Also ich finde den Bruch zum O-Ton DRAMATISCH (!) schlimmer als zu nachsynchronierten Stellen. Der Hauptgrund ist weil beim Bruch zum O-Ton die komplette Sprache wechselt. Sowas reisst mich deutlich mehr aus einem Film als "nur" wechselnde Sprecher aber zumindest die gleiche Sprache. Die Nachsynchronisationsarbeiten müssen aber professionell durchgeführt sein soviel ist klar. Sowas wie zB. City Slickers wo mit Sprechern mit englischem Akzent nachvertont wurde geht gar nicht. Wenn aber professionell gearbeitet wird und gute Sprecher verpflichtet werden ist eine Nachsynchro in jedem Fall besser als eine komplett andere Sprache.
Das Argument mit der Mischung zieht zudem aus hier bereits erwähnten Gründen auch nicht. Wenn in einem Film ein Wechsel zum O-Ton kommt hört sich nämlich diese Mischung auch komplett anders an und zusammen mit der ebenfalls wechselnden Sprache dann eben noch viel irritierender.
Ich kann meine "Lawrence" Disc kaum noch abwarten und bin höchst gespannt das Ergebnis zu hören!! Endlich ein weiterer Klassiker den man nun auch komplett auf Deutsch geniessen kann.
Zitat von Mücke im Beitrag #15Von daher hat es eben nichts, GAR nichts mit klaren Verhältnissen zu tun, zu untertiteln.
Mein Punkt sollte sein: Eine OV-Stelle ist wie ein Stoß ins kalte Wasser: Ja Leute, hier ist jetzt gerade etwas ganz anders, findet euch mit ab. Eine Nachsynchro hingegen droht wie jemand Fremdes zu werden, der sich als jemand Bekanntes maskiert: Mag die Maske noch so täuschend echt sein, man ahnt doch irgendwie unterschwellig, dass da was nicht stimmt. Das mag *für manche* noch beunruhigender sein als ein klarer Bruch.
Moviefreak, ich bin in diesem Punkt ganz und gar auf Deiner Seite. Du erklärst das auch recht nachvollziehbar. Mir geht es genauso, und diese Empfindung kann man auch nicht wegdiskutieren, egal mit welchen Argumenten die Gegner der OmU-Methode auch kommen mögen: es ist ja wie gesagt eine Empfindung und keine intellektuelle Entscheidung. Empfindungen stellen sich automatisch ein, dagegen kann man nicht viel machen.
Sicher ist es nicht optimal, wenn ein Viertel des Films OmU ist (Mückes Beispiel 'Der Gehetzte der Sierra Madre'). Aber ein Viertel des Films mit anderen Stimmen wäre für mich völlig indiskutabel, das könnte ich nicht ertragen (Konsequenterweise wurde hier ja auch komplett neusynchronbisiert). Ich habe großartige Filme wie Viscontis 'Leopard' oder 'Ludwig' nicht zu Ende angesehen, das ständige Wechseln war definitiv nicht zum Aushalten. Von grausigen Fällen wie 'Zwei glorreiche Halunken' gar nicht zu reden ...
Also für mich ganz klar: OmU-Stellen sind das 'Kleinere Übel' mit relativ geringem Störfaktor; mit anderen Stimmnen nachsynchronisierte Stellen sind ein Ärgernis, das bei einer einzelnen Szene gerade noch geschluckt werden kann, bei mehrmaligem Wechsel im Verlaufe eines Films aber absolut unverdaulich ist und mich zum Abschalten nötigt. - Daß man es auch anders sehen (empfinden!) kann, räume ich gerne ein. Aber die Befürworter der einen Methode werden die Befürworter der anderen niemals argumentativ auf ihre Seite ziehen können. Der eine mag Kaffee halt nur ohne Zucker, der andere nur mit Zucker; das ist kein Punkt, über den man 'ergebnisoffen' diskutieren kann.
