Zitat von Daniel Düppeldipp im Beitrag #405Ja, da "Klatsch kann tödlich sein" nicht Spielfilmlänge hat, dürfte der Fall bestimmt nicht im Kino gelaufen sein. Vermutlich wurden - so wie in "Mord in eigener Regie" demonstriert - die Fernsehfilme in einem kleinen Vorführungssaal den Senderbossen gezeigt, und dafür benötigte man die "Überblendzeichen". (Ein sperriger Ausdruck. In der Schwarzkopf-ARD-Synchro werden die Zeichen häufig "Blitzer" genannt; das finde ich hübscher, weil kürzer.)
Egal ob 35 mm oder 16 mmm - solange Filme und Serien auf Film nicht nur gedreht, sondern auch geschnitten und abgemischt wurden, gab es diese "Blitzer" immer, da sie auch in einzelne Rollen aufgeteilt werden mussten (selbst 25-Minüter passen nicht auf eine einzige Rolle). Da muss man gar nicht spekulieren, ob sie für Sendebosse oder einen Kinoeinsatz benötigt wurden - es war schlicht gängige und notwendige Praxis. Wenn bei solch alten Filmen/Serien heute die Zeichen fehlen, sind sie digital "übermalt" worden (wie es im Restaurationsspecial der alten "Winnetou 2"-DVD demonstriert wird). Man konnte meist sogar erkennen, ob es sich um eine westdeutsche Kopie (Dreieck & Kreis) oder eine ostdeutsche (Viereck & Kreis) handelte.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #1510. Etüde in Schwarz (Étude in Black)
Audrey (Dawn Frame) - ?
Um zur Abwechslung auch mal etwas zur Synchronkartei beizutragen: In der RTL-Synchro wird das altkluge Mädchen von Laura Maire (* 1979), der Tochter von Fred Maire, gesprochen. Bekannt wurde sie durch "My Girl - Meine erste Liebe".
Zitat von Lord Peter im Beitrag #4523. Teuflische Intelligenz (Mind Over Mayhem)
Der Vollständigkeit wegen sollte ergänzt werden, dass auch diese Folge auf der deutschen DVD geschnitten ist, was demjenigen auffällt, der noch einen Mitschnitt der RTL-Ausstrahlungen aus den 90er Jahren hat. Es fehlen kurze Stellen bei 59:26 und 65:45: ----------------------------------------------------------------------------------------------
Dr. Cahill: "...und noch weniger, dass ich ihn programmiert habe, was Sie anscheinend annehmen, nicht wahr?"
(DVD setzt aus)
Columbo: "Ja, Sir!" Dr. Cahill: "Er kennt keine Fingerabdrücke."
(DVD setzt ein)
Dr. Cahill: "Sie können nicht mit dem Gummiknüppel ein Geständnis aus ihm heraus prügeln."
Zitat von Lord Peter im Beitrag #4220. Stirb für mich (Candidate for Crime)
Harris, 1. Verkehrskontrolleur (Sandy Kenyon) - Konrad Halver Verkehrspolizist (Jude Farese) - Konrad Halver
Diese Angaben haben in mir Verwirrung gestiftet. Die beiden Verkehrspolizisten, die Columbo anhalten und seinen heruntergekommenen Wagen kontrollieren, werden doch nicht beide von Konrad Halver gesprochen? Die deutschen Synchronstudios fallen zwar immer wieder durch einen mageren Personalstab auf, weswegen sehr häufig ein und derselbe Sprecher zwei bis drei unterschiedliche Kleinstrollen synchronisieren darf, aber so tief, denselben Schauspieler für zwei Personen in derselben Szene einzusetzen, traute man sich dann doch nie zu sinken.
Aaaaaarrrggggghhhh ... So, dann sorge ich jetzt für noch mehr Verwirrung ... nunja, die ARD weiß auch nichts alles, aber ... lest selbst
Sehr geehrter Herr GXXXXXXX riz,
vielen Dank für Ihre E-Mail.
