Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #73Es ist blanke Spekulation meinerseits, aber bei den Teilen 1, 4 und 5 führte Schick Regie, bei Teil 6 Ludwig. Im ersten Kinofilm ebenfalls Klaus der Einzige, der umbesetzt wurde - das kann für mich kein Zufall sein. Ich vermute einen Konflikt der beiden, weshalb Schick unter seiner alleinigen "Herrschaft" umbesetzte, während er sich bei der Serie mit Ludwig in die Regie teilte und der möglicherweise auf Klaus der Kontinuität wegen bestand. (Ludwig holte ihn ja dann auch zurück für "Das unentdeckte Land".) Ja, ich habe schon gesagt, das ist blanke Spekulation, aber in der Geschichte der Synchronisation gibt es solche Gründe immer wieder - abwegig sind meine Gedanken also nicht. Fragen kann man ja leider nicht mehr und wenn, dann würde zurecht wohl der Mantel des Schweigens gebreitet.
Mhhm klingt recht plausibel, dachte da gäbe es ne 'offizielle' Version zu. Meine Theorie ging eher in Richtung Verhinderung in Teil 4 seitens Klaus (so ähnlich soll ja auch die Besetzung mit Niesner auf Quinto/Spock entstanden sein, der ursprünglich vorgesehene "konnte einfach nicht") und dann Fortführung der Reihe mit Piper, der jedoch 1991 vielleicht zu 'ALF'-belastet war. Letzteres klingt zwar absurd, aber in der SK wird es bei Piper zu ALF-Hochzeiten und danach deutlicher lichter, was Sprechrollen anbelangt. Und beim ersten Teil habe ich es eher auf den Standortwechsel geschoben, dass Herr Schick nur das 'Nötigste' mitnehmen konnte und Sulu im Vergleich zu Kirk, McCoy und Spock eher zweitrangig war. (Und II und III sind eh so ne Sache für sich, wenn ich bedenke was das für tolle Synchros gegeben hätte wenn die richtigen Leute am Werk gewesen wären, aber nöö)
Zitat von Ludo im Beitrag #76 Und beim ersten Teil habe ich es eher auf den Standortwechsel geschoben, dass Herr Schick nur das 'Nötigste' mitnehmen konnte und Sulu im Vergleich zu Kirk, McCoy und Spock eher zweitrangig war.
Dem widerspricht für mich, dass sogar Doris Gallart aus München kam, obwohl sie gar keine Stammsprecherin von Majel Barret war - Klaus wäre da viel "nötiger" gewesen.
Im kürzlichen Interview mit Dietmar Wunder sprach dieser die Situation von Frauen im Synchron an und verwies auf die eher geringere Rollenangebote von Frauen in Filmen. Dies erinnert mich aber noch an ein weiteres Problem, was viele Sprecherinnen tatsächlich immer mal wieder angesprochen haben und zwar, dass sie viel häufiger umbesetzt werden, als Männer. Seht ihr das auch so und was könnte der Grund sein? Passen Frauenstimmen vielleicht auf viel unterschiedlichere Schauspielerinnen, da sie im Gegensatz zu donnernden Timbres á la Kerzel, Marquis o.ä. - also variabler einsetzbar sind? Liegt das Problem auch eher im Original schon vor, da weibliche Figuren oft eher Nebenfiguren spielen und dadurch keinen wirklichen Wiedererkennungswert haben. Oder liegt es vielleicht auch an der auch im Forum immer wieder geäußerten Meinung "Ich kann mir Frauenstimmen schwer/schlecht einprägen", wodurch Regisseure womöglich eher dazu verleitet werden, bei Absenz einer Stammsprecherin sich nicht weiter drum zu bemühen, denn das fällt ja eh keinem auf?
Oder seht ihr das vielleicht ganz anders? Gegenbeispiele wären z.B. Jodie Foster
Wir spielen einfach das Synchronspiel: "Nenne mir 20 Markante Stimmen für Männer und Frauen". Ich denke der Mehrheit, würden spontan mehr Männernamen einfallen. Frauenstimmen unterscheiden sich durchschnittlich weniger voneinander. Und da fällt es weniger auf, wenn Umbesetzt wird. Obwohl das auch mit den Generationen schwindet. Die heutigen Jung Sprecher, klingen zu den jetzigen Zeitpunkt auch immer gleicher. Zumindest für mich.
