"Kassenflop" ist weit übertrieben, aber die Resonanz insbesondere beim öden deutschen Volk ist in der Tat nicht überwältigend, das ist mir auch schon aufgefallen. Wen wundert's, passiert Kultfilmen häufiger mal
Nö, ist ganz und gar nicht übertrieben. Lies dich mal in die Materie ein. Kosten liegen bei ca. 50 Mio. Dollar plus Werbung (in den USA ca. 30 Mio. Dollar). Pauschsatz: Nur die Hälfte der Einnahmen erreicht das Studio. Davon gehen Steuern ab. Rechne mal gegen.
Der Film wurde zwar unabhängig produziert und von Vaughn und Co. pro Land einzeln verkauft - Vaughn wird also kein Geld verlieren. Die jeweiligen Studios aber höchstwahrscheinlich schon. In den USA wird er beispielsweise kaum Gewinn erwirtschaften, wenn überhaupt irgendeinen. In Deutschland - na, sagtest du ja selbst.
Dabei waren Schöpfer Mark Millar und Regisseur Vaughn offenbar von gut 175 Mio. weltweit ausgegangen, Millar vermutlich von "Wanted"-ähnlichen Ergebnissen.
Wer hochtrabend mit "mal einlesen" daher kommt, sollte Quellenangaben nicht vergessen. Ich lasse die (bis auf die obige) dann entsprechend auch einfach mal weg:
40-45 Mio. USD Produktionskosten resp. 28-30 Mio. USD nach Steuererleichterung vs. Einspielergebnis USA bisher rund 45 Mio. USD, Einspielergebnis UK bisher rund 11 Mio. GBP (16 Mio. USD) plus Rest der Welt macht zusammen rund 80 Mio. USD, plus Merchandising als Teilausgleich für die Werbekosten. Das nur bis hierher.
Zukünftig kommen außerdem noch DVD- und BD-Verkäufe etc. dazu, von denen ich prophezeie, dass diese zufriedenstellender ausfallen werden als die Ergebnisse an der Kinokasse, weil das gerade für solche Filme typisch ist.
Also nix Kassenflop, egal ob die hohen Erwartungen nun erfüllt wurden oder nicht ...
Kassenflop hin oder her. Der Film taugt. Das ist so ähnlich wie damals beim Ang Lee Hulk. Genialer Film! Die Masse hat ihn aber gemieden - Flop! Der neue Hulk ist nicht halb so gut.
Vielleicht gibts bald ein Reboot - Kick Ass Begins.
Murphy, ich arbeite auf dem Bereich. Du nicht. Also bitte.
Bei deiner Rechnung übersiehst du viele Faktoren. Nicht schlimm, du bist ein Laie. Interessierst dich aber offenbar dafür. Darum: Recherchiere mal zu "gross points", die bei Vaughn, Cage und eventuell auch Millar vorliegen dürften. Die kappen Gewinne (nicht Einnahmen) mitunter auf hässliche Weise. Und das dieser Film seine Kinoauswertung nicht mit DVD/BR toppen wird, ist fraglos.
Arbeite einfach mal 'ne Weile in dem Bereich, dann wächst auch das Verständnis. Good luck.
Seit wann bestimmen die Einnahmen ob ein Film gut oder schlecht ist?
Seht euch doch mal die Resonanz in diversen Foren an. Dort kommt der Film grösstenteils grandios an. Ich selbst fand ihn übrigens auch absolute Klasse!
Ich würde sagen hier stimmt eher die Vermarktung nicht. Poster und Trailer suggerieren einen anderen Film als man bekommt. Ganz zu schweigen davon, dass hierzulande kaum Werbung dafür gemacht wurde. Ich hab nicht EINEN Trailer im Kino gesehen hier in der Schweiz und ich gehe nun wirklich recht oft ins Kino.
Aber fast alle Leute die ich kenne welche den Film gesehen haben fanden ihn klasse. Dann eben noch die Forenresonanz.
