Zitat von HalexD im Beitrag #76Heinz Engelmann ist und bleibt der beste Sprecher für Granger. Er hat dieses lässige, coole drauf, das perfekt zu ihm passt.
Dem dürfte kaum zu widersprechen sein. Wie findest du im Vergleich seine übrigen deutschen Stimmen?
Auf Stewart Granger finde ich hat mMn Curt Ackermann bisher am besten das erforderliche Einfangen des Charakters gemeistert. Ja, zwar finde ich dass er mit ihm irgendwie etwas älter wirkte, aber immer noch irgendwie „glaubhaft agil“. Mit Lukschy bin ich dagegen nie warm geworden, er klang mir etwas zu sehr steif und behäbig. Vor kurzem verglich ich die Kombi mit Joachim Kerzel/ Dustin Hoffman¹ - mMn recht passender Vergleich😁
Paul Klinger habe ich bislang leider nicht auf Granger hören, allerdings finde ich seinen Stimmklang generell etwas knödelig, weswegen ich nicht weiß, inwiefern er auf SG so harmoniert. Auch zu Axel Monjé auf Granger kann ich leider nichts sagen, viele dieser alten Stoffe sind im Filmhandel oder Streamingdiensten nicht auffindbar – leider, aber aus wirtschaftlicher Sicht verständlich.
¹Diskussion nachzulesen in: Stimmen, die man sich einfach nicht (oder nur schwer) einprägen kann
Zitat von Ludo im Beitrag #78Auf Stewart Granger finde ich hat mMn Curt Ackermann bisher am besten das erforderliche Einfangen des Charakters gemeistert. Ja, zwar finde ich dass er mit ihm irgendwie etwas älter wirkte, aber immer noch irgendwie „glaubhaft agil“.
Bei Stewart Granger ist es für mich wie mit Cary Grant: Zu beiden passte Ackermann, sobald die Schauspieler graue Schläfen hatten, davor klang er mir zu solide und gesetzt für die hibbelige (Grant) oder dynamische (Granger) Seite.
Zitat von Ludo im Beitrag #78Paul Klinger habe ich bislang leider nicht auf Granger hören, allerdings finde ich seinen Stimmklang generell etwas knödelig, weswegen ich nicht weiß, inwiefern er auf SG so harmoniert. Auch zu Axel Monjé auf Granger kann ich leider nichts sagen, viele dieser alten Stoffe sind im Filmhandel oder Streamingdiensten nicht auffindbar – leider, aber aus wirtschaftlicher Sicht verständlich.
Klinger "knödelig"? Für mich klang er eigentlich immer relativ glatt. Und was Monjé angeht: Zumindest "Scaramouche" liegt schon seit vielen Jahren auf DVD vor. Selbst wenn man mit diesem Genre ansonsten wenig anfangen kann ist der Film sehenswert - sicher eine von Grangers besten Rollen und eine hervorragende Synchro.
Zitat von berti im Beitrag #79Klinger "knödelig"? Für mich klang er eigentlich immer relativ glatt.
Ja, knödelig ist auch eigentlich das falsche Wort, ich wusste nur gestern nicht wie ich es besser beschreiben soll. Irgendwie hatte er auf mich immer so eine leichte schwere im Timbre. Mir fällt da gerade kein passendes Wort für ein, aber ich hoffe du weißt was ich meine.
Zitat von berti im Beitrag #79Bei Stewart Granger ist es für mich wie mit Cary Grant: Zu beiden passte Ackermann, sobald die Schauspieler graue Schläfen hatten, dafür klang er mir zu solide und gesetzt für die hibbelige (Grant) oder dynamische (Granger) Seite.
Mhhm, empfinde ich eigentlich gar nicht so. Klar, er klang sehr resolut und bestimmt, aber irgendwie immer auch auf eine leicht "komische" Weise. Das passte mMn eigentlich ganz gut zu SG. Bei Cary Grant dito, aber zu einem gewissen Film werde ich nicht ein erneutes Fass aufmachen
Zitat von Ludo im Beitrag #80Ja, knödelig ist auch eigentlich das falsche Wort, ich wusste nur gestern nicht wie ich es besser beschreiben soll. Irgendwie hatte er auf mich immer so eine leichte schwere im Timbre. Mir fällt da gerade kein passendes Wort für ein, aber ich hoffe du weißt was ich meine.
Das schon, obwohl ich das anders sehe. Die "leichte Schwere im Timbre" würde ich eher bei Ackermann sehen (bzw. hören), Klinger konnte auch sehr leichtfüßig oder dynamisch klingen, weshalb er für mich auch mit Schauspielern funktionierte, die einige Jahre jünger als er waren (etwa William Holden).