Wenn schon wenige Frauenrollen verfügbar sind, muss man den Wegfall an Gagenmöglichkeiten durch eine weitere Tätigkeit ausgleichen. Und wenn diese Arbeit zeitlich nicht immer mit dem Synchron zu vereinbaren ist, wird man leichter umbesetzt. Ich denke da kommt auch die Mentalität á la "die Person hat sowieso keine Zeit/Lust" wieder ins Spiel, weshalb sofort umbesetzt wird anstatt anzufragen.
Edit: Geringe Take-Anzahl bei kleinen Rollen macht es auch attraktiver wen neues zu nehmen. Bei Frauen wird das dann öfter passieren, wenn ihre Rollen weniger zu Wort kommen.
Zitat von Ludo im Beitrag #78Im kürzlichen Interview mit Dietmar Wunder sprach dieser die Situation von Frauen im Synchron an und verwies auf die eher geringere Rollenangebote von Frauen in Filmen. Dies erinnert mich aber noch an ein weiteres Problem, was viele Sprecherinnen tatsächlich immer mal wieder angesprochen haben und zwar, dass sie viel häufiger umbesetzt werden, als Männer. Seht ihr das auch so und was könnte der Grund sein? Passen Frauenstimmen vielleicht auf viel unterschiedlichere Schauspielerinnen, da sie im Gegensatz zu donnernden Timbres á la Kerzel, Marquis o.ä. - also variabler einsetzbar sind? Liegt das Problem auch eher im Original schon vor, da weibliche Figuren oft eher Nebenfiguren spielen und dadurch keinen wirklichen Wiedererkennungswert haben. Oder liegt es vielleicht auch an der auch im Forum immer wieder geäußerten Meinung "Ich kann mir Frauenstimmen schwer/schlecht einprägen", wodurch Regisseure womöglich eher dazu verleitet werden, bei Absenz einer Stammsprecherin sich nicht weiter drum zu bemühen, denn das fällt ja eh keinem auf?
Oder seht ihr das vielleicht ganz anders? Gegenbeispiele wären z.B. Jodie Foster
Ähnliches hab ich von anderen Sprecherinnen auch schon gehört. Mir fällt da tatsächlich nur der Animebereich ein, wo der Anteil an weiblichen Hauptrollen recht groß ist und wo auch entsprechend der Bedarf nach Sprecherinnen stärker ist. Julia Meynen finde ich in dem Bereich recht markant, aber in Realserien/-filmen fiel sie mir dagegen kaum auf. Ansonsten hab ich über diese Thematik nie wirklich nachgedacht oder mal genauer drauf geachtet. Bei Serien hatte ich nie den Eindruck gehabt, dass da Frauen nur Nebenrollen spielen. Der Main-Cast war da schon recht ausgeglichen. Bei Filmen könnte das dagegen anders sein. Würde übrigens nicht pauschal sagen, dass Frauenstimmen austauschbarer wären. Bei den Männern gibt es genauso unscheinbare beliebige Stimmen, wo es nicht auffallen würde wenn man die umbesetzt. Auf der anderen Seite würde ich jetzt bei Leuten wie Cathlen Gawlich, Giuliana Jakobeit, Marie-Luise Schramm oder Claudia Urbschat-Mingues nicht sagen, dass man die einfach umbesetzen könnte ohne das es irgendjemanden ausfällt und erst recht nicht könnte man die ohne weiteres auf jede Art von Frau besetzen.
Zitat von CrimeFan im Beitrag #79Wir spielen einfach das Synchronspiel: "Nenne mir 20 Markante Stimmen für Männer und Frauen". Ich denke der Mehrheit, würden spontan mehr Männernamen einfallen. Frauenstimmen unterscheiden sich durchschnittlich weniger voneinander. Und da fällt es weniger auf, wenn Umbesetzt wird. Obwohl das auch mit den Generationen schwindet. Die heutigen Jung Sprecher, klingen zu den jetzigen Zeitpunkt auch immer gleicher. Zumindest für mich.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde das es bei mir anders wäre. Markante Frauenstimmen fallen mir zwar auch auf Anhieb ein, aber bei den Männern überwiegt das bei mir dann doch.