Zitat von kogenta im Beitrag #19Moviefreak, ich bin in diesem Punkt ganz und gar auf Deiner Seite. Du erklärst das auch recht nachvollziehbar. Mir geht es genauso, und diese Empfindung kann man auch nicht wegdiskutieren, egal mit welchen Argumenten die Gegner der OmU-Methode auch kommen mögen: es ist ja wie gesagt eine Empfindung und keine intellektuelle Entscheidung.
Einige Empfindungen wirken aber sehr sehr komisch. Wie man OmU ernsthaft als kleineren Bruch empfinden kann ist mir ein absolutes Mysterium und ich kann dafür 0 Verständnis aufbringen. Ich akzeptiere es natürlich wenn das jemand so sieht. Keine Frage. Aber ich beisse mir gleichzeitig in die Tischkante weil ich eben kein Verständnis dafür aufbringen kann.
Zitat von kogenta im Beitrag #19 Sicher ist es nicht optimal, wenn ein Viertel des Films OmU ist (Mückes Beispiel 'Der Gehetzte der Sierra Madre'). Aber ein Viertel des Films mit anderen Stimmen wäre für mich völlig indiskutabel,
Das ist jetzt aber ein äusserst befremdliches und unfreiwillig komisch wirkendes Argument. Sorry. Nicht persönlich gemeint. Aber musste schon etwas lachen jetzt. Wenn plötzlich O-Ton kommt sind das genauso andere Stimmen wie bei einer Nachsynchro. Ob es dabei die Originalen sind ist unerheblich. Es sind ANDERE. Punkt. Wenn du also OmU Stellen hast an den Stellen musst du genauso ein Viertel des Films mit anderen Stimmen UND anderer Sprache schauen.
Zitat von kogenta im Beitrag #19 Also für mich ganz klar: OmU-Stellen sind das 'Kleinere Übel' mit relativ geringem Störfaktor; mit anderen Stimmnen nachsynchronisierte Stellen sind ein Ärgernis, das bei einer einzelnen Szene gerade noch geschluckt werden kann, bei mehrmaligem Wechsel im Verlaufe eines Films aber absolut unverdaulich ist und mich zum Abschalten nötigt.
Ich kann einfach nicht verstehen wieso. Ich kann es nicht. Bei OmU wechselt wie gesagt auch noch die Sprache ZUSÄTZLICH zu anderen Stimmen. Verstehe echt nicht wie einem andere Synchronstimmen dermassen ein Dorn im Auge sein können aber man bei einer komplett anderen Sprache welche den Fluss total unterbricht so locker bleiben kann. Zumal man das mit den anderen Stimmen eben trotzdem auch hat.
Ich find enfach die Argumentation der OmU Befürworter etwas komisch weil gegen Nachsynchros Argumente gebracht werden die man in viel stärkerer Form auch auf OmU Stellen anwenden kann.
Aber na ja will eigentlich keinen Streit wegen sowas. Wenn ich hier etwas heftig war jetzt tut es mir leid. Liegt aber wirklich daran, dass ich nicht den kleinsten Funken Verständnis aufbringen kann für die OmU Argumentation.
Nochmal: Es geht mir nicht um den Bruch. Der ist ganz klar da. Von mir aus ist der Bruch bei OmU größer. Er läßt sich für mich nur leichter verarbeiten und akzeptieren. Ich verkünde hier nicht die allein selig machende Wahrheit, sondern nur meine Meinung, die ja keiner teilen muß (danke, Kogenta, daß Du es trotzdem tust :-)). Also, Schweizer, laß Deine Tischkante heil! Ich wünschte mir nur, daß man bei den DVD's/BD's die Option hat, die alte Synchro entweder mit der Nachsynchro zu hören oder eben auch mit OmU. Nur darum geht's mir. Bei menschlichen Empfindungen wird's niemals vollkommenen Konsens geben. Warum auch...