Gibt es von "Der kürzeste Tag" überhaupt ne Synchro?
In den 2000er Jahren galt der als unsynchronisiert. War Gegenstand von Recherchen, da auch Terence Hill mitwirkt.
Muss aber nix heißen.
Von den Franchi/Ingrassia-Filmen ist ja leider nur ein Bruchteil synchronisiert worden, obwohl die mit Erich Ebert und Christian Marschall ein interessantes Münchner Sprecher-Duo hatten (die Berliner Synchros mit Duwner für Franchi fand ich hingegen weniger prall, da Duwner ihn so extrem eintönig wirken ließ ... das war sogar noch schlimmer als für Oliver Hardy, wo er gegenüber Paulsen und aber auch noch mehreren anderen Sprechern deutlich den Kürzeren zog).
Was den geringen Anteil deutsch synchronisierter Filme betrifft, ist es mit denen ähnlich wie mit Abbott & Costello - wobei Franchi und Ingrassia deutlich mehr Filme gemeinsam gedreht haben ...
Granger hatte in dem Film aber, glaube ich, auch nur einen Cameo. Wie viele andere. Erinnere mich nicht mehr genau. Könnte theoretisch auch sein, dass er keinen Dialog hatte.
Habe jetzt nochmal drüber nachgedacht, wer denn wohl Grangers beste Sprecher waren. Das ist bei ihm gar nicht so einfach, da gerade die, die ihn öfter mal gesprochen haben, überwiegend nicht so der Burner waren.
Bin zu dem Schluss gekommen, dass ich Paul Klinger vorne sehe. Was auch insofern Sinn macht, weil Klinger "frei" gewesen wäre. Der hatte nicht so viele Stars, dass er schon ausgelaugt gewesen wäre. Würde Granger neben Bing Crosby und Ray Milland da eigentlich zu seinen "Top 3" zählen, für die ich ihn durchgezogen hätte - schon viel früher, als er für Granger de facto wirklich zum Einsatz kam. Klinger war auch für William Holden und James Mason gut, aber für Holden sehe ich Heinz Engelmann und Holger Hagen dann doch leicht vorne und für James Mason Friedrich Joloff ebenfalls. Bei Robert Taylor wäre es bei mir Hans Nielsen gewesen, für Bogart Carl Raddatz, für Gary Cooper und Cary Grant Peter Pasetti. Also ja - Klinger für Granger, das macht Sinn. Von A bis Z. Außerdem hätte Helmo Kindermann auf dem Zeitstrahl wunderbar von ihm den Staffelstab übernehmen können.
Variante 2 wäre bei mir tatsächlich Siegfried Schürenberg, gefolgt von Friedrich Schoenfelder auf Platz 3 (wenn wir Klinger/Kindermann mal als Gespann auf Platz 1 sehen, das theoretisch von Mitte/Ende der 40er bis über Klingers Tod hinaus einsetzbar gewesen wäre).
Was vor allem Lukschy total fehlt - aber auch Engelmann - ist diese gewisse Eleganz und Leichtigkeit in Grangers Aura. Selbst Ackermann liegt da irgendwie zu schwer drauf. Mit Klaus Miedel war es ähnlich. Engelmann war trotzdem cool, aber das war er für Dutzende Stars - genau wie GGH. Sogar für Granger ging GGH auch ganz gut - da die Synchro erst verspätet entstand und es dadurch altersmäßig zusammenging. Monjé hingegen fehlte im Vergleich zu Klinger, Schürenberg und Schoenfelder vielleicht eine kleine Prise weltmännischen Gehabes. Er konnte das bei Errol Flynn schon irgendwie rüberbringen, aber für Granger geht es nicht ganz so flüssig. Was ich bei Monjé sowohl für Errol Flynn als auch Rock Hudson sehr mochte, war, dass er diesen auf den ersten Blick sehr schillernden Persönlichkeiten eine gewisse Verletzlichkeit und Normalität abzugewinnen vermochte - obwohl Hans Nielsen für Flynn sehr gut war und GGH für Hudson ebenfalls, ist Monjé da einfach kaum zu schlagen. Bei Granger allerdings braucht es andere Zwischentöne.
Ich nehme folglich an, dass Erik Schumann auch gut gepasst haben dürfte. An Harald Leipnitz erinnere mich nur noch dunkel. War ok, aber reicht nicht, um vor Klinger einzulaufen. Erwin Linder stelle ich mir ähnlich vor - ob ich den für Granger schon gehört habe, weiß ich nicht mehr, ebenso wie bei Ernst Schlott.