Zitat von CrimeFan im Beitrag #79Nenne mir 20 Markante Stimmen für Männer und Frauen". Ich denke der Mehrheit, würden spontan mehr Männernamen einfallen. Frauenstimmen unterscheiden sich durchschnittlich weniger voneinander.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #81Ich würde lügen, wenn ich sagen würde das es bei mir anders wäre. Markante Frauenstimmen fallen mir zwar auch auf Anhieb ein, aber bei den Männern überwiegt das bei mir dann doch.n
Klar, mir fallen bei markanten Frauen auch direkt Namen wie Evelyn Maron, Arianne Borbach, Martina Treger, Monica Bielenstein, Franziska Pigulla, Ingeborg Lapsien ein, aber tatsächlich dominieren hier dann auch eher die Männer in meiner Einfallsliste - nur warum? Allerdings würde ich CrimeFans Aussage mit den heutigen gleichklingen Jungsprechern nur bedingt zustimmen, denn aktuell finde ich die weiblichen Stimmen mit Namen wie Joespehine Schmidt, Marcia von Rebay oder Anja Stadlober um einiges markanter als ihre männlichen Pendants....zumindest mein Eindruck
Zitat von Ludo im Beitrag #82Klar, mir fallen bei markanten Frauen auch direkt Namen wie Evelyn Maron, Arianne Borbach, Martina Treger, Monica Bielenstein, Franziska Pigulla, Ingeborg Lapsien ein, aber tatsächlich dominieren hier dann auch eher die Männer in meiner Einfallsliste - nur warum? Allerdings würde ich CrimeFans Aussage mit den heutigen gleichklingen Jungsprechern nur bedingt zustimmen, denn aktuell finde ich die weiblichen Stimmen mit Namen wie Joespehine Schmidt, Marcia von Rebay oder Anja Stadlober um einiges markanter als ihre männlichen Pendants....zumindest mein Eindruck
Diese Frage könnte man theoretisch wissenschaftlich erörtern/untersuchen. Ich selber kann da auf Anhieb auch keine Antwort liefern.
Bei den aktuellen Jungstimmen (Anja Stadlober ist für mich mittlerweile schon mehr mittleres Alterssegment, auch wenn sie immer noch jung klingen kann) würde ich auch dazu tendieren, dass ich die Damen im Schnitt markanter finde. Valentina Bonalana, Léa Mariage, Marcia von Rebay, Laura Jenni. Die fallen schon auf. Bei den Männern um die 30 und abwärts sehe ich dagegen nicht allzu viel auffälliges. Da gab es zuletzt für mich eher nur wenige Ausnahmen. Ich finde da etwa Patrick Kropp ziemlich vielversprechend. Der muss sich im Synchron noch etablieren. Patrick Roche als eine der reiferen Jungstimmen hat sich dagegen fest im Synchron etabliert.
Wenn das stimmt, was ich gerade als Andeutung gehört habe ... Till Hagen machte wohl eine Zeitlang Werbung für eine bad vilbeler Biermarke - darin wurde er angeblich "abgelöst", weil seine Stimme zu sehr mit Kevin Spacey identifiziert wurde. Wenn Spacey beruflich eins auf den Deckel bekommen hat - berechtigt. Aber im Falle von Hagen eine enorme Ungerechtigkeit.
Zitat von Oliver Laurel im Beitrag #85Warum endete eigentlich die Kombination Gene Hackman/Horst Niendorf ab 1990 so abrupt? Niendorf war schließlich noch bis 1997 aktiv.
Wenn ich das richtig sehe, wurde Niendorf ja 1994 nochmal auf Hackman besetzt.
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #87Aber offenbar mit einer Pause von Anfang bis Mitte der 90er – möglich, dass er längere Zeit zumindest nicht regelmäßig zur Verfügung stand.
Beim Blick in die Synchronkartei fällt auf, dass Horst Niendorfs Synchronarbeiten auch jenseits von Gene Hackman nach 1990 deutlich weniger wurden; beim zweiten und dritten Teil der "nackten Kanone" z. B. wurde er auch nicht mehr auf George Kennedy besetzt. Eine Vermutung meinerseits: Laut seinem Wikipedia-Artikel starb er 1999 in Spanien. Ob er in seinen letzten Lebensjahren dort vielleicht einen Zweitwohnsitz hatte und nur noch sporadisch in Deutschland arbeitete? Wolfgang Draeger hat ja seine letzten Lebensjahre auch meistens auf Mallorca verbracht und kam nur noch zum Synchronisieren von Woody Allen oder für Europa-Hörspiele ins Studio.
Nach einer persönlichen Nachfrage bei Pierre Peters - Arnolds via Instagram, teilte dieser mir mit, dass Horst Niendorf zum Zeitpunkt der Aufnahmen für Mississippi Burning Intendant des Berliner Hansa Theaters war und deswegen für große Synchronrollen nur noch schwer zu bekommen war. Der Verleih entschied sich dann für Neugebauer.
Danke für diese bisher noch nicht bekannte Hintergrundinformation! Das ist natürlich eine gute Erklärung dafür, warum seine Synchronrollen zu einem bestimmten Zeitpunkt relativ abrupt weniger wurden.