"Mord in eigener Regie" wurde, wie Sie richtig vermuten, im Ersten am Samstag, dem 2.8.1986 gesendet. Eine weitere Ausstrahlung erfolgte im Ersten danach nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Lüpke
Erstes Deutsches Fernsehen Programmdirektion Zuschauerredaktion Das Erste Postfach 200665 80006 München Tel +49 89 5900 23344 Fax +49 89 5900 24070 E-Mail: Info@DasErste.de www.DasErste.de
Zitat von Griz im Beitrag #410 "Mord in eigener Regie" wurde, wie Sie richtig vermuten, im Ersten am Samstag, dem 2.8.1986 gesendet. Eine weitere Ausstrahlung erfolgte im Ersten danach nicht.
Fabelhaft! Obwohl: Die Auskunft ist noch nicht mal falsch, denn gesendet wurde die Folge tatsächlich am 2.8.86 zum letzten Mal. Na ja, eigentlich am 3.8. um kurz nach Mitternacht, aber ein TV-Tag geht ja immer bis früh morgens. Deine Frage war aber wohl, wann wurde die Folge uraufgeführt? Und um diese Information hat sich die Zuschauerredaktion geschickt drum herum gewunden, weil sie sich heutzutage wie erwartet einen feuchten Kehricht um so eine Nebensächlichkeit schert, schließlich will die ARD mit Columbo schon lange nichts mehr zu tun haben, hat sich vielleicht sogar geärgert, dass der Weiterverkauf an RTL dem Privatsender Anfang der 90er Traumquoten von bis zu 7,5 Mio Zuschauern bescherte. Das wäre Ihr Preis gewesen, liebe ARD! Wie gut, dass der Hauptwachtmeister das Problem der Uraufführung bereits gelöst hatte, sonst hätte ich jetzt ein falsches Premieredatum gelistet.
Ich muss zugeben, dass es mir immer noch schwer fällt, zu glauben, "Wein ist dicker als Blut" sei schon nach vier Serienfolgen 1975 parallel dazu ins Samstagabendprogramm der ARD genommen worden.
Aber da wir hier sehr kriminalistisch vorgehen können, muss ich zugeben, dass die Beweislast erdrückend ist. Schließlich hat mit die ARD (Nein, sie sind offenbar immer noch bereit, Columbo-Daten zu recherchieren ...) auch den 75er Termin mitgeteilt hat.
Für mich ist es aber nicht nur eine Recherche, sondern auch die Erinnerung, die mir offenbar einen Streich spielt. Ich habe Columbo 1975/76 regelmäßig und alle Folgen gesehen sowie bei vielen, wenngleich nicht auch allen Fällen in einem Kalender vermerkt, wie gut sie mir gefallen haben. Am Samstagabend mit "Wein" steht nichts ...
Bei mir war "Wein" aber immer einer dieser acht (dann eben noch 7) Event-Columbos, die unvermittelt nach Schluss der Serienausstrahlung eingesetzt haben; da hätte er ob seiner Qualität auch gut dazugehört. Zumindest der 1.1.77 als "Start" der Event-Columbos mit "Swan Song" ist wohl unbestritten; der kam auch einfach so, obwohl die ARD keine weiteren Folgen mehr senden wollte; diese damalige Ansage ist kein besonderer Beleg.
"Wein" hatte ich gut in Erinnerung. Der Täter ist sympathisch (obwohl er mir gerade erst als James Bonds Erzfeind Blofeld bekannt geworden war), und Columbos Überführung ist wirklich clever.
Ich MUSS ihn also bei der Erstausstrahlung gesehen haben; ich habe ja gar den passenden HörZu-Ausschnitt. Ich kannte ihn definitiv - und bis 1988 lief er kein weiteres Mal - da habe ich ihn auch auf VHS aufgenommen.
Ostermontag 1976 lief die "Geschichte einer Nonne" in der ARD (laut Spiegel), 150 Min. lang. Da kann demnach um 22.05 Uhr kein "Columbo" begonnen haben. Okey ... dann war es 1975 ! Ich hab's geändert.
Bei mir war "Wein" aber immer einer dieser acht (dann eben noch 7) Event-Columbos, die unvermittelt nach Schluss der Serienausstrahlung eingesetzt haben; da hätte er ob seiner Qualität auch gut dazugehört. Zumindest der 1.1.77 als "Start" der Event-Columbos mit "Swan Song" ist wohl unbestritten; der kam auch einfach so, obwohl die ARD keine weiteren Folgen mehr senden wollte; diese damalige Ansage ist kein besonderer Beleg.
