Lies dir bitte nochmal den (editierten) letzten Absatz meines Posts durch. Nur ohne FSK im Kino ist es möglich, verantwortungslosen Eltern im Bereich "den Kindern Filme zeigen" auf die Spur zu kommen! Es gibt keinen anderen Weg als dieses Zwangsouting. Keinen.
Und wenn mir jemand sagt, dass in dem Film Menschen zerstückelt werden oder dass es eine Szene mit Elektroschocks gibt, reicht das RESTLOS, VÖLLIG und ALLUMFASSEND aus, um sich eine Meinung zu bilden. Ich rede hier nicht von "Inhaltsangaben", sondern von Stichworten, die für sich sprechen. Schließlich soll den Eltern ja auch nicht alles von A bis Z gespoilert, sondern nur die Gewaltschwelle nahe gebracht werden. Das geht sogar in einem einzigen Satz mit genügend Substantiven.
Und wie gesagt: Ums Kürzen geht es hier nicht. Es geht um erlogene Freiwilligkeit unter dem Deckmantel des Jugendschutzes, womit reichlich Geld verdient wird. Gleiche Rechte für einen Film, ob er geprüft ist oder nicht. Darum geht es. Nicht mehr, nicht weniger. Was man besser kürzen muss und was nicht, das spielt sich schon ein. Keine Sorge.
Ich will diesen Eltern auch auf die Spur kommen. Nur glaube ich nicht an die Umsetzung, weil es zu viele Randbedingungen gibt, die du nicht berücksichtigst. Lassen wir's dabei. PS: Danke für den Meinungsaustausch.
Hier die Antwort von Herrn Polenz: die Programmbeschwerde wird vor dem Fernsehrat verhandelt; mit einem Ergebnis ist jedoch erst nach dem 07.10.2011 zu rechnen:
Hier gibt es übrigens ein Interview mit Programmchef Daniel Fiedler im Deutschlandradio, welches vor dem Sendestart erfolgte. Da sieht man im Nachhinein nochmal sehr gut den Unterschied zwischen PR-Sprüchen und Wirklichkeit. Die Aufhebung der Trennung zwischen E und U, zwischen Hochkultur und Popkultur war versprochen, statt dessen werden nun Barrieren errichtet zwischen "Gestern" und "Heute". Als Höhepunkt gibts noch einen Freudschen: die Inhalte sollen in ein subjektives "Wertekorsett" gesteckt werden... http://www.podcast.de/episode/2183069/Co...eur_ZDF_Kultur/
Herr Fiedler arbeitet scheinbar allzu gern mit dem Holzhammer. Ihm haben wir, es wie es aussieht, auch zu verdanken, dass bei Thementagen auf 3sat permanent überdimensional "Thementag" eingeblendet werden muß... http://www.presseportal.de/pm/7840/93947...tritt-nachfolge
Alles auf den Rahmen zu reduzieren ist jedenfalls viel zu einfach. Ideologisch gesehen versucht man hier, bisher fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen geltende Grenzen gegenüber dem Privatfernsehen immer mehr aufzuweichen. Schiebt man dem nicht rechtzeitig einen Riegel vor, wird Niveau und Programmqualität insgesamt künftig noch drastischer sinken. In meinen Augen geht es hier um zentrale Fragen wie Rundfunkfreiheit, Programmethik und Machtmißbrauch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Einer Plattform wie „Germanys Gold“ und natürlich DVDs von alten ZDF-Sendungen stehe ich vom Prinzip her positiv gegenüber und würde mir z.B. „Meine Frau Susanne“ auch gern auf DVD kaufen. Es ist aber nicht legitim, dafür Sendungen im gebührenfinanzierten Free-TV gezielt unattraktiv zu machen.
Vermutlich tut man sich vor allem deshalb so schwer mit der Entfernung des Rahmens, weil seine Entwicklung und Ausarbeitung Unsummen verschlungen hat, die jetzt z.B. im redaktionellen Bereich fehlen. Laut eigener Angabe von zdf.kultur wurde der Rahmen von einem 70-köpfigen Kompetenzteam entwickelt. Es wäre sicher nicht uninteressant zu erfahren, welche Firmen im einzelnen daran verdient haben und wer dort alles in der Geschäftsführung sitzt. Würde man den Rahmen jetzt so einfach abschalten, sähe man sich in Erklärungsnot, wie diese Kosten zu rechtfertigen sind. Der aktuelle Fall Kinderkanal zeigt leider, dass findige Abrechnung von sinnlosen Kosten keine an den Haaren herbeigezogenen Phantasien sein müssen. Als ob die Institution ZDF mit der „Causa Brender“ seine Glaubwürdigkeit nicht schon genug beschädigt hätte kommt hier hinzu, dass ein Dialog mit den Verantwortlichen völlig unmöglich ist, auch wenn sie sich noch so "weltoffen" geben mögen.
