In Bezug auf "Dr. Seltsam" wurde hier ja vor kurzem schon über Besetzungen diskutiert, wo mehrere Sprecher denselben Schauspieler in verschiedenen Rollen innerhalb eines Films synchronisieren. Interessant ist natürlich erst recht die Variante, wenn der Synchronsprecher die Rollen 1:1 übernimmt. Würde dafür hier gerne mal Beispiele sammeln:
Spontan fallen mir ein:
- Martin Hirthe für Vittorio Gassman in "Die nackte Bombe" - Martin Hirthe für Jackie Gleason im zweiten Teil von "Ein ausgekochtes Schlitzohr" (1. Synchro) - Norbert Gastell für Jackie Gleason im zweiten Teil von "Ein ausgekochtes Schlitzohr" (2. Synchro) - Uwe Paulsen für Craig Wasson in "Rache aus dem Reich der Toten" - Arnold Marquis und Thomas Danneberg für Bud Spencer und Terence Hill in "Vier Fäuste gegen Rio" - Siegmar Schneider für Alec Guinness in "Adel verpflichtet"
Lothar Blumhagen für alle sprechenden, von Roger Moore dargestellten Familienmitglieder in Die Zwei: Adel vernichtet. In derselben Folge intoniert Rainer Brandt auch ein "Hallöchen" für eine Verwandte Danny Wildes, das allerdings sehr chargiert wirkt.
Axel Monje (wahrscheinlich seine letzte Synchronrolle überhaupt) für William Sylvester als beide Doppelgänger in der "Danger Man"-Folge "Der Gefangene".
Erhard Köster in der DEFA-Fassung von "Der fliegende Ferdinand" sowohl als Vater Trnka (Trenkel) als auch sein durch die Zauberblumen gealterter Sohn (beide Vladimir Mensik). In der Bavaria-Fassung sprach in der zweiten Rolle der Kindersprecher Ferdinands!
Der Vollständigkeit halber seien fast alle Monty-Python-Synchros, in denen (bis auf gelegentliche Pannen) die originalen Montys auch durchgängig für ihren (jeweiligen Film-)Sprechern synchronisiert wurden.
Absolut unangemessen ist es jedoch in "Fantomas bedroht die Welt", in dem Arnold Marquis beide Rollen von Jean Marais spricht: Fandor und Fantomas (obwohl im Original Fantomas von Raymond Pellegrin nachsynchronisiert wurde), was für ziemliche Verwirrung sorgt, spätestens wenn er auch noch für J.P.Caussimon zu hören ist (Fantomas in Maske). Dem Original entspricht hingegen, dass Paul Klinger im ersten Fantomas-Film Fantomas in allen Masken (außer DeFunes) selbst spricht - hier hört man auch auf französisch Marais.
Götz George synchronisierte in "Aus einem deutschen Leben" Kai Taschner (!), der sein junges Alter Ego spielte.
Rainer Brandt tuntete in "Ein irrer Typ" auch für Belmondos Doppelgänger.
Dass Walter Bluhm und Arno Paulsen/Michael Habeck/Gerd Duwner auch für Stan und Ollie in ihren Doppelrollen sprachen, versteht sich von selbst.
Georg Thomalla für Jack Lemmon in "Das große Rennen rund um die Welt - als Prof. Fate ebenso wie als Prinz Hapnick.
Und: Wolfgang Hess in "Herr der Ringe" für Gimli und Baumbart (beide John Rhys-Davies) - sehr originalgetreu, aber auch sehr irritierend.
Gruß Stefan
Mücke
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08.03.2009 15:32
#4 RE: Doppelrollen und mehr, vom selben Schauspieler eingesprochen
Zitat von Stefan der DEFA-FanGeorg Thomalla für Jack Lemmon in "Das große Rennen rund um die Welt - als Prof. Fate ebenso wie als Prinz Hapnick.
In "Die Maus, die brüllte" sprach er Peter Sellers in dessen drei Rollen. Horst Gentzen für Jerry Lewis in "Das Familienjuwel" (ich weiß leider nicht mehr, wie viele Rollen es da waren).
Joachim Kerzel für Jack Nicholson in Mars Attacks!. Und ähnlich wie beide Rolle optisch unterschiedlich sind, spricht Kerzel sie auch verschieden - eine wirklich großartige Leistung.
Frank Ciazynski für John Lithgow in "Die letzte Hoffnung" (stand mal in einer deiner Listen) Ronald Nitschke für Bruce Campbell in "Armee der Finsternis" Dascha Lehmann für Anna Friel in "Geschichten aus der Gruft 7x10" Michael Pan für Ted Raimi in "My Name is Bruce" [Dreifachrolle] Thomas Wolff für Tommy Chong in "McHale's Navy" Tobias Meister für Jeff Fahey in "Time Under Fire"
Michael Pan sprach stets sowohl Data als auch Lore, später kam dann auch noch Noonyan Soong dazu (der beim ersten Auftritt von Jochen Thomas gesprochen wurde) und im letzten Film auch noch B4 - alle gespielt von Brent Spiner. Dass Rolf Schult und Detlef Bierstedt auch die Doppelgänger ihrer Enterprise-Offiziere sprachen, versteht sich von selbst. Die Aufzählung der Doppelgänger aus dem Spiegeluniversum bei Star Trek erspare ich mir aus Platzgründen.
Gruß Stefan
Mücke
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11.03.2009 20:40
#9 RE: Doppelrollen und mehr, vom selben Schauspieler eingesprochen
In Antwort auf:Dass Walter Bluhm und Arno Paulsen/Michael Habeck/Gerd auch für Stan und Ollie in ihren Doppelrollen sprachen, versteht sich von selbst.
Auch Horst Gentzen hat Stan Laurel einmal (vielleicht auch öfter) doppelt gesprochen. Der Film bei dem ich mir zu 100% sicher bin, ist der Kurzfilm "Dick und Doof als Ehemänner".
Hans Hessling für Charlie Chaplin in "Der große Diktator"
Beim ersten Sehen des Films war ich mir übrigens zunächst gar nicht sicher, ob es wirklich derselbe Sprecher war. Denn Hessling klingt als Friseur ungewöhnlich sanft und leise (damals kannte ich mich aber auch noch kaum mit Synchros aus).
Zitat von Stefan der DEFA-FanAbsolut unangemessen ist es jedoch in "Fantomas bedroht die Welt", in dem Arnold Marquis beide Rollen von Jean Marais spricht: Fandor und Fantomas (obwohl im Original Fantomas von Raymond Pellegrin nachsynchronisiert wurde), was für ziemliche Verwirrung sorgt, spätestens wenn er auch noch für J.P.Caussimon zu hören ist (Fantomas in Maske). Dem Original entspricht hingegen, dass Paul Klinger im ersten Fantomas-Film Fantomas in allen Masken (außer DeFunes) selbst spricht - hier hört man auch auf französisch Marais.
In "Fantomas gegen Interpol" spielte Jean Marais neben Fantomas und Fandor noch Professor Lefevre. Im Deutschen wird der "echte" Professor von Robert Klupp synchronisiert, Fantomas und Fandor in dessen Maske dagegen von Herbert Weicker bzw. Paul Klinger. Wurde Marais im französischen Original als Professor auch nachsynchronisiert, oder sprach er mit verstellter Stimme?