Zitat von bertiSehe ich es richtig, dass abgesehen von "Brust oder Keule" Gerd Martienzen Louis de Funes unter Brandts Regie lediglich in Zweitsynchros sprach?
Wurde "Fisch oder Fleisch" nicht auch von Brandt produziert? Der kam ja erst 1977 und war wahrscheinlich Martienzens letzte Synchronarbeit, auf jeden Fall für de Funes. Und wie ist es mit "Wenn Louis eine Reise tut"?
Steht denn definitiv fest, dass von diesen beiden Frühwerken keine älteren Synchros entstehen?
Danke für diese Informationen! Sind die Dialoge dieser beiden Filme denn stark verkalauert? Und war "Brust oder Keule" zumindest der einzige "aktuelle" de Funes-Film, in dem Martienzen unter Brandts Regie zu hören war?
Zitat von SilenzioIch bin mir aber z.B. nicht sicher, ob Filme wie "Heiratsmuffel" oder "Schrecken von Saint Tropez" gemeinsam von Brunnemann und Brandt bearbeitet wurden oder nur von Brunnemann.
Vielleicht können einige Brandt-, Brunnemann- oder de Funes-Kenner etwas dazu sagen?
Mittlerweile glaube ich, dass außer "Alles tanzt nach meiner Pfeife", alle übrigen Filme Brunnemann-Solowerke sind. Also sprich: "Fantomas bedroht die Welt", "Ferienschreck", "Nachtgespenst", "Heiratsmuffel", "Schrecken von Saint Tropez", "Sonntagsfahrer" und "Trockenschwimmer" und "Große Sause" sowieso.
Ich finde ihn nicht besser als Gerd Martienzen, aber die Filme mit Klaus Miedel kann ich mir genau so gut ansehen (bzw. hören) wie die Gerd Martienzen. Mir ist es nie schwer gefallen, einen Louis-Film mit Miedel anzusehen bzw. hat mich Miedel auf Louis nie gestört. Bei Oscar, Geldschrankknacker, Scharfe Kurven und Gendarm in New York habe ich Martienzen nie vermisst. Allerdings war ich damals doch sehr überrascht, Miedel im Trailer zu Brust oder Keule auf Louis zu hören. Anders verhält es sich bei den Filmen mit Peter Schiff: Obwohl Schiff meiner Meinung auch gut auf Louis gepasst hat, hätte ich in seinen letzten Filmen, vor allem im Querkopf und bei den Kohlköpfen, Martienzen lieber gehört.
Bei Oscar ist Klaus Miedel dem Stammsprecher Martienzen auf jeden Fall ebenbürtig. Amüsant ist außerdem, dass Peter Schiff in einer Nebenrolle als Butler zu hören ist.
Peter Schiff finde ich leider in jedem Film daneben, aber die späteren De Funes-Filme finde ich sowieso nicht mehr so gut.
Bei den späteren De Funes-Filmen gebe ich dir recht. Ich hatte immer das Gefühl, dass die Filme und die Synchros spätestens ab dem Querkopf immer flacher wurden. Den einzigen Film nach 1977, den ich mir gern ansehe, ist Louis und seine außerirdischen Kohköpfe. Und das nicht wegen dem Außerirdischen und der Furzerei, mir gefallen Louis und Jean Carmet als alte Eigenbrötler, die Musik und die Detailverliebtheit in dem Film. Wie siehts da bei dir aus?
"Kohlköpfe" ist auf jeden Fall noch einer der besseren Filme. Auch die Synchro ist nicht übel: Herbert Stass für Carmet, Ingo Osterloh für den alten Nachbarn, Andrea Heuer für Francine z.B.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan Wurde "Fisch oder Fleisch" nicht auch von Brandt produziert? Der kam ja erst 1977 und war wahrscheinlich Martienzens letzte Synchronarbeit, auf jeden Fall für de Funes. Und wie ist es mit "Wenn Louis eine Reise tut"? Stefan
"Wenn Louis eine Reise tut" hab ich heute zum ersten mal gesehen. Wer den Film bearbeitet hat, da bin ich allerdings übergefragt. Da ich weder Brunnemann noch Brandt in Cameos vermerkt habe, wird's dann wohl auch keiner von beiden bearbeitet haben. Ihr Stil ist überhaupt nicht zu erkennen. Der Verleih Jugendfilm und die Synchronfirma SL Film-Synchron GmbH würden auch nicht zu Brunnemann oder Brandt passen. Vielleicht war es ja wieder Dietmar Behnke wie bei "Rabbi Jakob". Keine Ahnung...
Die besten meiner Meinung nach (chronologische Reihenfolge):
"Fantomas" "Balduin der Trockenschwimmer" "Der Winterschläfer" "Oscar" "Hasch mich, ich bin der Mörder" "Balduin, der Geldschrankknacker"
die schlechtesten:
"Louis' unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen" "Louis die Schnatterschnauze" "Der Querkopf" "Die große Sause" (Drittfassung) "Louis der Geizkragen" (egal welche Fassung)
Wobei ein Großteil der "wichtigen" Filme in mindestens einer passablen oder gar guten Synchronfassung vorliegt (dazu zählen für mich sogar Brunnemann-Fassungen wie "Heiratsmuffel").
Top 1. Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe 2. Die Abenteuer des Rabbi Jakob 3. Louis' unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen Flop 1. Louis, der Geizkragen (Neusynchro nichts gegen Michael Pan aber auf Louis de Funes ist er eine absolute fehlbesetzung) 2. Louis, das Schlitzohr (Erst synchro mit Anton Reimer) 3. Der Gendarm in New York
Top: 1. Balduin und der Schrecken von St. Tropez 2. Hasch mich - Ich bin der Mörder 3. Balduin das Nachtgespenst
Flop: 1. Louis, der Geizkragen (beide Synchros) 2. Louis, die Schnatterschnauze 3. Quietsch... quietsch... wer bohrt denn da nach Öl?
Ist denn eigentlich bekannt, warum man sich damals für Peter Schiff entschieden hat? Miedel wäre doch als „alter“ de Funes Sprecher naheliegend gewesen.
Wieso denn "Quietsch"? Okay, ungewohnte DEFA-Sprecher und der Film ist auch eher Mittelmaß, in dem Louis keineswegs die Hauptrolle spielt. Aber schlecht ist die Synchro doch nicht, da gibt es ganz andere, die bei mir weit drunter rangieren - die beiden mit Lichtenfeld z.B. und eigentlich alle mit Schiff (was nicht zuletzt auch an den Filmen liegt). Und so sehr ich die DEFA-Synchro von "Alles tanzt nach meiner Pfeife" haben möchte - in meiner Erinnerung hat sie dem trägen Film auch kein Feuer unterm Heck gemacht, zumal die Gesangsszenen zwar wenigstens komplett blieben, aber leider wie üblich dröge übersprochen - und Bert Brunn war auch nicht der Weisheit letzter Schluss für Louis. Nicht zuletzt - "Die Unschuldskrämer" - da hat sich auch niemand mit Ruhm bekleckert ...