Rolf Ritschel dürfte ich mal gehört haben, erinnere mich aber nicht mehr.
Wer auf die Idee gekommen ist, Arnold Marquis zu besetzen, will ich lieber gar nicht wissen ... Ich war schon fast versucht zu schreiben, dass Granger sehr viele Sprecher hatte, die alle irgendwie hinhauen, aber fast keinen, der positiv oder negativ total heraussticht - und dann siehst Du da Marquis und denkst Dir: "WTF?" Es mag sein, dass Marquis weltmännisches Gehabe sicherlich gut spielen konnte, aber diese raue Stimme geht mit Granger absolut nicht zusammen. Ok, es war ne sehr frühe Synchro mit einem blutjungen Marquis, aber trotzdem ... Scaramouche, der galante Marquis und Arnold Marquis sind dann eben doch zwei Paar Schuhe - zum Glück ist er es in dem Film nicht auch noch geworden.
Zitat von Jacques Naurice im Beitrag #85Was vor allem Lukschy total fehlt - aber auch Engelmann - ist diese gewisse Eleganz und Leichtigkeit in Grangers Aura. Selbst Ackermann liegt da irgendwie zu schwer drauf. Mit Klaus Miedel war es ähnlich. Engelmann war trotzdem cool, aber das war er für Dutzende Stars - genau wie GGH.
In Bezug auf Lukschy und Ackermann würde ich zustimmen, bei Miedel im Prinzip auch (obwohl die Rolle in den "Wildgänsen" sowieso keine "Leichtigkeit" hergab und extrem unsympathisch angelegt war), bei Engelmann allerdings nicht, da er Grangers extrem lässige Art bei seinen drei Einsätzen ideal traf und ich mir selbst Klinger nicht so gut als Surehand vorstellen könnte (über den dritten Film schweigen wir lieber ganz). Lukschys Einsätze erscheinen wirklich merkwürdig, da sie in eine Zeit fielen, in der er oft sehr steif und pathetisch klang, was das genaue Gegenstück zu Grangers Spielweise war.
Zitat von Jacques Naurice im Beitrag #85Habe jetzt nochmal drüber nachgedacht, wer denn wohl Grangers beste Sprecher waren. Das ist bei ihm gar nicht so einfach, da gerade die, die ihn öfter mal gesprochen haben, überwiegend nicht so der Burner waren.
Also mir gefallen eigentlich alle Sprecher, die Granger öfter gesprochen haben. Namentlich Wolfgang Lukschy, Curt Ackermann, Axel Monjé, Heinz Engelmann und Paul Klinger.
Heinz Engelmann fand ich immer am besten, der hatte diesen gewissen Charme, Witz, eine Sympathie und Lockerheit. Helmo Kindermann war da leider etwas zu tief, eintönig, neutral und streng, hat mir als Surehand nicht so gefallen.
Zitat von HalexD im Beitrag #88Heinz Engelmann fand ich immer am besten, der hatte diesen gewissen Charme, Witz, eine Sympathie und Lockerheit. Helmo Kindermann war da leider etwas zu tief, eintönig, neutral und streng, hat mir als Surehand nicht so gefallen.
Habe beim Nachsehen festgestellt, dass ich scheinbar so vor fast 20 Jahren auch schonmal Klinger für Granger als Idealstimme benannt habe. Bei Ray Milland hingegen hatte ich damals noch Peter Pasetti stehen, aber der wäre mir für Gary Cooper und ggf. Cary Grant dann doch wichtiger.
Also, meine Entscheidung bei Granger ist jedenfalls gefallen. 😎 Erst Klinger, danach weiter mit Kindermann. Ersatz Schürenberg, Schoenfelder oder Engelmann. Mehr hätte es nicht gebraucht.
Kindermann und Klinger passen, by the way, auch super stimmlich nebeneinander. Ich weiß nicht, ob irgendwer damals Paul Klinger näher kam als Kindermann. Da sind schon viele Ähnlichkeiten. Vor allem bei Leuten mit eher lockerer Ausstrahlung macht Kindermann da als Nachfolger mehr Sinn als jeder andere.
Ackermann war hier ausnahmsweise mal obsolet. Der hatte locker fünf, sechs Stars, auf die er deutlich besser passte (Engelmann hatte auch viele Leute, aber keine fünf oder sechs, für die er auffallend deutlich besser als für Granger passte - alles viel dichter beieinander).