Ja, das hat mir auch schon so manches Kriminalhörspiel versaut. Bei EUROPAs Edgar-Wallace-Hörspielen waren Manfred Steffen, Wolfgang Kieling oder Günther Ungeheuer sofort als „Frosch”, „Hexer” usw. zu erkennen. Friedrich Schütter hab’ ich damals sogar nur anhand seiner Lache als „Schwarzen Abt” identifiziert. Hochachtung vor Claus Wilcke, der es durch sein heiseres Flüstern geschafft hat, sich nicht als „Roter Kreis” zu verraten.
Zitat von d-udoBei mir war es Frank Glaubrecht in "Knight Moves"
Dito!
<blockquote><font size="1">Zitat von JanBing
Dasselbe Problem hatte ich übrigens auch bei "Die üblichen Verdächtigen", bei dem ich Udo Schenk natürlich auch sofort am Anfang des Films erkannt habe, und daher die Auflösung am Ende alles andere als eine Überraschung war. Somit ist dieses "Meisterwerk" für mich leider ein total öder Film.[/quote] Da hab’ ich Glück gehabt, Schenk hatte ich damals noch nicht drauf, und Lutz Riedel, den ich gerade erst als 007 kennengelernt hatte, hat mich sehr geschickt abgelenkt.
Überhaupt Udo Schenk: Der wird leider so klischéehaft als Schurke eingesetzt, dass man sich schon darauf verlassen kann, dass jemand der mit so einer Stimme redet, nur schuldig sein kann! So geschehen in „Die Tochter des Generals”, wo der Mörder durch diese Stimme nie so unschuldig wirkt wie im Original und mich deshalb keinen Moment hinters Licht führen kann. In „D-Tox” hat mich das auf’s falsche Gleis geleitet, weil ich ihn (also Schenk) am Anfang am Telefon zu erkennen glaubte, er auch tatsächlich später im Film wieder auftaucht, seine Rolle am Ende aber doch nicht der Killer ist. Entweder hat der Synchronregisseur da bei der Besetzung der Telefonstimme getrickst, oder ich hab’ mich schlicht verhört.
Edgar Wallace ist ein gutes Stichwort: Bei den Verfilmungen hat man meist dafür gesorgt, dass der "große Unbekannte" in Dialogszenen nachsynchronisiert wurde, um von den Zuschauern nicht zu schnell erkannt zu werden. Ausnahmen waren "Das Rätsel der roten Orchidee", "Der schwarze Abt", "Der Hund von Blackwood Castle" und "Der Mönch mit der Peitsche" (bei den beiden letzteren war es aufgrund von wenig Text bzw. verfremdeter Stimme nicht nötig). In den späteren Filmen übernahm öfter Alfred Vohrer diese Aufgabe.
Mir fällt da noch die Folge 6 von der Hörspielserie "Das Schlosstrio" ein. Da lässt Antje Roosch irh eigenes Geschäft ausrauben um die Versicherungssumme zu kassieren. Um nicht erkannt zu werden trägt sie eine goldene Maske und ihre Stimme wird elektronisch verstellt. Ich hab sie aber trotzdem erkannt und wusste dadurch gleich wer sich hinter der goldenen Maske verbirgt.
In D-Tox mit Sylvester Stallone ist mir das schon mal passiert.
Dort wird der Serienkiller ja von Thomas-Nero Wolff gesprochen, der Killer verstellt zwar seine Stimme am Anfang des Films mit einen Voice Changer um nicht erkannt zu werden, aber ein bisschen konnte ich in der deutschen Fassung Nero da raushören, als es später heißt der Killer hätte sich in die Klinik geschlichen in der sich auch Sly aufhält, und einer der Patienten mit der Stimme von Nero sprach war mir sofort klar dass er es sein muss was dann auch tatsächlich so war, womit die Spannung gleich weg war.
"Die drei Fragezeichen und der Phantomsee" fällt mir dazu ein. Die Folge ist großartig, doch leider wusste ich recht schnell wer hinter Java-Jim steckt - zumindest nach abermaligem hören Jahre nach dem ersten Mal.
Die Serie "Captain Future" ist in dieser Hinsicht ein zweischneidiges Schwert: In "Der Herrscher von Megara" und "Der Kampf um die Gravium-Minen" gab man dem maskierten Drahtzieher eine Stimme, die in der jeweiligen Folge ansonsten nicht zu hören war (Klaus Miedel bzw. Lothar Blumhagen). In "Das gefährliche Lebenselixier" synchronisierte derselbe Sprecher sowohl Mr. Immortality als auch die Figur, die am Ende als dieser entlarvt wurde. Merkwürdig, dass die Stimme nicht einmal verfremdet wurde, obwohl das angesichts der Maske sogar verständlich gewesen wäre!
Ihr habt es auf den Punkt gebracht. Besonders Phantomsee und Gespensterschloss sind die besten Beispiele. Beim Phantomsee habe ich bereits als Kind den Professor entlarvt. Als "Piggeldy und Frederick"-Fan auch kein großes Wunder. Andererseits ist Gottfried Kramer auch einfach zu prägnant. Wolf Rahtjen habe ich als Kind im Gespensterschloss allerdings noch nicht entlarven können und war, zum Glück, noch von der Auflösung überrascht. Wenn ich die Folge heute höre, lache ich mich darüber kaputt, den billigen Trick nicht schon damals entlarvt zu haben.Ich finde es einfach zu eindeutig.
