Bei aller Hochachtung vor Hans Paetsch - nein. Sicher konnte er auch eher barschere Töne anschlagen, aber den "Verführer-Modus" stelle ich mir da doch eher... peinlich vor. Paetschs nie wirklich jung klingende Stimme prädestinierte ihn für bestimmte Typen - die jeweils 2 Auftritte von Stephen Elliott und Wilfried Hyde-White etwa - aber die "romantischen" Szenen zwischen Albert und der über 30 Jahre jüngeren Pleshette hätten dadurch einen noch unangenehmeren Unterton bekommen, als ohnehin schon (was Engelmann immerhin gut abfing).
Bei Paetsch hätte es auf jeden Fall ein älterer Mörder sein müssen. Gab es ja, Ruth Gordon etwa, aber aus dem Stand fällt mir jetzt keiner ein, zu dem Paetsch gepaßt hätte. Allerdings wäre er eine interessante Alternative zu Hessling für Jack Kruschen gewesen (den ich allerdings nicht missen möchte).
Hat Hans Paetsch nicht in "Tödliche Kriegsspiele" für die stärkste Szene der Folge gesorgt, als er den tief getroffenen liebenden Ehemann in der Szene, in der seine (auch viel jüngere) Frau ihm die Affäre mit Colonel Brailie beichtet, zum Besten gab? Ich würde sagen: doch. Also Romantik konnte er, folglich hätte ihn nichts hindern können, den Charmeur, der die Augenzeugin um den Finger wickeln muss, überzeugend zu präsentieren. Ersatzweise wäre er mir noch für Ray Milland in "Blumen des Bösen" in der RTL-Synchro willkommen gewesen, denn den polternden Holger Hagen mag ich in der Rolle gar nicht, während Curt Ackermann in beiden Auftritten von Ray Milland eine Wucht ist. Für McGoohan in "Aschenpuzzle" wäre Paetsch dann 1999 mit 90 Jahren schon zu alt gewesen.
Für mich kommt es nicht unbedingt drauf an, ob Paetsch überzeugend einen Charmeur und Romantiker spielen kann, sondern ob er es mit seiner Großvaterstimme schafft, eine Frau die nicht mal halb so alt ist wie er überzeugend zu bezirzen - und zwar so zu bezirzen, dass sie nicht nur ihren Mordverdacht über Bord wirft, sondern ihm auch noch verfällt. Sowas musste Paetsch bei seinen anderen Columbo-Auftritten nicht machen. Ich habe die Folge neulich noch gesehen - egal in welcher Fassung muss man sich fragen, wie naiv die Zeugin wohl ist. Bei Paetsch hätte sich die Frage noch mehr gestellt. Abgesehen davon passt er auch kaum zu Albert - und zur Rolle erst recht nicht.
Ich mag Paetsch auch sehr gerne, schon seit Kindertagen. Aber trotzdem muss man realistisch bleiben. Wenn ich der Bearbeiter gewesen wäre und der Sender hätte unbedingt Paetsch durchdrücken wollen, hätte ich gesagt: Dann aber nur wenn wir die Folge stark überarbeiten. Das romantische Verhältnis fliegt raus, ändern wir das dahingehend, dass der Mörder die Zeugin adoptieren will. Das könnte eher hinhauen.
Zitat von andreas-n im Beitrag #708 Wenn ich der Bearbeiter gewesen wäre und der Sender hätte unbedingt Paetsch durchdrücken wollen, hätte ich gesagt: Dann aber nur wenn wir die Folge stark überarbeiten. Das romantische Verhältnis fliegt raus, ändern wir das dahingehend, dass der Mörder die Zeugin adoptieren will.
Gute Idee! Columbo-Krimis mit dem Thema Kriegsvergangenheit inhaltlich zu verfälschen, wäre ja für die ARD kein Problem gewesen, siehe "Wenn der Schein trügt". Wenn du also der Bearbeiter gewesen wärst und den Auftrag gehabt hättest, die Episode irgendwie auf 60 min runter zu kürzen, hättest du ja die Tänzerei und Knutscherei wegschneiden und den Inhalt dahingehend variieren können, dass Helen eine neue Vaterfigur braucht, da ihr richtiger Vater vielleicht im Zweiten Weltkrieg gefallen ist, als sie noch ein kleines Mädchen war, und zwar in einem Manöver, das dem Kommando des General Hollister unterstand. Es könnte der General sich mitschuldig an Helens Vaterverlust fühlen und als Wiedergutmachung beschließen, sie zu adoptieren und ihre Mutter zu heiraten. Hätte man Paetsch dann schon 1975 für die ARD-Synchro genommen, hätte er sein großväterliches Image lediglich in ein väterliches Image umwandeln müssen; es wäre ihm mühelos gelungen.
