Zitat von Sebastian1175 im Beitrag #107Auch wenn es nur ein paar Wörter sind...ich finds einfach nicht gut. Wenn ich so überlege hätte Till Hagen, wenn er hoch und nasal spricht, Eberhardt Prüter nahe gekommen wäre.
Du sagst es... Gemessen an Prüter finde ich Lelle weniger als optimal. Leider nicht mehr irgendwie schrullig und professoral, so wie Ersterer den Thaddäus angelegt hat und macht einen ganz anderen aus ihm. Zu seinem Aussehen passt Tobias Lelle hingegen nicht schlecht, das sind aber zwei verschiedene Paar Schuhe. Scchülke ist mir mit in die Höhe verstellter Stimme noch nie untergekommen, möglich, dass er passt.
Kurios finde ich, dass man mit Tobias Lelle einen Sprecher für Thaddäus gefunden hat, der -neben Santiago Ziesmer- auch Stammsprecher von Steve Buscemi ist (oder wenigstens jemand, der mehrfach für Buscemi eingesetzt wurde).
Übrigens: Ich habe mir den Film schon angesehen und muss sagen, dass Lelle sehr gute Arbeit geleistet hat. Von mir aus, kann er auch Thaddäus in der Serie übernehmen. Allerdings stellt sich mir dabei eine allgemeine Frage: Sollte beim Casten eines Nachfolgesprechers darauf geachtet werden, dass dieser gut zum Gesicht/O-Ton des Charakters/Schauspielers passt oder sollte man eher auf Ähnlichkeit zum alten deutschen Sprecher achten? Lelle scheint mir eher ein O-Ton-Cast zu sein, obwohl er Prüter manchmal durchaus nahe kommen kann.
Ich meine schon, dass es in dem Falle wichtiger ist, einen Sprecher zu finden, der dem alten nahe kommt, wobei es vielleicht dann eben doch bessere Alternativen als Lelle gegeben hätte. Dennoch kann man mit dem Endprodukt auch zufrieden sein. Bei jemand, der die Rolle seit so vielen Jahren verkörpert hat, ist es nun mal schwer da einen passenden Nachfolger zu finden.
Erfahrungsgemäß ist "Nähe zum O-Ton" nur eine faule Ausrede dafür nicht gut genug nach einem stimmlichen Double gesucht zu haben oder einen Promi zu besetzen.
Das seh ich anders. Synchron ist noch immer Kunst. Es geht nicht um Imitation sondern um Interpretation. Weder bei Original noch Vorgänger. Niemand will ein Double sein, ein "Ersatz". Ich find gut das sie eine neue Interpretation der Rolle mit Lelle gefunden haben, statt jemand der womöglich Prüters Erbe billig nachäfft. Das kann ich schon bei Patrick Stewart oder Robert Redford nicht leiden.
Ich hab grundsätzlich was gegen "neue Interpretationen". Mein Hauptptoblem bei allen "Reboots", die einen dieser Tage wieder überrollen. Entweder man schafft etwas Neues oder man führt etwas Altes so wie es war fort. Aber sämtliche so genannte "Neuinterpretationen", die mit dem Original kaum noch was gemein haben, sind bloß billige Ausreden dafür etwas eigentlich Neues unter altem Namen zu verkaufen, weil es sich dann eben besser verkaufen lässt, da der Kunde erfahrungsgemäß am liebsten zu dem greift, was er schon kennt. Beim Synchron scheint es mir so zu sein, dass "Nähe zum O-Ton" vor allem immer dann eine Rolle spielt, wenn ein Vetrieb zu geizig ist, die Rechte an einer verfügbaren Synchro zu kaufen und stattdessen lieber eine eigene in Auftrag gibt oder sich durch 5.1-Ton Mehreinnahmen verspricht. Ebenso bei Neubesetzungen. Meincke wurde meines Wissens nicht besetzt, weil man "etwas Neues ausprobieren wollte", sondern weil Schult Sat.1 schlicht zu teuer war. Ähnlich im Fall Marge Simpson: Anke Engelke ist tatsächlich näher am Original, Combrinck hatte sich dafür aber bekanntermaßen noch nie interessiert und stattdessen mit Angelika Bender eine gute Alternative gefunden. Dann kam Pro 7 und hatte die Idee mit der Promi-Besetzung um mal schön die Werbetrommel rühren zu können und weg war die Besetzung. Und ob niemand ein Double sein will sei mal dahingestellt. Für manchen mag es sicherlich auch eine Ehre sein, in jemandes Fußstapfen treten zu dürfen. Wenn aus irgendeinem Grund Ziesmer ab morgen nicht mehr könnte und nun wegen seiner guten Imitation Hennes Bender den Spongebob sprechen dürfte, würde der sich bestimmt geehrt fühlen. Sicherlich muss das nicht die Standard-Reaktion sein. Aber allein um des sicheren Geldes willen würde mancher Sprecher manchen anderen bestimmt gerne "beerben". Wenn "Nähe zum O-Ton" wirklich eine Rolle spielen sollte, warum hat man dann nicht von vorneherein entsprechend besetzt?
Zitat von Isch im Beitrag #145Meincke wurde meines Wissens nicht besetzt, weil man "etwas Neues ausprobieren wollte", sondern weil Schult Sat.1 schlicht zu teuer war.
Bitte keine Fehlinformationen durch den Raum schmeißen. Schult hat von sich aus abgelehnt, weil Sat. 1 ein höheres Bearbeitungstempo als das ZDF hatte und er deswegen längere Zeit fern von seinem Heimatort gewesen wäre.