Heutzutage ist man hoffentlich schlauer und lässt immer alle Schnittszenen synchronisieren. Man sieht ja, wie man Jahrzehnte später mit sowas noch Geld machen kann und dann ist eine durchgängige Synchro eine praktische Sache.
Zitat von smeagol im Beitrag #23Heutzutage ist man hoffentlich schlauer und lässt immer alle Schnittszenen synchronisieren.
Selbst das bringt nichts. Bei "Star Trek 6 - Das unentdeckte Land" hatte man für die VHS-VÖ alle zusätzlichen Szenen mit den Originalsprechern nachsynchronisiert. Dann wurde allerdings kurzfristig umdisponiert und nur die Kinofassung auf Video rausgebracht. Als man die Langfassung dann Jahre später doch noch veröffentlichen wollte, waren die Bänder futsch - weshalb wir auch hier mit teilweise neuen Stimmen leben müssen.
Das wusste ich garnicht - das ist ja mal eine peinliche Angelegenheit. Für mich dennoch die richtige Idee - solches Material darf einfach nicht verloren gehen.
Zitat von smeagol im Beitrag #25Das wusste ich garnicht - das ist ja mal eine peinliche Angelegenheit. Für mich dennoch die richtige Idee - solches Material darf einfach nicht verloren gehen.
aus Kostengründen wird man nie einen Take mehr als benötigt aufnehmen, so knapp wie heute kalkuliert wird. Dann müssten diese irgendwo archiviert werden, das kostet und wer soll es machen. Wer hat das Recht dazu ist eine weitere Frage.
aus Kostengründen wird man nie einen Take mehr als benötigt aufnehmen, so knapp wie heute kalkuliert wird. Dann müssten diese irgendwo archiviert werden, das kostet und wer soll es machen. Wer hat das Recht dazu ist eine weitere Frage.
Das ist aber zu kurz gedacht - eine Nachsynchro dürfte neben dem Ärger mit manchen Käufern teurer sein. Und lagern würde man das alles beim Auftraggeber - so wie die Synchro ansich auch. Du hast schon Recht - wahrscheinlich passiert das nie bis äußerst selten.
Zitat von kogenta im Beitrag #19(...)es ist ja wie gesagt eine Empfindung und keine intellektuelle Entscheidung. Empfindungen stellen sich automatisch ein, dagegen kann man nicht viel machen.(...) Daß man es auch anders sehen (empfinden!) kann, räume ich gerne ein. Aber die Befürworter der einen Methode werden die Befürworter der anderen niemals argumentativ auf ihre Seite ziehen können. Der eine mag Kaffee halt nur ohne Zucker, der andere nur mit Zucker; das ist kein Punkt, über den man 'ergebnisoffen' diskutieren kann.
Man kann und sollte über alles diskutieren. Das letzte, was ich will, sind Threads wie auf Cinefacts.de, wo fast jede Argumentation mit dem Verweis auf subjektive Meinungen abgewürgt wird.
Ich würde gern noch einen Aspekt einbringen. Wenn ein Label die OmU-Technik vernwendet, dann geschieht dies nicht, um Filmfans wie Kogenta zufrieden zu stellen, sondern einzig, um Geld zu sparen. Sowas unterstütze ich aus Prinzip nicht.
Zitat von VanToby im Beitrag #13Jedenfalls, gerade bei Neusynchros kommt es neben guten Besetzungen auch sehr auf eine gute Mischung an (was auch der Grund ist, weswegen ich O-Ton-Stellen so hasse, da die in der Hinsicht meist wirklich ganz anders tönen). In dem Punkt ist BLUTGERICHT FÜR TEXAS (TEXAS CHAINSAW MASSACRE) geradezu perfekt, wo man die wenigen neuen Stellen eigentlich nur erkennt, wenn man es wirklich weiß.
Genau der ist auch mein Lieblingsbeispiel. (Und da du hier vor allem die Mischung hervorhebst, mit ich ja nichts zu tun hatte, ist dies bitte auch nicht als Eigenlob zu verstehen.)