Ostermontag 1976 lief die "Geschichte einer Nonne" in der ARD (laut Spiegel), 150 Min. lang. Da kann demnach um 22.05 Uhr kein "Columbo" begonnen haben.
Du hast Dich da wirklich reingekniet, Respekt! Die Auskunft der ARD muss nicht der Weisheit letzter Schluss sein, wie deren Antwort zu "Mord in eigener Regie" bewiesen hat. Der fehlende Eintrag in Deinem Kalender wäre schon eher ein Hinweis auf Deine Theorie gewesen, aber letztlich doch nicht, weil auch 1976 nichts zu "Wein ist dicker als Blut" in Deinem Kalender vermerkt gewesen sein kann. Freu Dich doch, dass man "Wein" so klasse fand, dass man ihn sofort einkaufte und ausstrahlte. Der erste Event-Columbo "Schwanengesang" wurde auf der HÖRZU 1/1977 übrigens schon auf der Titelseite angekündigt: "Guter Start '77 - Das gesamte Fernsehprogramm für Silvester und Neujahr: Columbo kommt wieder - in einem spannenden Film."
Aus dem Artikel auf Seite 8:
"Seine Fans waren geschockt: >>Mit Columbo ist Schluss, endgültig!<< hatte Peter Falk versichert. Und die ARD kaufte, quasi als Abschiedsgeschenk für die deutschen Fans, den alten Columbo-Kinofilm >Der Schwanengesang< ein. Da besann sich Peter Falk eines Besseren und begann mit den Dreharbeiten für eine sechste Columbo-Saison. Die neuen Serien-Abenteuer werden voraussichtlich 1978 im ARD-Programm gesendet werden."
Bei "Schwanengesang" ist die spektakuläre Mordmethode in der Tat kinoreif, doch nur weil manche der ARD-Columbos Spielfilmlänge hatten, waren sie noch nicht automatisch Kinofilme. Aber die Artikel in den damaligen Zeitschriften sind eine Fundgrube an Falschinformationen. Von den angekündigten "Abenteuern der 6. Saison" hat die ARD nämlich gar keines gebracht, und der einzige Fall, der wie versprochen 1978 lief, war aus Staffel 4, "Momentaufnahme für die Ewigkeit". In einem Falle stimmte in den Zeitschriften damals nicht mal exakt der Titel einer Episode: "Schritte aus dem Schatten" wurde 1975 als "Schritt aus dem Schatten" angekündigt. Oder erinnert sich jemand, ob in dem weißen ARD-Schriftzug bei der Erstausstrahlung diese Folge wirklich ursprünglich "Schritt aus dem Schatten" hieß? Ach, apropos ARD-Erstausstrahlungen: Das hätt' ich ja fast vergessen. Wer noch nicht im Besitz der 8 gekürzten und darum verschollenen ARD-Synchros mit Klaus Schwarzkopf ist, und wer sich bereits mit einer Kopie auf Videokassette beglücken lassen würde - (ich habe nämlich keine zwei DVD-Laufwerke) - kann sich bei mir per Privatmail melden und die ersehnten Raritäten bekommen.
Für mich war's immer d e r "Schritt aus dem Schatten" und nicht d i e "Schritte aus dem Schatten". D e r "Schritt aus dem Schatten" ist die deutlich geläufigere allgemeine Redewendung (3640x in Google) gegenüber "Schritte" (789x in Google), wenn man "-Columbo" eingibt, denn da heißt die Folge jetzt fast immer so, auch in den Büchern. Es war aber nicht nur die Hörzu, sondern auch der Gong, der 1980 noch "Schritt" ankündigte. Aktuell archiviert habe ich die SuperRTL-Fassung von 2007. Soll ich nachschauen, wie es im Vorspann heißt?
