In puncto "auf dem absteigenden Ast befindlicher Hollywoodstar" über einen Kamm zu scheren, ist aus besagten Gründen schlichtweg Unsinn. Savalas war auf dem ANSTEIGENDEN Ast damit, dass er sich diese Rolle klar machte. Auch die genantnen Serien in einen Zusammenahng in puncto "leicht verdaulich" zu setzen, ist Quatsch. "Kojak" war eine ansehnliche Polizeiserie, die zum Teil nicht mit Anspruch geizte - allein der Pilotfilm ist schon großartig. Verglichen mit "Kojak" war selbst "Hawaii 5-0" noch lächerlich. Das Ding mit "Die Zwei" in einen Topf zu werfen, verbietet sich geradezu - auch mit Blick auf Image und Bekanntheitsgrad der Darsteller. Bei "Mord ist ihr Hobby" gehe ich da noch eher mit, da das halt wirklich eher leichte Muttchen-Krimikost ist. "Kojak" wirkt daneben allerdings als würde man "Law & Order" mit "Miss Maprle" vergleichen wollen.
Es ist doch für die eigentliche These völlig unerheblich, ob an- oder absteigend oder wieviel "Niveau" die Serie hat. Fakt ist, dass besagte Herrschaften durch ihre TV-Rollen im kollektiven Gedächtnis haften bleiben.
Des weiteren: Savalas war lange vor KOJAK ein oft besetzter Darsteller (siehe DIRTY DOZEN, OHMSS), Angela Lansbury eine bekannte Film- und Bühnenschauspielerin, ihre Gagenforderungen dürften sich jedoch hauptsächlich durch ihren TV-Bekanntheitsgrad deutlich gesteigert haben.
Curtis wird in Deutschland entweder mit "Manche mögen's heiß" oder "Die 2" assoziiert - wäre mein Eindruck.
Zitat von marginalDes weiteren: Savalas war lange vor KOJAK ein oft besetzter Darsteller (siehe DIRTY DOZEN, OHMSS), Angela Lansbury eine bekannte Film- und Bühnenschauspielerin, ihre Gagenforderungen dürften sich jedoch hauptsächlich durch ihren TV-Bekanntheitsgrad deutlich gesteigert haben.
Das ist mir durchaus bewusst. Darum ging es auch nicht.
Ich wiederum halte es für völlig unerheblich mit welchen Rollen jemand vielleicht heute noch interpretierterweise am meisten assoziiert wird, weil z.B. andere Filme mittlerweile nicht mehr so oft gezeigt werden.
Bei Savalas war es m.E. schon damals so, dass es in erster Linie "Kojak" war, mit dem er assoziiert wurde. Bei Curtis hingegen dürfte sich das seinerzeit völlig anders gestaltet haben und die von euch benannten beiden Beispiele sind durch besonders viele Ausstrahlungen etc.pp. jetzt halt quasi lediglich über geblieben. Da ein Film wie "Dein Schicksal in meiner Hand" hinsichtlich TV-Präsenz praktisch gedumped wird, ist es kein Wunder, dass den heute hier vielleicht noch ein paar Leute benennen, er aber ansonsten eher unbekannt ist. Dass ein für Curtis' Karriere sehr bedeutender Film wie "Der Frauenmörder von Boston" heute nur noch selten im TV läuft und wenn, dann auf das VIERTE liegt nicht an der Qualität oder Herbert Stass bzw. daran, dass dort nicht Rainer Brandt zu hören war.
Wenn man nach der Logik ginge, mit der hier "Die Zwei" als wichtig erachtet wird, wäre "Airport II" z.B. einer der wichtigsten Charlton-Heston-Filme, die dem "kollektiven Gedächtnis" am meisten verhaften geblieben wären...die Heransgehensweise macht keinen Sinn.
Was ich damit sagen will: Die Generation, die mehr oder minder mit Curtis groß wurde - ihn schon ab den 50ern kannte -, wird ihn mit Sicherheit NICHT primär mit "Die Zwei" assoziieren, wohingegen die Leute, die mit Savalas groß wurden (was ja auch praktisch dieselben sind) aber häufig "Kojak" sagen würden, und die können im Grunde am ehesten beurteilen, was hier überhaupt relevant ist. Ich sehe da nen wesentlichen Unterschied, der in puncto "Curtis zu unrecht auf irgendwelche Rollen festnageln" durchaus ne Rolle spielt.
Zitat Fakt ist, dass besagte Herrschaften durch ihre TV-Rollen im kollektiven Gedächtnis haften bleiben.
Jein. Und Fakt schonmal gar nicht. Ich glaube z.B. kaum, dass Laurence Fishburne in 20 Jahren fast nur noch mit "CSI" assoziiert wird oder besser gesagt, dass da auch jemand auf die Idee käme, ihm das nach zu sagen. Wie groß wäre das Geschrei, wenn dann sogar noch behauptet würde, Leon Boden sei seine deutsche Stimme gewesen, da Fishburne durch diese TV-Serie nunmal im kollektiven Gedächtnis geblieben sei! Selbst wenn Fishburne sieben Staffeln dreht, würde hier fast jeder Vogt beschreien. Und das mit Recht!