Ein weiteres Beispiel KÖNNTE folgendes sein. @Donnie Darko: Bitte diesen Spoiler NICHT lesen, denn ich möchte einfach, dass Du den Film noch guckst (und zwar unbelastet!!). Im Film "Prestige - Meister der Magie", könnte man, wenn man nicht sowieso schon gut im kombinieren ist,darauf kommen, dass Christian Bale tatsächlich einen Zwilling hat. Sein verkleideter Zwilling in der Tarnung des "Fellon" sagt relativ zu Anfang einmal "Danke". Ein gutes Ohr erkennt David Nathan dort bereits. Ich bin sehr froh, dass ich es beim ersten Gucken nicht erkannt habe. Mir ist überhaupt beim ersten gucken die Person Fellon kaum wirklich als Relevant aufgefallen, weil mich die anderen Handlungsstränge zu sehr ablenkten. (Habe wohl Nathans Hinweis zu Beginn, "Schauen Sie auch genau hin?" nicht ernst genug genommen " Beim zweiten Anschauen hab ich mir dann wirklich vor die Stirn geschlagen, denn ich habe Fellon genauer verfolgt und David Nathans "Danke" sofort erkannt. Bin aber froh, dass ich mir beim ersten Mal die Spannung nicht versaut habe. Der Film war einfach zu gut. Wär schade gewesen.
Zitat von BrummselIhr habt es auf den Punkt gebracht. Besonders Phantomsee und Gespensterschloss sind die besten Beispiele. Beim Phantomsee habe ich bereits als Kind den Professor entlarvt. Als "Piggeldy und Frederick"-Fan auch kein großes Wunder. Andererseits ist Gottfried Kramer auch einfach zu prägnant.
Der "Phantomsee" war also tatsächlich die Folge, die du bei deinem Anfangsposting meintest? Allerdings sprach Kramer dort Java-Jim "normal" und den Professor mit verstellter (kreidiger und fistelnder) Stimme.
Ja, die Folge meinte ich unter andrem. Es gibt noch eine Folge irgendwo zwischen 50 und 100 wenn ich mich richtig erinnere, bei der es mir so ergangen ist, ich komme aber nicht mehr drauf, welche es ist.
Und ja, deswegen hab ich ja den Professor entlarvt. Ich meinte damit, ich habe den Professor als Java-Jim entlarvt. Allerdings:
In Antwort auf:sprach Kramer dort Java-Jim "normal"
Naja, "normal" würde ich jetzt auch nicht sagen. Ich denke nicht, dass das Kramers "normale" Stimme war
Aber zumindest klang er in der Rolle so kratzig, wie er oft zu hören war. Als Professor sprach er aber definitiv nicht "normal", sondern deutlich verstellt.
@ Berti: Achso, jetzt weiß ich auch, was Du meinst. Du bezogst das auf mein Anfangsposting, in dem ich sagte, jemand taucht erst "verstellt" als Verbrecher und dann "unverstellt" als Gutmensch auf... Ja, das war ein Beispiel um deutlich zu machen, was ich meine. Es kann natürlich auch anders herum vorkommen, so wie im Phantomsee. Und manchmal, wie wir ja hier an mehreren Postings sehen, verstellen die Sprecher ihre Stimme gar nicht erst. Ich wollte nicht sämtliche Eventualitäten aufzeigen.
@Keng-Kwin: Warum war Dir Prestige klar? Wegen meiner Ausführungen im Spoiler oder auf Grund einer extrem guten Beobachtungsgabe?
Zitat von Stefan der DEFA-FanDie beiden Synchronfassungen von "Sherlock Holmes: Die Kralle" hat es ebenfalls erwischt - sowohl Horst Kempe als auch Klaus Glowalla sind, egal wie gut sie ihre Stimme verstellen, sofort zu erkennen und dadurch ist das Rätsel schon nach wenigen Minuten gelöst.
Bevor ich die Folge sah, hatte ich bereits in einem Filmlexikon die Auflösung gelesen. Aber vermutlich wäre ich auch so darauf gekommen, weil eigentlich ziemlich schnell keine andere Person mehr als Täter in Frage kam. Überraschend fand ich die Auflösung deswegen so oder so nicht. Aber um bei Sherlock Holmes zu bleiben: Sowohl in der Verfilmung des "Hundes von Baskerville" mit Basil Rathbone als auch in der mit Ian Richardson tritt Holmes in der Mitte des Films verkleidet auf. Speziell in der Verfilmung von 1983 kann der deutsche Zuschauer ihn sofort identifizieren, da Harry Wüstenhagens Stimme einfach zu markant ist. (Keine Ahnung, ob das bei Richardson im Original auch der Fall ist.) Bei Rathbone fällt es nicht so schwer ins Gewicht, da Walter Niklaus seine Stimme ziemlich gut verstellt hat (der geneigte Zuschauer riecht den Braten aber sicher trotzdem schnell).