Da ich leider auch davon ausgehe, dass letztlich alles nach dem Motto "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" läuft (Daniel Fiedler ist quasi der Ziehsohn von Dr. Gottfried Langenstein), mache ich mir auf den Fernsehrat auch keine großen Hoffungen. Andererseits setzt sich dieser aus 77 Leuten unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen zusammen - da müssen einfach auch ein paar Leute dabei sein, die nicht zu jeder Art Willkür "Ja" und "Amen" sagen. http://www.unternehmen.zdf.de/index.php?...Hash=3f07731978
Zumindest ist der Rechtsweg dann ausgeschöpft. So wie es inzwischen um das ZDF steht hat man nichts zu erwarten und könnte bestenfalls positiv überrascht werden.
Zitat von c.n.-tonfilmVermutlich tut man sich vor allem deshalb so schwer mit der Entfernung des Rahmens, weil seine Entwicklung und Ausarbeitung Unsummen verschlungen hat, die jetzt z.B. im redaktionellen Bereich fehlen. Laut eigener Angabe von zdf.kultur wurde der Rahmen von einem 70-köpfigen Kompetenzteam entwickelt. Es wäre sicher nicht uninteressant zu erfahren, welche Firmen im einzelnen daran verdient haben und wer dort alles in der Geschäftsführung sitzt. Würde man den Rahmen jetzt so einfach abschalten, sähe man sich in Erklärungsnot, wie diese Kosten zu rechtfertigen sind. Der aktuelle Fall Kinderkanal zeigt leider, dass findige Abrechnung von sinnlosen Kosten keine an den Haaren herbeigezogenen Phantasien sein müssen.
Auch hier nochmals: Der Spruch mit dem 70köpfigen Kompetenzteam war doch bloß ein Witz! Das sollte eigentlich jedem, der nicht zum Lachen in den Keller geht, aufgefallen sein.
Zitat von NorbertAuch hier nochmals: Der Spruch mit dem 70köpfigen Kompetenzteam war doch bloß ein Witz! Das sollte eigentlich jedem, der nicht zum Lachen in den Keller geht, aufgefallen sein.
Naja, bei den "Phantomsendungen" für den KiKa bin ich auch von einem Witz ausgegangen... Im Vergleich dazu hört sich ein 70-köpfiges Kompetenzteam zur Entwicklung eines Gesamtkonzepts für einen neuen Spartenkanal des ZDFs doch durchaus realistisch an. Aber vielleicht war's ja auch nur ein 7-köpfiges Team - ist doch völlig belanglos, wieviele Köpfe daran gearbeitet haben. Interessant ist nur: Was hat's gekostet und floss das Geld dafür an eine externe Firma (was nicht ungewöhnlich wäre).
Am Anfang hielt ich es auch noch für einen Witz. Nachdem nun aber klar ist, dass Herr Schächter Vorsitzender des Aufsichtsrats bei ZDF Enterprises ist und seine Entscheidungen als Intendant des ZDF schon heute ganz im Interesse seiner späteren Tätigkeiten in der freien Wirtschaft trifft, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Merke: eine Ungeheuerlichkeit verbirgt man am besten, indem man sie ganz offen ausspricht.
Die Antwort kam nun letzte Woche. Ein lapidarer Standardbrief, der vermutlich am Ende jeder Programmbeschwerde beim ZDF steht. Ein Bezug auf die detaillierte Beschwerdebegründung vom 27.06.2011 wird sogar im Hinblick auf das Datum vermieden, auch sonst kein Bezug zur Beschwerde, keine Begründung, kein Nichts. Ich habe das bei CDU-Mann Ruprecht Polenz bereits gerügt. Demokratisches öffentlich-rechtliches Fernsehen in Deutschland 2011 - das ZDF ist am Tiefpunkt seiner Würdelosigkeit angelangt.
Konsequenterweise müsste ZDF-Kultur solch alte Fernseher oder sog. Retro-Fernseher eigentlich mal im Rahmen eines Gewinnspiels verlosen. Aber wer sich so inkompetent und ignorant dem zahlenden Zuschauer gegenüber verhält, kann natürlich nicht auf so einen Gedanken kommen...