Also ... ganz ehrlich ... nein. DDL/Lincoln sieht so richtig schön kantig aus, ich finde, das schreit geradezu nach Frank Glaubrecht oder zumindest mal die Richtung. Marcus Off ist doch zu weich.
Im Zweifel wäre ich eh für Kontinuität zu Simpsons und plädiere für Niels Clausnitzer!
Gruß, Tobias
"Ich bin der rappende A.be!" (Niels Clausnitzer in DIE SIMPSONS)
Ihr müsst das im Kontext des Films sehen. Spielberg verzichtet hier auf die übliche Klischee-Darstellung Lincolns mit tiefer, autoritärer Stimme - einfach deshalb, weil der Mann eine hohe Stimme gehabt haben soll. Deshalb ist die hohe, weiche Stimmlage, die Day-Lewis hier fährt, ein wichtiger Bestandteil der Performance.
Da ist's also wurscht, wonach das Gesicht schreit (zumal er hier eigentlich eher zart aussieht). Ein Marcus Off oder Udo Schenk wären da schöne Varianten. Vielleicht auch ein Jacques Breuer oder Nicolas Böll.
Mensch, du bist heute echt gut Dubber Breuer wär tatsächlich ebenfalls fein. Super, jetzt haben wir (ich) schon drei Favoriten. Schenk hab ich auch kurz überlegt, aber er klingt mir doch zu klein für den langen Day-Lewis.
Hm... So gesehen wäre Marcus Off natürlich nicht so blöd, aber DDL kommt hier trotz eher unmarkanter Stimme (Gruß an Slarti) recht kraftvoll rüber. Das müsste Marcus Off schon ziemlich produzieren. Da kann ich mir PPA weitaus besser vorstellen, der neigt zu einer leidvollen Getragenheit, die an sich oft nervt, aber hier genau richtig scheint. Udo Schenk wäre eine interessante Gegen-das-Klischee-Besetzung, die mit dem O-Ton aber auch eher wenig zu tun hätte.
Schenk hat ihn ja vor fast 20 Jahren schon mal gesprochen. In ZEIT DER UNSCHULD und IM NAMEN DES VATERS, da passte er sogar recht gut. Aber hier ... wer weiß.
Gerade in "Zeit der Unschuld" war Schenk sehr passend - deshalb habe ich ihn hier erwähnt. DDL ist zwar recht hochgeschossen, aber auch sehr dürr. Finde, Schenk erhebt sich durchaus aus diesem Leib. Und er klingt auch durchaus staatstragend.
PPA erstickt leider recht oft am eigenen Schwulst, das ist in den letzten Jahren sein Problem. Die frühere Leichtigkeit ist futsch. Stelle mir immer gern vor, wie er am Frühstückstisch mit diesem Trauer-Tenor "Gib mir (bedeutungsschwangere Pause)... mal bitte... (Pause).... die Butter" ächzt.
Ich würde Off (auch wenn mir da irgendeine störende Komponente entgeht - späterer Einschub: Komponente entdeckt) oder Schenk nehmen. Kann mir beide sehr gut in der Rolle vorstellen.
Frank Glaubrecht würde zur "Filmfigur" wohl wirklich hervorragend passen - für DDL ohne "Lincoln-Erscheinung" finde ich ihn dagegen gar nicht zwingend.
Udo Schenk mal wieder? War mein erster Gedanke, find´ ich bedenkenswert ...
Am besten gefällt mir im Moment der in diesem Thread gemachte Vorschlag: Martin Umbach - den könnte man grundsätzlich mal auf DDL besetzen.
Mein Alternativvorschlag (nicht besser, aber "fast gleichrangig"): Christian Tramitz.
Wäre noch Leon Boden übrig, der DDL in "Der letzte Mohikaner" die Stimme gliehen hat. Er könnte von der Original-Stimmlage her auch ganz gut passen. Böll klingt mir für diese Rolle zu jugendlich, Off funktioniert in meinem Kompf nicht optimal auf Day-Lewis mit der Lincoln-Maske. Die Stimme für diese Rolle muss kraftvoller und wie im Original etwas pathetisch klingen, und das kann ich mir bei Off nicht vorstellen.
In Amerika diskutiert man "die Stimme" gerade, sie wird sogar parodiert. Aber Fakt ist, dass Lincoln trotz seiner Stimme die Masse bewegte, nicht wegen ihr. Ich sage ja nicht, dass es gleich Stefan Krause oder Santiago Ziesmer werden muss.
Umbach klingt mir zu selbstbewusst-schnöselig, Tramitz zu dümmlich, Off vielleicht etwas zu snobistisch - ich tendiere immer mehr zu Schenk oder dem immer epochalen, auch stimmlich sehr passenden Breuer.
Mmm, der klingt aber schon sehr ältlich. Schenk oder auch Jacques Breuer haben recht hohe Stimmen, die trotzdem Präsenz besitzen. In die Richtung sollte das gehen.
War nur ein schlechter und unüberlegter Gedanke. Hab mir den Trailer nochmal angesehen und Udo Schenk wäre echt verdammt nah an der Vorlage.
Noch näher ist allerdings Stephan Schwartz. Hört euch mal seine aktuellen Stimmproben (unbedingt "Indien im Jahr 2025" anhören") auf seiner Homepage an.
Schwartz spielt in Berlin aber irgendwie keine Rolle mehr. Sehr unwahrscheinlich, wenngleich er mir beispielsweise unlängst in "Fringe" richtig gut gefiel. Hm. Den könnte ich mir auch sehr gut vorstellen. Hat auch eine recht hohe Stimme, müsste sich also nicht verstellen.
Okay: Schenk, Breuer oder Schwartz. Für Schenk wäre es auch toll, weil er eeeeeendlich mal keinen Schurken machen würde. "Commissioner Gordon" war ein Schritt in die richtige Richtung, aber es braucht mal eine große, positive Hauptrolle. Der kann auch sehr einnehmend klingen. Halt ein Meisterschauspieler.
Schade, dass Detlev Eckstein und Ulrich Matthes nicht mehr synchronisieren.
Ein ernsthafer Vorschlag von mir wäre Detlev Bierstedt. Er ist außerdem nur fünf jahre älter als Day-Lewis und wenn er Lincoln stimmlich so ähnlich anlegt, wie in "Eine himmlische Familie" könnte das für mich durchaus gehen. Er hat Stephen Collins hier mit vielen Facetten gesprochen und viele davon könnten auch hier funktionieren. Natürlich dann wieder höher und weicher als z.B. bei Clooney, dann traue ich Bierstedt diese Rolle zu.