Ist euch auch schon mal so ergangen, dass Euch das Wissen um die Sprecher, bzw. die Fähigkeit jeden Sprecher gleich am ersten Wort zu erkennen, zum Verhängnis wurde? Zuerst ereilte mich dieses Schicksal beim allabendlichen Hören meiner Drei Fragezeichen. Ein Verbrecher taucht mit "verstellter Stimme" auf und treibt sein Unwesen. Später taucht dann diese Stimme "unverstellt" wieder auf und wirkt zunächst ganz harmlos. Lange bevor der Fall im Hörspiel aufgelöst wurde, weiß man schon, aha, das ist der böse Schuft, denn auf Grund der Stimme musste man nicht mehr viel Rätsel raten. Die Spannung war geraubt. Natürlich sind die Drei Fragezeichen vorrangig mal für Kinder gemacht worden, die dem wahrscheinlich nicht so schnell auf die Schliche kommen. Doch ähnliche "Phänomene" gibt es auch immer mal wieder in Filmen, die wahrscheinlich dem durchschnittlichen Zuschauer nicht gleich die Spannung rauben. Dem geneigten Synchonfan allerdings schon...
In welchen Filmen ist es euch mal so ergangen, dass ihr den Bösewicht enttarnt oder auch ein Rätsel aufgelöst habt, lange bevor es im Film tatsächlich so weit sein sollte?
Mir fällt da spontan "From Hell" ein, wo ich Klaus Jepsen bereits lange vor dem eigentlichen Enttarnen des Rippers als stimmlichen Täter entlarvt hatte. Oder auch der erste Teil von "Scary Movie" (in den "Scream"-Filmen wurde das ja mit Kai Taschner als dauerhafte Killer-Stimme wunderbar gelöst), in dem Frank Schaff in seiner Doppelrolle dem geübten Ohr auch sofort auffiel.
P.S.: Das Copyright für den Thread-Titel gehört mir, dat weißte hoffentlich noch.
An "Nicht Auflegen" hatte ich auch gedacht. Noch bevor Kiefer Sutherland wirklich etwas sagt, und es sowieso jedem durch sein Verhalten klar wird, ist man im Bilde. Obwohl ich in dem Fall schon vor Sicht des Filmes wusste, dass Kiefer Sutherland im Original die Telefonstimme ist. Stand in einem Zeitungsbeitrag.
Ui, der reinste Spoiler-Thread (zumindest potentiell). Da bin ich eigentlich lieber vorsichtig, aber eines will ich dann doch loswerden. In Folge 6.16 von Monk ist Jörg Hengstler am Telefon als Auftraggeber eines korrupten Sheriffs zu hören. Mir war sofort klar, dass es sich um die wiederkehrende Figur Dale Biederbeck handeln musste. Den Amerikanern konnte das nicht passieren, aber aus einem Grund, der eigentlich gegen die Originalfassung spricht: Unter den massiven Fettpolstern steckte bei allen drei Auftritten von Dale Biederbeck ein anderer Schauspieler: erst Adam Arkin, dann Tim Curry und hier Ray Porter. Ich denke allerdings, das wird nicht auch normalen Zuschauern so gegangen sein, wenn nicht durch die Stimme, dann durch die Sprechweise.
Zitat von Donnie DarkoMir fällt da spontan "From Hell" ein, wo ich Klaus Jepsen bereits lange vor dem eigentlichen Enttarnen des Rippers als stimmlichen Täter entlarvt hatte.
Genau so erging es mir bei dem Film leider auch... und das, obwohl Jepsen am Anfang noch total stark nach unten gepitcht war... hat aber nix genützt *g*
Dasselbe Problem hatte ich übrigens auch bei "Die üblichen Verdächtigen", bei dem ich Udo Schenk natürlich auch sofort am Anfang des Films erkannt habe, und daher die Auflösung am Ende alles andere als eine Überraschung war. Somit ist dieses "Meisterwerk" für mich leider ein total öder Film.
"Mörderischer Vorsprung": Ekkehardt Belle für Clancy Brown "Geschichten aus der Gruft 5x10 - Wenn die Nacht kommt": Hans-Georg Panczak für Perry King
In der Serie "MillenniuM" wurden die Verbrecher, die man oft gar nicht sieht, sondern nur hört, leider meist von sehr prägnanten Sprechern gesprochen (z.B. Detlef Bierstedt, Norber Langer, Bernd Schramm). Die Sprecher waren zwar meist passend, die Pointe aber oft futsch (auch wenn es bei der Serie nicht unbedingt darum geht, schade ist es schon).
Die beiden Synchronfassungen von "Sherlock Holmes: Die Kralle" hat es ebenfalls erwischt - sowohl Horst Kempe als auch Klaus Glowalla sind, egal wie gut sie ihre Stimme verstellen, sofort zu erkennen und dadurch ist das Rätsel schon nach wenigen Minuten gelöst. Auch in "Der schwarze Brigant", der so eine Art Krimi im Piratenfilm darstellt, kann man den Briganten schon in der ersten Szene erkennen, obwohl er nur "Vorwärts!" brüllt. Kein Wunder, bei dem markanten Sprecher ...
Zitat von BrummselZuerst ereilte mich dieses Schicksal beim allabendlichen Hören meiner Drei Fragezeichen. Ein Verbrecher taucht mit "verstellter Stimme" auf und treibt sein Unwesen. Später taucht dann diese Stimme "unverstellt" wieder auf und wirkt zunächst ganz harmlos. Lange bevor der Fall im Hörspiel aufgelöst wurde, weiß man schon, aha, das ist der böse Schuft, denn auf Grund der Stimme musste man nicht mehr viel Rätsel raten.
Kann es sein, dass es sich dabei um den "Phantomsee" handelte? Beim Anhören dieser Folge hatte ich (mit 8 Jahren) nämlich genau dieses Erlebnis. Mein Bruder kannte das Hörspiel bereits und glaubte mir nicht, dass ich die Stimme erkannt hätte, da sie doch "keine Ähnlichkeit" hätte. Er meinte, ich hätte es doch schon gehört.
Stimmt - "Phantomsee" von den drei ??? dürfte da mit Gottfried Kramer als Java-Jim und Professor im Hörspielbereich der bekannteste Fall sein. Mir ging es auch so, dass bereits in Kinderjahren klar war, wie der Hase läuft. Aber auch in etlichen anderen Folgen dieser Serie, ebenso wie z.B. bei TKKG hatte und hat man dieses Problem. Meist sind es Drohungen durchs Telefon von Personen, die man dann auch Angesicht zu Angesicht trifft oder bereits traf.
Spontan fallen mir da ein: Markus Meiering (wer auch immer das ist) in ??? - der tanzende Teufel, Sascha Draeger in ??? - der gestohlene Preis, Lutz Mackensy in TKKG - Stimme aus der Unterwelt und zuletzt noch in einem recht aktuellen TKKG-"Machwerk" Rüdiger Schulzki. Ich finde sogar, dass man Schulzki den Gesang der "singenden Schlange" sofort zuordnen konnte. Auch ein bekanntes Beispiel (wenn ebenso nicht ausschließlich durchs Telefon) ist Wolf Rathjen im "Gespensterschloss".
Das Problem stellt sich im Hörspiel also häufiger ein und das waren nur die mir Fälle, die ich spontan auf der Pfanne hatte.
Beim "tanzenden Teufel" ist es mir erst beim wiederholten Anhören aufgefallen (da ich vor dieser Folge lange Angst hatte, ließ das auch etwas auf sich warten). Beim "Gespensterschloss" kannte ich die Buchvorlage schon vor dem Hörspiel.