Die Kritik an der Verwendung von englischen Wörtern, für die es auch deutsche Alternativen gäbe, wird ja oft geäußert (auch in mehreren Threads hier). Mir ist aufgefallen, dass manchmal in Synchros aus den 60ern englische Ausdrücke vorkommen, z. B. die Anrede "darling". In "Venedig sehen und erben" spricht Curt Ackermann (für Rex Harrison) an einer Stelle von "der heutigen Television" (mit englischer Aussprache!) statt vom Fernsehen. Ein anderer, noch auffälligerer Fall: In "Die Totenliste" ist an einer Stelle vom "prisoner camp" statt vom "Gefangenenlager" die Rede.
"Babe" oder "Baby" finde ich ach nicht unbedingt notwendig. Genauso wie sämtliche Rangbezeichnungen bei Polizisten. Da kommt es eh nur zu einem Durcheinander (siehe Columbo).
Zitat von LammersMan denke nur an die "merkwürdigen" Anglizismen in "Citizen Kane": "Well, Mr. Bernstein, wir dachten...." "How do you do, Mr. Kane ?"
Oder auch "all right". Das hat allerdings auch Harry Wüstenhagen für Christopher Lee in "Sherlock Holmes und das Halsband des Todes" an einer Stelle gesagt.
Zitat von LammersMan denke nur an die "merkwürdigen" Anglizismen in "Citizen Kane": "Well, Mr. Bernstein, wir dachten...." "How do you do, Mr. Kane ?"
Oder auch "all right". Das hat allerdings auch Harry Wüstenhagen für Christopher Lee in "Sherlock Holmes und das Halsband des Todes" an einer Stelle gesagt.
Wobei gerade das auch heute bei der Übersetzung von Büchern immer noch (teilweise) geschieht. Hier werden ja ganz bewusst bestimmte Ausdrücke im Original belassen, um dem Leser in Erinnerung zu rufen, dass die Handlung in einem bestimmten Land angesiedelt ist. Mir fallen jetzt spontan die Donna-Leon-Krimis ein (wobei da die italienischen Ausdrücke im englischen(!!) Original auch schon vorhanden sind). Ich könnte mir vorstellen, dass das bei früheren Synchros mit der selben Intention geschehen ist.
@Isch: Interessanterweise vertrete ich im Gegensatz zu Dir die Auffassung, dass Rangbezeichnungen immer in der jeweiligen Sprache belassen werden sollten. Aber ich denke, das ist echte Geschmackssache.
Zitat von Alan Shore Wobei gerade das auch heute bei der Übersetzung von Büchern immer noch (teilweise) geschieht. Hier werden ja ganz bewusst bestimmte Ausdrücke im Original belassen, um dem Leser in Erinnerung zu rufen, dass die Handlung in einem bestimmten Land angesiedelt ist. Mir fallen jetzt spontan die Donna-Leon-Krimis ein (wobei da die italienischen Ausdrücke im englischen(!!) Original auch schon vorhanden sind). Ich könnte mir vorstellen, dass das bei früheren Synchros mit der selben Intention geschehen ist.
Oja, schonmal Karl May gelesen?
Zitat von Alan Shore@Isch: Interessanterweise vertrete ich im Gegensatz zu Dir die Auffassung, dass Rangbezeichnungen immer in der jeweiligen Sprache belassen werden sollten. Aber ich denke, das ist echte Geschmackssache.
Darüber kann man streiten, ja. Ist vielleicht auch interessant für jemanden der sich damit auskennt. Mir jedenfalls sagt Lieutenent, Seargent, Inspector usw. alles nichts.
In Antwort auf:Isch: Interessanterweise vertrete ich im Gegensatz zu Dir die Auffassung, dass Rangbezeichnungen immer in der jeweiligen Sprache belassen werden sollten. Aber ich denke, das ist echte Geschmackssache
Geht mir genauso. Außerdem, wenn sich jemand überhaupt nicht mit Rängen und Dienstgraden auskennt, ist es sowieso Wurst, ob er die Ränge auf Deutsch oder in einer anderen Sprache nicht zuordnen kann.
((Leider hat "Er" seinen vorigen Beitrag gelöscht, so dass meine Erwiderung keinen Sinn mehr ergibt. Er hatte bemängelt, dass Egon in den frühen "Olsenbande"-Filmen häufig nicht überzeugend ausgesprochene englische Einsprengsel von sich gibt.))
Das entspricht allerdings dem dänischen Original - auch die bewusst verquere Aussprache. Sein "Ol roit" (d.h. "all right") wurde in der DDR sogar zum geflügelten Wort.
In der zweiten DDR-Synchro von "Sherlock Holmes: Perle des Todes" sprach Walter Niklaus den Namen "Boncourt" nicht nur korrekt englisch aus (die französische Aussprache in der früheren Fassung war völlig daneben), sondern buchstabierte auch im korrekten Englisch. Gleiches tat Ernst Meincke für Terence Hill mit "S-H-A-R-P - Sharp" in "Hügel der Stiefel".
Zitat von IschWie hamsen diesen Slang, dessen Name mir gerade nicht einfällt, eigentlich übersetzt?
Der Slang nennt sich Nadsat. Er lässt sich an sich ja recht direkt übertragen. Man müsste hier mal die OV gegenhalten, doch wie ich mich erinnere verwendeten auch Darsteller außerhalb der Gang Worte wie "Allright?" oder "Well".
Zitat von Stefan der DEFA-FanIn der zweiten DDR-Synchro von "Sherlock Holmes: Perle des Todes" sprach Walter Niklaus den Namen "Boncourt" nicht nur korrekt englisch aus (die französische Aussprache in der früheren Fassung war völlig daneben), sondern buchstabierte auch im korrekten Englisch. Gleiches tat Ernst Meincke für Terence Hill mit "S-H-A-R-P - Sharp" in "Hügel der Stiefel".
Erich Fiedler für Robert Morley verwendete in der Synchro von "Topkapi" (Regie: Josef Wolf) einige englische Ausdrücke, die wohl das "britische" der Rolle betonen sollten. So rief er an einer Stelle "charming" (obwohl der Ausdruck im Original an dieser Stelle gar nicht vorkam), oder sprach vom "Ping Pong Ball" (englisch ausgesprochen). An einer Stelle ruft er mit den Worten "Hello, Driver!" nach Arthur Simpson (Peter Ustinov). Apropos Fiedler: In "Der Hund von Baskerville" schimpfte er für Peter Cushing an einer Stelle mit "Damned!".