Zitat von Mücke im Beitrag #142
Hätte Bridges eine dem Original entsprechende Stimme, wäre er möglicherweise wesentlich bekannter.
Denn gerade Bruce Willis hat nach "Stirb langsam" ja nun wirklich mehr Scheiße als alles andere gedreht und genießt, gerade auch in Deutschland, trotzdem nach wie vor HORRENDEN Kultstatus.
Ich werde meine Theorie niemals beweisen können, aber ich bleibe dabei, dass zu beliebige Synchrstimmen den Stars hierzulande schaden.
Und "beliebig" heißt nicht automatisch "schlechter Schauspieler". Im Gegenteil. "Beliebig" heißt "fehlbesetzt", "falsches Timbre", "irreführende Anlage", "deplatziertes Charisma"... usw. usf.
Ich finde, du überschätzt den Einfluss der Originalstimme. Die breite Masse des Filmpublikums interessiert sich meiner Ansicht nach nicht dafür, bezw. die Mehrheit kennt nicht oder fast nicht die eigenen Stimmen der Film- und Serienstars.
In Zeiten von DvDs und Youtube bekommen wesentlich mehr Menschen als früher einen Eindruck davon, wie sie sich unsynchronisiert anhören. Trotzdem sind sie gemeinsam mit uns Forumsmitgliedern noch immer eine Minderheit, auch wenn sie sicherlich größer geworden ist und werden wird.
Außerdem: Bridges und Co sind klarerweise wesentlich länger im Geschäft, als es diese Videoplattform und die runden Silberscheiben überhaupt gibt. Da hatten sie eigentlich bereits genug Zeit und Gelegenheit zu Stars im deutschsprachigen Raum zu werden, sie konnten sie nutzen, oder haben es halt aus verschiedenen Gründen (einige wahrscheinliche wurden hier bereits genannt) nicht genügend geschafft. Ich meine, bekannt werden kann eine Stimme durch eine unpassende/schlechte Synchro genauso, wenn auch im negativen Sinn.
Du hast doch selbst geschrieben,dass Jeff Bridges(neben Malcovich und Belushi) auch heute noch einen hohen Bekanntheitsgrad genießt, aber wenn ich deine Argumente ernst nehme, wahrscheinlich nur in den anderen Synchronländern Frankreich, Italien und Spanien und natürlich in den USA.
Selbstverständlich tragen Synchrostimmen (durch ihren Wiedererkennungswert, den Faktor Vertrautheit und Gewohnheit) zu bekanntheit und Beliebtheit bei, vor Allem wenn man sie als passend bezeichnen kann. Aber unabhängig von der Originalstimme.
Eine unpassende synchronstimme (das ist in erster Linie eine subjektive Frage, die man allerdings zu einem gewissen Grad objektivierbar ist) kann schlimmstenfalls eine bestimmte Stimm-Filmstarkombi zerstören, ihrer Beliebtheit schaden aber eine andere Stimme auf den selben Schauspieler kann es imo. wieder wettmachen.
Wenn Du und einige Andere eine Synchro meidet, die euch nicht gefällt, weil sie nichts mit der Originalstimme zu tun hat, und so ein Schauspieler, oder eine Schauspielerin weniger Bekanntheit bei euch genießt, ist das eure Sache, aber man kann das nicht generalisieren.