Zitat von Insomnio im Beitrag #29Off hätte damals wirklich 18000 Euro!! für EINEN Film bekommen, und hat den Kragen trotzdem nicht voll gekriegt?? Was soll man davon halten??
laut dem BGH-Urteil vom 10.05.2012:
Der Kläger erhielt für die erste Produktion auf der Grundlage der vertraglich vereinbarten Grundgage von 79 € und einem Zusatzhonorar von 3,50 € je Take (gesprochener Abschnitt, Satz oder Satzteil, Szene) ein Gesamthonorar von 1.308 €, für die Produktionen "Fluch der Karibik II und III" ein Pauschalhonorar von jeweils 4.000 €. Im Gegenzug übertrug er sämtliche Nutzungsrechte an den erbrachten künstlerischen Leistungen an seine jeweiligen Vertragspartner.
Daneben gab es dann noch ein wenig Extrageld:
In die Beurteilung, ob greifbare Anhaltspunkte für ein auffälliges Missverhältnis bestehen, ist die weitere Vergütung des Klägers in Höhe von 8.650 € für Werbemaßnahmen nicht einzurechnen.
Man merke: (i) Auch das BGH kennt kein "Pirates of the Caribbean" (ii) Off reichten 1.308 € als Anreiz, um Nathan auf Depp auszubooten (iii) In Summe hat er für die drei Filme 17.958 € erhalten, ergo knapp 18 TEUR
MfG,
Jayden
ronnymiller
(
gelöscht
)
Beiträge:
26.08.2013 08:34
#34 RE: Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales (2015)
Zitat von ronnymiller im Beitrag #3418 Tausend für die Synchro von drei Blockbustern ist WENIG!
Das sehe ich auch so. Ich will garkein (Rum-)Fass aufmachen, da dieses Thema sehr polarisiert und man sowieso nicht auf einen Nenner kommt - aber zumindest das hier kann man, so glaube ich, nicht einfach so stehen lassen:
Zitat von Jayden im Beitrag #33 (ii) Off reichten 1.308 € als Anreiz, um Nathan auf Depp auszubooten
David Nathan wurde aus künstlerischen Gründen nach vollständiger Synchro des ersten FdK-Films ausgetauscht und er wurde (so mein Kenntnisstand) für die Synchro von Teil 1 auch bezahlt (und das - spekulativ - höher als Off anschließend). Ich kann mir überhaupt nicht erlauben zu beurteilen, ob man ihm während der Aufnahmen genügend Hinweise aus der Regie gab oder nicht aber Fakt ist, das der Auftraggeber nicht mit der Leistung zufrieden war. Ergo sollte Nathan (so mein Kenntnisstand) gegen weitere Zahlung "nacharbeiten" und es "anders" machen. Ob diese Anweisungen gerechtfertigt waren und ob sie fundiert genug waren und nur Herr Nathan diese als unzureichend oder ungerechtfertigt ansah - das kann ich nicht beurteilen. Aber Fakt ist: Als Nathan diese Leistung nicht erbringen wollte, so holte man einen anderen (Marcus Off) an Bord. Wäre es richtig gewesen, diese Rolle abzulehnen, damit Nathan das nicht neu machen muss? Sehe ich persönlich nicht so. Von daher finde ich, dass das Wort "ausgebootet" hier nicht so stehen sollte.
Es gibt andere Fälle, wo vor dem Film einfach umbesetzt werden sollte und wurde - das ist in meinen Augen ein anderer Fall (Beispiele: B. Völz für David Duchovny, W. Draeger für Woody Allen, C.Rettinghaus für Robert Downey jr. in Iron Man usw.) - diese Fälle sind für mich persönlich etwas anders gelagert. Das ist zumindest meine Ansicht dabei. Ich kenne aber bestimmt nicht genug Interna, um es abschließend zu beurteilen - aufgrund der mir vorliegenden Informationen halte ich es aber für wenig bis null Verwerflich, dass Marcus Off diesen Auftrag (der in zwei Folgeaufträgen mündete) übernahm. Ob einem seine Arbeit gefiel oder nicht, steht auf einem ganz anderen Blatt und da kommt man hier sowieso auf keinen Nenner - da gibt es zwei Lager und die werden auch so bleiben.
Der Film kann mir aus bekannten Gründen zwar gestohlen bleiben aber hätte man diesen Titelquatsch nicht erzeugt, so hätte ich diesen Teil "Fluch der Karibik 5 - Tote reden nicht" genannt.