Heute ist zwar der Erste des Monats, allerdings haben wir September. Der Gedanke, gravierende inhaltliche Änderungen vorzunehmen, nur um eine Synchronbesetzung auf Biegen und Brechen durchzudrücken, würde am 1. April besser passen.
Ich möchte betonen, dass dies nur ein Gedankenspiel ist, eine Spinnerei; kein Wunsch meinerseits oder Verbesserungsvorschlag.
Und dass dies jemand tatsächlich für eine gute Idee halten könnte, hätte ich auch nie gedacht.
Zitat von berti im Beitrag #710Heute ist zwar der Erste des Monats, allerdings haben wir September. Der Gedanke, gravierende inhaltliche Änderungen vorzunehmen, nur um eine Synchronbesetzung auf Biegen und Brechen durchzudrücken, würde am 1. April besser passen.
Natürlich ist das vollkommen absurd. Keine Frage.
Und ich glaube, auch die ARD hätte sich dies nicht getraut. Denn das wäre eine tiefgreifendere inhaltliche Veränderung, was Verhältnis zweier auftretender Figuren betrifft; sowas hat es bei Columbo nicht gegeben. Bei „Wenn der Schein trügt“ wurde lediglich die Vorgeschichte, quasi der Lebenslauf, einer Figur geändert. Das hatte aber so gut wie keine Auswirkung auf die Handlung.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #695Marquis war zwar durchaus auch in Hamburger und Münchener Synchros zu hören, aber ich wüßte jetzt nicht aus dem Stand, welchen Mörder er hätte sprechen sollen. Für den versoffenen Arzt in "Ein Hauch von Mord" hätte er gepaßt, aber da hatte man mit Schütter ja eine entsprechende Alternative vor Ort. Und es war eben keine Mörderrolle.
Eine weitere Rolle, die auch kein Mörder war, in der ich ihn mir aber vorstellen könnte, wäre Mickey Spillane in "Schreib oder stirb" gewesen; zumal er diesen laut Synchronkartei in "Der Killer wird gekillt" tatsächlich mal synchronisiert hat.
Könnte die Sprecherin von Lynette Mettey als Reporterin Gloria in der Folge "Tödliche Trennung" nicht Charlotte Kerr sein? Hanne Wieder (wie gemutmaßt) ist es nicht.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #1 1. Pilot: Mord nach Rezept (Prescription: Murder) Blondine (Joan Double am Pool) (Susanne Benton) - kein Text
Ich glaube, das ist verkehrt. Sie hat sehr wohl Text; mit dem Namen der Sprecherin kann ich allerdings nicht dienen. Susanne Benton spielte die junge Frau auf der Party am Anfang, die beim Personenraten darauf bestand, dass der Doktor jemand hätte nehmen sollen, den auch jeder kennt.
Mich irritiert, dass bei so vielen Filmen eine Angabe des Dialogbuches existiert, aber keine für Regie. Woher stammen diese Infos? Besonders das häufige Auftauchen von Werner Bruhns bei Filmen, die ich gefühlsmäßig anderer Regie zuordnen würde.
Teilweise habe ich die Angaben von Arne, teils aus der Synchronkartei oder auch hier aus dem Forum. Wirklich verbürgt ist davon freilich wenig bis nichts, da die verantwortlichen Studios (speziell in HH) wenig bis gar nicht Buch geführt haben, und auch die wenigen mir vorliegenden ARD-Abspänne schweigen sich darüber aus.
Hat jemand von euch eigentlich noch irgendwelches Bildmaterial, wie es seinerzeit innerhalb und außerhalb der Alster-Studios aussah. Die Gebäude scheinen ja schon lange abgerissen zu sein. Wo standen die Gebäude?
Das überrascht mich, denn gerade "Wein" hätte ich eher Welbat zugeordnet. Ich hatte die leise Hoffnung, dass man vielleicht anhand der Besetzungen (ob nun eher Berliner oder Münchner importiert wurden oder man sich komplett auf Hamburg konzentrierte) auf die Regisseure schließen könnte, aber dem ist wohl nicht so. Überraschend ist auch, dass offenbar mit ungekürzten Langfolgen in Hamburg begonnen wurde und man die früher entstandenen der zweiten (und eine Folge der ersten) Staffel verspätet nachschob. Leider wurde ja offenbar ein Riesenstapel auf einen Hieb gemacht (sonst wäre "Playback" nicht so früh gekommen).
Schwarzkopf für Falk hat man ja wohl nur dem Bayerischen Rundfunk zu verdanken, der nach dem Pilot und "Lösegeld für einen Toten" mit Friedrichsen, die Synchro in München mit Schwarzkopf (wohnte damals schon dort) für ein paar Folgen der ersten Staffel hat machen lassen, sonst hätte sich wohl Friedrichsen als Sprecher für Columbo etabliert. ^^