Und Curtis hat durchaus Filme gemacht, die für ihre Zeit genauso wichtig waren, wie "Matrix" oder "Mission: Impossible". "Die Zwei" ist keine höchst kultige Serie und Curtis gehört nicht darauf runter gebrochen. Das Ding wird sogar im eigenen Sektor z.B. von "Hogan's Heroes" - witziger- und bezeichnenderweise auch mit Brandt-Synchro - getoppt. Nicht umsonst scheiterte auch der Versuch, die Serie beim VIERTEN nochmal zur Prime-Time zu platzieren, was bei richtigem Kult durchaus geklappt hätte - zumal die Serie ja nicht lang ist. "Hogan's Heroes" lief demgegenüber noch vor wenigen Jahren monatelang auf Kabel 1(!) kurz vor der Prime-Time.
Wer "Die Zwei" zu den wichtigsten Rollen von Curtis zählt und ihn primär damit assoziiert, wird in der Regel nur ein Paar Curtis-Filme kennen und keine 15 oder 20, was wiederum am Ausstrahlungsturnus und ähnlichen Sachen liegt. Und an solchen Kenntnissen sollte man nun echt nicht festmachen, wer die deutsche Stimme von Tony Curtis war...vor allem wenn das dann noch an einzelnen Besetzungen aufgehängt wird - von Brandts anderen Einsätzen redet absurderweise NIE jemand.
Warum z.B. findet man bei Heston "Die Colbys", die er damals auch auf dem "absteigenden Ast" drehte und die im Zuge von "Dallas" und dem "Denver-Clan" sogar noch mehr in waren, als "Die Zwei" es selbst mit Brandt werden konnten, dann nicht auch besonders wichtig? Richtig, weil von dem mehr Filme im TV laufen, als von Curtis, und die Serie wiederum kaum noch bis gar nicht. Das angebliche "kollektive Gedächtnis" ist genau genommen nichts anderes, als das, was heute noch im TV läuft, und von daher ohenhin irrelevant.
Zitat von marginalCurtis wird in Deutschland entweder mit "Manche mögen's heiß" oder "Die 2" assoziiert - wäre mein Eindruck.
Exakt das ist auch meine Ansicht. Vor allem MANCHE... mit Erik Schumann weitaus mehr als jeder Stass-Film. Gruß, Tobias
Dem pflichte ich allerdings auch bei.
Zitat Bitte hier im Thread keine seitenlangen Abschweifungen. Diese Diskussion könnte beispielsweise im Curtis-Thread weitergeführt werden. Wäre toll. Danke.
Nachdem im "Interview"-Thread einige etwas dazu geschrieben haben, welche Stimme sie am stärksten mit Curtis assoziieren, würde mich interessiere, wer für euch speziell sein bester Sprecher war. Und gibt es jemanden, den Ihr komplett daneben fandet?
Ich persönlich habe Curtis´ Filmkarriere nicht so aufmerksam verfolgt. Ehrlich gesagt, ist mir vor Bräutigams Lexikon nichtmal aufgefallen, dass er in "Manche mögen´s heiß" nicht seine damalige Festtimme Herbert Stass hatte.
Also wie im "Interview"-Thread schon erwähnt, finde ich Paul Edwin Roth für Curtis am Besten. Der war echt hervorragend als Sidney Falco in "Dein Schicksal in meiner Hand". Schade dass er außer da und in "Trapez" nicht noch mal besetzt wurde.
Nun befinden sich auch alle Themenbezogenen Beiträge aus dem Interview-Thread hier, es kann also darauf Bezug genommen und munter weiter diskutiert werden.
Bisher kenne ich Tony Curtis überwiegend mit Herbert Stass. Brandt war natürlich als Interpret eigener Schnodder-Sprüche nicht zu toppen. Bei Michael Cramer und Erik Schumann hat es mich nicht direkt gestört, dass nicht Stass besetzt wurde, da bei beiden kein so großer Bruch vorhanden war. Gewöhnungsbedürftig fand ich dagegen GGH. Paul-Edwin Roth habe ich noch nicht erlebt, stelle ihn mir aber interessant vor. Gleiches gilt für den generell leider relativ selten besetzten Sebastian Fischer. Wolfgang Kieling, Holger Hagen, Joachim Kemmer und Harald Juhnke stelle ich mir eigentlich alle ziemlich merkwürdig vor. Bei Dux bin ich auch eher skeptisch, aber der war eigentlich nur selten wirklich daneben.
Sebastian Fischer wurde leider wirklich zu selten besetzt. Mein Erstkontakt mit Fischer war "Das Gewand" (passte im Übrigen gar nicht so schlecht auf Richard Burton)
Stass war der Originalstimme von Curtis zumindest bis in die 60er hinein am nächsten. Bei "Dein Schicksal in meiner Hand" passte Roth hervorragend, müßte man mal 20 Jahre später ausprobiert haben, ob der Schuh dann auch noch gepasst hätte. Schumann fand ich persönlich grenzwertig, viel zu tief für Curtis.
Brandt passte, allen Unkenrufen zum Trotz, sowohl für den jungen als auch den späten Curtis. Ich glaube, er sprach ihn in TARAS BULBA, das ging für mich klar i. O. (obwohl etwas standardisiert), ab "Die 2" war's dann sowieso keine Frage mehr - wer von Curtis' Stammsprechern bis dahin hätte die Rolle so interpretieren können? Rhetorische Frage, da Brunnemann eh nicht anders besetzt hätte, aber trotzdem.