mal ganz abgesehen von aus dem Englischen entlehnten Wörtern wie START gibt es diesen Ausspracheunterschied auch noch an anderen Stellen zu hören. Im 1958 entstandenen Film "Hunde wollt ihr ewig leben" kann man z.B. die unterschiedliche Aussprache von STALINGRAD erleben... Ernst Wilhelm Borchert spricht in seiner Rolle als Generalfeldmarschall Friedrich Paulus von S-talingrad, der Erzähler (EDIT: von Stefan als Benno Gellenbeck identifiziert) hingegen sagt mehrfach Schtalingrad... (ist in dem Sample allerdings nicht zu hören)
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Erzähler (Hunde wollt ihr ewig leben).mp3
Wenn es um den sowjetischen Diktator geht, habe ich sowohl in Medien als auch in meinem Bekanntenkreis und sogar unter Verwandten schon beide Aussprachen gehört. Die einen meinen, S-talin sagen zu müssen, da es im Russischen sonst anders geschrieben werden müssen, die anderen sprechen es Schtalin aus, da es ja "der Stählerne" bedeute.
Zitat von MarkusHat jemand (Gegen-)Beispiele, wo ein(e) Synchronschauspieler(in) mal diese, mal jene Aussprache benutzt?
In "Man lebt nur zweimal" sprechen Arne Elsholtz und Jürgen Thormann Japaner im Kontrollraum des Vulkans, die abwechselnd über den Lautsprecher Anweisungen geben. Dass Thormann mehrfach vom "S-tart" spricht, hat Lord Peter bereits erwähnt. Elsholtz sagt ebenfalls "S-tart" und "S-top", spricht aber trotzdem von der "Schtartrampe".
Ein anderes Beispiel (allerdings aus zwei verschiedenen Synchros) wäre Friedrich W. Bauschulte. Dass er im "Clou" "S-tart" sagte, wurde bereits erwähnt. In "Rambo II - Der Auftrag" spricht er dagegen vom "Schtart".
Zitat von Frank Brenner im Beitrag #33mal ganz abgesehen von aus dem Englischen entlehnten Wörtern wie START gibt es diesen Ausspracheunterschied auch noch an anderen Stellen zu hören.
Als Begründer dieses Threads weite ich ihn mal etwas aus: Von manchen Sprecher habe ich auch die Aussprache "S-tatue" gehört. Das könnte damit zu tun haben, dass dieses Wort dem Lateinischen entlehnt ist und manche deswegen vielleicht meinen, es so aussprechen zu müssen. Ich meine, in einer Szene aus der "Sesamstraße" hätte Gerd Duwner von der "S-tatue" gesprochen. Leider konnte ich den Ausschnitt auf Youtube nur im Original finden: http://www.youtube.com/watch?v=8yiqGtZXCmQ Kann jemand meine Erinnerung zu seiner Aussprache hier bestätigen? Weitere Beispiele für diese Aussprache wären Oliver Rohrbeck und Andreas Fröhlich im Hörspiel "Der tanzende Teufel", Wolfgang Draeger als Inspektor Gadget in "Der Rubin", Hans-Jürgen Dittberner als Captain Future in "Die Quelle der Materie" oder Paul Klinger für Humphrey Bogart in "Die barfüßige Gräfin". Sicher kennen andere noch weitere Beispiele dafür?
Mir ist in letzter Zeit bei Münchnern aufgefallen, dass sie gerne S-tatus und S-tandard sagen. Besonders bei Elisabeth Günther und Reinhard Glemnitz in Stargate Atlantis. Ich meine, dass in Berliner Synchrons Schtandard und Schtatus üblicher sind.
Zitat von berti im Beitrag #1In "Asterix erobert Rom" sagt Hans Hessling (bei der Prüfung mit dem Marathonläufer), dieser hätte einen guten "S-tart" gehabt, während Dieter Kursawe kurz zuvor vom "Schtart" sprach. Gut, hier könnte man einwenden, dass Hessling gebürtiger Hamburger und Kursawe Berliner war.
In der Hörspielfassung spricht der Erzähler, Joachim Cadenbach, es übrigens ebenfalls S-tart aus, also wie Hessling.
In einer Folge der "Twilight Zone" (Synchro von 1968) sagt Helmut Ahner in der Rolle eines Außerirdischen: "Wir werden starten." Daraufhin fragt Hans W. Hamacher als großmauliges Landei: "S-tarten - wohin?". Fand ich etwas irritierend. Umgekehrt wäre es nachvollziehbar gewesen.
PS: Gibt es noch keinen Thread über die Verwendung von Sonnabend anstelle von Samstag? Die Thematik wurde auch mal in einem Film, der mir nicht mehr einfallen mag (vermutlich von Brandt und Konsorten) auf die Schippe genommen: "Sonnabend? Das heißt Samstag!"
Zitat von Andreas im Beitrag #40PS: Gibt es noch keinen Thread über die Verwendung von Sonnabend anstelle von Samstag? Die Thematik wurde auch mal in einem Film, der mir nicht mehr einfallen mag (vermutlich von Brandt und Konsorten) auf die Schippe genommen: "Sonnabend? Das heißt Samstag!"
Das müsste dann einer sein, bei dem regionale Einflüsse ihre Spuren nicht bei den Sprechern (siehe "Einfärbungen") sondern im Wortschatz bzw. in der Wortwahl des Autors/Regisseurs hinterließen.
Ein anderes Beispiel für unterschiedliche St-Aussprache ist mir in "Der Gefangene" aufgefallen: Während Arnold Marquis vom "S-tipendium" spricht, sagt Wilhelm Borchert "Schtipendium".
In MORDANKLAGE GEGEN EINEN STUDENTEN sagt Wolfgang Ostberg mehrfach "Schtudent" und "ich werde mich schtellen", während sein Filmvater Norbert Christian von "S-tudent" redet.
Zitat von Andreas im Beitrag #40PS: Gibt es noch keinen Thread über die Verwendung von Sonnabend anstelle von Samstag? Die Thematik wurde auch mal in einem Film, der mir nicht mehr einfallen mag (vermutlich von Brandt und Konsorten) auf die Schippe genommen: "Sonnabend? Das heißt Samstag!"
Das müsste dann einer sein, bei dem regionale Einflüsse ihre Spuren nicht bei den Sprechern (siehe "Einfärbungen") sondern im Wortschatz bzw. in der Wortwahl des Autors/Regisseurs hinterließen.
Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass John Pauls-Harding aus Berlin stammte. Jedenfalls fragt Woody Allen in "Der Stadtneurotiker" Diane Keaton ob sie "Sonnabend abend" schon was vorhabe, was etwas holprig aber durchaus amüsant wirkt.
Zitat von SFC im Beitrag #38Mir ist in letzter Zeit bei Münchnern aufgefallen, dass sie gerne S-tatus und S-tandard sagen. Besonders bei Elisabeth Günther und Reinhard Glemnitz in Stargate Atlantis. Ich meine, dass in Berliner Synchrons Schtandard und Schtatus üblicher sind.
Der Berliner Andreas Mannkopff sprach in "Die Wildgänse kommen" allerdings auch von seinem finanziellen "S-tatus".