Marcus Off hat mit Sicherheit niemanden ausgebootet, dafür wäre er gar nicht der Typ! Ich finde es völlig unsinnig, eine solche Anschuldigung in den Raum zu stellen. Vor allem dann, wenn man vom Synchronalltag keine Ahnung hat... Generell "bootet" ein Sprecher eigentlich nie einen anderen aus - es sei denn, jemand wäre bereit, für eine wesentlich geringere Gage zu synchronisieren, aber auch da läge die künstlerische Entscheidung bei Produktion und Auftraggeber. Das erwähnte Honorar bewegt sich absolut im normalen und angemessenen Bereich!
Zitat von Sandokan im Beitrag #36Marcus Off hat mit Sicherheit niemanden ausgebootet, dafür wäre er gar nicht der Typ!
Marcus Off hat sich selbst ausgebootet, als er - anstatt für Teil 4 eine höhere Gage auszuhandeln, die ihm sicher zugebilligt worden wäre - rückwirkend für die vorherigen Teile einen Nachschlag gefordert hat. Das ist nicht nur ganz schlechter Stil, sondern dafür gibt es keine rechtliche Grundlage, denn das würde das gesamte Vertragsrecht aus den Angeln heben.
Sich auf den sogenannten 'Fairness-Paragraphen' zu berufen ist angesichts eines erhaltenen Honorars im oberen Bereich des Üblichen auch keine überzeugende Argumentation.
Und vor allem: Wer am Erfolg teilhaben will, muß auch das Risiko mittragen. Das ist das kleine Einmaleins im Geschäftsleben. Hätte er bei Mißerfolg der Filme einen Teil seines Honorars zurückgezahlt? Wohl kaum.
eine paar Hinweise zu meiner Wortwahl: Ich habe nirgendswo gesagt, er habe ihn für Fluch der Karibik ausgebootet - ich beziehe das eher auf den scheinbaren Versuch, sich als neuer Stammsprecher zu etablieren. Wie ich dazu komme? Ganz simpel: Wenn Off bereit ist, für die bescheidene Summe von 1.308 EUR Teil 1 zu machen, dann kann man sich schon fragen, was ihn dazu motiviert hat (im Gegensatz zu anderen Kollegen, die die Rolle abgelehnt haben). Denn eine solcher Betrag ist doch deutlich unterhalb der üblichen Bezahlung bei einer derart zentralen Rolle in einem Blockbuster.
Und wenn man letztlich noch einbezieht, dass Off vor Teil 4 noch eine gütliche Einigung mit Disney probiert haben soll (habe die Quelle momentan nicht zur Hand, daher bewusst der Konjunktiv), dann ergibt sich eben das Bild, dass jemand gehofft hat, einen Hebel gefunden zu haben, zum Stammsprecher von Depp zu werden.
Und für die PC-Fraktion: Ich verurteile Off nicht deswegen. So etwas ist in der Branche nicht ungewöhnlich und es war ja auch alles völlig legal. Unterm Strich hat sich das Ganze für ihn finanziell gelohnt (vorbehaltlich der Prozesskosten). Und offen gestanden: ich drücke ihm die Daumen, dass er den Prozess gewinnt!
@jayden: Entschuldige, aber wieso wirfst du mit diesem Halbwissen um dich? Mir ist das Thema "Off/Nathan/Pirates of the Caribbean" an sich ja relativ wurscht. Ungerechte Beurteilungen dieser Art finde ich allerdings unfair und ärgerlich! 1308 Euros sind keine "bescheidene Summe", sondern eine völlig normale Bezahlung für einen Sprecher, der sich als Stammsprecher noch nicht etabliert hat. Wenn er dann etabliert ist, kann das Honorar natürlich steigen, wie in diesem Fall auch passiert. Wenn ein Blockbuster derart erfolgreich ist, hängen ja auch Merchandising, Werbung, PR mit dran. Ein Beispiel nur die "Klingelton-Werbung", die Off meines Wissens ohne entsprechende Bezahlung mitsprechen sollte, undsoweiterundsofort. Generell sollte man sich über einen solchen Fall aber nur ein Urteil erlauben, wenn man die Details kennt. Sonst wird das zur Waschweiberdiskussion. Sorry... ;-)
keine Sorge, brauchst nicht extra "Sorry" sagen - wer austeilt, darf sich nicht beschweren, wenn's Kontra gibt Ich halte mich an der Stelle jetzt auch zurück, da Bewertungen über Einkommen und dessen Angemessenheit sehr subjektiv sind. Und hier soll's ja eigentlich um Fluch der Karibik - Tote erzählen keinen Schwank aus ihrem Leben gehen
Meine Titelvorschläge wären: Pirates of the Carribian:"Macht keine Geschichten", "Piratengeschichten", Fluch der Worte (um den alten, populären Titel teilweise zu reaktivieren), oder "Mr. Cottons Papagei".
@ElEf: "Der Tod lügt nicht" wäre ein cooler Titel für einen neuen "Bond"!