Beim alten Steed schon, tuntig in Bezug auf das Affektierte, asexuell in Bezug auf das Fehlen jeglicher sexueller Initiative. Ach, Mr. Peel war doch nur ein Phantom.
"Affektiert" klang er für mich persönlich absolut nicht.
Zitat von John Connor im Beitrag #48asexuell in Bezug auf das Fehlen jeglicher sexueller Initiative.
Aber war dieses "Fehlen" nicht bereits durch die Vorlage vorgegeben, in der der Gentleman Steed vor der Kamera stets die Form wahrte? Und wie hätte man in der Synchro die "sexuelle Initiative" einbauen können? Durch eindeutig-zweideutigen Tonfall? Oder gar durch schlüpfrige Andeutungen? (Wenn man die Serie Brandt & Brunnemann überlassen hätte!)
Wie man es hätte machen können, beweist die völlig unterbewertete Kinoadaption mit Ralph Fiennes, die ich trotz der unglücklichen Schnittfassung extem unterhaltsam finde. Wenn die sexuellen Zweideutigkeiten schon mit der blassen Oma Thurman funktionieren, wie effektiv wären sie wohl erst mit Diana Rigg ausgefallen. Naja, SIMON TEMPLAR wurde von Roger Moore ja auch steif-gentlemanlike anglegt (erst recht im Vergleich mit dem wesentlich virileren Ian Oglivy später), was ihn ja auch nicht daran gehindert hat, jedem Rock hinterherzulaufen, ganz zu schweigen von seinem Brett Sinclair, der ja wohl der Innbegriff des tuntigen Gentleman-Weiberhelden ist.
Ähm, ich wundere mich gerade, dass mooniz nicht längst eingeschritten ist, um der Entstellung seines Threads Einhalt zu gebieten. Ich gebe ihm noch 29 Tage, wenn er bis dahin nichts unternimmt, lösche ich meine letzten Beiträge nicht.
Hat mittlerweile jemand eine Ahnung, wer Paul Newman in "Anklage Hochverrat" gesprochen hat? Ich vermute, es war wohl auch Wolfgang Kieling, so wie in "Die Hölle ist in mir", der in Deutschland schon ein halbes Jahr zuvor in die Kinos gekommen war!?
Was gibt es für Erklärungsversuche, warum in der Mitte der 60er-Jahre, als GG Hoffmann längst auf Newman abonniert schien, in zwei Filmen mit Newman Hoffmann auf andere Schauspieler besetzt war: "Carrasco, der Schänder“ und „Der Preis“. Bei ersterem kann man zumindest ins Treffen führen, dass Hoffmann Laurence Harvey in dieser Zeit sehr häufig synchronisiert hat und im Jahr 1964 vielleicht ebenso mit ihm verbunden schien, wie mit Newman. Im Nachhinein ist es aber natürlich Wahnsinn, denn die Wege von Hoffmann und Harvey trennten sich danach (bis auf eine Ausnahme), während Hoffmann und Newman bekanntlich für weitere Jahrzehnte verbunden blieben.
Zitat von NimmeinpaarZüge im Beitrag #54Was gibt es für Erklärungsversuche, warum in der Mitte der 60er-Jahre, als GG Hoffmann längst auf Newman abonniert schien, in zwei Filmen mit Newman Hoffmann auf andere Schauspieler besetzt war: "Carrasco, der Schänder“ und „Der Preis“.
Das dürfte wohl am Verleih gewesen sein: Die MGM scheint über viele Jahre die Besetzung von GGH auf Paul Newman bewusst gemieden zu haben; bis zum "Preis" setzte man dort auf Wolfgang Kieling, danach auf Michael Chevalier.
Zitat von NimmeinpaarZüge im Beitrag #56Aber ihn dann auch noch in einer Nebenrolle im gleichen Film zu besetzen gleicht doch einer Demütigung.
Gleiches geschah ihm auch in "Der Preis", wo er eine Nebenrolle sprach, die direkten Dialog mit Paul Newman hatte. Oder Siegmar Schneider in "Anatomie eines Mordes" und Gert Martienzen in "Das große Restaurant" (die beiden dämlichen westdeutschen Titel zitiere ich aus Pietät nicht); beide waren dort als Dialogpartner "ihrer" Stars zu hören. Was sollte man auch tun, wenn der Verleih oder das Synchronstudio so entschieden hat?
Zitat von berti im Beitrag #55Die MGM scheint über viele Jahre die Besetzung von GGH auf Paul Newman bewusst gemieden zu haben; bis zum "Preis" setzte man dort auf Wolfgang Kieling, danach auf Michael Chevalier.
Nachtrag dazu: Natürlich muss man bedenken, dass einige von Kielings Besetzungen in eine Zeit fielen, als er generell viel für die MGM arbeitete und GGH Newman teils noch gar nicht synchronisiert hatte bzw. für diesen noch nicht etabliert war. Was mir erst jetzt aufgefallen ist: Seine beiden ersten Einsätze für Newman hatte GGH in München. War er in den 50ern schon öfter in dieser Stadt zu hören? Seine Besetzung auf Richard Basehart in "Moby Dick" erschiene dann nicht mehr ganz so ungewöhnlich.
Ob Hoffmann schon in den 50er-Jahren öfter in München war, weiß ich nicht. Ab 1970 war er fix dort. Ansonsten finde ich deine Auflistung der Sprecher, die "ihren Schauspielern" begegnen interessant, lieber Berti. Weißt du etwas über "Anklage Hochverrat"? Als Jugendlicher habe ich den einmal gesehen und ich habe irgendwie auch Kieling im Ohr (oder war es sogar Hoffmann?). Kann aber auch Einbildung sein.
"Anklage Hochverrat" kenne ich nicht. Ansonsten waren mir die genannten Beispiele in Erinnerung geblieben, weil es sich um Stars handelt, die damals schon stark mit einer bestimmten Stimme assoziiert worden sein dürften und es offensichtlich nicht an der Verfügbarkeit, sondern an anderen Gründen lag (siehe ein Blick in die Auflistung von Verleih/Synchronstudio bei Arne).