SFC hat in einem anderen Thread erwähnt, dass in älteren Synchros das Wort "Start" bzw. "starten" englisch (also nicht "schtart") ausgesprochen wurde. Seine Vermutung war, dass das Wort damals noch nicht im Deutschen existierte. Ich wüßte auch keine andere Erklärung, denn von der Generation oder Herkunft einzelner Sprecher her konnte ich kein System erkennen, warum jemand die eine oder die andere Aussprache benutzt haben könnte.
Zitat von bertiErich Fiedler für Robert Morley verwendete in der Synchro von "Topkapi" (Regie: Josef Wolf) einige englische Ausdrücke, die wohl das "britische" der Rolle betonen sollten. So rief er an einer Stelle "charming" (obwohl der Ausdruck im Original an dieser Stelle gar nicht vorkam), oder sprach vom "Ping Pong Ball" (englisch ausgesprochen). An einer Stelle ruft er mit den Worten "Hello, Driver!" nach Arthur Simpson (Peter Ustinov).
In seiner ersten Szene sprach Fiedler auch teilweise mit britischem Akzent und begrüßte seine Gäste mit "How do you do?". Als er in einer Szene von Ustinov nach seinem Namen gefragt wird, antwortet er (um das Gespräch zu beenden) mit "Goodbye". Interessanterweise kam dieser Ausdruck auch in der französischen Synchro vor, die sich ebenfalls auf der deutschen DVD befindet. In dieser spricht Ustinov vom "gasoline", worauf Morley erwidert "Ach Sie meinen das petrol?". Soweit ich es rausgehört habe, hat man diese Ausdrücke auch in der französischen, italienischen und spanischen Synchro beibehalten, um den folgenden Witz (Ustinovs "Ich dachte, Sie wären Amerikaner?" und Morley zutiefst beleidigtes "No!") zu erhalten.
In der Synchro von "Adel verpflichtet" (BSG 1963) ist nicht vom "Wochenende", sondern vom "Weekend" die Rede. Ob das daran lag, dass zum Zeitpunkt der Synchro die 5 Tage-Woche hierzulande noch unbekannt war?
Den Begriff des "Wochenende" gab es auf jeden Fall! ("Wochenend und Sonnenschein") Ich denke eher, dass hier der typisch englische Charakter der Figur unterstrichen werden sollte.
Zitat von Stefan der DEFA-FanDen Begriff des "Wochenende" gab es auf jeden Fall! ("Wochenend und Sonnenschein") Ich denke eher, dass hier der typisch englische Charakter der Figur unterstrichen werden sollte.
Der Begriff "Wochenende" existierte sicher schon, aber der Brauch war wohl noch nicht allzuweit verbreitet. Ein Indiz dafür, dass er in den Sechzigern auf dem europäischen Festland noch als typisch britisch galt, wäre z. B. der 1966 in Frankreich erschienene Comic "Asterix bei den Briten".
Obwohl in der älteren Fassung von "Cocktail für eine Leiche" Ginger Ale durch Apfelsaft (!) ersetzt wurde, ist andererseits im Dialog an zwei Stellen von der "Town Hall" die Rede. In der Zweitsynchro taucht dieser Ausdruck nicht mehr auf; dafür ist dort wiederum an einer der beiden Stellen von der "Carnegie Hall" die Rede.
Zitat von bertiIn der Synchro von "Adel verpflichtet" (BSG 1963) ist nicht vom "Wochenende", sondern vom "Weekend" die Rede. Ob das daran lag, dass zum Zeitpunkt der Synchro die 5 Tage-Woche hierzulande noch unbekannt war?
Kein Einzelfall: Schon Agatha Christies Roman "And the there were none/Ten little niggers" ("Und dann gabs keines mehr/Zehn kleine Negerlein") erschien 1944 ursprünglich unter dem deutschen Titel "Letztes Weekend".
Auch wenn es wohl in der deutschen Übersetzung des Buches genauso war, fand ich die vielen Anglizismen in "Uhrwerk Orange" lächerlich. "Naughty, naughty, naughty!" "Well. . ." "Ultra, brutale"
"Ein verlässlicher Mensch, korrekt und pünktlich. Kommt every day um die gleiche Zeit nach Hause: 17:00 und twenty-five minutes. ... 4 Minuten später öffnet er das Fenster. Old sportsman, Fußballfanatiker."
Egon hat in den meisten der frühen Filme eine Menge solcher (auch bewusst falsch ausgesprochener) Anglizismen drin: "Hurry hurry!" oder Egon: "Any questions?" - Benny: "Hä?" - Egon: "Ob noch Fragen sind!"
In "Gefährlicher Urlaub" ließ man Holger Hagen und die Sprecherin von Claire Bloom nicht nur mit Akzent sprechen, sondern auch in ihren Dialogsätzen englische Ausdrücke verwenden. Das war allerdings keine gute Idee, weil es zum einen unnötig war und zum anderen für den deutschen Zuschauer genau das Gegenteil von dem bewirkte, was im Original beabsichtigt war: topic-threaded.php?forum=11776730&threaded=1&id=508066&message=7257768
Zitat von bertiErich Fiedler für Robert Morley verwendete in der Synchro von "Topkapi" (Regie: Josef Wolf) einige englische Ausdrücke, die wohl das "britische" der Rolle betonen sollten. So rief er an einer Stelle "charming" (obwohl der Ausdruck im Original an dieser Stelle gar nicht vorkam), oder sprach vom "Ping Pong Ball" (englisch ausgesprochen).
An einer anderen Stelle tauchen die beiden Bezeichnungen für Benzin auf, nämlich "Gasoline" (amerikanisch) und "Petrol" (britisch), die man sonst nicht hätte übersetzen können. Simpson (Ustinov) bittet Page (Morley), nachdem der ihm sagt, dass er sicher für diese gute Arbeit belohnt werden will, ihm nur das Benzin für die Fahrt zu bezahlen:
Simpson: "Nur das "Gasoline", Sir". Page: "Ach, sie meinen das "Petrol". Simpson: "Oh, Verzeihung, ich dachte Sie sind Amerikaner". Page (empört): "No".