Frech finde ich sie nicht direkt, würde sie eher billig nennen (und kurios, da sie im Rahmen der Handlung gar nicht aufgeklärt wird), aber zumindest effektiver als die dt. Umsetzung.
Zitat von andreas-n im Beitrag #74Mir ist dies aber auch noch bei einem anderen Wallace-Film aufgefallen.
In "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" wird der Mörder am Telefon von Gerd Martienzen gesprochen, der auch noch einen Polizisten synchronisiert. Das ist aber ganz bestimmt keine falsche Fährte. Martienzen spricht beide Male sehr wenig und zwischen den beiden Auftritten liegt der halbe Film.
In dem Nachfolgefilm "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" ist man auch nicht überrascht, wenn sich der Mörder am Ende als die von Gerd Martienzen gesprochene Person entpuppt, da Mario (Antonio Sabato), eine der Hauptfiguren, etwas eher per Telefon in einem verlassenen Haus einen Tip bekommt. Da am Telefon auch Gerd Martienzen zu hören ist, wirkt das schon sehr verdächtig.
Zitat von berti im Beitrag #69Ein weiteres Beispiel dafür wäre Guy Madison in "Old Shatterhand", wo noch erschwerend hinzu kommt, dass einige Minuten vor Guy Madisons ersten "richtigen" Auftritt der "mysteriöse" Drahtzieher eine Szene hat, bei der sein Gesicht zwar im Dunkeln, aber Brandts Stimme sofort zu identifizieren ist. Die Heimlichtuerei ist daher so oder so vollkommen unnötig.
Nach Anschauen der restaurierten Bluray-Fassung (die ist zumindest bildtechnisch wirklich restauriert, nicht vorgeblich wie die DVDs, wenn auch der Ton katastrophal ist) muss ich erstaunt konstatieren, dass es offenbar gar nicht als Heimlichtuerei beabsichtigt war, denn im deutlich klareren 70mm-Bild, das auch keine so überzogenen Kontraste hat, kann man Madisons Gesicht im Dunkeln durchaus erkennen. Hier sollte wohl nur gezeigt werden, dass Bradley sich versteckt halten will, ohne aber den Zuschauer für dumm zu erklären. Beim Umkopieren auf Cinemascope ging das dann allerdings in der dunkleren Wiedergabe verloren.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #70Mehrere deutsche Krimis der 60er gingen dieser Gefahr aus dem Weg (eigentlich ein Kompliment an die geübten Ohren der Zuschauer), indem der Killer unter der Maske nachsynchronisiert wurde. Die hinterhältigste Variante dieser Methode hört man im Wallace "Im Banne des Unheimlichen": der von Peter Mosbacher gespielte Mörder wurde unter seiner Halloween-Maske von Alfred Vohrer synchronisiert (der hatte ja schon Erfahrung damit), das Lachen der Leiche (das ja logischerweise nur vom Mörder stammen kann) stammt dagegen eindeutig von Wolfgang Kieling.
Das Lachen kommt doch vom Tonband. Es ist also durchaus möglich, dass es nicht das Lachen des Mörders ist.
Zitat von Samedi im Beitrag #95Das Lachen kommt doch vom Tonband. Es ist also durchaus möglich, dass es nicht das Lachen des Mörders ist.
Allerdings ist Sir Cecil schon beim ersten Hören überzeugt, dass es sich um das Lachen seines Bruders handele. Und da dieser tatsächlich noch am Leben ist: Warum sollte er das Gelächter von jemand anders verwenden?
Nicht wirklich Off-Topic, eher Spin-Off, da ich glaube, dass wirklich nur Synchronstimmen-Erkenner sowas quasi automatisch drauf haben:
Auf YouTube geistert ein geleaktes Audio rum, das mit einer Werner-Herzog-Doku zu tun hat, und ziemlich brutales Material enthält (nichts für schwache Nerven). Das wird wohl auch schon seit circa 2005 gestreut.
Behauptungen, dieses sei gefaked sacken auf Facebook zum Teil bis heute über 1.000 Likes ein. Offiziell wird es auch immer bestritten, da man anderenfalls ja endgültig die Katze aus dem Sack lassen müsste.
Die klare Mehrheit sagt immer Fake, dazwischen ein paar wenige, dafür aber weitaus besser begründete gegenteilige Meinungen (ähnliche Situation also wie damals bei Corona 😄).
Ich allerdings erkenne halt dummerweise schon allein an der einen Stimme, trotz Schreiens, dass das Ding save kein Fake, sondern nur geschnitten und evtl. teils nachbearbeitet und "ergänzt" worden ist.
Und in dem Fall schafft das quasi sogar im wahrsten Sinne des Wortes Leiden.
Hartes Brett. Aber das ist eben das Schicksal von Leuten, die auch in Filmen sehr schnell eine Stimme erkennen. Wenn jemand dann ne halbwegs prägnante Stimme hat, erkennst Du den auch wieder, wenn er nichts mit Synchron zu tun hat.
Vielmehr habe ich mich eher sogar dabei erwischt, zu denken: "Wie kann man DAS denn nicht allein schon an der Stimme erkennen? Geschweige denn, dass es völlig bekloppt ist, das für Schauspiel und nicht für real zu halten ..."
In dem Falle ist es zwar hilfreiches Wissen und kein Spoiler. Allerdings suchen sich die meisten halt wahrscheinlich auch eher so aus Selbstschutz aus, das Ding im Zweifel lieber für Fake halten zu wollen. Und ich poste hier auch nicht ohne Grund keinen YouTube-Link direkt ins offene Forum.
Zum Glück sind die Tapes von Ian Brady und Myra Hindley im Gegensatz dazu wirklich nicht geleaked worden.