Zitat von Stefan der DEFA-Fangroßartig dagegen für Tony Randall in "Abenteuer am Mississippi" (bei dem man eher Runze erwarten würde), für Jack Benny in "Sein oder Nichtsein" (hier hätte ich eher mit Miedel gerechnet)
Sein Einsatz auf Jack Benny ist auch mich eine meiner Lieblingsrollen von Holger Hagen. U. a. auch deshalb, weil mir auch nach langem Überlegen niemand (!) eingefallen ist, den ich mir ähnlich gut als selbstverliebten Josef Tura vorstellen könnte. Das dürfte wohl ein starkes Indiz für eine Idealbesetzung sein. Interessant, dass du bei Tony Randall die Parallele zu Runze ansprichst. Der wäre eigentlich auch auf Colin Clive in "Frankensteins Braut" zu erwarten gewesen. Runze hatte die Rolle ja zuvor schon im Vorgänger gesprochen und dürfte einige Jahre später auch nicht zu alt geklungen haben (es wurde mal darauf hingewiesen, dass seine Stimme sich im Laufe der Jahre kaum verändert hat). Stattdessen entschied man sich für den einige Jahre älteren Hagen, der wegen des Rollenalters eigentlich weniger naheliegend war.
In einem anderen Thread habe ich früher zwei Beispiele dafür genannt, dass man Hagen seine Sprachkenntnisse anmerkte, während gerade in älteren Synchros viele Sprecher aus heutiger Sicht bei der Aussprache englischer Namen und Begriffe unangenehm auffallen:http://215072.homepagemodules.de/topic-t...message=7128326
Sind jemand in seinem Fall noch andere Beispiele dafür aufgefallen, dass er in dieser Hinsicht herausstach?
Zitat von Stefan der DEFA-FanIch finde, Hagen war immer dann am besten, wenn er sich nicht auf seine angenehme Stimme verliess und dagegen sogar anspielte.
Gehören seine Einsätze auf den oft nicht gerade nobel wirkenden Richard Burton für dich auch in diese Kategorie?
Hallo Berti, ja durchaus. Meinen Erstkontakt hatte mit Hagen als Prologsprecher für "Raumschiff Enterprise" oder als Erzähler für "Timm Thaler". Erst später habe ich ihn als Synchronsprecher wahrgenommen.
Hagen kehrte ja für Garner immer wieder, selbst als sich Biederstaedt als eigentlicher Stammsprecher etabliert hatte ("Sunset", "Maverick").
Zitat von berti
Zitat von Stefan der DEFA-FanIch finde, Hagen war immer dann am besten, wenn er sich nicht auf seine angenehme Stimme verliess und dagegen sogar anspielte.
Gehören seine Einsätze auf den oft nicht gerade nobel wirkenden Richard Burton für dich auch in diese Kategorie?
Würde ich schon sagen, da Burton in späteren Jahren auch in seinen Rollen sein schwieriger, alkoholgetränkter Ruf verfolgte und Hagen ihn erst zu dieser Zeit übernahm.
Zitat von Stefan der DEFA-FanIch finde, Hagen war immer dann am besten, wenn er sich nicht auf seine angenehme Stimme verliess und dagegen sogar anspielte.
Gehören seine Einsätze auf den oft nicht gerade nobel wirkenden Richard Burton für dich auch in diese Kategorie?
Würde ich schon sagen, da Burton in späteren Jahren auch in seinen Rollen sein schwieriger, alkoholgetränkter Ruf verfolgte und Hagen ihn erst zu dieser Zeit übernahm.
Ich nehme an, ein Holger Hagen in "Cleopatra" wäre aus deiner Sicht eher klischeehaft gewesen? Vor anderthalb Jahren hast du einige Rollen erwähnt, in denen du Hagen eher untypisch und gerade deswegen großartig fandest. Sind in der Zwischenzeit für dich noch weitere für dich dazugekommen? Auf meine Anfrage hattest du anderweitig Charlton Hestons Kardinal Richelieu als weiteres Beispiel dafür genannt.
Klischeehaft war für mich eher Borchert, der die "struppigen" Tendenzen der Figur glättete - Hagen hätte für mich hier schon gut funktioniert. Direkt hinzugekommen sind entsprechende Rollen Hagens für mich nicht, aber ich habe so einige Filme gesehen, die mich in meiner Ansicht bestärken.