Gerrit Schmidt-Foß. Immer die gleichen Sprachmuster. Ich vermisse da das differenzierte Spiel, das ich ihm zutraue - er bringt einfach seine Routine-Nummer. Und ich mag den Stimmklang nicht. Er klingt wie ein Zwerg (wehe, man besetzt ihn für den "Hobbit"!!!!), der gerade 30 geworden ist, und verdirbt mir DiCaprio seit Jahren. Ich möchte nicht ausschließen, dass das anders sein könnte, sobald er mal erwachsen klingt.
Christine Pappert. Keine Ahnung, ich empfinde ihre Stimme irgendwie als total schwerfällig. Und Tanya Kahana. Da finde ich diesen penetrant-mädchenhaften Klang einfach unerträglich.
Ich glaube, dieser Faden ist wunderbar dazu angetan, um manchen Synchronsprechern weh zu tun - also sollte man nochmalig nachschieben, dass es hier allein um den Klang ihrer Stimme und bestimmte Performances geht. Dies sind keine persönlichen Angriffe. Wenn ich hier jetzt Marco Kröger nenne, muss ich das sehr genau formulieren: Er kann was und ich fand ihn genial auf Vin Diesel. Die etwas siffigen, ungewaschenen, kernigen, begriffsstutzigen Typen kann er sehr gut. Prollige, krawallige. Gossenratten. Ich würde sagen, Kröger bringt dafür den richtigen Siff ans Mikro. Dafür würde ich ihn immer wieder auf der Casting-Liste haben.
Aber sobald die Figuren irgendwie clever sein sollen, kaufe ich ihm das einfach nicht ab. Seine Figur bei "Desperate Housewives" geht gerade noch so, weil der Typ optisch noch in Richtung "Schmierlappen" geht. Aber wenn es um was Filigranes, Feingeistiges, gar Sanftes gehen soll... ich weiß nicht. Es mag sein, dass ich bei Kröger zu sehr in Schubladen denke.
Für mich kommt es auch eher auf die Besetzung an. Wenn der Schwarze nicht zu muskulös ist, hört man in 90% der Fälle Charles Rettinghaus. Ist der Böse im Film etwas zwielichtig, ist es meist Udo Schenk. Lutz Mackensy ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Super auf Stanley Tucci und damals in DIE HARD. Übel als Rowan Atkinson und in CSI MIAMI, wobei das an Horatio liegt, ich mag die Serie einfach nicht. Frau Stürzbecher in Titanic fand ich stellenweise auch furchtbar. Das "Komm zurück" klingelt mir jetzt noch im Ohr. Gerrit Schmitt-Foss mag ich. Leider wird sein "sch" immer verkniffener und zu Beginn von "Big Bang Theory" hat er Sheldon viel höher gesprochen. Mittlerweile ist er auch hier bei seinem Standart angelangt. Die Omnipräsenz von David Nathan hat mich eine zeitlang auch gestört, obwohl ich die Stimme an sich klasse finde.
Zitat von bertiKeine Ahnung, ob ich ein Moralapostel bin, aber ich finde dieses Thema schwierig. Threads wie "Hass-Synchros" oder "schwache Leistungen" sind bereits kritisch. Aber hier würde es ja darum gehen, dass man bestimmte Sprecher grundsätzlich (wegen ihres Stimmklangs oder vom schauspielerischen Ausdruck her) nicht mag. Das wäre fast so, als ob es (als Gegenstück zur Silhouete) eine Art "goldene Himbeere" für besonders schwache Leistungen gäbe.
Unter uns: Das von dir, Berti, der du in "In Memoriam"-Threads gerne mal Kritik an den Verblichenen äußerst? Wundert mich - da solltest du auch konsequent sein, denn das ist nicht anders als du, was du bringst.
@ Dubber Aber dann verstehe ich nicht wieso du Kröger bei Spongebob Schwammkopf nicht gut fandest. Ich meine Patrick Star (!) kann man nun wirklich nicht als intelligente Rolle bezeichnen
Auf was jetzt bezogen? Ich bezog mich auf dieses Posting hier.
Zitat Ich glaube, dieser Faden ist wunderbar dazu angetan, um manchen Synchronsprechern weh zu tun - also sollte man nochmalig nachschieben, dass es hier allein um den Klang ihrer Stimme und bestimmte Performances geht. Dies sind keine persönlichen Angriffe. Wenn ich hier jetzt Marco Kröger nenne, muss ich das sehr genau formulieren: Er kann was und ich fand ihn genial auf Vin Diesel. Die etwas siffigen, ungewaschenen, kernigen, begriffsstutzigen Typen kann er sehr gut. Prollige, krawallige. Gossenratten. Ich würde sagen, Kröger bringt dafür den richtigen Siff ans Mikro. Dafür würde ich ihn immer wieder auf der Casting-Liste haben.
Aber sobald die Figuren irgendwie clever sein sollen, kaufe ich ihm das einfach nicht ab. Seine Figur bei "Desperate Housewives" geht gerade noch so, weil der Typ optisch noch in Richtung "Schmierlappen" geht. Aber wenn es um was Filigranes, Feingeistiges, gar Sanftes gehen soll... ich weiß nicht. Es mag sein, dass ich bei Kröger zu sehr in Schubladen denke.