Gruß Hwm
Angefügte Bilder:
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Sehr interessant. Toll, wie Du sofort den Foto-Beweis für meine Behauptung erbracht hast! Ich erinnere mich, dass bei der RTL-Premiere 1992 der Originaltitel "Lady in Waiting" im Vorspann zu lesen war, genau wie es auf der deutschen DVD auch ist. Auch BILD + FUNK titelte 1975 "Schritt", sowohl bei der Premiere als auch rückblickend bei der Quotenschau. In deren Rubrik "Zuschauerrekord der Woche" belegte "Schritt aus dem Schatten" mit 65% Platz 1, und Peter Falk war "Star der Woche". BILD + FUNK erhob es zu einer Regel: "Ist Columbo im Programm, wird Peter Falk Star der Woche." Seit 1992 steht auf jeden Fall immer "Schritte..." im Pressetext. Ich erinnere mich nicht, jemals einen deutschen Vorspann zu dieser Folge gesehen zu haben. Auf SuperRTL wurde der Originalschriftzug wahrscheinlich überschrieben mit kleineren gelben Lettern, die "Schritte aus dem Schatten" sagen. Interessant wäre zu erfahren, wer wann als Erster die Idee hatte, den "Schritt" ins Plural zu setzen. Bei "Seltsame Bettgenossen" war es der 31.8.2004, als sich der deutsche Titel komplett transformierte in "Mord unter Brüdern". Dieser neue Titel hatte interessanterweise zur Konsequenz, dass die Episode in der 3. Wiederholung ihre bis dahin höchste Einschaltquote (4,52 Mio) erzielen konnte, sogar eine höhere als 1995 bei der Premiere (4,38 Mio).
Zitat von Lord Peter im Beitrag #111 54. Schleichendes Gift (Uneasy Lies the Crown)
Der passionierte Columbologe sollte es sich nicht nehmen lassen, darauf hinzuweisen, dass diese Folge streng genommen kein Original-"Columbo" ist, sondern - was kaum jemand weiß und was auch nicht in den Columbo-Sachbüchern von Dawidziak, Block/Fuchs und Striss steht - ein Remake der McMillan-Episode "Affair of the Heart" von Peter Falks TV-Kollege Rock Hudson, der mit seiner Serie "McMillan & Wife" (in Staffel 6 nur noch: "McMillan") ebenfalls einen festen Platz im Krimi-Format "NBC Mystery Movie" hatte. Autor Steven Bochco hat hier von sich selbst abgeschrieben. Im Original heißt der mit Digitalis getötete Actionschauspieler Adam Evans eigentlich Allen Evans und ist Nachrichtensprecher. Dass Wesley Corman der Mörder ist, erfährt man - wie es sich für einen handelsüblichen Whodunit gehört - erst am Ende der 73-minütigen Folge des Jahres 1977, wohl aber weiß man, dass er die Leiche aus dem Haus schafft und den Autounfall vortäuscht. Zwischendurch gesteht Horace Sherwin, um seine bereits verhaftete Tochter Lydia zu schützen, dass er der Mörder sei, aber Stewart McMillan glaubt ihm nicht. Ich frage mich, ob man zu Beginn der 2. Columbo-Ära so dringend Drehbücher brauchte, dass man jemanden aus der Ur-Crew beauftragen musste, eines seiner früheren Bücher für "Columbo" umzuschreiben. Dabei wurden manche Dialogstellen fast wortwörtlich aus dem McMillan-Original übernommen, z.B. in der Szene am Anfang, als Lydia zu Wesley sagt, sie habe sein Auto nicht kommen hören und er entgegnet: "At these prizes you are not supposed to." Regisseur des Originals war übrigens kein Geringerer als der Gegenspieler Columbos in "Stirb für mich": Jackie Cooper. Ich denke, dass der Gastauftritt von Nancy Walker in "Schleichendes Gift" mit einem Augenzwinkern eingebaut wurde, denn nicht zufällig verweist Columbo auf "Nancy Walker aus der Rock-Hudson-Show". Sie spielte nämlich die Haushälterin in "McMillan & Wife".
War das nicht die Zeit des Autorenstreiks, der auch die zweite "Star Trek TNG"-Season verkürzte? Jedenfalls - das ist wirklich eine interessante (Fast-)Anekdote. Geradezu klassisch ist ja die in diversen Krimi-Serien fast unverändert wieder kehrende Episode, dass einer der Helden einen Unschuldigen durch einen Unfall erschießt und seelisch damit fertig werden muss (wobei ihm der Kollege ebenso hilft wie die Aufklärung des Verbrechens, das zu der verhängnisvollen Schießerei führte). Das war natürlich bei "Columbo" nicht möglich, da er standhafter Waffenverweigerer ist.