider nur wenige Einsätze hatte. Liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass mein zu allererst gesehener Curtis-Film "Dein Schicksal in meiner Hand" war.