Kassenflop stimmt sicher. Da hat unser dubber recht. Aber ansonsten kann man den Film kaum wegen schlechter Kasse als Flop bezeichnen. Filme mit schlechter Kasse sind nicht in jedem fall automatisch künstlerische Flops.
Zitat von Schweizer Aber ansonsten kann man den Film kaum wegen schlechter Kasse als Flop bezeichnen. Filme mit schlechter Kasse sind nicht in jedem fall automatisch künstlerische Flops. Grüsse
Das ist wohl wahr, Schweizer, allerdings habe ich den Film ganz eindeutig als "Kassenflop" bezeichnet, und das nicht zufällig . Ich verbitte mir also jegliche Nerd-Rage! Als "Flop", auf generalisierter Ebene, kann man ihn erst bezeichnen, wenn er mit ein, zwei Jahren Abstand endgültig beurteilt werden kann. Hier sind zwar ein paar Geeks wie Murphy schwer von dem Teil angetan, ich habe aber auch schon einige negative Meinungen von Genre-Affinen gehört. Und fand ihn selbst scheiße. "Defendor" fand ich beispielsweise als Off-Superhero-Film interessanter, da nicht ganz so debil. Aber ich fand Millars Stoffe eigentlich schon immer dämlich. Ausnahme "Superman: Red Son". Geiles Teil.
Jedenfalls, muss man mal abwarten.
Dass Kasse nix über Qualtät aussagt, ist aber tatsächlich so. Ich habe vermutlich sogar weit mehr Kassenflops im DVD-Regal stehen als "Hits" im Geschäftssinn, sehr zum Leidwesen meiner Frau, die sich dem Mainstream verschrieben hat.
EDIT: Prinzipiell herablassender und provokanter Schreibstil ist offenbar erwünscht, anders als diesen mittels eines dafür allgemein üblichen Ausdrucks beim Namen zu nennen, welcher an dieser Stelle "aufgeräumt" wurde. ______________________________________________________________________________________________________
Spiegel.de: »[...] Doch nun wurde in den Kinokassen nachgezählt - und siehe da: die Comic-Verfilmung "Kick-Ass" ist die wahre Nummer eins.«
SlashFilm.com: »The budgets of Kick-Ass and Tarantino films are similar, and they both cater to pretty specific geek niches. While Inglorious Basterds had the benefit of Brad Pitt’s face to plaster all over its marketing materials, Kill Bill Vol. 1 only grossed $22 million on its opening weekend, a number very comparable to Kick-Ass.« und: »The film will be profitable, just not a monster hit as some in the online community had hoped.«
Damit sind meine Aussagen bestätigt und das Thema an sich ist beendet.
Was bestimmte Leute natürlich wie üblich nicht davon abhalten wird, weiter zu polemisieren ...
And Kick-Ass experienced a steep drop after Lionsgate unethically inflated its opening numbers by including last Thursday midnight's take in order to grab the No. 1 title last weekend. No self-respecting studio does that anymore. But Lionsgate is feeling the heat from Carl Icahn and needed the PR boost...
[Es gibt einen] Unterschied zwischen "Kassenflop" und "Erwartungen nicht voll erfüllt" bzw. "leicht geschönte Zahlen" (denn selbst in deinem Zitat ging es nur um No. 1 oder No. 2 und nicht um Ränge, die wirkliche Flops belegen – danke für die Bestätigung). Wenn manch einer heutzutage allzu leichtfertig mit dem Begriff um sich wirft, hat das neben Sachverständnis vor allem auch mit sich in der Wortwahl vergreifen zu tun. [...]
Was deine Definition von "Kassenflop" und "Erwartungen nicht voll erfüllt" anbelangt - Unsinn, das hat nichts, aber auch rein gar nichts mit herrschenden Realitäten bei Studios zu tun, wo auch gern mal ein Film mit einer Million Zuschauern (!) hausintern als Flop behandelt wird. Filme sind schneller "Flops", als man es teilweise noch gutheißen kann, aber so ist es nunmal.