Bei POIROT hat ONE bislang noch immer einen beschleunigten Abspann gezeigt. Auch jetzt, wo die 50minütigen Episoden stets im Doppelpack laufen, kommen beide mit Abspann. Beim Doktor seltsamerweise wird der Abspann nur bei der jeweils letzten Folge am Abend gezeigt und bei den vorigen weggelassen - selbst, wenn nach dem Abspann noch etwas kommen sollte.
Mir hat als Sprecher für Poirot ja Uli Krohm am besten gefallen, danach Hellmut Schellhardt, gefolgt von Klaus Höhne, bei dessen Stimme ich keinen belgischen, sondern einen chinesischen Detektiv erwarte. Das Schlusslicht bildet für mich Ned Flanders mit seinem furchtbaren französischen Akzent und seinem Boxenluder Miss Le Mans. Damit spricht er den Namen von Poirots Sekretärin franzöischer aus als Roger Carel in der französischen Fassung, wo sie mit "Miss Lemon" (nicht Mademoiselle) angesprochen wird, natürlich mit Betonung auf der Endsilbe.
Zitat von Norbert im Beitrag #166gefolgt von Klaus Höhne, bei dessen Stimme ich keinen belgischen, sondern einen chinesischen Detektiv erwarte
Verbindest du mit dieser Stimme so sehr einen gewissen anderen Ermittler? Aber da Poirot von der Haushälterin in "Erpressung" für einen Chinesen gehalten wird (als er sich ihr gegenüber als Schweizer ausgibt) wäre das gar nicht so falsch.
Ich finde Schellhardt hingegen am schlechtesten, gefolgt von Uli Krohm. Der Akzent gehört einfach zur Rolle. Was Uli Frank angeht, so kann man froh sein, dass Polyband alle Folgen mit ihm hat machen lassen und nicht noch öfter wechselte.
Ach naja, was den Akzent angeht und das er nun zwingend zur Rolle gehören muss... Niendorf hatte im Prinzip auch keinen und passte trotzdem super zu Ustinov und als Poiret.
Das ist ja auch der Poirot von Ustinov, der wenig Werktreue hatte. Suchet ist ein ganz andere Figur im Grunde. Wenn man Höhne auf Suchet gewohnt ist, fallen die Schellhardt-Folgen schon sehr aus dem Rahmen.
Gut, ich kenne die Serie erst von DVD und so war Schellhardt bei mir Erstkontakt. So war der Akzent für mich dagegen schon sehr irritierend. Ebenso bin ich wohl einer der ganz wenigen, die mit Ustinov's Selbstsynchro wie beim "Bösen unter der Sonne" überhaupt nichts anfangen kann.
Hm. Ja... Ustinovs Selbstsynchros sind mit die besten, die ich von einem nicht-deutschen Schauspieler überhaupt kenne. Und "EutS" ist die beste davon. Niendorf war ok, aber Völz machte die Figur schon früh zu großväterlich.
Den Schellhardt-Folgen merkt man auch noch die DDR-Dialogbücher stark an, weshalb ich die gerne etwas ausblende.
Zitat von Silenzio im Beitrag #171Ebenso bin ich wohl einer der ganz wenigen, die mit Ustinov's Selbstsynchro wie beim "Bösen unter der Sonne" überhaupt nichts anfangen kann. *duckundweg*
Nachdem du das schon früher geschrieben hast, ohne dass es Steine hagelte, brauchst du dich jetzt erst recht nicht zu ducken.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #172Den Schellhardt-Folgen merkt man auch noch die DDR-Dialogbücher stark an, weshalb ich die gerne etwas ausblende.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #172Den Schellhardt-Folgen merkt man auch noch die DDR-Dialogbücher stark an, weshalb ich die gerne etwas ausblende.
Inwiefern sind diese für dich DDR-typisch?
Natürlich haben DDR-Synchros eine Daseinsberechtigung, aber ich tu mich oft schwer mit ihnen. Ich erinnere mich nicht genau, aber es gab einige schlimme Fehlleistungen bei der Übersetzung (genau wie auch bei MISS MARPLE) und die Formulierungen fühlen sich manchmal recht ungelenk an. In westdeutschen Synchros gibt es bestimmte Sprachmuster, die sich durchgesetzt haben, und die fehlen in Ost-Synchros meist. Hinzu kommt, dass man in Ost-Synchros nicht nur vergeblich nach bekannten Stimmen sucht, auch die Art des Schauspielens war in der DDR eine andere. Nostalgie will da nicht so recht aufkommen, aber genau die sucht man eigentlich, wenn man sich eine solche Serie ansieht.
Danke! Vielleicht kommt mal ein Thread darüber, inwiefern sich ost- und westdeutsche Synchros in Sachen "Sprachmuster" und "Art des Schauspielens" unterscheiden? Oder es wird zum Thema einer Vorlesung an einer Filmhochschule.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #172Hm. Ja... Ustinovs Selbstsynchros sind mit die besten, die ich von einem nicht-deutschen Schauspieler überhaupt kenne. Und "EutS" ist die beste davon. Niendorf war ok, aber Völz machte die Figur schon früh zu großväterlich.
Dann werden wir wohl dopppelt nicht mehr auf einen grünen Zweig kommen. Ich finde sowohl Ustinov's Selbstsynchro als auch EutS (sowohl Film als auch Synchro) ziemlich naja...