Tippe spontan auch auf die jeweilige Sprechausbildung als Grund. Hat jemand (Gegen-)Beispiele, wo ein(e) Synchronschauspieler(in) mal diese, mal jene Aussprache benutzt?
Zitat von MarkusHat jemand (Gegen-)Beispiele, wo ein(e) Synchronschauspieler(in) mal diese, mal jene Aussprache benutzt?
Als "Captain Future" sprach Hans-Jürgen Dittberner normalerweise vom "Schtart". Ich meine jedoch, in mindestens einer Folge (leider weiß ich gerade nicht, in welcher) auch "Sstart" von ihm gehört zu haben.
Wäre es eventuell möglich, dass sich das Wort Stop - obwohl es anscheinend ja schon im 19. Jahrhundert aus dem englischen überschwappte - erst zur Mitte des 20. Jahrhunderts in der Aussprache eindeutschte? Es wäre zumindest nicht das erste Lehnwort, das erst mit der Zeit eine teutonische Aussprache bekommt. Spontan fällt mir hier der italienische Gruß ciao ein. Früher wurde das noch betont italienisch gesprochen, während man das heute eigentlich nur noch als kerniges Tschau hört und es auch so schreiben darf. Orohsch sagt meine Generation auch nicht mehr - hier hat sich mit der Zeit "oranksch" durchgesetzt.
Das könnte natürlich sein. "Schport" wäre ein weiteres Beispiel für ein englisches Wort, das im Laufe der Zeit immer weniger als Fremdwort wahrgenommen wurde (siehe Wolf Schneiders Ausführungen in verschiedenen Büchern).
Das vielleicht daran, dass er an den identisch geschriebenen, aber etwas anders ausgesprochenen deutschen Vornamen gedacht haben könnte. Bei Namen wie David, Jonathan, Robert etc. kam das ja noch längere Zeit vor.
In der Dokumentation "Mord nach der Tagesschau", die zum 40-jährigen "Tatort"-Jubiläum 2000 entstand, findet sich ein Ausschnitt aus einer Sendung von 1970, wo von den Dreharbeiten zu "Taxi nach Leipzig" (Erste Tatort-Folge) berichtet wird. Ich habe den genauen Wortlaut nicht im Kopf aber es heißt so ungefähr: "Mit diesem Film s-tartet die neue Krimireihe der ARD".
Zu Beginn von "Die Kanonen von Navarone" sagt Holger Hagen für David Niven, er fühle sich "wie ein Vollblut vor dem S-tart". Gegen Ende benutzt er noch die Aussprache "s-toppen". Da Hagen seit seinem 10. Lebensjahr in Amerika lebte, könnte es in seinem Fall natürlich so gewesen sein, dass er beide Wörter als englische Ausdrücke in seinen Wortschatz aufgenommen und deshalb auch in deutschen Sätzen so ausgesprochen hat. Interessant wäre natürlich, ob er das bei späteren Synchros auch noch so gemacht hat.
Zitat von MarkusHat jemand (Gegen-)Beispiele, wo ein(e) Synchronschauspieler(in) mal diese, mal jene Aussprache benutzt?
In "Man lebt nur zweimal" sprechen Arne Elsholtz und Jürgen Thormann Japaner im Kontrollraum des Vulkans, die abwechselnd über den Lautsprecher Anweisungen geben. Dass Thormann mehrfach vom "S-tart" spricht, hat Lord Peter bereits erwähnt. Elsholtz sagt ebenfalls "S-tart" und "s-toppen", spricht aber trotzdem von der "Schtartrampe".