Von mir aus gerne öfter Tommi Piper. Paßt m. E. besser zu Noltes Knautschgesicht (obwohl Danneberg inzwischen ebenfalls ziemlich fertig klingen kann...).
Nick Nolte und Tommi Piper - das ist so wie Brando/Juhnke, O'Toole/Fischer oder Hopkins/Schult. Ich verstehe nicht, dass man hier so selten Gebrauch machte von dieser Kombination.
Zitat von fortinbras im Beitrag #24Nick Nolte und Tommi Piper - das ist so wie Brando/Juhnke, O'Toole/Fischer oder Hopkins/Schult. Ich verstehe nicht, dass man hier so selten Gebrauch machte von dieser Kombination.
ich erinnere mich an ein Interview mit Tommi Piper, das eine Zeit nach dem Hype um ALF entstand. Darin beklagte er sich, daß durch den Erfolg der Serie leider die Synchronangebote merklich zurückgegangen seien und ALF ikhn in eine Schublade gezwängt habe.
Für Nick Nolte war er immer mein persönlicher Favorit, hier dürfte aber bei mir besonders REICH UND ARM prägend gewesen sein, das ikch als Jugendlicher im ORF sah und das mich sehr ansprach.
genau das war es. Piper wäre wesentlich öfter auf Nolte und auch auf anderen Stars zu hören gewesen wenn er die Alf Rolle nie angenommen hätte. Durch den Erfolg von Alf und dessen Penetranz wurde Piper für viele Synchronfirmen bzw. Verleiher zum No go. Zwar hat sich das mittlerweile etwas gebessert aber anscheinend noch nicht durchgängig. Selbst Santiago Ziesmer wird auf Grund von Spongebop in einigen Filmen nicht auf Buscemi besetzt... Es ist eine undankbare Sache. Auf der einen Seite verdienen die Sprecher als Stammstimme in Serien, die aus mehreren Staffeln bestehen kontinuierlich gutes Geld, jedoch können Sie sich dadurch auch wiederum die Besetzungen auf Hauptdarsteller in größeren Filmproduktionen verbauen...
Für Tommi Piper war es sicher eine ambivalente Sache. Als Stimme von "Alf" dürfte er den allergrößten Popularitätsschub seiner gesamten Karriere gehabt haben. Da kein Schauspieler zwischen ihm und seiner Synchronarbeit stand, war die Identifikation mit dem deutschen Publikum wohl besonders stark und intensiv.
Piper ist/war sicher kein Synchronschauspieler, den man sehr vielseitig einsetzen konnte, dazu verlangte seine absolut aunaustauschbare Stimme einfach nach einem bestimmten Typen. Den fand man ja erstaunlicherweise (zumindest gelegentlich) bei Harvey Fierstein. Tommi Piper in "Das Kuckucksei" zu hören, war einfach eine Synchronsternstunde.
Es ist schade, dass Piper vor allem auch bei Nick Nolte kaum mehr zum Einsatz kam. Aber es dürfte wohl so gewesen sein, dass die Stimme einfach als "Alf" zu dominant war in ihrem Bekanntheitsgrad. Ich staune noch heute, wer sich das aller damals angesehen hat - selbst meine Oma ließ kaum eine Folge aus.
Fluch und Segen zugleich, das ist sehr bedauerlich. Innerhalb der Synchronbranche passiert so etwas ja deutlich seltener als im sichtbaren Schauspielberuf, kann aber genauso Folgen haben. Schade, weil Tommi Piper ein wirklich großartiger Schauspieler ist.