Zitat von Lord Peter im Beitrag #51In der Folge "Die Kiste" aus "Das Kriminalmuseum" hören wir auch von Wolfgang Kieling ein wunderschönes "S-tart".
Ein anderes Beispiel, das ebenfalls nicht aus einer Synchro stammt und auch keinen Synchron-Profi betrifft: In "Zimmer 13" spricht Richard Häussler in einer Szene davon, einen Zug zu "s-toppen" und in einer anderen davon, dass sie dabei seien, "das größte Unternehmen in der Geschichte Englands zu s-tarten".
In der Poirot-Folge "Eine Familie steht unter Verdacht" ist sich die deutsche Sprecherriege erfreulich einig über die Todesursache: "S-trychnin-Vergiftung".
Es häufen sich immer wieder die Beispiele, bei denen Fremdwörter offenbar extra betont werden. Einige davon würde ich auch selbst mit "s-t" aussprechen, andere weniger. Falsch wirkt es auf mich jedoch nie.
Die Frage ist natürlich, ab wann ein Wort noch als "Fremdwort" gilt und wann nicht mehr. Bei den meisten Fällen dürfte sich die Aussprache damit erklären lassen, dass die Wörter damals eben noch als "fremd" gegolten hätten. "Stress" war in früheren Zeiten wahrscheinlich auch so ein Fall, "Student" vielleicht irgendwann (als es allerdings noch kein Tonaufzeichnungen gab) vielleicht auch. Da es es kein Wort mit "s-t" ist, habe ich es noch nicht genannt, aber die Aussprache "S-paghetti" dürfte auch ein solcher Fall sein, der einem heutzutage "fremd" vorkommt.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #67Falsch wirkt es auf mich jedoch nie.
War denn von "falsch" die Rede? Ich wüsste es nicht. Darum ging es mir auch nicht, sondern eher darum, dass es einem aus heutiger Sicht ungewohnt, skurril oder auch komisch vorkommt; und teilweise auch, wie sich der Umgang mit Sprache im Verlauf der Jahrzehnte ändern kann.
In beiden Synchronfassungen von "Die Perle des Borgia/Perle des Todes" bewundert Walter Niklaus als Sprecher von Basil Rathbone zum Schein eine "S-tatue" in Amos Hodders Geschäft.
1977 trat in der Fernsehsendung "Disco" Roy Black auf, der "Ganz in weiß" sang. Ilja Richter kündigte ihn mit den Worten an: "Vor 11 Jahren s-tartete er...".
Gegen Ende der "27. Etage" heißt es, in der modernen Welt würden Menschen auf "S-tatistiken" (Martin Hirthe) bzw, "s-tatistische Zahlen" (Wilhelm Borchert) reduziert.
Im selben Film wird auch (etwa von Marquis, Borchert oder dem sich selbst Synchronisierenden Schell) von "S-terilisation" und "s-terilisieren" gesprochen.