Erkläre ich gern, Persian: Das war mir zu dick aufgetragen. Wie das bei der Rezeption von Künstlerischem so ist: Ich nehme da eine Schwingung wahr, die es für mich nicht mehr lustig sein lässt, sondern ins Lächerliche zieht. Da gibt er dem Affen ein Stück Zucker zu viel. Das finden - oder fanden, nachdem er umbesetzt wurde - einige lustig, ich nicht.
Aber auch nicht immer, wohlgemerkt! So weit, das genauer zu erklären, war ich nicht gekommen, weil mich da irgendwer mit absurden Verschwörungstheorien bockig machte, wenn ich das recht erinnere. Also noch mal deutlich: Es gibt Folgen, in denen ich Kröger auf Patrick durchaus passabel finde. Insgesamt hätte ich ihn mir eine Prise weniger übersteuernd gewünscht.
Das ändert aber nichts daran, um's mal kurz einzuschieben, dass ich es schade bis scheiße finde, dass Kröger den Job verloren hat. Es sind kackschwierige Zeiten, und das wünsche ich niemandem. Man ließ mich wissen, ich habe da fies geklungen - lag nie in meiner Absicht. Ich hoffe, er kriegt Rollen, die seine Stimme gut bedient. Dann höre ich ihn - um das Thema des Fadens mal ganz kurz auf "Sprecher, die ihr in manchen Rollen nicht gern hört" zu erweitern - sogar sehr gern, siehe Vin Diesel.
Niemand "hasst" hier irgendeinen Sprecher absolut. Man hat da einfach 'ne bestimmte Meinung "im Ohr", oder wird eine bestimmte schlecht rezipierte Performance nicht mehr los... das ist es wohl.
Ich bezog mich nur auf deine Behautung, der Schwammkopf-Sidekick sei nicht intelligent.
Mit Marco Kröger habe ich eher das Problem, dass er mir in manchen Rollen nicht nuanciert genug und fast schon etwas zu monoton klingt - ich weiß nicht genau, ob das an dem Effekt liegt, den Dubber beschreibt, aber für Ray Stevenson fehlte mir da einfach was. Wirkte ein bisschen wie "Neusynchro", obwohl's keine war.
Seine Sache für Liev Schreiber in "Repo Men", wo er ja ein ziemlich cleveres Arschloch spielte, hat er allerdings sehr gut gemacht. Daher weiß ich nicht, ob ich ihn wirklich auf so grobschlächtige Typen beschränken wollte. Scheint mir eher ein Regie-Problem zu sein, dass man da manchmal nicht genügend rauskitzelt oder am falschen Ende anpackt. Seine Stimme hat aber oftmals auch etwas emotional sehr Distanziertes, was zu solchen Typen - Marke Bond-Bösewicht - im Grunde großartig passt.
Ich erinnere mich z.B., dass ich ihn für Cliff Curtis auch hervorragend fand, der später mit Leuten wie Thomas Nero Wolff völlig erblasste. Und für den bediente er z.B. weder das Grobschlächtige Marke Diesel noch die Lackaffen-Tour Marke "Repo Men" oder "Housewives".
Zitat von bertiKeine Ahnung, ob ich ein Moralapostel bin, aber ich finde dieses Thema schwierig. Threads wie "Hass-Synchros" oder "schwache Leistungen" sind bereits kritisch. Aber hier würde es ja darum gehen, dass man bestimmte Sprecher grundsätzlich (wegen ihres Stimmklangs oder vom schauspielerischen Ausdruck her) nicht mag. Das wäre fast so, als ob es (als Gegenstück zur Silhouete) eine Art "goldene Himbeere" für besonders schwache Leistungen gäbe.
Unter uns: Das von dir, Berti, der du in "In Memoriam"-Threads gerne mal Kritik an den Verblichenen äußerst? Wundert mich - da solltest du auch konsequent sein, denn das ist nicht anders als du, was du bringst.
"Gerne"? Naja. Aber es stimmt schon: Mein damaliges Erlebnis mit Ackermann (bei dem es weniger um ihn, als um seine manchmal ungünstige und ihn unterfordernde Besetzung ging) hat mich da etwas abgeschreckt. Aber auch sonst wüsste ich niemandem, der (oder die) mich schauspielerisch meist nicht überzeugt. Und beim stimmlichen Klang wüsste ich auch niemanden, der (bei richtiger Besetzung) nicht woanders überzeugend gewirkt hätte.
Ist er das denn nicht? Also für mich ist Patrick Star der Inbegriff des dummen, aber unterhaltsamen Sidekicks^^
Um was zum eigentlichen Thema zu sagen: Sebastian Schulz wurde hier auch genannt. Da stimme ich partiell zu. Auf Cartoon-Figuren kommt er immer ganz gut, aber für ernsthafte Produktionen finde ich ihn eigentlich in allen Fällen unpassend. Er spricht immer viel zu übertrieben und melodramatisch, und es ist auch der Klang an sich, dem nehme ich irgendwie keine ernste Rolle ab.